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den Fühlern ein kräftiges rotbraunes paariges Strudelorgan, darunter die scharfen, fein gezähnten Mandibeln und Maxillen. Augen schwach entwickelt, als kleiner ovaler Fleck nahe den Fühlern. Die warzenförmigen Vorderstigmen mit je 5 langen Borsten. Am Hinterrand des 1. Hinterleibssegmentes

2 kräftige Fußstummel mit
einem Halbkranz kräfti-
ger, auswärts gerichteter
Borsten. Am Hinterrand
des 2. Segmentes ein 2.
schwächeres Fußstummel-
paar. 8.-10. Segment mit
je einer Querreihe kurzer
dicker gerader Borsten.
1.-3. Segment dorsal fein
behaart, 5.-10. Segment mit
sattelartigen Haarflächen,
deren Behaarung am Rande
stärker und länger ist; am
11. Segment dorsal die kurz-
röhrigen gewimperten run-
den schwarzen Hinterstig-
men, dahinter in stumpfem
Winkel divergierend 2
mächtige an der Innenseite
ausgehöhlte muldenförmige
zugespitzte schwarze La-

Fig. 115. Dixa maculata Meig. (?), Larve.
Nach Gercke.

mellen, am Rande mit langen Wimperhaaren besetzt, welche unter Wasser die Luft zurückhalten. Zwischen den Lamellen über der sackartigen Afterpapille eine lange kegelförmige abgestutzte Röhre mit 5 langen starken Endborsten. Neben der Röhre jederseits noch eine einzelne Borste. Larven in einem schwachen Quellenabfluß an Steinen und Ziegelbrocken gefunden.

Puppe (nach Gercke) verhältnismäßig dick und groß, ganz glatt, graubraun, mit großen Flügelscheiden, breiten plumpen, am Ende erweiterten Vorderstigmen und 2teiliger spitzer Afterklappe. Auf der Seite liegend, schneckenartig zusammengerollt, an der Wassergrenze. Puppenruhe nur 3-4 Tage.

Dixa humilis Ruthe.

Schwarzbraun. Thorax heller, ungestriemt. Flügel grau ohne Zeichnung, Beine hellbraun, Hinterschienen und Tarsen verdunkelt. 3 mm.

Dixa lineata Macqu.

Schwarz. Thorax oberseits schwarz, auf der hinteren Hälfte 2 gelbliche bis zum Scutellum reichende Längslinien. Pleuren gelb mit dunkelm Längswisch. Flügel hell bräunlichgelb, ungefleckt. Beine braun mit hellerer Basis. 4 mm. Sehr selten.

Dixa amphibia Degeer.

Schwarzbraun. Striemen des Thorax undeutlich. Scutellum und Mesophragma hellbraun. Flügel grau mit braunen Adern, ungefleckt. Beine braun mit hellerer Basis, Spitze der Schenkel und Schienen verdunkelt. 4 mm. Selten.

Süßwasserfauna von Deutschland. Heft 2.

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Larve s. Fig. 112. Die breiten Anallamellen in eine scharfe Spitze auslaufend. Analpapillen kurz und dünn, ganz an der Wurzel der weit vorragenden Afterröhre. Puppe s. Fig. 113.

Dixa aestivalis Meig.

Kopf rostgelb mit dunkelbrauner Stirn, Fühler schwarzbraun, 1. und 2. Glied hell, Taster schwarzbraun. Thorax rostgelb mit dunkelbraunen Striemen, die mittlere geteilt; Pleuren mit dunkeln Flecken. Flügel leicht grau getrübt mit hellbraunen Adern, ungefleckt. Beine braun, an der Basis heller. Hinterleib schwarzbraun. 4-5 mm. Selten.

Larve (nach Gercke) 6 mm lang, unterscheidet sich von der Larve von D. maculata durch den mehr abgerundeten, verengten, rotbraunen Kopf, viel stärkere Vorderstigmenborsten, aber viel kürzere und schwächer beborstete Anallamellen, welche samt den Hinterstigmen und der Afterröhre rotbraun sind. Endsegment mit 12 kräftigen langen Borsten, die bei maculata fehlen. Rücken einfach mikroskopisch behaart, ohne Sattelflecken.

Dixa autumnalis Meig.

In der Färbung wesentlich mit aestivalis übereinstimmend, die Rückenstriemen breiter. Flügel grau, ungefleckt. Beine dunkelbraun mit hellerer Basis. 4-5 mm.

Dixa serotina Meig.

Fühler und Taster braun, Basalglied der Fühler heller. Kopf und Thorax hellbraun, Rückenstriemen und Pleuren dunkel- bis schwarzbraun, zwischen Schulter und Flügelwurzel eine gelbe Strieme. Flügel graubräunlich, ungefleckt, mit dunkelbraunen Adern. Hinterleib schwarzbraun. Beine braun, an der Basis heller. 4 mm.

Blepharoceridae.

Mittelgroße schlanke Mücken mit langen dünnen Beinen, meist auffällig verschieden fazettierten Augen und sehr großen Flügeln, welche außer dem normalen Geäder ein unregelmäßiges Netzwerk von feinen scharfen Linien aufweisen.

Kopf.

Körper gewöhnlich nackt. Kopf annähernd kugelig, auf dem Scheitel 3 große Ocellen. Augen gewöhnlich durch eine Furche oder ein unfazettiertes Querband in 2 scharf getrennte Teile zerlegt, der obere schwach pigmentiert mit auffällig großen Fazetten, der untere tief schwarz und äußerst fein fazettiert (Fig. 116). Der obere grob fazettierte Teil beim größer als beim ♂. Augen stets behaart, der obere Teil länger und deutlicher, der untere sehr kurz und fein. Fühler bei den deutschen Arten

Fig. 116. Blepharocera 15 gliedrig, die beiden basalen Glieder verfasciata Westw., dickt, Geißelglieder oval, gegen die Spitze verjüngt und fein behaart. Rüssel meist ziemlich lang, so lang wie der Kopf oder etwas länger, selten sehr kurz, Mundteile kräftig entwickelt, Mandibeln messerförmig mit scharf gesägtem

Rand, Maxillen und Hypopharynx stilettförmig; ♂ ohne Mandibeln. Taster lang, 5 gliedrig. Thorax ziemlich hoch gewölbt, mit deutlicher unterbrochener Quernaht. Hinterleib etwa doppelt so lang wie der Thorax, 8 gliedrig, äußere Genitalien klein, wenig auffallend. Flügel (Fig. 117) verhältnismäßig sehr groß und breit, länger als

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der ganze Leib, mit ganz geradem Vorderrande und stark vortretendem Flügellappen; Afterlappen fehlt. C bis zur Flügelspitze (R4+5) reichend, Sc rudimentär, R2+3 einfach oder gegabelt, vor der Mitte entspringend, an der Wurzel von R4+5 winkelig gebrochen; R4+5 ebenfalls einfach (zuweilen auch mit R2+3 lang gestielt), in die Spitze, das kurze Basalstück scharf gebrochen, von der Knickungsstelle geht die vordere Querader schräg nach innen zur M. M einfach und gerade; Discoidalzelle fehlt; zwischen M und Cu, zuweilen vom Rande aus ein rudimentärer Mediaast (Fig. 117). Hintere Basalzelle vorhanden oder fehlend. Cu gegabelt mit langen Ästen; An bis zum Rand deutlich, Ax fehlend oder rudimentär; an der Wurzel des Flügellappens eine kleine knotenförmige Verdickung.. Flügel von zahlreichen feinen scharfen Linien durchzogen, welche ein unregelmäßiges Maschenwerk bilden und in der Anordnung wesentlich konstant sind. Beine sehr lang und dünn, die Hinterbeine länger als die übrigen. Hinterschienen mit kurzen feinen Endspornen. Haftläppchen fehlen.

Fliegen nur in Hoch- und Mittelgebirgen, im allgemeinen sehr selten, an schnellströmenden Gebirgsbächen, Wasserfällen, Kaskaden, stets unmittelbar am Wasser auf der Unterseite von Blättern oder auf feuchten, von Wasser umspülten und bespritzten Steinen sitzend. Flug langsam und schwerfällig. Die machen Jagd auf kleine Insekten, besonders Tendipediden, welche sie mit ihren kräftigen Mundteilen zerfleischen und aussaugen. Die ♂ nehmen vermutlich keine Nahrung zu sich oder leben von Pflanzensäften. Die eigentümliche Zweiteilung der Augen (s. oben) bei den meisten Arten ist eine funktionelle Anpassung an die Lebensweise und den Aufenthalt an schattigen dämmerigen Orten. Sie kommt in derselben Ausbildung und Bedeutung noch bei manchen Ephemeriden und bei einigen pelagischen Crustaceen vor. Der nach oben gekehrte, flach gewölbte und hell pigmentierte Teil mit den großen Fazetten befähigt besonders zum Sehen im unbestimmten Zwielicht und zum Wahrnehmen kleiner beweglicher Objekte. Er ist daher auch bei den stärker entwickelt als bei den ♂.

Eiablage und Eier noch unbekannt. Wahrscheinlich werden die Eier an nasse Steine dicht am Wasser abgelegt.

Larven (erst von wenigen Arten bekannt) im Wasser, nur in kalten schnellströmenden Gebirgsbächen mit starkem Gefälle, an Steinen festsitzend; nie in langsam strömenden oder stehenden Wässern. Eucephal, Körper dorsal gewölbt, ventral abgeplattet, aus 6 durch tiefe Einschnürungen geschiedenen Abschnitten bestehend (Fig.

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Fig. 118.

dorsal und ventral.

Fig. 119.

Fig. 118 und 119. Liponeura brevirostris Lw., Larve,

118 u. 119). Kopf, Thorax und 1. Hinterleibssegment zu dem vorderen größten Abschnitt verschmolzen, 2. bis 6. Hinterleibssegment frei, 7. und 8. wieder verschmolzen; 1.-6. Segment mit verschieden gebildeten seitlichen Fortsätzen, die aber nicht als Bewegungsorgane dienen. Dieselben Segmente tragen auf der Ventralseite je eine große kreisrunde mediane Saugscheibe, mittels deren die Larven sich an den Steinen festsaugen. Seitlich von jeder

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Saugscheibe, ebenso hinter der letzten ein Büschel von 6-7 kurzen Kiemenfäden. Fühler deutlich, lang und dünn, Mandibeln kräftig,

gezähnt, Maxillartaster rudimentär, aus einem Wulst mit 2 Papillen bestehend oder fehlend.

Larven an günstigen Stellen oft häufig, meist dicht unter der Oberfläche oder auch im tiefen Wasser, zerstreut oder gruppenweise, manchmal zu Hunderten dicht beieinander an Steinen festgesaugt. Die Verbindung mit der Unterlage ist so fest, daß die Larven beim Versuch, sie gewaltsam abzulösen, leicht zerreißen. Beim Fortbewegen werden erst die 3 vorderen oder hinteren Saugscheiben gelöst, die betreffende Körperhälfte seitlich bewegt und wieder angeheftet, worauf die andere Hälfte nachgezogen wird. Die Bewegungsart ist daher seitlich und sehr langsam. Als Nahrung dienen mikroskopisch Fig. 120. Liponeura brevi- kleine Pflanzen, hauptsächlich Diatomeen. Puppen (Fig. 120) an denselben Stellen wie die Larven, oft mit diesen vermischt, mit dem Kopfende stets gegen die Stromrichtung gekehrt, dicht an Steinen angeschmiegt. Meist etwa 1 cm oder wenig mehr unter der Wasseroberfläche. Unterseite ganz flach und farblos. Ober

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rostris Lw., Puppe, dorsal.

seite stark gewölbt, ähnlich einer Schildkrötenschale, derb, fest chitinisiert, einen schützenden Panzer bildend, dunkelbraun bis schwarz. Vorderstigmen am vorderen Thoraxende, aus je 4 zipfelartig spitzen Lamellen mit breiter Basis gebildet, die beiden inneren dünn und fein, farblos, die äußeren fest und derb, dunkel wie die ganze Oberseite, nur zum Schutz der inneren dienend.

Beim Ausschlüpfen entsteht an der Puppe zwischen Thorax und Hinterleib ein dorsaler Querspalt, durch welchen die Imago langsam auskriecht, sich trotz der starken Strömung senkrecht im Wasser haltend. Während die Hinterbeine noch in der Puppenhülle stecken, erreicht die Fliege mit dem Thoraxrücken die Wasseroberfläche, entfaltet im selben Augenblick die Flügel und fliegt davon, die Beine aus der Hülle herausziehend. Der ganze Akt des Ausschlüpfens dauert 3-5 Minuten. Der Übergang zum Imaginalstadium bedeutet bei der eigenartigen Entwicklung für jede Fliege eine ernste Gefahr, und tatsächlich gehen viele dabei zugrunde. Besonders werden alle aus dem tieferen Wasser kommenden Tiere von der Strömung mitgerissen. Das ist jedenfalls auch der Grund, daß die Fliegen im Gegensatz zu den Entwicklungsstadien immer recht selten sind. Weiter erklären sich aus der Art, wie die Imago ausschlüpfen muß, auch die feinen Falten und Linien der Flügel, welche diese wie geknittert erscheinen lassen. Weil die Fliege möglichst rasch das Wasser verlassen und im selben Augenblick, wo sie die Oberfläche berührt, die Flügel gebrauchsfertig haben muß, bleibt keine Zeit, diese langsam zu entfalten und erhärten zu lassen und sie behalten daher bleibende Spuren der Falten und Knitterungen, welche sie in der Flügelscheide aufweisen. Jedenfalls nur eine jährliche Generation.

In Deutschland 2 Gattungen.

Gattungsübersicht.

Augen auf der Stirn in einem Punkt zusammenstoßend, durch eine unfazettierte Querbinde in 2 streng geschiedene Hälften geteilt.

Augen einfach und auf der Stirn breit getrennt.

Blepharocera Macq.

Blepharocera.
Liponeura.

Augen auf dem Scheitel zusammenstoßend, durch ein etwas vertieftes Querband in 2 scharf getrennte Teile zerlegt (s. oben u. Fig. 116); der obere Teil flach, aufwärts gekehrt. Fühler an der Wurzel dicht zusammenstehend, kaum länger als der Kopf, dünn und spitz. Seitlich unter der Fühlerwurzel jederseits ein kleiner mit kurzen Börstchen besetzter Höcker. Rüssel so lang wie der Kopf, kegelförmig. Geäder s. Fig. 117; R2+3 einfach, hintere Basalzelle fehlt, Ax vorhanden, rudimentär. Schenkel, besonders die hinteren, gegen die Spitze etwas verdickt.

Eine deutsche Art.

Blepharocera fasciata Westw. (Fig. 121).

Schwarzbraun mit grauer Bestäubung und gelben Beinen. Kopf beim ♂ dunkelbraun, beim heller. Fühler schwärzlich, mit hellgelber Wurzel, Taster hellbraun mit schwarzer Spitze, Rüssel hell

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