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das Iambenkürzungsgesetz,1) doch hat sich die Kürzung bei gewissen Kategorien von den iambischen Wortformen aus weiter verbreitet (z. B. Nom. Akk. Plur. der Neutra, Loc. der i-Stämme). Hingegen behaupten jene Silben, die ursprünglich auf einen Konsonanten sich endigten, die Länge, so der Abl. Sing., der Imp. auf -tō, (urspr. -tōd), ebenso die einsilbigen (sì prō cur u. s. w.). Die Abl. auf -ě sind wahrscheinlich Locative (vgl. § 87) mit regelrechter Kürze; in den Imperativen tritt die kurze Messung erst spät auf (CORSSEN 2, 487).

2. Von den auf Konsonanten endigenden Silben unterliegen die auf -t und -m ausgehenden der zwei- und mehrsilbigen Wörter stets der Kürzung; desgleichen werden die zwei- und mehrsilbigen Passivformen der Verba auf -ār und -er und die Nominativausgänge -tör -sōr -ōr -āl -ār der zwei- und mehrsilbigen Substantiva regelmässig gekürzt. Auch hier hat die Kürzung wahrscheinlich bei iambischem Wortschluss ihren Anfang genommen und ist durch Analogie auch bei den Wörtern mit anderem als iambischem Ausgang eingeführt worden, um endlich als allgemeine Regel zu gelten.) Jedoch noch bei den augusteischen Dichtern hat sich eine nicht unbeträchtliche Anzahl von langen Messungen erhalten (s. CORSSEN a. a. O.). Bedenklich erscheint es, aus dem einmaligen oder überhaupt seltenen Vorkommen von langen Messungen von Vokalen, die sprachgeschichtlich als Kürzen aufgefasst werden müssen, z. B. -is-it der 2. und 3. sing. der Verba der 3. Konjugation (vgl. § 97), auf ursprüngliche Länge zu schliessen. In diesem Falle werden wir falsche Analogie zur Erklärung herbeiziehen müssen.

Steigerung.

41. Hauptsächlich kommen hiebei zwei Gesichtspunkte in Betracht, nämlich die sogenannte „Ersatzdehnung“ und die Längung kurzer Vokale vor gewissen Konsonantengruppen.

1. In gewissen Konsonantengruppen hat nach dem Ausfall eines oder mehrerer Konsonanten, und zwar insbesondere eines s (z) in den meisten Fällen schon in der vorgeschichtlichen Latinität, Verlängerung des vorangehenden Vokales der Silbe stattgefunden.3) Es sind zunächst folgende Konsonantengruppen mit z (das Genauere s. unten §§ 64 und 65): -zd- nidus, -gzl- (bez. -csl-) pala, -zl- -zm- -zn- (querēla prīmus pēnis), -mzl(prēlum), -nzl- (pīlum), -nzm- (tēmo), -csl- (āla), -csm- (lāma), -csn- (lūna), -cst- (Sestius, aber Sextius), -tsm- (rēmus), -ndsl- (bez. -ntsl-, scala). Ausserdem kommt noch die Lautgruppe -ns in Betracht im Akk. d. Plur., z. B. aprōs tris pedes aus *aprons *trins *pedens (*pedns).4) Ferner -nen- (-pcn-)

1) Eine iambische Silbenfolge, die den Ton auf der Kürze trägt oder der die tontragende Silbe unmittelbar folgt, wird pyrrhichisch". SKUTSCH, Forsch. z. lat. Gramm. 1, 6.

2) Vgl. auch BRUGMANN, Grundr. 12, 916. 3) In geschichtliche Zeit ragen Fälle herein, wie casnar (allerdings pälignisch,

aber auch durch Glossen bezeugt), dusmo (?), triresmos der Columna rostrata. Allerdings kann letzteres, obwohl mir dies nicht gerade sehr wahrscheinlich ist, mit Niedermann, ĕ und im Lat. 561 allenfalls auch auf *rësmozurückgehen. Vgl. auch BRUGMANN, Grundriss 12, 765.

4) Vgl. aus historischer Zeit -ōsus aus

in quini aus *quincni, còniveō aus *con-cniveō u. s. w. Endlich hat ausfallendes r Längung bewirkt in posco aus *porescō (porc = prk- Schwundstufe zu prec-), suasum „russigbrauner Fleck" aus *suarssom *suart-to-m (ahd. swarz).

Anmerkung. Betreffs des in den früheren Auflagen nach anderen Sprachforschern ohne zureichenden Grund angenommenen Überganges von unbetontem -es- (-ez-) in -i- vgl. Hist. Gramm. 1, 229. Alat. Casmenae neben Camenae (für *Cámmenae vgl. § 40 A 3) dürfte mit SOLMSEN, Studien 1653 f. auf *Cad-smēnai (gr. xɛxaðuévos) die Glänzenden“ zurückzuführen sein.

2. Nasal und Liquida + Konsonant bewirken häufig Dehnung des vorhergehenden Vokals.1) Vor nf und ns 2) ist jeder Vokal lang. Von Belehrung sind hiebei die Apices und die griechischen Transskriptionen; vgl. bes. SCHMITZ, Beitr. 3 f. 27 f. 4 f. 25 f. (Adj. auf -ēnsis und Part. auf -ns).3) Die angeführten Thatsachen lassen es als unzweifelhaft erscheinen, dass auch in jenen Fällen, wo der Nasal später ausfiel, der vorausgehende Vokal bereits früher gedehnt war, bez. langer nasalierter Vokal gesprochen wurde, der nach BRUGMANN, Grundriss 12, 371 erst in der Kaiserzeit zur reinen Vokallänge geworden ist. Gedehnter Vokal erscheint auch vor ne (c)+t in iunctus sanctus unctus, die möglicherweise an Stelle von *iuntus u. s. w. getreten sind; quintus aus *quinqutos.4) Nach quintus und quini auch quinque (inschr. mit I longa) trotz CORSSEN's Widerspruch It. Spr. 252 f., vgl. SCHMITZ, Beitr. 45 unter Verweisung auf Festus 338 Th., quindecim (Arch. f. lat. Lex. 5, 129). Der Nasal fehlt in laterna (gr. laμлto) neben besserem lanterna,5) scrofa gr. yoouças (übrigens wohl Lehnwort aus einem italischen Dialekt wegen f); dagegen sind andere von J. SCHMIDT a. a. O. aufgeführte Fälle nicht hieher zu stellen, sondern als von einer nicht nasalierten Wurzelform herkommend zu betrachten. Auch bubō neben gr. Bóußos neupers. bum) gehört natürlich nicht hieher. Vgl. auch § 44. Vor r+ Konsonant er weisen Vokaldehnung inschr. Maarcus (jedoch s. § 4 III) órdinis u. a. bei J. SCHMIDT, Voc. 2, 348, SCHWEIZER-SIDLER, Gramm.2 § 49, Hist. Gramm. 1, 231, LINDSAY, Lat. Lang. 140 f.

3. Auch vor gn (genauer -gnus -gna -gnum)7) und gm3) haben wir nach Priscian stets die Länge des Vokals, also benignus malignus privignus. Den Widerspruch, den die romanischen Fortsetzer gegen Priscians Angabe erheben (vgl. COCCHIA, Rassegna critica 64 f., HAVET, Mém. d. 1. S. d. 1. 6, 343) sucht W. MEYER, K. Z. 30, 337 zu beseitigen. Wahrscheinlich handelt es sich um Differenzen zwischen dem klassischen und vulgären Latein.

-ōnsus, -ēsis aus -ēnsis u. a. Auch in vorhistorischer Zeit ist die Längung wohl schon vor dem Schwund des n erfolgt.

1) J. SCHMIDT, Vok. 1, 98 f.; SIEVERS, Phon. 215; SEELMANN 77, 87.

2) Cicero orator 48 § 159, reproduziert von Gellius II, XVII H.

3) Es ist mir trotz des Einspruchs von BRUGMANN, Grundriss 12, 8051 f. nicht unwahrscheinlich, dass diese Vokaldehnung schon uritalisch ist; vgl. v. PLANTA, Gramm. 1, 206, SKUTSCH, lambenkürzung und Synizese 5 (Satura Viadrina 123).

4) Ueber die Behandlung dieser Laut

gruppen s. Hist. Gramm. 1, 322 und BRUG-
MANN, Grundriss 12, 667. Vgl. unten § 65, 3c.
Die Belege für die Länge des Vokals s. Hist.
Gramm. 1, 230.

5) BÜCHELER, Rh. M. 78, 393, SCHMITZ,
Beitr. 143. Uebrigens vgl. Hist. Gramm.
1, 132.
6) SPIEGEL, Die arische Periode 58. Rich-
tiger BRUGMANN, Grundriss 1, § 331 (2. Aufl.
S. 511).

7) Priscian bei KEIL, Gr. L. 2, 82, 7, SCHMITZ, Beitr. 56.

8) Vgl. pigmentum segmentum; MARX, Hilfsbüchlein u. s. w. 2. Aufl. Berlin 1889.

4. Der lange Vokal in actum, lēctum, redēmptum (vgl. Pɛðηπ[t]а CIGr. 4, 9811 p. 565)1) u. s. w. beruht nach OSTHOFF, Z. G. d. P. 112 f. auf Übertragung vom Perfektum, während HIRT, IF. 7, 1881 ihn für ursprünglich hält. Bezüglich der angeblichen Länge vor -ss- OSTHOFF a. a. O. 522 f.

5. Liquidae.

Vorbemerkung. Als sicher kann gelten, dass die idg. Grundsprache zwei Liquidae, einen r- und l-Laut, besessen hat, welch letzterer durch die Uebereinstimmung der europäischen idg. Sprachen und des Armenischen erwiesen wird. Betreffs der Litteratur verweise ich auf WACKERNAGEL, Altindische Gramm. 1, 211 f., G. MEYER, Griech. Gramm.3 S. 231, GILES, Vergl. Gramm. 108. Neuestens vgl. FORTUNATOW, Die idg. Liquidae im Altindischen, K. Z. 36, 1–37 und dazu BARTHOLOMAE, Wochenschr. f. klass. Phil. 1898 1058 f. (vgl. BRUGMANN, Griech. Grainm.3 791). Ueber andere Versuche, die ursprüngliche Natur der Liquidae zu bestimmen, vgl. Hist. Gramm. 1, 232.

A. Als Konsonanten.

42. idg. (eur.) r = lat. r, z. B. rēmus gr. ¿qetμós, regō gr. oożyw, ruber gr. ¿qv9gós, arāre gr. άoovv, verbum got. waúrd, cernere gr. xqívav, trēs ai. tráyas, inter ai. antár, Suff. -ter -tor. Eine ausführliche auf das Griechische und Lateinische sich beziehende Beispielsammlung bei L. MEYER, Vergl. Gramm. 12, 141 f.

=

idg. 7 lat. 7, z. B. clueō (cluo) gr. xλvw skr. šru- „hören“, clūnis gr. xλóvię skr. śróni-, lāscīvus gr. law skr. laș- „begehren“, linquò gr. Lɛíño skr. riņákti, lātrāre ved. rā- „bellen“, -clinō ai. śri- „anlehnen“, tollo gr. våŋskr. tul-, Suff. -lo- la -lu-.

Die nahe Verwandtschaft der beiden Lauter und hat schon in der idg. Grundsprache zu Austauschungen geführt, die hauptsächlich in Dissimilationserscheinungen ihren Grund haben.) Hieher gehören reduplicierende Bildungen, wie gurgulio, aus der die Simplicia gula und vorāre (für *[g]uorāre) abstrahiert worden sind. Vgl. curvos und coluber, vermis und volvo.3) Auf ursprünglicher Doppelheit mögen Fälle wie balbus balbutiō neben gr. Báoßagos (vgl. ai. balbalā-karōti „er stammelt" und barbaru-s stammelnd“), glōcire und gracillare (vom Naturlaut der Hühner) u. a. (s. Hist. Gramm. 1, 236) beruhen. Idg. ist die Dissimilation von r-r zu n-r in cancer aus *carcro-, vgl. gr. xaqxívos, und gingrire „schnattern".4)

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Die Suffixe -ali- und -clo- (= idg. -tlo-, vgl. § 48) sind infolge schon uritalischer Dissimilation in Wortstämmen, die enthielten, zu -āri- und -cro- geworden, vgl. alāris exemplaris lucrum. Bei späteren Bildungen ist diese Dissimilation nicht mehr wirksam geblieben.5) Spezifisch lat. ist

1) OSTHOFF, Z. G. d. P. 148.

2) Vgl. F. BECHTEL, Ueber gegenseitige Assimilation und Dissimilation der Zitterlaute u. s. w. Göttingen 1876 und insbesondere die höchst wichtige Schrift von GRAMMONT, La dissimilation consonantique dans les langues indo-européennes et dans les langues romanes, Dijon u. Paris 1895 (Revue Bourguignonne de l'enseignement supérieur, t. V, No. 4). Manchen beachtenswerten Wink

bietet auch MERINGER, Versprechen und Verlesen S. 89 ff.

3) BRUGMANN, Grundr. 12, 425.

4) Vgl. BRUGMANN, Grundr. 2, 848. Weniger wahrscheinlich ist die Zusammenstellung mit mhd. krīzen gr. yiyyoos bei ZUPITZA, Die germanischen Gutturale 212. Vgl. auch SOLMSEN, K. 7. 34, 20.

5) Hist. Gramm. 1, 236 und 510.

culter aus *certros gr. xɛíow (SKUTSCH, B. B. 22, 126 f.). Von den übrigen spezifisch lateinischen Dissimilationserscheinungen gehört die weitaus grösste Zahl der Vulgärsprache an. Für das Schriftlateinische liegt Übergang des in durch regressive Dissimilation vor in caeruleus (caelum), Parilia (Pales) und in dem griech. Lehnworte Aleria neben Alaλía,1) Schwund des r durch progressive Dissimilation in praestigiae neben praestrigiator Plaut.,) crebesco neben crebresco. 3)

Assimilation des ran 7 hat stattgefunden in dem griech. Lehnworte lilium gr. λɛíqiov; schwankend lilinum und lirinum gr. λɛíqırov.

Urspr. ist zu verschoben in dem griech. Lehnworte adeps (spätlat. alipes) gr. ähega „Salbe, Salböl“.

Ohne etymologische Begründung ist r in aplustrum (aplustre) aglaotor das gebogene Schiffshinterteil".

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gr.

Über die im vulgären Latein vorkommenden Dissimilationserscheinungen vgl. man Hist. Gramm. 1, 236 ff., LINDSAY, Lat. Lang. 92 ff., BRUGMANN, Grundr. 12, 440 ff. Hier sei aber beispielshalber hingewiesen auf fragläre neben flagrāre1) (progressive Dissimilation), daneben auch fragāre; lolāri neben gew, lōrari Plaut. Capt. ed. ScHÖLL (Personae), Pelegrinus 5) (regressive Dissimilation). Umstellung der beiden Liquidae in zwei aufeinanderfolgenden Silben liegt vor in colurnus für *corulnus von corulus 6) (kein Lehnwort, vgl. ahd. hasal FICK II 326, VANIČEK, Fremdwörter 69, O. WEISE 77) und in clustrum = crustlum;7) andere Belege aus der späteren Volkssprache bei CORSSEN 1, 247. Umstellung in derselben Silbe zeigen altlat. Procobera für Porcobera CIL. 1, 199; Trasumennus neben Tarsumennus, trapezita und tarpezita, phyrgiō „Goldsticker" Plaut. Aulul. 508, corcōtāri „Safrankleidfärber“ 521 u. a.3)

Vereinzelt ist im vulgären Latein die Dissimilation von zu n, z. B. muntu (= „multum") CIL. 4, 1593; anderes s. Hist. Gramm. 1, 238.

Versetzung der Liquida in eine andere Silbe zeigt cocodrillus neben corcodillus und crocodillus.")

Über die beiden verschiedenen 1-Laute des Lateinischen (palatal und guttural) vgl. § 6, 8, 23.

Die Mouillierung des ist eine auf die spätlateinische Volkssprache beschränkte Erscheinung; Belege dafür bei CoRSSEN 1, 228. fia (= filia) CIL. 1, 1347 ist wohl eine Abkürzung. Vgl. auch LINDSAY, Lat. Lang. 98.

1) Havet M. d. 1. S. d. 1. 6, 27 ff. Nach GRAMMONT, La dissimilation consonantique 114 ist Alegia (späte Form) eine volksetymologische Bildung nach αλέρον· κόπρον Hesych.

2) Vgl. BÜCHELER N. J. 105, 109 f.; Hist. Gramm. 1, 237.

3) sempiternus muss nicht aus *sempe(r)ternus durch regressive Dissimilation hervorgegangen, sondern kann auch nach Analogie von aeviternus gebildet sein (Hist. Gramm. 1, 479, LINDSAY, Lat. Lang. 562). | putesco und putrescō, arch. tegus und gew. tergus sind von Haus aus verschiedene Bildungen.

4) BÜCHELER, N. J. 105, 111; ENGELBRECHT, Sitzb. d. Wien. Akad. CX, 512 f.; WÖLFFLIN, Arch. f. lat. Lex. 4, 8, wo auch andere Dissimilationserscheinungen besprochen sind.

5) CORSSEN 1, 223.

6) BECHTEL 20. In den tirolischen (romanischen) Ortsnamen kommt nur colurus (colyrus) vor; s. SCHNELLER, Beitr. z. Ortsnamenkunde Tirols 3, 75.

7) BÜCHELER, Arch. f. lat. Lex. 1, 111. 8) CORSSEN 1, 246; RITSCHL, Op. 2, 524 ff.; SEELMANN 330; Hist. Gramm. 1, 239. 9) SCHMITZ, Beitr. 144.

B. Als Sonanten (silbische Liquidae).

43. Die silbenbildenden idg. Liquidae 7 und r (auch liquidae sonantes genannt) haben ihren ursprünglichen Sitz nur in unbetonten Silben; sie erscheinen inlautend vor Konsonanten und im Auslaut im Lateinischen regelmässig in der Gestalt von -or- und -ol-;1) über den weiteren Übergang von -ol- in -ul- vgl. § 10. Auslautendes - wurde zu -ur (vgl. § 26, 3). Man vergleiche: cord- gr. xaqdía, cornu got. haúrn, corpus skr. krp-Gestalt, Erscheinung" av. kahrp- „Leib"; dormio gr. dagjávw;2) fors skr. bhṛti-Tragen, Pflege, Unterhalt";3) mors skr. mṛti-; porrum gг. поάσоν Grdf. *prsó-, trotz HEHN6 194, vgl. 203 kein Lehnwort, da die Form unbedingt Entlehnung ausschliesst,4) wie bei cornus gr. xoávov; mo-mord-imus Grdf. *memyd- W. merd- (smerd-); por- in por-tendo u. s. w. gr. пάo̟;5) porca ahd. furuh, porta W. per- gr. лɛíш Grdf. *prtá-; ebenso sporta sportula gr. σлάοτоν; portus zd. hu-pǝrǝIwi f. „mit guter Furt versehen" gall. -ritu- für *-pritu- „Furt; 6) sorbeō arm. arbi „ich trank“ W. srebh;7) sors Grdf. *srtídoch wohl zu serō, vgl. BRUGMANN, Grundr. 12, 468 gegen OSTHOFF, BB. 17, 159; torvus gr. táoßos „Schrecken, Scheu"; vorsus skr. vṛtá-. Wahrscheinlich liegt eine Reminiszenz an den Wechsel von starker und schwacher Stammform vor in verto und vorto (Grdf. *uérto und *urtó),8) vgl. stark vel- in velim u. s. w. (vgl. § 101), schwach vol- aus *v-. Auch morsus tostus gehen auf die Grundformen *mydtó- *tystó- zurück; posco Grdf. *prkskō skr. prechámi „frage". Bezüglich des auslautenden - vgl. femur, iecur vgl. gr. π-aq, über neben gr. ov9ag enthält wohl die starke Form des Suffixes.

Nach den Ausführungen von BRUGMANN, Grundr. 12, 453 f. ist aber auch-ur- als Vertreter von idg. -- anzuerkennen in gurges gurguliō, murmură, currere,9) gurdus (gr. Boadic),10) surdus (wahrscheinlich zu sordes), furca, urgeō, urvom. Auch curtus, curvus, furnus (neben fornax), ursus enthalten, doch ist für sie eine Vorstufe -or- vorauszusetzen (vgl. Hist. Gramm. 1, 146 f., BRUGMANN, Grundr. 12, 143).

Silbenbildendes 7 erkennen wir in doleo δάλλει· κακουργεῖ Hes.,11) multa aus *molcta skr. mýc- „Beschädigung, Versehrung“, in den Part. occultus Grdf. *-kltó-s, sepultus, mollis skr. mrdú- weich, zart, geschmei

1) BRUGMANN, M. U. 2, 154 Anm.; Grundr. 12, 451 ff.; LINDSAY, Lat. Lang. 278 ff., Die ausserlateinischen Vertreter dieser idg. sonantischen und sind aus den gewählten Beispielen ersichtlich.

2) W. MEYER, K. Z. 28, 172 führt das Wort auf *dor-dh-mio zurück; jedoch vgl. KRETSCHMER, Einleitung 148 f.

3) DE SAUSSURE, Mém, 15.

4) O. WEISE 128, BRUGMANN, Grundr. 12, 744.

5) So OSTHOFF, IF. 8, 2, während ich es früher weniger richtig napá gleichgesetzt hatte (Arch. f. lat. Lex. 2, 498 f.).

6) BRUGMANN, Grundr. 1, S. 238 (2. Aufl. 466), KLUGE, Et. Wört. s. v. „Furt“. 7) BRUGMANN, Grundr. 12, 462.

8) DE SAUSSURE, Mém. 12.

9) Aus *cursere, das entweder zu an. hross (KLUGE, Et. W. s. v. „Ross", BRUGMANN, Grundr. 1, 468) oder wahrscheinlicher zu gr. Enixovoos mhd. hurren sich rasch bewegen", SOLMSEN, K. Z. 30, 600 f., Studien 30, PRELLWITZ, Wört. 8. v. „ênixovoos") lit. karsziù „gehe schnell (ZUPITZA, Die germ. Guttur. 128) zu stellen ist.

10) Weniger wahrscheinlich von FRÖHDE, BB. 14, 105 unter Zustimmung von WACKERNAGEL, Altind. Gramm. 1, S. 169 zu v.. jádhu,stumpfsinnig gestellt.

11) Allerdings nicht vollkommen sicher wegen lesb. a-dnos zerrissen" u. vgl. G. MEYER, Gr. Gr.3 S. 80 f.

S. W.;

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