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Kiemenanhänge. Atemröhre sehr lang und und dünn, 2-4 der Körperlänge erreichend, gerade gestreckt und fernrohrartig einziehbar. Die ganze Körperoberfläche erscheint fein quergestreift durch dichte Querreihen feiner Härchen und Dörnchen, welche nur am 11. und 12. Segment weniger zahlreich auftreten.

Larven in schlammigen Bächen und in Abzugsgräben mit schmutzigem, durch organische Bestandteile verunreinigtem Wasser, oft in großen Mengen zusammen.

Liriope lacustris (Meig.).

Fühler schwarzbraun mit hellbrauner Wurzel, Taster blaß, gelblich. Kopf, Thorax und Hinterleib schwarz, glänzend, Hinterleib mit einer oft undeutlichen hellbraunen Querbinde. Legeröhre und

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Haltezange hellbraun. Flügelzeichnung (Fig. 85) ähnlich der von L. contaminata. Basalstück von R2+3 sehr kurz, sein Wurzelfleck mit dem Queraderfleck verschmolzen. Beine hellbraun, Schenkel- und Schienenspitzen sowie Tarsenenden geschwärzt. 8-10 mm. Selten.

Larve (nach Beling) 12 gliedrig, stielrund, gelblichgrau, zarthäutig, lang geschwänzt, 12 mm lang, 2 mm dick, ausgestreckt bis über 20 mm lang. Kopf klein, schwarzbraun mit bräunlich gelben Seiten und deutlichen Augenflecken, am abgestutzten Hinterende mit 4 breiten, kurzen gerundeten, zahnförmigen Erweiterungen. Körpersegmente nach hinten länger werdend, 5.-10. mit ventralen Kriechschwielen, 10. Segment am längsten, hinten stark kegelförmig verdünnt, mit ziemlich langer ventraler und kürzerer borstiger dorsaler Behaarung, 11. und 12. Segment dünn, stielrund, 11. kaum halb so lang wie das 10., 12. etwas länger als das 11. und am Ende keulenförmig verdickt und etwas eingestülpt,,,mit einem stielrunden, einziehbaren, abgestutzten, schwarzlinig durchscheinenden, etwa 2 mm langen Stigmenträger, an dessen Basis sich 2 nach unten gerichtete, walzenförmige, fleischige oder häutige Zäpfchen von etwa der halben Länge des Stigmenträgers befinden". 11. und 12. Segment, besonders das letzte, ebenfalls einstülpbar. (Die Beschreibung ist unzureichend.) Larven Ende Mai in einem klaren Wiesenbache gefunden.

Liriope paludosa (Meig.).

Nahe verwandt mit lacustris, auch in der Flügelzeichnung mit ihr übereinstimmend, unterschieden durch den ganz schwarzen, ungebänderten Hinterleib. 8-11 mm. Selten. Entwicklung un

bekannt.

Culicidae.

Zarte schlanke Mücken mit langen dünnen Beinen (vgl. Fig. 89, 95) und meist mit langem Stechrüssel, Körper und Flügeladern dicht beschuppt oder behaart. Kopf kugelig oder etwas abgeflacht, Augen groß, Ocellen fehlen. Fühler beim 15-, beim 14gliedrig, geißelförmig mit stark verdicktem scheibenförmigen Basalglied, beim

mit langer büschel- oder pinselförmiger Behaarung. Taster 4gliedrig, kurz oder stark verlängert, so lang wie der Rüssel oder länger, beim ♂ meist lang behaart. Thorax hoch gewölbt und seitlich zusammengedrückt, außer den Schuppen mit längeren Borsten, Scutellum klein und schmal, mit einem Kranz von Randborsten. Mesophragma groß und stark gewölbt. Hinterleib schmal und schlank, 8gliedrig. Cerci beim klein, stummelförmig, beim ♂ zu kräftigen gegeneinander beweglichen Haltezangen entwickelt. Flügel lang und schmal, in der Ruhe über dem Hinterleib flach übereinander gelegt und diesen kaum überragend. Cum den ganzen Flügelrand herumlaufend; R2+3, M und Cu langgegabelt, die von den Ästen eingeschlossenen Zellen werden als Gabelzellen bezeichnet; R4+5 einfach, das Basalstück steil, queraderförmig; An bis zum Rand deutlich, Ax rudimentär.

Die der mit langem Stechrüssel ausgerüsteten Arten sind Blutsauger. Die Mücken finden sich in Wäldern in der Nähe stehender Wässer, oft in ungeheuren Mengen, überhaupt an feuchten schattigen Orten. Manche Arten regelmäßig in Wohnungen, Ställen, Kellern usw.

Entwicklung im Wasser. Eier langoval, zuweilen an beiden Enden zugespitzt oder in der Mitte etwas verdickt, einzeln oder in zusammenhängenden, napf- oder kahnförmigen Gelegen auf die Wasseroberfläche abgelegt.

Larven (Fig. 86, 90, 104) in stehendem Wasser, Teichen, Sümpfen, Gräben, Tümpeln, Pfützen, Regentonnen, Zisternen, überhaupt in jeder gelegentlichen kleinen Wasseransammlung. Eucephal, metapneustisch oder ohne Stigmen und mit Luftsäcken. Kopf groß und deutlich abgesetzt, mit seitlichen Augenflecken, ziemlich langen, zuweilen als Greiforgane dienenden Fühlern und gut ausgebildeten Mundteilen mit 2 aus je einem dichten Haarbüschel gebildeten Strudelorganen. Besonders wichtig ist die Unterlippe (Fig. 87), eine dreieckige Platte mit spitz gezähneltem Vorderrand; sie liefert ein wesentliches Merkmal für die Systematik, weil Form und Zähnelung von Art zu Art etwas wechseln. Thorax ungegliedert mit vollkommen verschmolzenen Segmenten, bei älteren Larven immer größer und breiter als der Kopf, meist dorsoventral etwas abgeplattet, mit langen seitlichen Borstenbüscheln. Hinterleib 9gliedrig, mit seitlichen, auf kleinen Erhöhungen stehenden Borstenbüscheln oder einzelnen längeren Borsten. Atemöffnungen am 8. Segment, häufig am Ende einer langen zugespitzten Atemröhre (Fig. 86). Von den Stigmenöffnungen aus sieht man die dicken Tracheenstämme rechts und links vom Darm bis in den Thorax ziehen. Bei den Corethrinen sind in den Verlauf der weniger stark entwickelten Tracheenstämme im Thorax und im 7. Hinterleibssegment je 2 Luftsäcke eingeschaltet (Fig. 104 u. 107). Endsegment mit 4 beweglichen, den After umstellenden Analpapillen sowie ebenfalls mit langen dichten Borstenbüscheln. Die langen Borsten an Thorax und Hinterleib sind gewöhnlich gefiedert.

Die Larven leben von organischem Detritus (Culex, Aedes) oder von grünen Algen (Anopheles) oder schließlich räuberisch von kleinen Crustaceen und Insektenlarven (Sayomyia, Corethra). Mit der Lebensweise ist naturgemäß auch die Beschaffenheit der Brutplätze verschieden. Die Larven haben eine sehr charakteristische schnelle Fortbewegungsart: sie biegen den Körper zum Ring zusammen, so daß Kopf und Hinterende sich berühren und strecken ihn dann heftig wieder aus, um gleich dieselbe Bewegung nach der andern Seite auszuführen; auf diese Weise schleudern und schnellen sie sich sehr rasch durch das Wasser. Auch die Ruhestellung ist für die Larven der einzelnen Gattungen sehr bezeichnend (s. hinten).

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Puppen (Fig. 88) ebenfalls im Wasser, sehr beweglich, propneustisch, mit trichterförmigen Vorderstigmen, den Larven ganz und gar unähnlich. Kopf und Thorax zu einem dicken, hochgewölbten, seitlich zusammengedrückten vorderen Körperabschnitt verschmolzen, dem der Hinterleib wie ein Schwanz ansitzt. Augen, Fühler, Mundteile, Beine und Flügel der Imago sind bereits deutlich erkennbar. Die Puppen hängen gewöhnlich mit den trichterförmig erweiterten Vorderstigmen ruhig an der Wasseroberfläche, tauchen aber auch geschickt und rasch auf und nieder, mit dem Hinterleib

schnell gegen die Unterseite des Thorax schlagend, wobei sie durch 2 am Hinterleibsende sitzende breite Ruderplatten unterstützt werden.

Die Entwicklung vom Ei bis zur Imago dauert je nach der Gunst der Witterung 2-4 Wochen, die Puppenruhe nur 2-4 Tage. Als seltene Ausnahme wurde gelegentlich Parthenogenese beobachtet, doch erreichte keine der aus unbefruchteten Eiern entwickelten Larven das Puppenstadium.

Gattungsübersicht.
Imagines.

1. Rüssel dünn, stark verlängert, Stechrüssel.
Rüssel kurz, kein Stechrüssel.

2.

3.

2. Taster bei♂ und so lang wie der Rüssel. Anopheles. so lang wie der Rüssel oder länger, beim

Taster beim

kurz, stummelförmig.

Culex.

Taster bei und kurz. stummelförmig.

3. 1. Tarsenglied länger als das 2.

1. Tarsenglied mehrfach kürzer als das 2.

Aëdes. Sayomyia. Corethra.

Larven.

1. Fühler einfach, Tracheenstämme stark entwickelt, keine Luftsäcke.

2.

Fühler mit langen abwärts gerichteten Greifhaken, im Thorax
und im 7. Hinterleibssegment je 2 Luftsäcke.
Atemröhre fehlt; Larven in der Ruhe wagrecht an der Wasser-
oberfläche.
Anopheles.

3.

Atemröhre vorhanden; Larven in der Ruhe mit der Atemröhre senkrecht an der Wasseroberfläche hängend. Culex, Aëdes. 3. Atemröhre fehlt; Larven lang und schlank, ganz durchsichtig. Sayomyia. Atemröhre vorhanden; Larven plumper und weniger schlank, nicht durchsichtig. Corethra.

Anopheles Meig.

Mit langem Stechrüssel. Taster bei beiden Geschlechtern so lang wie der Rüssel, 4gliedrig, beim dünn, stabförmig, beim ♂ die beiden letzten Glieder keulenförmig verdickt und lang behaart. Fühler beim ♂ mit langem pinselförmigen Haarbüschel. Scheitel mit schmalen gebogenen anliegenden und aufrechten gegabelten Schuppen, Thorax mit schmalen Schuppen, Scutellum mit einfachem, glatten Hinterrand. Mesophragma nackt. Hinterleib behaart oder beschuppt. Flügel mit langen schmalen oder lanzettlichen Schuppen, bei den meisten Arten gefleckt. Gabelzellen lang, die vordere beim ♂ wesentlich länger als beim . Beine anliegend beschuppt, Klauen der ♂ an den Vorder- und Mittelbeinen ungleich groß und meist gezähnt, bei den O̟ an allen 3 Beinpaaren gleich und einfach.

Die Anopheles-Arten sind als Überträger der Malaria (Wechselfieber) hygienisch von großer Wichtigkeit. Die Gattung ist jetzt in

zahlreiche kleine Gattungen aufgelöst. Die meisten Arten sind Tropenbewohner. In Deutschland 3 Arten.

Außer durch den Tasterbau lassen sich die Anopheles- und Culex-Arten leicht durch ihre charakteristische Ruhestellung unter

Fig. 89. Anopheles maculipennis Meig. Schematisch, in der charakteristischen Ruhe

stellung.

scheiden (Fig. 89 u. 95). Beim ruhenden Anopheles liegen Körper und Rüssel immer in einer Linie. Der Körper wird parallel zur Unterlage eingestellt, wird aber die Rüsselspitze gegen die Unterlage geneigt, so steht der Hinterleib von ihr ab.

Die Eier werden einzeln

abgelegt.

Larven in

Sümpfen, Tüm-
peln und Gräben,
nur in klarem, der
Sonnenwirkung
ausgesetztem
Wasser mit reich-
lichem Pflanzen-
wuchs, besonders
bei Fadenalgen.
Als Nahrung die-
nen hauptsächlich
grüne Algen und
Protozoen, der
Darm erscheint
daher grün ge-
färbt. Indessen
werden auch Tier-
leichen (Insekten-
larven usw.) an-
gegangen.

Nach

Fig. 90. Anopheles maculi

Meinert.

Larven etwas pennis Meig., Larve.
gedrungener als
die Culex-Larven,

Hinterleib weniger stark vom Thorax abgesetzt, die Segmente breiter und kürzer. Der Thorax und die vorderen Hinterleibsegmente tragen lange seitliche Fiederborsten, ebensolche stehen am Analsegment. Die Atemröhre fehlt, die Stigmen münden getrennt auf der Dorsalseite des 8. Segmentes nahe am Hinterrand (Fig. 91). In der Ruhe liegen die Larven mit dem Rücken wagerecht an der Wasseroberfläche, diese mit den Atemöffnungen und dem Kopf berührend. An dieser charakteristischen Haltung sowie am Fehlen der Atemröhre sind die Anopheles-Larven stets sicher zu erkennen.

Die Puppen (Fig. 92) zeigen den typischen Bau der Culicidenpuppen und sind von den Culex-Puppen ohne weiteres kaum zu unterscheiden.

Die Larven erscheinen bei günstiger Witterung schon zeitig im Frühjahr, um Mitte März. 2. Generation im Juli, unter Umständen im Herst (Oktober) noch eine 3. Generation.

Süßwasserfauna von Deutschland.

Heft 2.

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