Immagini della pagina
PDF
ePub

den meisten Fällen um Einzelbeobachtungen handelt. Die Larven einiger Gattungen, Elliptera, Phalacrocera, Dicranota, sind zweifellos typische Wasserbewohner. Bei vielen anderen, die gelegentlich im Wasser oder in nasser Erde an Bachrändern oder im Schlamm austrocknender Bäche gefunden wurden, liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, daß es sich nur um Erdbewohner mit hohem Feuchtigkeitsbedürfnis handelt. Einstweilen mußten alle unter solchen Umständen beobachteten Arten hier berücksichtigt werden. Sicher haben auch innerhalb mancher Gattungen, wie bei Tipula, die Larven eine verschiedene Lebensweise. Hier müssen allenthalben neue Beobachtungen einsetzen. Bei der großen Schwierigkeit, nach den vorliegenden Beschreibungen eine Larve bestimmt wieder zu erkennen, wenn es sich nicht um ganz auffällig gebildete Formen wie Phalacrocera handelt, wird in allen Fällen zur sicheren Feststellung einer Art die Zucht das beste Mittel bleiben. Zum Wiedererkennen von Larven und Puppen sind möglichst eingehende Beschreibungen und vor allem gute Abbildungen unerläßlich.

Eine ausreichende Bestimmungstabelle der Larven kann vorläufig nicht gegeben werden.

Übersicht über die wichtigsten am oder als Larven im Wasser lebenden Gattungen.

2.

1. Tasterendglied nicht oder wenig länger als das vorletzte oder
wenigstens nicht mehr als doppelt so lang; Sc in den Flügel-
vorderrand, mit R1 auf der Mitte oder am Ende oft durch
eine Querader verbunden (Limnobiidae).
Tasterendglied sehr stark verlängert, dünn, peitschenförmig;
Sc in R1 mündend und mit diesem nie durch eine Quer-
ader verbunden (Tipulidae s. str.)

2. R2+3 und R4+5 einfach, 1 Unterrandzelle.
R2+3 (meist) oder R4+5 gegabelt, 2 Unterrandzellen.

3. Fühler 14gliedrig (Limnobiinae). Fühler 15- oder 16gliedrig.

Tipula. 3.

6.

Dicranomyia.

4.

4. Zwischen R1 und R2+3 keine Querader; Schienen ohne Endsporne (Limnobiinae anomalae).

5.

R1 dicht vor der Mündung mit R, durch eine Querader verbunden; Schienen mit Endspornen (Cylindrotominae).

Phalacrocera. 5. Untergesicht stark rüsselförmig verlängert. Fühler 15 gliedrig, dünn, fadenförmig, M1 und M2 getrennt aus der Discoidalzelle. Rhamphidia.

Untergesicht kurz, Fühler 16gliedrig, Glieder dick, kurzoval,
M1+2 gestielt, Discoidalzelle fehlt.

6. Schienen ohne Endsporne (Eriopterinae).
Schienen mit Endspornen.

Elliptera.

7.

13.

7. R, mit dem oberen Ast von R2+3 (R) durch eine Querader verbunden, Gabel von R2+3 lang, Aste annähernd gleichlang.

8.

Zwischen R, und dem oberen Ast von R2+3 (R) keine Querader, Gabel von R2+3 kurz, oberer Ast viel kürzer als der untere. Gonomyia. 8. Flügeladern und Saum lang und dicht behaart; Mittelbeine

verkürzt.

9.

-Flügeladern und Saum ohne auffällige Behaarung; Mittelbeine nicht verkürzt.

12.

9. Se mit R durch eine Querader verbunden, R4+5 vor der Gabelung aus R2+3 entspringend, d. h. R2+3 gegabelt, R4+5 einfach; hintere Querader dicht vor der vorderen. 10. Zwischen Sc und R1 keine Querader, R4+5 hinter der Gabelung von R2+3 aus dem unteren Ast entspringend (oder R2+3 einfach, R4+5 gegabelt); hintere Querader viel näher an der Wurzel als die vordere. Molophilus.

10. M1+2 einfach, M3+4 gegabelt.

11.

Mesocyphona.

M1+2 gegabelt, M3+4 einfach. 11. Ax vor dem Hinterrand stark gegen An geschwungen, Axillarzelle am Ende verengt.

Ax mit An bis zum Hinterrand divergierend, Axillarzelle bis zum Ende erweitert.

[merged small][ocr errors]

Ax vor dem Ende stark geschwungen.

Erioptera.

Acyphona.

Trimicra.

Symplecta.

13. Querader zwischen Sc und R, hinter den Ursprung von R2

(Limnophilinae).

14.

Querader zwischen Sc und R, vor dem Ursprung von R (Amalopinae).

16.

14. R, mit dem oberen Ast von R2+3 (R2) durch eine Querader verbunden, hintere Querader unter der Wurzel oder wenigstens vor der Mitte der Discoidalzelle; Flügel ungefleckt oder mit einer beschränkten Anzahl brauner Flecke, hauptsächlich an den Queradern.

15.

Zwischen R, und dem oberen Ast von R2+3 (R2) keine Querader, hintere Querader unter oder hinter der Mitte der Discoidalzelle; Flügel sehr reichlich gefleckt, außer größeren Flecken mit einer großen Anzahl kleiner. Poecilostola. 15. Flügel gleichmäßig getrübt, ungefleckt oder nur mit einigen dunklen Flecken längs des Vorderrandes. Limnophila. Flügel hell oder schwach getrübt, mit scharfen braunen Flecken an allen Queradern und an der Wurzel von R.

1

2

Dactylolabis. 16. Fühler 15- oder 16gliedrig; zwischen R, und R2 bzw. R2+3 eine Querader. Fühler 13gliedrig; zwischen R, und R, 2 Queradern.

2

17.

Dicranota.

17. Fühler 16gliedrig; vordere Querader, Basalader der Discoidalzelle und hintere Querader bilden eine gerade, dem Flügelhinterrand fast parallele Linie. Pedicia. Fühler 15gliedrig; vordere Querader, Basalader der Discoidalzelle und hintere Querader bilden eine senkrecht zur Flügellängsachse stehende Zickzacklinie. Amalopis.

Dicranomyia O.-S.

Mittelgroße bis kleinere, gelbe, braune oder schwarzbraune Arten, häufig mit gefleckten Flügeln. Körper und Beine sehr spärlich und kurz behaart. Kopf kugelig, Rüssel vorstehend, zylindrisch, Taster kurz, 4 gliedrig, Glieder gleich lang. Fühler 14 gliedrig, 1. Glied walzig, 2. verdickt, Geißelglieder kurz oder langoval, gleich lang, gegen die Spitze verdünnt. Prothorax stark entwickelt, Thorax hoch gewölbt

mit deutlicher Quernaht. Hinterleib beim ♂ mit 8, beim Q mit 9 deutlichen Segmenten, Hypopygium des mit kräftiger gedrungener Haltezange, Legeröhre des scharf zugespitzt. Flügel (Fig. 23) groß, häufig braun gefleckt, Querader zwischen Sc und R, vor der Mündung von Sc vorhanden oder fehlend, R, an oder vor der Mündung mit R, durch eine Querader verbunden, R2+3 und R4+5 einfach, M 3 ästig, Discoidalzelle vorhanden oder fehlend. Beine sehr lang und dünn, Mittel- und Hinterschienen ohne Endsporne. Fliegen in der Nähe von Gewässern, an schlammigen Bächen, auf feuchten Wiesen; zahlreiche Arten. Entwicklung bisher nur von einer Art bekannt (s. unten), vielleicht verschieden.

Dicranomyia trinotata (Meig.).

Fühler und Taster schwarzbraun, Rüssel hellbraun. Kopf und Thorax schwarzbraun, schmutzig grau bestäubt, Gegend der Flügelwurzeln und Hinterrand des Scutellums gelbbraun. Hinterleib dunkelbraun, Genitalien gelbbraun. Hypopygium des ♂ kurz und gedrungen, die Zange kurz, breit und stumpf (Fig. 24); oben

Fig. 23. Dicranomyia trinotata (Meig.),
Flügel.

Fig. 24. Dicranomyia trinotata (Meig.), Hypopygium.

zwischen den Zangenhälften 2 gekrümmte Haken, unten 2 spangenförmige Fortsätze. Legeröhre schlank und spitz. Flügel (Fig. 23) längs des Vorderrandes mit 3 dunkelbraunen Flecken, 2 kleinere an der Querader zwischen Sc und R, sowie an der Mündung von R1, 1 größerer an der Mündung von R1, meist mit einem kleinen am Ursprung von R4+5 verbunden; Queradergegend, Flügelspitze und die Adermündungen am Hinterrand mit leichten braunen Schatten. Hüften und Beine blaß braungelb, Tarsenspitzen schwarzbraun, ebenso die äußersten Spitzen der Schenkel, Schienen und basalen Tarsenglieder. 8 mm. Häufig.

Larve (nach Thienemann) walzig, 10—11 mm lang, 1,5 bis 2 mm dick, Dorsalseite grünlich, dunkler marmoriert, Ventralseite heller. Metapneustisch, Endsegment außer den Stigmen mit Analschläuchen. Meist an überrieselten Felsen, auch in kleinen Rinnsalen, in größeren Wasserläufen an Wehren, Brettern, Wasserfällen, stets an Stellen, die nur von einer dünnen Wasserschicht bedeckt sind, in locker gesponnenen zähen Gängen, Verpuppung in einem ca. 10 mm langen, meist wagrecht befestigten Gespinst mit abgerundeten Enden. Die reife Puppe durchbricht mit den spitzen Vorderstigmen das Gespinst, worauf die Imago auskriecht, die Puppenhülle im Gespinst zurücklassend.

Rhamphidia Meig.

Kopf kugelig mit stark rüsselförmig verlängertem Untergesicht (Fig. 25), Rüssel selbst kurz, Taster lang und schlank, 4gliedrig,

1.-3. Glied ziemlich gleichlang, 4. verlängert. Fühler 15gliedrig, 1. und 2. Glied verdickt, Geißelglieder gegen die Spitze dünner werdend. Thorax hoch gewölbt, mit deutlicher Quernaht. Hinterleib 9gliedrig, Hypopygium des etwas aufwärts gebogen, die kräftigen Zangen mit 2 Greifhaken, Legeröhre des lang und spitz. Flügel (Fig. 26) lang und schmal, den Hinterleib überragend; Sc ain Ende durch eine Querader mit Ri verbunden, R2+3 erst hinter der Mitte aus R1, einfach; R4+5 die Discoidalzelle fast berührend,

Fig. 25. Rhamphidia longirostris (Meig.), Kopf.

Fig. 26. Rhamphidia longirostris (Meig.),

Flügel.

vordere Querader daher äußerst kurz, M mit 3 Ästen aus der rhomboidförmigen Discoidalzelle, Cu, An und Ax lang und geradlinig. Beine sehr lang und dünn, Schienen ohne Endsporne. 2 Arten. Die Fliegen sind selten.

Die nicht näher bekannte Larve von Rh. longirostris fand Gercke in einem zeitweise unter Wasser gesetzten Stengel von Rumex aquaticus. Sie dürfte während der Entwicklung ans Wasser gebunden sein.

Artenübersicht.

Rückenschild bräunlichgelb mit dunkeln Längsstriemen. Beine
braun.
Rh. longirostris.
Rückenschild schwarzbraun, Beine vorherrschend rostgelb.

Rhamphidia longirostris Meig.

Rh. inornata.

Kopf schwarz, Scheitel grau bestäubt. Fühler dunkelbraun mit gelblicher Wurzel. Thorax bräunlichgelb mit breiter schwärzlicher Mittelstrieme und undeutlichen dunkeln Seitenstriemen, auch die Mittelstrieme öfters undeutlich. Hinterleib dunkelbraun bis schwarzbraun, Hypopygium und Legeröhre braungelb. Flügel leicht grau getrübt mit sehr blassem, zuweilen ganz verschwindendem Randmal. Schwinger gelb. Beine braun mit blaßgelber Wurzel, Schenkelspitzen und Tarsen dunkler. 8-10 mm. Selten.

Eier (nach Gercke) länglich, weiß, körnig. Larve s. o. ́

Rhamphidia inornata Meig.

Unterscheidet sich nach Meigen von Rh. longirostris durch schwarzbraunes Rückenschild und rostgelbe Beine mit schwarzem Ring vor der Schenkelspitze, dunkleren Hinterschienen und Tarsen. Wahrscheinlich mit der vorigen identisch.

Elliptera Schin.

Kleine zarte Art mit großen farblosen Flügeln und sehr langen dünnen Beinen. Kopf (Fig. 27) kugelig, Augen kurz oval. Fühler 16 gliedrig, beim von doppelter Kopflänge, beim ♂ länger, Basal

glied verlängert, walzenförmig, 2. Glied becherförmig, Geißelglieder kugelig, kurzgestielt, mit feiner Behaarung und längeren wirtelständigen Borsten, Endglied schmäler und länger. Rüssel sehr kurz, Taster 4gliedrig, ebenfalls kurz. Thorax oval, leicht gewölbt, mit deutlicher Quernaht und 2 Wülsten hinter derselben über der Flügelwurzel. Schienen ohne Endsporne. Haftläppchen ganz unscheinbar. Flügel (Fig. 28) verhältnismäßig groß und breit, den Hinterleib weit überragend. Sc kurz hinter der

Mitte mündend, R2+3 gerade, ein

Fig. 27. Elliptera omissa (Egg.), Kopf.

Fig. 29.

8

9

Fig. 30.

Fig. 29 u. 30. Elliptera omissa (Egg.), ♂ u. 오,

Hinterleibsende.

Fig 28. Elliptera omissa (Egg.), Flügel. fach, R4+5 einfach, an der Basis rechtwinklig gebogen, in die Spitze. M 3ästig, oberer Ast gegabelt. Discoidalzelle fehlt. Ax lang, gut ausgebildet. Hinterleib 9gliedrig, 8. Sternit beim hinten lang zipfelartig ausgezogen (Fig. 29), 9. Segment kurz und hoch, Haltezange groß, einwärts gekrümmt, oben an der Spitze beborstet und mit 2 auswärts gekrümmten Häkchen bewaffnet; Legeröhre (Fig. 30) kurz, Spitze des oberen Teiles rechtwinklig aufgebogen, unterer Teil am Innenrand mit steifen rückwärts gerichteten Borsten. Entwicklung s. unten. Nur eine Art.

Elliptera omissa (Egg.).

Körper schwarzbraun, etwas glänzend, zuweilen hellbraun mit dunklem Mesophragma, mit leichter grauer, auf dem Scheitel und an den Pleuren etwas dichterer Bestäubung. Thorax mit 3 unbestimmten schwärzlichen Längsstriemen. Beine dunkelbraun, Hüften und Schenkelwurzeln blasser. Flügel farblos, ca. 8 mm. An kleinen Wasserläufen und Rinnsalen, nur im Gebirge. Larven in Rinnsalen und an nassen Felsen, von Algen lebend. Erwachsene Larven und Puppen von Mik an den nassen Holzwänden von Wasserrinnen (Fludern) und an überrieselten Kalkfelsen gefunden, in einem flachen, mit einer Schlammhülle bedeckten Cocon von 10 mm Länge und 4 mm Breite.

Larve (nach Mik, Fig. 31) 7 mm lang, 1,5 mm breit, 12 gliedrig, dorsoventral abgeflacht, grünlich, durchscheinend, mit grauen anliegenden Härchen besetzt, welche vorn und hinten dichter stehen. Seitlich am 1. Segment mit je 1, an den übrigen mit je 2 längeren zarten seitlichen Haaren. 6.-12. Segment nahe dem Vorderrand mit einem starken ventralen queren Kriechwulst und einem dorsalen

« IndietroContinua »