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FOGG ART MUSEUM HARVARD UNIVERSITY

8-217-21

613

1950

Alle Rechte vorbehalten.

C. H. Beck'sche Buchdruckerei in Nördlingen.

Vorwort zur lateinischen Laut- und Formenlehre.

Einteilung und Anordnung des Stoffes sind in dieser dritten Auflage der lateinischen Laut- und Formenlehre beibehalten worden, da sie sich nach der Meinung des Verfassers als passend und zweckentsprechend erwiesen haben dürften, wobei ich stets im Auge zu behalten bitte, dass das Buch im allgemeinen zunächst doch für Philologen bestimmt ist, denen die ausschliesslich sprachwissenschaftliche Anordnung des Lehrstoffes weniger durchsichtig vorkommen dürfte als den zünftigen Sprachforschern. Es lassen sich hiebei allerdings manche Unebenheiten nicht vermeiden, die aber doch nicht allzu schwer ins Gewicht fallen dürften. Und einen richtigen Einblick in die historische Entwicklung der lateinischen Sprache, was doch der eigentliche Haupt- und Endzweck dieser Arbeit ist, erlangt der Benützer meiner Bearbeitung der lateinischen Laut- und Formenlehre auf alle Fälle. Auch das Verhältnis des Lateinischen zu der rekonstruierten indogermanischen Grundsprache erhellt aus der vorliegenden Darstellung zur Genüge.

Wer die neue Bearbeitung einer genauen Prüfung unterzieht, wird das Streben des Verfassers nicht verkennen, neben der für eine solche Arbeit unerlässlichen Kürze und Bändigkeit möglichst vollständige Heranziehung insbesondere auch der litterarischen Behelfe zu erreichen, die den Benützern des Buches die Möglichkeit an die Hand geben, jederzeit selbständig die grammatischen Streitfragen zu prüfen und zu beurteilen. Dass öfter, als dem Verfasser lieb war, eine ganz bestimmte Entscheidung nicht getroffen werden konnte und daher die Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten der Erklärung offen gelassen werden musste, ist nicht Schuld des Verfassers, sondern liegt in der Natur des Stoffes. Jedesfalls aber wird sich nicht in Abrede stellen lassen können, dass diese Neubearbeitung auch eine gründliche Umarbeitung der früheren Auflage ist und dem heutigen Stande unseres Wissens entsprechen dürfte, das gerade auf dem Gebiete der italischen Sprachenkunde durch die zahlreichen Arbeiten der letzten zehn Jahre so viel sind seit dem Erscheinen der zweiten

Auflage verflossen eine ausserordentliche Bereicherung, Vervollkommnung und Vertiefung erfahren hat. Wenn der Arbeit trotz aller aufgewandten Sorgfalt sicherlich noch manche Mängel anhaften und nicht alle Versehen und Irrtümer vermieden sind, so darf der Verfasser doch auch auf eine billige Nachsicht Anspruch erheben. Insbesondere bittet er, vor Benützung des Buches einige Druckversehen, die trotz fast durchaus viermaliger Korrektur noch stehen geblieben sind, nach dem beigegebenen Verzeichnis der „Nachträge und Berichtigungen“ zu verbessern. Nicht berücksichtigt sind in dem Verzeichnis die leider an Zahl nicht ganz unbedeutenden Fälle, in denen Spiritus und Accente in griechischen Wörtern und Längenzeichen in lateinischen beim Drucke abgesprungen sind.

Es schien zweckentsprechend, in dieser neuen Auflage die Paragraphenzählung der früheren beizubehalten. Neu eingeschoben sind die §§ 10a, 104a, 104b, 113a. Die §§ 66 und 67 der zweiten Auflage sind in einen zusammengezogen worden, dafür § 67 der jetzigen Bearbeitung neu hinzugekommen.

Wenn auch in dieser neuen Bearbeitung griechische und lateinische Grammatik gesondert erscheinen, so setze ich doch voraus, dass die Benützer meiner lateinischen Lautund Formenlehre Brugmann's griechische Grammatik, auf die ich mich wiederholt berufen habe, gleichfalls zur Hand haben, um erforderlichen Falles in derselben sofort die zitierten Stellen nachschlagen zu können.

Endlich sei noch darauf hingewiesen, dass der erste Bogen der lateinischen Lautlehre schon im August des Jahres 1898 im Reindruck vorgelegen hat, während die Fortsetzung des Druckes erst im März des Jahres 1899 erfolgte und mit Rücksicht auf den gleichzeitigen Druck der griechischen Grammatik von Brugmann verhältnismässig langsam vonstatten ging. (Infolge eines höchst unliebsamen Versehens ist die Benützung von F. LEO, Plautinische Forschungen S. 224-307 [,Auslautendes s und m"] unterblieben. K.N.)

Innsbruck, anfangs September 1899.

Fr. Stolz.

Vorwort zur lateinischen Syntax und Stilistik.

Die lateinische Syntax hat in der dritten Auflage eine vollständige Umarbeitung erfahren; über die Veranlassung dazu habe ich mich S. 201 der Einleitung ausgesprochen. Einzelne Partien sind aus früheren zerstreuten Regeln oder Bemerkungen neu hergestellt, so die Lehre vom Gebrauch des Gerundivums und Gerundiums, sowie von den Supina; andere haben eine bedeutende Erweiterung erhalten, so der Abschnitt über die Partizipien. Manches wurde zweckentsprechender untergebracht als früher, so z. B. die Lehre vom Infinitivus historicus, vom Infinitiv in Verbindung mit Adjektiven u. ä. Unter diesen Umständen konnte auch die frühere Paragraphenzählung nicht beibehalten werden, um so weniger als die Zahl der Paragraphen von 309 auf 351 stieg. Die Orientierung wird aber doch leichter sein als früher, da besondere Register das rasche Finden einer gesuchten Regel ermöglichen, während früher die Register Griechisch und Lateinisch in vollem Umfang umfassten. Die Stilistik enthält in der Neubearbeitung die gleiche Anzahl der Paragraphen wie in der zweiten Auflage; Einteilung und Anordnung des Stoffes sind ganz die gleichen geblieben. Zu einer Abänderung hatte ich keinen Anlass, namentlich da auch die geplante grosse lateinische Grammatik die von mir gegebene Übersicht festhielt und für die umfassende Bearbeitung meinen Plan zu Grunde gelegt wissen will. Doch ist auch in der Stilistik überall nachgebessert worden, namentlich hat der Abschnitt über die Negationen eine Umarbeitung und Erweiterung erfahren.

Wie in der Syntax, so hat auch in der Stilistik der Zweck des Buches mir manchmal die Hände gebunden; oftmals hätte ich mich über einen Punkt gern eingehender verbreitet oder mehr Einzelheiten beigebracht: aber dann wäre der Umfang des Buches über das Erlaubte hinausgegangen. Die Benützer und Beurteiler des Buches mögen daher nicht übersehen, dass der Zweck des Handbuches eine erschöpfende Behandlung des Gegenstandes nicht verlangt und der Raum eine solche nicht zulässt.

Die Neubearbeitung war im April 1898 abgeschlossen. Da aber der Druck sich verzögerte, musste auf Grund der nach April 1898 erschienenen Litteratur vielfach nachgebessert werden; daher mag manches übersehen worden sein, hoffentlich nichts Wichtiges.

Die Neubearbeitung ist den beiden hervorragenden Münchener Latinisten, Herrn Professor Dr. EDUARD VON WÖLFFLIN und Herrn Professor Dr. IwAN VON MÜLLER, gewidmet: beide Gelehrten haben durch ihre Schriften, WÖLFFLIN besonders durch sein Archiv und MÜLLER durch seine Neubearbeitung der Nägelsbach'schen Stilistik, mir so viele Anregung geboten, dass ich mit dieser doois ódiyn nur zum kleinen Teil eine grosse Schuld abtrage. Zum Schlusse bemerke ich noch, dass ich auf Wunsch der Verlagsbuchhandlung, soweit dies bei der Korrektur möglich war, Verweisungen auf BRUGMANN'S Griechische Grammatik, III. Auflage, eingefügt habe. Bei der Korrektur hat mich mein Kollege, Herr Professor DR. BURG, in sachkundigster Weise unterstützt, wofür ihm auch hier bestens gedankt sei.

Für die umfassende Bearbeitung der lateinischen Stilistik, mit welcher ich beschäftigt bin, erbitte ich mir gefällige Mitteilungen, gedruckte oder handschriftliche; alles wird mit Dank aufgenommen. Für Berichtigungen und andere Beiträge, die mir zu der hiemit abgeschlossenen Neubearbeitung von Syntax und Stilistik im Handbuch zugingen, danke ich nochmals verbindlichst.

Rastatt im Oktober 1899.

J. H. Schmalz.

Inhaltsverzeichnis.

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Quantitätsminderung und -steigerung der Vokale (§ 40-41)

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