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XIV

Erklärungsbedürftige Abkürzungen zur Laut- und Formenlehre.

SCHERER, Z. G. d. d. Spr. 1878.

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Zur Geschichte der deutschen Sprache von W. SCHERER. 2. Aufl. Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen von A. SCHLEICHER, 4. Aufl., Weimar 1876.

SCHLEICHER, Comp.

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SCHMIDT, VOC. Zur Geschichte des indogermanischen Vocalismus von J. SCHMIDT, Weimar, 1. Bd. 1871, 2. Bd. 1875.

SCHMIDT, Pluralbildungen Die Pluralbildungen der indogermanischen Neutra von J. SCHMIDT, Weimar 1889.

SCHMIDT, Sonantentheorie

Kritik der Sonantentheorie von J. SCHMIDT, Weimar 1895. SCHMIDT, Verw. Die Verwandtschaftsverhältnisse der indogermanischen Sprachen von J. SCHMIDT, Weimar 1872.

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SCHMITZ, Beitr. Beiträge zur lateinischen Sprach- und Literaturkunde von DR. W. SCHMITZ,
Leipzig 1877.
SCHNEIDER

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Dialectorum Italicarum aevi vetustioris exempla selecta ed. E. SCHNEIDER, Vol. I., Lipsiae 1886.

SCHRADER, Sprachvergl.2

Sprachvergleichung und Urgeschichte, 2. Aufl., Jena 1890. SCHUCHARDT, Voc.: Der Vocalismus des Vulgärlateins von H. SCHUCHARDT, 3 Bde., Leipzig 1866-1868.

SCHWEIZER-SIDLER, Gramm.2 Grammatik der lateinischen Sprache, bearbeitet von H. SCHWEIZER und A. SURBER, I. Teil, Halle a. S. 1888.

SEELMANN

Die Aussprache des Latein nach physiologisch-historischen Grundsätzen von E. SEELMANN, Heilbronn 1885. SITTL, Die lok. Versch.

Die lokalen Verschiedenheiten der lateinischen Sprache von
DR. K. SITTL, Erlangen 1882.

SKUTSCH, Forsch. 1 Forschungen zur lateinischen Grammatik und Metrik von F. SKUTSCH.
1. Band. Leipzig 1892.
SOLMSEN, Stud. Studien zur lateinischen Lautgeschichte von F. SOLMSEN. Strassburg 1894.
Sprachw. Abh. Sprachwissenschaftliche Abhandlungen, hervorgegangen aus G. Curtius'
Grammatischer Gesellschaft, Leipzig 1874.

STADELMANN, De quant. voc. = De quantitate vocalium Lat. voces terminantium scripsit J. STADELMANN, Lucernae 1884.

STOLZ, Verbalflexion

=

Zur lat. Verbalflexion I. Studien von FR. STOLZ, Innsbruck 1882. VAN., Et. W.2 Etymologisches Wörterbuch der lateinischen Sprache von A. VANIČEK. 2. Aufl. Leipzig 1881.

WEISE

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Die griechischen Wörter im Latein von DR. FR. O. WEISE, Leipzig 1882 (Preisschriften der fürstl. Jablonowskischen Ges. 23).

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Wochenschrift für klassische Philologie. Berlin.

Woch.
WORDSWORTH
Z. f. rom. Phil.

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Fragments and Specimens of Early Latin by J. WORDSWORTH, Oxford 1874. Zeitschrift für romanische Philologie, herausgeg. von DR. E. GRÖBER, 1 ff. ZVETAIEFF oder ZVET., Inscr. It. med. Inscriptiones Italiae mediae dialecticae ed. J. ZVETAIEFF, Lipsiae 1884.

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Laut- und Formenlehre.

Von

Dr. Friedrich Stolz,

ord. Professor der vergleichenden Sprachwissenschaft in Innsbruck.

Handbuch der klass. Altertumswissenschaft. II, 2. 3. Aufl.

1

Einleitung in die lateinische Grammatik.

1. Über Geschichte und Methode der lateinischen Grammatik.1) Während die Ausbildung der griechischen Grammatik, beziehungsweise die spezielle Beschäftigung mit der Sprache, in eine Zeit fällt, in welcher die Entwickelung der Litteratur den Höhepunkt bereits überschritten hatte, sind auf lateinischem Sprachboden Schöpfung der Litteratur und Bildung der Sprache von Anfang an eng verschwistert. So kam es, dass Staatsmänner mit grammatikalischen Fragen sich befassten, wie denn der Censor Appius Claudius bekanntermassen das Alphabet verbesserte. In besonderem Grade aber waren die Dichter, z. B. Ennius, Accius, Lucilius,2) auch Sprachbildner und in gewissem Sinne Grammatiker, die sowohl praktisch als theoretisch auf die Ausbildung der Sprache tiefgreifenden Einfluss ausübten. Mit den theoretischen Studien der Griechen wurden die Römer wahrscheinlich zuerst durch den Philosophen Krates von Mallos 595 u. c. (168 v. Chr.) bekannt gemacht. Eine Folge seiner Wirksamkeit ist es wohl, wenn wir von jener Zeit ab auch die römischen Gelehrten und Staatsmänner (z. B. Varro, Cäsar) in den Kampf über Analogie [natura, ratio, aequalitas]3) und Anomalie [usus, consuetudo, inaequalitas) eintreten sehen, aus dem bekanntlich erstere, allerdings nicht ohne dass an letztere erhebliche Zugeständnisse gemacht wurden, als Siegerin hervorging. 4) Überhaupt haben auch in anderer Hinsicht die grammatischen Studien der Römer dieselbe Entwickelung erfahren, wie die ihrer griechischen Meister. Den ploai entsprechen wenigstens teilweise die umfangreichen lexikalisch-etymologischen Arbeiten eines Varro, Nigidius Figulus, Verrius Flaccus, zum Teil mit dem ausgesprochenen Zwecke geschrieben, altes, der grossen Masse unverständlich gewordenes Sprachgut durch die Erklärung zu erhalten. Daran schliesst sich, wie bei den Alexandrinern, die Herausgabe der älteren

1) Vgl. Histor. Gramm. I 55-67; SCHANZ❘ in diesem Handbuch VIII 1, 118 f. („Die Entstehung der römischen Philologie").

2) Die Reste dieser grammatikalischen Thätigkeit des Lucilius in der Ausgabe von L. MÜLLER S. 43 ff.

3) Vgl. Gellius II, XXV 2 Hertz; Varro

de 1. 1. VIII 4.

4) Vgl. speziell, was Varro betrifft, SCHANZ a. a. O. S. 285 f.; über Cäsars hieher bezügliche Thätigkeit ib. 167 f. Ueber die sprachbildende und sichtende Thätigkeit der klas sischen Lateiner vgl. die Bemerkungen von THURNEYSEN in K. Z. XXX 497 f.

Schriftwerke, womit der Grammatiker Valerius Probus aus Berytos den Anfang machte; seine Blütezeit fällt nach Hieronymus in die Regierung des Kaisers Nero. Zahlreiche Kommentatoren, Asper, Flavius Caper, Velius Longus, Terentius Scaurus, haben sodann umfangreiches Material zur Erklärung namentlich der Dichter aufgespeichert. Auch noch in einem anderen Punkte haben die Römer unmittelbar an die Griechen sich angelehnt; wie diese den alten Homeros, haben sie seinen Nachahmer Vergilius in den Mittelpunkt ihrer grammatischen Thätigkeit gerückt.

In der Methode der Grammatik, worunter man bis zum Schlusse des Altertums die ganze wissenschaftliche Beschäftigung mit der Sprache überhaupt zu verstehen hat, sind die römischen Nationalgrammatiker allerdings ihren griechischen Lehrmeistern völlig sklavisch gefolgt, indem sie das von den Stoikern zu einem gewissen Abschluss gebrachte System der griechischen Grammatik auf die lateinische Sprache übertrugen und die griechischen Termini durch die noch heute üblichen lateinischen ersetzten, von denen bekanntlich „accusativus" ebenso wie „infinitivus" zur Wiedergabe der griechischen Ausdrücke αιτιατική" und απαρέμφατος" unrichtig gewählt sind. Aber auch zu selbständiger Weiterbildung und Ausgestaltung des von den Griechen übernommenen Systems hat sie die Eigenart ihrer heimischen Sprache geführt.1) Die Behandlungsweise der antiken Grammatik [ich spreche zunächst von der Formenlehre] war die etymologische, d. h. die einzelnen Redeteile wurden der Reihe nach abgehandelt. So sind die grossen Werke des Flavius Sosipater Charisius, Diomedes, Priscianus angelegt, ein umfangreiches, mehr zufällig zusammengetragenes statistisches Material aufhäufend, ohne planmässige Rücksichtnahme auf historische Gesichtspunkte. Es gehört bekanntlich zu den Eigentümlichkeiten wie der späteren, tiefer gesunkenen Zeit überhaupt, so auch der Grammatiker, dass der Nachfolger seinen Vorgänger auf die rücksichtsloseste Weise ausschreibt, ein Umstand, auf den man bei Abwägung der antiken Grammatikerzeugnisse besonderes Gewicht legen muss. [Vgl. jedoch auch die Bemerkungen Brambachs, Neug. 50.] Neben den grossen Lehrgebäuden oder „institutiones" schuf das praktische Bedürfnis zum Zwecke des Unterrichts kurzgefasste Lehrbücher „artes", 2) deren Vorbilder man leicht in den griechischen „Texvai" erkennt, die Vorläufer unserer Grammatiken. Gleich der „Tv" des Dionysios Thrax nnter den griechischen Bearbeitungen dieser Art, hat unter den lateinischen die „ars Donati" welche, wie alle Handbücher dieser Art, auf die verlorene „ars grammatica" des Grammatikers Q. Remmius Palaemon (1. Hälfte des 1. nachchristlichen Jahrhunderts) zurückgehen dürfte, die meiste Verbreitung und am längsten dauernde Verwendung gefunden, und verschiedene Grammatiker, wie Servius, Pompeius, Cledonius, haben umfangreiche Kommentare dazu geschrieben. Dogmatisch abgefasste Traktate, die dem (häufig nur vermeintlich) Falschen das Richtige gegenüberstellen,

1) Vgl. Histor. Gramm. I 58 und 64 und die dort angeführte Litteratur.

66

2) F. BÖLTE, De artium scriptoribus latinis quaestiones, diss., Bonn. 1886.

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