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Dass der geschilderte Tempel, das Capitolium, auf der südlichen Erhebung des Berges (Caffarelli), die Burg auf der nördlichen (Araceli) gestanden hat, ist mit überzeugenden Gründen schon vor der Wiederentdeckung der Ueberreste des Tempels, welche uns im folgenden beschäftigen werden, bewiesen

Wenn daher stercus ex aede Vestae XVII. kal. Iul. defertur in angiportum medium fere clivi Capitolini, qui locus clauditur porta stercoraria (Fest. 344b), so kann diese Bucht nicht am Vespasianstempel gesucht werden (s. Forum), wo der infimus clivus war. Fortuna? Clemens Protr. 4, 51 (Bd. 1 S. 56 Dind.): (τὴν Τύχην) φέροντες εἰς τὸν κοπρῶνα ἀνέθηκαν αὐτὴν, ἄξιον νεὼν τὸν ἀφεδρῶνα νείμαντες tỷ 9eğ und Plut. de fortuna R. 10, der ein von Servius gegründetes iegòv der Fortuna Primigenia v Kaniwliq nennt (irrthümlich zieht Preller Myth. 555 auch Dio 42, 26 hierher): Zeugnisse die mir immer noch Bedenken erregen. Nichts beweist das Elogium auf den Pränestiner T. Caesius Primus Smet. 30, 11=Grut. 52, 5 (Burm. Anth. 1 n. 80 Meyer Bd. 1 n. 622): tu quae Tarpeio coleris vicina tonanti u. s. w. Dies muss die pränestinische Fortuna und ein pränestinischer Iuppiter Capitolinus sein, wie auch im Folgenden pränestinische Gottheiten erwähnt werden, insbesondere 3. 17 arcanumque Iovem (so hat, wie mir mitgetheilt wird, der Stein); ebenso wenig die auf Reliefs den capitolinischen Gottheiten zuweilen beigesellte Fortuna (aber auch andere Götter): Piale Templi di Vespasiano e della Concordia S. 20 O. Jahn Arch. Beiträge S. 83 f. Die Frage ist früher noch mehr verwirrt worden durch die Annahme, die 8 Säulen gehörten diesem Fortunentempel. Bögen. Scipio errichtet 546 einen fornix in Capitolio adversus viam, qua in Capitolium escenditur, cum signis septem auratis et marmorea duo labra ante fornicem (Liv. 37, 3, 7). Der ältere Gracchus flieht vom Tempel per gradus qui sunt super Calpurnium fornicem (Oros. 5, 9), während nach Appian Civ. 1,16 seine Anhänger ἐς τὰ ἀπόκρημνα gestürzt, er εἰλούμενος περὶ τὸ ἱερὸν ἀνηρέθη κατὰ τὰς θύρας παρὰ τοὺς τῶν βασιλέων ἀνδριάντας, d. h. wahrscheinlich an den fores Capitolii (A. 36), und, wie unten gezeigt werden soll, beim tarpejischen Felsen. - Bogen auf dem Trajansreliefs: Jahresberichte 1875, 740 (vgl. das Forum). Häuser: des Milo in clivo Capitolino: Cic. p. Mil. 24, 64; andere A. 63. — Der triumphirende wendet den Wagen de foro in Capitolium beim Saturntempel (Cic. Verr. 5, 30, 77, s. das Forum), sein Ziel ist das Capitolium (s. Marq. Verwaltung 2, 562 ff.). Dass es Ausgangspunkt der pompa war, versteht sich von selbst und ist durch die Lage der aedes thensarum daselbst bezeugt. Rechtsfall bei Alfenus Dig. 9, 2, 52, 2: in clivo Capitolino duo plostra onusta mulae ducebant.

worden 65). Ich erinnere nur an die schlagendsten Beweise. Der Tempel steht über dem tarpejischen Felsen, die Burg erhebt sich über dem Concordientempel (A. 127. 112). Alle Angriffe gegen den capitolinischen Berg richten sich gegen das Capitolium: es ist nicht ein ganzes Stadium' vom Flusse entfernt; man stürmt gegen dasselbe auf der Fahrstrasse hinauf, die auf den Tempelhof mündet und hat dabei die Gebäude zur Rechten (A. 120. 64). Ein Blitz schleudert vom Giebel des Tempels den Kopf des Summanus in den nahen Fluss (A. 95), ein Brand pflanzt sich von der Porticus der Octavia unmittelbar zum Tempel fort (A. 29), der Apollotempel vor dem carmentalischen Thor und der Elephas Herbarius innerhalb desselben sind ihm benachbart (A. 33). Wenn Caligula von seinem Hause auf dem Palatin über den Augustustempel (hinter dem

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65) Die Topographen vor Nardini (1666) haben den Juppitertempel auf der südlichen Hälfte des Berges gesucht, zum Theil in der Tiefe bei S. Omobuono wegen der Kirche S. Salvatore in maximis (oben A. 33); eine Nebenfrage war, ob der Tempel auf der arx stand, wie man meinte, der allein befestigten Hälfte des Berges, oder auf dem Capitolium. Jene Annahme wurde seit Ligorio Paradosse f. 41 immer allgemeiner, zumal jene Hälfte des Berges die Eigenschaft der 'rocca' bewahrt zu haben schien. Nardini, der auch an der Ansicht festhielt, die arx sei die Höhe Caffarelli, versetzte nun den Tempel auf die Höhe Araceli. Gefolgt sind ihm darin besonders Venuti, Piale (z. B. Porte settentrionali S. 3), Zoega (Abhandl. 331), Nibby, Canina, E. Braun (Ruinen und Museen S. 25): die alte und richtige Ansicht vertraten Piranesi (Ant. 1 T. XLVIII Campo Marzo T. III), Fabretti, Bunsen, Becker, Abeken. Von einem nationalen Gegensatz zwischen den Italienern und Deutschen in dieser Controverse kann also nicht die Rede sein. Den namentlich von Bunsen und Becker angeführten Gründen liess sich nur Weniges hinzufügen, wie die Geschichte vom Kopf des Summanus (die doch kaum erfunden werden konnte, wenn der Tempel auf Araceli stand), die Annali 1867, 385 f. angezogene Geschichte bei Cicero Offic. 3, 16 (ein Haus auf dem Cälius hindert das Auspiciren auf der arx, konnte aber nicht hindern, wenn diese bei Caffarelli stand), die bisher wohl in diesem Zusammenhange auch nicht verwerthete Nachricht (bei Dio fr. 50, 1 Dind.), die sibyllinischen Bücher hätten im J. 529 vor den Kelten gewarnt ötav negavròs eis tò Kanɛτώλιον πλησίον Απολλωνίου κατασκήπτῃ. Auch hier wäre die Einrede, dass rò Kaлerálov der ganze Berg sein könne, offenbar hinfällig.

Jordan, römische Topographie. I. 2.

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des Castor) hinweg nach dem capitolinischen einen Viaduct anlegte (s. den Abschnitt über den Palatin), so hätte er ihn, falls der Tempel die Höhe Araceli einnahm, in der Diagonale über das Forum und über den Concordientempel hinwegbauen müssen; wenn eine Statue auf dem Tempelhof ostwärts gewendet den Markt und das Rathhaus vor sich hatte (A. 51), so würden beide, wenn jene auf der Höhe Araceli stand, an der Stelle des Augustusforum gesucht werden müssen. Es wäre verlorene Mühe nachzuweisen, mit welchen halsbrecherischen Auslegungskunststücken man zu verschiedenen Zeiten diese unzweideutigen Zeugnisse in ihr Gegentheil zu verkehren oder ihnen jede Beweiskraft abzusprechen unternommen hat); die ganze Schwäche der Gegner aber hat sich von jeher darin gezeigt, dass sie nicht im Stande gewesen sind auch nur eine einzige Thatsache anzuführen, welche direkt für ihre Ansicht zu sprechen schien. Lediglich auf ungenügender Kenntniss beruhte die Behauptung, dass die Trümmer auf der Höhe Araceli und nicht die auf der Höhe Caffarelli zu den schriftlichen Zeugnissen über die Lage des Tempels passten (A. 98); eine an sich haltlose und nicht einmal mit der Natur der alten Terrainverhältnisse recht vereinbare Behauptung ist der namentlich seit Canina Mode gewordene Satz, dass die imponirende Lage der Kirche Araceli zwinge sie als Nachfolgerin des Capitolium zu betrachten; endlich hat der Versuch, der Orientirungstheorie die Entscheidung dieser angeblich sonst unlösbaren Frage zu übertragen, schon deshalb scheitern müssen, weil er von mangelhafter Kenntniss der erhaltenen Trümmer ausging (A. 67).

Was die Schriftsteller klar bezeugen und die Trümmer einsichtigen Beobachtern längst bestätigt hatten, ist nun in unsern Tagen durch gelegentliche Ausgrabungen in einer Weise ausser Zweifel gesetzt worden, dass fortan von einer Streit

66) Dass diese Kunststücke selbst auf tüchtige und von der richtigen Ansicht durchdrungene Forscher unter Umständen Einfluss gewinnen konnten, zeigt Prellers oben S. 5 A. * a. Abhandlung: einige nichtige Einwürfe Göttlings haben den sonst besonnenen Mann ausser Fassung zu bringen vermocht.

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