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frage nicht mehr die Rede sein kann. Schon im Jahre 1865 kamen im Garten des Palazzo Caffarelli Reste eines grossen Quaderbaus zum Vorschein, welche nach Orientirung und Bauweise zu den bisher bekannten stimmten. Aber erst in den Jahren 1875. 1876. 1878 ist es gelungen, bei Gelegenheit von Erweiterungsbauten an dem inzwischen in den Besitz des Deutschen Reiches übergegangenen Palast Caffarelli und dem angrenzenden Conservatorenpalast und bei dem Neubau des deutschen archäologischen Instituts den Umfang und einen Theil des Grundplans des Tempels mit Genauigkeit zu ermitteln 67).

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67) Schon Fabretti de col. Traiana, Anhang (= Gori Mus. Etr. 3 T. 15, 2) hat die grosse noch jetzt vom Garten Caffarelli aus sichtbare östliche Mauer des Stylobaten, von hier aus aufgenommen, abgebildet. Die entgegengesetzte in einem dunkeln Gange sichtbare Seite derselben scheint Nibby Mura T. II (vgl. S. 106. 383) zu geben. Die nordwestliche Ecke über Tor' de' specchi sah und zeichnete Ficorini (Vestigie S. 42) vollständiger als sie heute ist: es war eine 114 palmi lange, 13 hohe Mauer aus 'Peperin', die Blöcke h. 1 1. 4 Palm (also ungefähr 0,22 0,88). Diese und andere Reste beschreibt am Genauesten Abeken Mittelitalien S. 223 und hat sie, nach Bunsen's Vorgange, richtig dem Tempel zugewiesen, nur dass beide sie irrthümlich für Reste der Wände des Tempelhauses hielten. Eine urkundliche Geschichte des Palastes fehlt noch (einstweilen s. Bunsen Beschr. a. O. S. 7 Lanciani Bull. mun. 1876, 32; die Jahreszahl 1578 steht noch auf der Innenseite des grossen Eingangsthors). Die neuen Funde von 1865 aufgenommen von Hauser Mon. dell' ist. 8 T. XXIII, 2, unrichtig beurtheilt von Rosa Annali 1865, 382; weitere v. 1875. 1876: Lanciani Bull, mun. 1875, 165 ff. T. XVI-XVIII 1876, 31 ff. (wo die entscheidenden Thatsachen zuerst richtig beurtheilt sind); mein Aufsatz Annali 1876, 145 ff. mit Schupmann's Bericht (auf den ich mich für alles Technische beziehe), Plänen und Durchschnitten Mon. 10 T. XXXa (der Grundriss daraus ungenau bei Reber Ruinen 269). Dazu kommt noch ein mir erst jetzt (1881) vorliegender Bericht Dressel's über einen von ihm im Sommer des J. 1878 beobachteten Fund (A. 70a). Sämmtliche Reste, mit Ausnahme des letzterwähnten habe ich selbst gesehen und die Ausgrabungen des J. 1876 vor der Front des Palasts und unter den neuen Ställen veranlasst. Die 1865 zum Vorschein gekommenen Trümmer hielt Rosa irrig, und ohne sich um die früher entdeckten benachbarten Trümmer zu kümmern, für Reste eines kleinen nach Westen orientirten Tempels, während jeder, der sie gesehen, dagegen begründete Zweifel erheben musste (vgl. m. Bemerkung Ann. 1865, 382). Trotzdem

Durchaus neue Ergebnisse dieser Ermittelungen sind es vor Allem, dass sämmtliche Mauerreste dem Unterbau des Tempels angehören, während man in den früher bekannt gewordenen Resten Theile des Oberbaus zu erkennen glaubte, und dass das Hauptgebäude des Palasts Caffarelli fast genau die Stelle des eigentlichen Tempelhauses einnimmt, während der ihm südlich vorliegende Garten mit dem östlich anstossenden Seitenflügel des Palasts sich mit dem Pronaos des Tempels deckt. Es leuchtet ein und wird sich weiter unten als richtig erweisen dass dies kein Zufall ist: die Caffarelli haben sich offenbar der bei der Erbauung des Palasts im Jahre 1578 (renovirt ist er 1680) noch in grosser Vollständigkeit erhaltenen Reste des antiken Unterbaus weise bedient (vgl. A. 70) und so die Gefahren vermieden, welche jedem Neubau auf dem bröcklichen und von Höhlen durchzogenen Felsboden des capitolinischen Berges noch heute verhängnissvoll werden. Ich stelle die topographisch wichtigen Thatsachen der technischen Analyse der Trümmer kurz zusammen.

Sämmtliche erhaltenen antiken Mauerreste, welche unter dem Palast und seinen Dependenzen gefunden worden sind, haben die gleiche Orientirung, dasselbe Material, dieselbe Bauweise. Mit Ausnahme der jetzt noch sichtbaren Mauer an der Ostseite des Gartens lagen sie sämmtlich unter dem modernen Niveau und sind sämmtlich wieder zugeschüttet, beziehungsweise durch die modernen Bauten verdeckt worden. Die Längsaxe des Baus, dem sie angehören, weicht 24° östlich vom Meridian ab. Sämmtliche Mauerreste bestehen aus rechtwinklig geschnittenen Quadern von dem grünlichen Tuf, der auf dem Capitol selbst an verschiedenen Stellen noch jetzt zu Tage tritt, von der constanten Höhe von 0,31 bis 0,32 M., von der durchschnittlichen Breite von 0,60 und Länge von 0,70 und

glaubte Nissen (Templ. S. 142) ohne Autopsie sagen zu dürfen, die Ausgrabungen hätten 'klar bewiesen, dass die hier befindlichen Substructionen (dem grossen Tempel) nicht angehörten'. Worüber Hermes 4, 254 f. zu vergleichen. Ich wiederhole hier (T. I. II) Schupmann's Hauptplan und Durchschnitte. Für die Umgebungen vgl. man Matzat's Plan (Plan I).

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darüber 67a). Sie sind alle ohne Bindemittel irgend welcher Art geschichtet und entbehren der Steinmetzzeichen (1, 1, 260, A. 22). Die unten näher zu erörternde Anordnung der einzelnen Mauern ergiebt mit Sicherheit, dass sie sämmtlich zum Unterbau eines grossen Gebäudes, unzweifelhaft eines Tempels, gehörten. Die Höhe dieses Unterbaus ist an einer Stelle noch bestimmbar: denn die an der Ostseite des Gartens Caffarelli stehende Mauer die einzige welche über dem modernen Niveau noch hervorragt trägt an ihrer Oberkante noch ein Stück Betonwerk, welches von Sachverständigen mit Recht als zu dem darüber liegenden Fussboden des Pronaos des Tempels gehörig betrachtet worden ist. Diese Mauer steckt 5-6 M. tief in einer Schicht sogenannter Creta, weitere 11/2 M. tief ist sie in den Tuf des Berges eingebettet. Ueber der Creta ragt sie noch gegen 5 M. hervor; der Stylobat war also, falls jene Schicht Creta schon beim Bau des Tempels lag (und dies muss nach dem Urtheil Sachverständiger als sicher gelten), eben gegen 5 M. hoch. Die Mauerreste gehören einem Rechteck von 51 74 M. an, dessen Schmalseiten nach Norden und Süden liegen. Es wird gebildet durch eine an den Langseiten 5,60 M. dicke, an der vorderen (südlichen) und möglicherweise auch an der hinteren (nördlichen) Schmalseite 8 M. starke Mauer. Die scharfe äussere Mauerflucht ist namentlich an der östlichen Langseite, von welcher ein Stück von fast 30 M. Länge gefunden ist, an der Südostecke und einem Theil der südlichen Stirnseite beobachtet worden; aber auch über die Richtung der westlichen Mauerflucht, von der sich wahrschein

67) Schupmann giebt 0,320,60 0,70 als Durchschnitt. Seine Messungen sind an den im Garten und unter den Stallungen gefundenen Blöcken genommen und geben einen Durchschnitt. Doch muss bemerkt werden, dass unter den etwa 40 Messungen, welche Dressel in dem vor der Front des Palasts gefundenen Schacht (s. A. 70a) vornehmen konnte, die überwiegende Mehrzahl für die Höhe 0,31 ergab, daneben wenige 0,32, einzelne 0,30. 0,33. Die Länge der ganz messbaren Blöcke schwankt nach seinen Angaben zwischen 0,60 und 0,90. Ein gleiches Schwanken wird auch anderwärts stattfinden. Das Entscheidende ist die durchgehende Gleichheit der Höhe.

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