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C. IULII CAESARIS

COMMENTARII

DE BELLO GALLICO.

FÜR DEN SCHULGEBRAUCH ERKLÄRT

VON

DR. H. WALTHER.

1. HEFT:

LIB. I. U. II. NEBST EINER EINLEITUNG

UND

DREI KARTEN.

LIBRARY

OF THE

UNIVERS

OF

CALIFORNI

PADERBORN.

DRUCK UND VERLAG VON FERDINAND SCHÖNINGH.

W 2

1881

Vorwort.

Es mag gewagt erscheinen, mit einer neuen Schulausgabe des Cäsar hervorzutreten; allein eine mehr als zehnjährige Klassenlektüre dieses Schriftstellers hat mich in den Händen der Schüler eine Ausgabe vermissen lassen, welche, ohne die sprachlichen Erscheinungen zu vernachlässigen, auch auf die sachliche Erklärung des Schriftstellers einen besonderen Wert legte. Nach meiner Ansicht erklären die gangbarsten Schulausgaben, deren Verdienste ich sehr gern anerkenne, den Cäsar fast nur nach der sprachlichen Seite und gehen fast ausschliesslich darauf aus, durch die Lektüre dieses Schriftstellers das grammatische Wissen des Schülers zu befestigen und zu erweitern. Auch die vortreffliche KranerDittenbergersche Ausgabe stellt das sprachliche Moment in den Vordergrund; zwar wird die sachliche Erklärung nicht vernachlässigt, aber diese ist oft aus der vorausgeschickten Einleitung herzuholen, und diese Einrichtung bringt erfahrungsgemäss mit sich, dafs der Schüler sich der Arbeit des Nachschlagens gänzlich überhebt. Anderseits giebt die Rheinhardsche Ausgabe fast nur realphilologische Anmerkungen, während sie die grammatische Erklärung dem Lehrer überläfst.

Die vorliegende Ausgabe soll nun den Tertianer denn die Bedürfnisse eines solchen hat sie vornehmlich im Auge — durch sprachliche Anmerkungen, welche ihn zugleich auf den Sprachgebrauch Cäsars aufmerksam machen, durch Verweise auf die Grammatik,*) hin und wieder auch einmal durch eine Übersetzung über

*) F. Schultz, Kleine lateinische Sprachlehre und Ellendt-Seyffert, Lateinische Grammatik.

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IV

die sprachlichen Schwierigkeiten hinweghelfen, nicht minder aber soll sie seine Aufmerksamkeit auf den interessanten Inhalt richten. Zu dem Zwecke ist derselbe durch kurze Überschriften zergliedert, in den Anmerkungen ist öfters auf den Verlauf der Thatsachen hingewiesen, daselbst finden sich auch die nötigen geographischen und antiquarischen Notizen. Aufser einer Karte von Gallien sind die Skizzen mehrerer Schlachtpläne, wie sie durch v. Gölers und Napoléons Forschungen festgestellt sind, sowie auch einige Abbildungen aus dem römischen Kriegswesen beigefügt, durch welche das Verständnis des Schriftstellers wesentlich erleichtert wird.

Was den Text anbetrifft, so liegt der Ausgabe die Nipperdeysche Recension zu Grunde, es ist aber auch auf die kritischen Ausgaben von Dinter, Frigell und Dübner die gebührende Rücksicht genommen.

Keineswegs erhebt die Ausgabe den Anspruch, neue Resultate und Forschungen über Cäsars Sprache und geschichtliche Darstellung beizubringen; sie will allein dem Interesse der Schule dienen und beitragen helfen, in unserer Schuljugend die Liebe zum römischen Altertum zu wecken und zu nähren.

H. W.

OF THE

UNIVERSITY
OF

CALIFORNIA

Einleitung.

1. Das Leben Cäsars bis zu seinem Prokonsulat in Gallien.

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C. Julius Cäsar, geb. 100 v. Chr. im Monat Quinctilis, der ihm zu Ehren später Julius genannt wurde, entstammte einem alten patricischen Geschlechte, das seine Ahnenreihe bis auf Iulus, den Sohn des Äneas, zurückführte. Trotz seines alten Adels war das julische Geschlecht nie ein Vorkämpfer der Nobilität gewesen; es war sogar in nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu Marius, dem Haupte der Volkspartei, getreten: die Schwester des Vaters Cäsars war die Gattin des Marius. Die Persönlichkeit dieses. Mannes, der nach Besiegung des Jugurtha Rom auch von dem cimbrischen Schrecken befreit hatte, konnte auf den frühgeweckten, talentvollen Knaben nicht ohne Eindruck bleiben, zumal da der damals allmächtige Marius dem Cäsar seine Zuneigung dadurch bekundete, dafs er ihn als dreizehnjährigen Knaben zu der hohen Würde eines flamen Dialis d. h. eines Jupiterpriesters bestimmte. Zwar hinderte der Tod des Marius a. 86 v. Chr. die Verwirklichung 3. dieser Gunstbezeugung; allein die Dankbarkeit für die erwiesene Zuneigung, sowie die Bewunderung für den Kriegshelden und Volksmann hatten Cäsar für immer das Gedächtnis an den Oheim eingeprägt, der ihm bald als ein leuchtendes Vorbild erschien. Obwohl sich Cäsar den Gewaltthätigkeiten der marianischen Partei in Rom a. 86-83 fern gehalten hatte, trafen ihn doch die Verfolgungen des aus dem mithridatischen Kriege heimgekehrten Sulla. Mit einer Tochter des L. Cornelius Cinna, eines Marianers, vermählt, erhielt Cäsar den Befehl, sich von seiner Gattin zu scheiden. Da er trotz der angedrohten Konfiszierung seines Vermögens sich 2. weigerte, dieses zu thun, irrte er längere Zeit geächtet umher,/ bis ihm auf Fürbitte einflussreicher Verwandten Sulla, der „in dem schlecht gegürteten Knaben" mehrere Marius verborgen sah (Sueton. Caes. 45. Plut. Caes. 1), die Rückkehr gestattete. Allein Cäsar 3. blieb, obwohl begnadigt, Rom fern., Erging nach Asien und kämpfte unter dem Prokonsul/von Klein-Asien M. Minucius Thermus gegen die Mitylenäer, welche nach Besiegung des Mithridates die Walther, Caesaris bell. Gall. I.

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