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Capitol, mit der Front gegen den freien Platz, der einen Seite gegen die Curie, der anderen gegen den Saturntempel gewendet steht und dass sie in vollster Übereinstimmung damit auf einem Reliefs treifen des Constantinsbogens von vorn gesehen dargestellt ist als eine breite Bühne zwischen einem Triumphbogen mit drei Thoren rechts (dem Severusbogen), einem mit einem Thor links (dem Tiberiusbogen) und einem sich diesem anschliessenden Hallenbau (der Basilica Julia). Die Volksmenge, welche davor stehen müsste, hat der Künstler, um nicht den Bau und die darauf stehende Gruppe des kaiserlichen Hofes zu verdecken, zu beiden Seiten der Bühne angedeutet ). Ist es hiernach völlig unmöglich, die Rednerbühne der Zeit Trajans und Constantins, also die Cäsars, anderswo als am oberen (westlichen) Ende des Markts in der Queraxe desselben zu suchen, und ist nach dem Relief des Constantinsbogens auch darüber kein Zweifel, dass sie ein Monumentalbau von sehr bedeutender Länge und Höhe, wie ihn die zahlreichen darauf angebrachten Denkmäler voraussetzen, und von geradliniger Front war, so wird man von vornherein geneigt sein, die Reste eines bedeutenden Quaderbaus, der die ganze Breite zwischen dem Severusbogen und dem Tiberiusbogen einnimmt, für diese Rednerbühne zu halten. Darauf führt auch schon die auffallende Thatsache, dass in nächster Umgebung dieses Baus eine aussergewöhnlich grosse Menge von Ehrendenkmälern, vorwiegend der letzten Jahrhunderte der Kaiserzeit, gefunden worden sind, darunter wahrscheinlich die Basis einer Statue des Stilicho, deren Inschrift ausdrücklich die Rostra als Aufstellungsort nennt, und sicher die Basis der mit Schiffsschnäbeln gezierten Ehrensäule des Duilius, zugleich das einzige hier gefundene Denkmal der Republik. Es steht fest, dass diese Säule nach dem Seesiege des Duilius auf den alten Rostra aufgestellt worden ist, aber die erhaltene

66) Eine ganz exacte Abbildung fehlt: mangelhaft die gewöhnlichen, meist von Canina Edif. 2 T. XCI abhängigen, ebenso die Photolithogr. bei Parker, Forum Pl. XVI (nach den grossen Phot. des Bogens, welche, auch ich benutze).

Inschrift gehört dem ersten Jahrhundert der Kaiserzeit, wahrscheinlich der Zeit des Augustus an. Nichts ist also wahrscheinlicher, als dass bei der Einweihung der neuen Bühne, welche vermuthlich wie die Einweihung der neuen Curie in feierlicher Weise durch Augustus vollzogen worden ist, mit anderen Ehrendenkmälern, welche die alte geziert hatten, eins der berühmtesten derselben, nachdem das Original, sei es vernichtet, sei es als beschädigt ausrangirt worden war, in einer Nachbildung auf Befehl des Augustus selbst seinen alten Platz wieder eingenommen hat. Die angeführten Thatsachen machen es wahrscheinlich, dass man aus Raummangel wie aus 'Devotion' gegen die Machthaber mehr und mehr die älteren Denkmäler von der Rednerbühne entfernt und durch Bildnisse der Kaiser und hohen Würdenträger ersetzt hat. Ein grosser Theil dieses späteren Ehrenschmucks, und wohl ausser der Duiliussäule ein und das andere ältere Monument, wird also noch an Ort und Stelle erhalten gewesen sein, als der christliche Kultus schon die nahe Curie eingenommen hatte: kein Wunder, wenn nicht wenige und mit ihnen ein Theil der Bühne selbst der vollständigen Vernichtung entgangen isto7).

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67) Häufung von Denkmälern beim Severusbogen: Syll. S. 252 ff. Duilius stellte die columna rostrata (vgl. § 2) in rostris auf (Serv. zu Ge. 3, 29, was schwerlich ungenau für in foro steht vgl. A. 64); die erhaltene Inschrift (CIL 1, 195 = 6,1300) sah Quintilian 1, 7, 12 in foro und hielt sie für die ursprüngliche (wie er auch die Declamationen Sallusti in Ciceronem und Ciceronis in Sallustium für echt hielt), während Material (weisser Marmor), Sprache und Schrift beweisen, dass sie im 1 Jahrh. n. C. restituirt ist: es fragt sich nur wann. Für die Zeit des Claudius entschied sich Ritschl (1861: Op. 4, 204 ff.) nur auf Grund der Schriftformen: indessen wird durch diese der Gedanke an die Zeit des Augustus keineswegs ausgeschlossen, durch die geschichtlichen Verhältnisse geradezu gefordert. Inschrift des Stilicho v. J. 406 CIL 6, 1731 1195: s. Syll. S. 293 zu n. 111 a): .. Flavio Stilichoni . . populus Romanus statuam ex aere argentoque in rostris ... conlocandam decrevit... Wie viele von den Basen, die zwischen dem Severusbogen, der Fokassäule und S. Adriano gefunden sind (s. Syll. a. O.), auf oder bei den Rostra gestanden, ist allerdings nicht sicher auszumachen, die Anhäufung aber sicher nicht Zufall. Es finden sich darunter auch Denk

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Die Area des Concordientempels, auf welcher der Severusbogen errichtet ist, liegt 3,50 über der Area des Forums (oben S. 166). Ob und wie in älterer Zeit das so abfallende Terrain künstlich maskirt gewesen ist, wissen wir nicht. Später diente als Maskirung des Abhangs ein im flachen Bogen gegen das Forum vorspringender, vom Severusbogen bis nach dem Tiberiusbogen reichender Backsteinbau, vor welchem sich ein geradliniger Quaderbau, die Westseite der Area des Forums begrenzend, ausdehnte. Der Abstand des Quaderbaus von der bogenförmigen Backsteinmauer beträgt im Maximum etwa 5, im Minimum 3 M. (s. T. V). Von beiden wurde schon bei ihrer Aufdeckung, soweit die sehr ungenügenden Pläne und Berichte erkennen lassen, nur noch das nördliche, dem Severusbogen benachbarte Drittel erhalten gefunden. Doch kann an der angegebenen ursprünglichen Erstreckung bis an die Südgrenze des Forums nicht gezweifelt werden. Dies gilt besonders von dem erstgenannten Backsteinbau. Der erhaltene Rest desselben (die Curve hat eine Länge von etwa 10,50) besteht aus einer mit Ziegeln verblendeten Mauer aus Gusswerk von 4 bis 5 M. Dicke. Das Ziegelwerk trug eine Marmorbekleidung: wohl erhalten ist von derselben ein Sockel von weissem Marmor, auf dessen einzelnen Werkstücken griechische Buchstaben als Steinmetzzeichen stehen. Darüber befand sich jetzt nur in Trümmern erhalten, und auch diese sind erst bei der Aufdeckung, wieder an ihren ursprünglichen Platz gestellt - eine Bekleidung aus 10 Centimeter starken Platten von Portasanta, welche in regelmässigen Abständen von 0,91 durch senkrechte 0,16 Breite und 0,075 vorspringende Leisten von demselben Material unterbrochen wurden. Eiserne Nägel, welche fast durchweg paarweis, in unregelmässigen Abständen von einander sehr zahlreich in die

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mäler des Augustus (CIL 6, 457. 458) und des Vespasian (198. 200). Wir wissen sonst noch abgesehen von den vor Cäsar gesetzten (§ 3) von einer Statue des Augustus celeberrimo fori in rostris (A. 64) und einer des Kaisers Claudius in rostris (Pollio Claud. 3).

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