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Die Media, ein- bis vierästig, bildet häufig eine geschlossene Zelle, die Discoidalzelle (Fig. 4, Fig. 5 D), an deren Bildung oft auch Cu beteiligt ist. Der Cubitus, einfach oder gegabelt, kommt als kräftige Ader aus der Wurzel und mündet in den Hinterrand. Analis und Axillaris sind stets einfach, An ist zuweilen verkürzt, Ax bei der Mehrzahl der Formen kurz und oft rudimentär. Die Schwebfliegen (Syrphiden) besitzen zwischen Radius und Media eine längsaderähnliche Verstärkung, die Vena spuria (Fig. 218, vsp), welche bei keiner anderen Dipteren familie vorkommt.

Außer der Subcostalquerader, welche nur ganz ausnahmsweise fehlt und sich immer an derselben Stelle befindet, besitzt der Dipterenflügel noch 2 sehr wichtige Queradern: die vordere (auch kleine oder gewöhnliche) Querader zwischen Radius und Media und die hintere Querader zwischen Media und Cubitus (Fig. 1 vqa u. hqa). Erstere ist mit wenigen Ausnahmen immer vorhanden und stets gleichwertig. Die hintere Querader erscheint bei allen Formen, bei denen die Discoidalzelle von der Media allein gebildet wird, als Verbindung zwischen dieser und dem Cubitus (Fig. 4 u. 5); nimmt aber der letztere an der Bildung der Discoidalzelle teil, so wird als hintere Querader die äußere Schlußader derselben bezeichnet (Fig. 6), und diese Ader fehlt zuweilen. Die eigentliche hintere Querader schließt in diesen Fällen meist als hintere Basalquerader" die hintere Basalzelle nach außen ab (Fig. 236), kann aber ebenfalls fehlen (Fig. 6). Die Stellung der beiden Queradern im Flügel und zueinander, ihre Richtung, Form, Längenverhältnisse und gelegentliches Fehlen sind systematisch wichtige Merkmale.

Wo außer den konstanten noch weitere Queradern auftreten (Fig. 4), sind sie nur für kleinere Gruppen, einzelne Gattungen oder Arten charakteristisch, z. B. akzessorische Queradern oder queraderähnlich gewordene Stücke von Längsadern.

Die Längs- und Queradern zerlegen den Flügel in einzelne Zellen, welche wie folgt benannt werden (s. Fig. 4—6):

1. Am Rande:

Vorderrand- oder Costalzelle, erste und zweite, vor und hinter
der Costalquerader, zwischen Costa und Subcosta.
Subcostalzelle, zwischen Subcosta und Radius.
Randzelle, zwischen Radius, und Radius 2.

Unterrandzellen, erste bis dritte, je nach der Zahl der Radialäste, zwischen Radius, und Radius。.

Hinterrandzellen, erste bis fünfte (Fig. 5), je nach der Ausbildung der Media und des Cubitus; mindestens 2, zwischen Radius 4+5, Media und Cubitus (Fig. 6).

Analzelle, zwischen Cubitus, und Analis, oft geschlossen, gestielt oder ganz an die Wurzel gerückt (Fig. 199), zuweilen ganz fehlend. Axillarzelle, zwischen Analis und Axillaris.

Lappenzelle, hinter der Axillaris.

2. Auf der Fläche:

Vordere Basalzelle, auf der Wurzelhälfte zwischen Radius und Media, außen geschlossen durch die vordere Querader, fast immer vorhanden (Fig. 4-6).

Hintere Basalzelle, unter der vorderen, zwischen Media und Cubitus, außen geschlossen durch die hintere Querader (Fig. 4

u. 5), bzw. die derselben wenigstens teilweise entsprechende hintere Basalquerader (Fig. 236). Discoidalzelle, gewöhnlich auf der Flügelmitte, von der Media allein (Fig. 4 u. 5) oder von Media und Cubitus gebildet und außen geschlossen durch die hintere Querader (Fig. 6), welche dann ein Stück der Media bildet, zuweilen mit der hinteren Basalzelle verschmolzen (Fig. 6) oder auch ganz fehlend.

Zellen, welche gewöhnlich am Rande offen sind, heißen geschlossen oder gestielt, wenn ihre Begrenzungsadern an bzw. schon vor dem Rande zusammentreffen.

Die Beine zeigen die typische Gliederung der Insektenbeine und haben (mit einer einzigen bekannten Ausnahme) 5 gliedrige Tarsen. Das letzte Tarsenglied trägt 2 Krallen und unter diesen gewöhnlich 2 Haftläppchen (Pulvillen). Bei einigen Familien ist das Empodium als 3. (mittleres) Haftläppchen entwickelt. Das Gelenk zwischen Schenkel und Schiene wird als Knie bezeichnet.

Der Körper ist in ganzer Ausdehnung oder wenigstens stellenweise behaart oder beborstet. Für manche Familien sind besonders starke Borsten, sog. Macrochaeten, sehr charakteristisch und haben, da sie in gesetzmäßiger Zahl und Anordnung auftreten, großen systematischen Wert. Schuppen spielen allein bei den Culiciden eine wesentliche Rolle und kommen sonst nur ganz ausnahmsweise vor.

Die Färbung ist vorherrschend dunkel und stumpf, häufig verdeckt durch hellere, graue, braune oder gelbe Bestäubung. Nicht selten kontrastieren auch mit der Grundfärbung scharfe helle Flecken, Binden oder Striemen. Einige Gruppen und Gattungen sind durch glänzende, grüne oder blaue Metallfärbung ausgezeichnet. Verschiedene Färbung der Geschlechter kommt nur ganz vereinzelt vor.

Entwicklungszustände.

Eier weichhäutig, klein, langoval oder elliptisch, zuweilen in der Mitte verdickt, farblos, gelblich oder schwarz, einzeln oder in

unregelmäßigen Klumpen, auch in zusammenhängenden Schnüren abgelegt, oder zu platten- oder kahnförmigen Gelegen vereinigt.

Larven gewöhnlich lang

gestreckt, walzig, zuweilen sehr

Fig. 7. Eucephale Larve von Tendipes (Chironomus) plumo- lang und dünn,

wurm- oder

sus (L.) mit prothorakalen und endwärtigen Fußstummeln, Anal papillen und Kiemenschläuchen. Nach Meinert. schlangenartig, oft kegelförmig

mit zugespitztem Vorder- und abgestumpftem Hinterende, selten oval und abgeflacht, zuweilen assel- oder schneckenartig. Körper nackt

oder in verschiedener Weise behaart, beborstet (Fig. 8), mit feinen Zähnchen oder stärkeren, meist in Gürteln oder Querreihen auftretenden Dornen besetzt (Fig. 9), mit Warzen, Höckern, Hautzapfen, Saugnäpfen (Blepharoceriden), Kiemenschläuchen (Fig. 7) oder langen Anhängen (Phalacrocera, Fig. 37, 38). Stets ohne Spur von Thorakalbeinen, dagegen häufig ventral mit prothorakalen oder abdominalen dornen- oder hakenbewehrten Fußstummeln (Fig. 7 u. 9) oder Kriechwülsten. Nur einige Familien mit gut ausgebildetem

Fig. 8.

Eucephale metapneustische Larve von Culex annulatus Schrank., stark beborstet, mit Atemröhre und Analpapillen.

Nach Meinert.

Fig. 9.

Acephale Larve

von Tabanus, mit ventralen Fußstummeln und dorsalen Dornengürteln.

Kopf, welcher Punktaugen, Fühler und normale beißende Mundteile trägt; diese werden als Eucephala, alle übrigen als Acephala zusammengefaßt. Die übrigen Familien entweder mit Kieferkapsel, welche die Mundteile (Ober- und Unterkiefer) umschließt und kleine Augen tragen kann (Tipulidae, Stratiomyidae, Leptididae), oder nur mit 2 hornigen Mundhaken. Selten fehlen die Mundteile ganz. Die Formen mit Kieferkapsel oder Mundhaken besitzen außerdem meist ein chitiniges, aus Spangen und Platten gefügtes Schlundgerüst.

Körper im allgemeinen deutlich und gleichmäßig gegliedert, aus den 3 Thorakal- und 8 oder 9 Abdominalsegmenten ge det. Thoraxsegmente bei den Culiciden- und Blepharoceriden larven (Fig. 8, 118, 119) zu einem Komplex verschmolzen. Zuweilen die Segmente durch Quereinschnürungen sekundär gegliedert (Fig. 18, 19 u. 37, 38).

Je nach der Zahl der ausgebildeten Stigmen sind die Larven peripneustisch, mit der normalen Zahl von Stigmenpaaren (z. B. Itonididae, Melusina, Stratiomyidae), amphipneustisch, mit Vorder- und Hinterstigmen am Prothorax und Endsegment (z. B. Tipulidae, Cyclorhapha) oder metapneustisch, nur mit Hinterstigmen (z. B. Culicidae). Vorderstigmen im allgemeinen klein, häufig in fingerförmig gespreizte Äste geteilt. Hinterstigmen dorsal von der Afteröffnung, als Ausgangspunkt der beiden Haupttracheenlängsstämme am stärksten entwickelt (s. Fig. 8), gewöhnlich auf 2 stark chitinisierten, dunkel gefärbten runden Stigmenplatten, bei wasserlebenden Larven zuweilen am Ende einer langen Atemröhre (Fig. 8, 84, 219), oder auch 2 getrennte kürzere Röhren bildend (viele Syrphiden, einige Muscarien). Bei anderen wasserlebendeu Larven fehlen die Stigmen ganz und werden durch Hautatmung, Kiemenschläuche (Fig. 7) oder innere Luftsäcke (Fig. 104) ersetzt.

Manche wasserbewohnenden Larven leben in gesponnenen oder aus Schlamm oder Sandteilchen verfertigten Röhren (Dicranomyia, Tendipediden) oder spinnen zur Verpuppung dütenförmig Gehäuse (Melusina) oder leben unter einem dachförmigen, aus Erde und Schlamm gebauten Schild (Elliptera, einige Fungivoriden).

Die Puppen sind entweder freie Mumienpuppen und zuweilen (Culiciden, manche Tendipediden) sehr beweglich oder bleiben in der zur Tonne erhärtenden Larvenhaut eingeschlossen. Bei der typischen Tonnenpuppe wird beim Ausschlüpfen der Imago das ganze Vorderende, der sog. Deckel der Tonne, abgesprengt. Sie kommt nur bei den Cyclorhaphen vor und bildet mit den damit verknüpften morphologischen Merkmalen den wesentlichen Charakter dieser Gruppe (s. auch hinten bei den Muscarien). Wo bei den Orthorhaphen ausnahmsweise eine Tonne vorkommt, wird sie durch einen dorsalen Tförmigen Spalt am Vorderende (Stratiomyiden) oder durch einen einfachen Längsspalt am Hinterende gesprengt. Bei den freien Puppen sind gewöhnlich die Vorderstigmen auffällig groß entwickelt, hornförmig gebogen oder trichterförmig (Culiciden), zuweilen geweihartig (Melusina, Fig. 130) oder baumförmig fein verästelt (Tendipes).

II. Systematischer Teil.

Übersicht über die am Wasser vorkommenden Familien.

Imagines.

1. Stirn über den Fühlern ungeteilt, ohne spaltförmige Bogennaht oder Lunula (Orthorhapha).

2.

Stirn über den Fühlern mit halbkreis- oder hufeisenförmiger Bogennaht oder wenigstens mit einer deutlichen Lunula (Cyclorhapha).

16.

2. Fühler lang, vielgliedrig, mit mindestens 6, außer dem Basalglied gleichmäßig gebildeten Gliedern; Taster immer mehrgliedrig (Orth. nematocera).

3.

Fühler 3 gliedrig, meist kurz, Endglied geringelt oder einfach, mit Endgriffel, End- oder Rückenborste; Taster 1- oder höchstens 2 gliedrig (Orth, brachycera).

12. 3. Geäder rudimentär; Fühler 10—36 gliedrig, meist sehr lang, perlschnurartig; mit langer Legeröhre; kleine sehr zarte Arten mit langen dünnen Beinen (Nemat. oligoneura) Itonididae (Cecidomyiidae).

(S. 15). Geäder normal, Hauptadern, auch wenn schwach entwickelt. immer deutlich sichtbar.

4.

4. Discoidalzelle meist vorhanden; Flügel vieladrig, M 3—4ästig, mittelgroße bis sehr große schlanke, nackte, selten dichter behaarte Arten mit sehr langen dünnen Beinen (Nemat. polyneura) Tipulidae. (S. 25). Discoidalzelle (bei den hier behandelten Familien!) stets fehlend, M 1- oder 2-ästig; mittelgroße bis sehr kleine, schlanke oder plumpe Arten (Nemat, eucephala).

5.

5. Körper und Flügel ganz mit dichter langer wolliger Behaarung bedeckt; kleine plumpe zarte Mückchen mit schwachem, mottenähnlich flatterndem Flug; Fühler 16 gliedrig. Psychodidae.

(S. 20).

Körper nackt, beschuppt oder behaart, aber nie mit auffällig langer dichter Behaarung.

6. 6. Ocellen vorhanden; Augen durch eine Querfurche in 2 ungleich fazettierte Abschnitte geteilt; Flügel durch ein Netzwerk feiner scharfer Falten wie zerknittert erscheinend. Blepharoceridae.

(S. 98). Ocellen fehlen, Augen einfach; Flügel ohne Knitterfalten.

7.

7. R2+3 mit R1 durch eine Querader verbunden, R4+5 gegabelt, An rudimentär. Ziemlich große glänzend schwarze Arten mit meist gefleckten Flügeln und sehr langen Beinen, Thorax mit Quernaht. Liriopidae (Ptychopteridae) (S. 74). Keine Querader zwischen R1 und R2+3, R4+5 einfach oder der eine Gabelast sehr kurz, queraderähnlich; An vorhanden; Thorax ohne Quernaht.

8.

8. R2+3 und M langgegabelt, hintere Querader vorhanden, auf der Flügelmitte; schlanke Arten mit langen dünnen Beinen. 9. R2+3 einfach, M gegabelt oder einfach, hintere Querader fehlend oder dicht an der Flügelwurzel; schlanke oder gedrungene Arten mit entsprechend gebauten Beinen, höchstens die Vordertarsen stark verlängert.

10. 9. Körper und Flügeladern dicht beschuppt, Arten mit langem Stechrüssel, oder dicht behaart, Arten mit kurzem Rüssel; Fühler 14- oder 15 gliedrig, beim ♂ büschel- oder pinselartig behaart, Taster stummelförmig oder lang stabförmig oder von gewöhnlicher Form. Culicidae (S. 78).

Körper wenig behaart, Flügel unbehaart; Fühler 16 gliedrig, lang und dünn, Rüssel kurz, Taster 4gliedrig, hängend. Dixidae (S. 94). 10. Flügel schmal, nicht auffällig groß, in der Ruhe geöffnet und flach getragen, Cu gegabelt; Fühler 6—15 gliedrig, beim meist büschel- oder pinselartig behaart; Vordertarsen häufig sehr stark verlängert. Tendipedidae (Chironomidae).

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