Immagini della pagina
PDF
ePub

nach landes

Maassen.

römischen Agrimensoren, 1) obwohl auch diese in den Provinzen in Anspruch genommen werden konnte; 2) ja man behielt sogar die in jeder Provinz landesüblichen Maasse bei, 3) insofern die-Vermessung selben wenigstens mit dem Jugerum ausgeglichen werden konn- üblichen ten. Ein römisches Jugerum ist ein Rechteck von 240 Fuss Länge und 120 Fuss Breite, beträgt also 28,800 römische Quadratfuss; die Hälfte desselben ist der actus, ein Quadrat von 120 Fuss. Der römische Fuss war aber in Aegypten und Syrien noch im Beginne des sechsten Jahrhunderts nach Chr. nicht eingeführt, sondern man bediente sich des philetaerischen (ptolemäischen) Fusses, welcher 11/5 des römischen ist, 4) und statt des actus des griechischen Plethron, welches 10,000 Quadratfuss enthält. Das iugerum konnte man aber auch nach diesem Maasse darstellen, wenn man es zu 2 Plethra zu 2 Plethra 20,000 philetaerischen =28,800 röm. Quadratfuss ansetzte. 5) Unvermittelt scheint dagegen in mehreren Provinzen das Wegemaass geblieben zu sein. Dies zeigen nicht allein die Leugae in Gallien, 6) sondern auch der oxoivos in Aegypten, welcher 30 Stadien zu 600 philet. Fuss betrug und 4 römischen Meilen gleichgesetzt wird, obwohl er 4,26 römische Meilen angesetzt werden müsste. Derselbe scheint auch in Syrien sich erhalten zu haben, wo unter Constantin d. Gr. ein σχοινομέτρης της Συρίας erwähnt wird.7)

=

professiones fiat, adhibenda est mensuris diligentia. Die Abschätzung jedes Jugerum nach dem Ertrage erwähnt nicht nur Hygin. auf das Bestimmteste, sondern sie liegt auch den Hypothekenurkunden Trajan's zu Grunde und kommt noch öfters bei den Gromatikern vor. p. 169, 10: possessiones pro aestimio ubertatis angustiores sunt assignatae. p. 211, 4; 216, 11; 222, 12; 224, 12; 261, 26; 262, 6; 398, 1.

1) Ich erinnere hieran mit Beziehung auf Rodbertus, der es auffallend findet, dass in den Gromatikern von der Vermessung des Provinziallandes so wenig die Rede ist.

2) Hygin. selbst sagt p. 205, 7: nec tam anguste professio nostra concluditur, ut non etiam per singulas provincias privatas limitum observationes dirigere possit.

3) Solche erwähnen die Gromatiker selbst in den spanischen, gallischen und deutschen Provinzen, in Dalmatien und Cyrenaica, s. Grom. p. 122. 368. 370. 373. 4) Hultsch Metrologie S. 609.

5) S. Hultsch Metr. p. 613. Mommsen Hermes III, 432 ff. 6) Gromat. p. 370, 6; 373, 17.

7) Eusebius praep. ev. 9, 36 führt ihn als Quelle über die Lage Jerusalems an. Auf die Stelle hat Voigt Rhein. Mus. N. F. XXIV (1869) p. 306 aufmerksam gemacht. (Doch ist es sehr fraglich, ob sie überhaupt hierher gehört, da Eusebius das Citat wahrscheinlich einem viel älteren Werke entnommen hat.) Der von Voigt gleichfalls (aus Walz Rhet. Gr. 6, 576) angeführte Zapòéwv und der Tempérons gehören nicht hieher, es sind Namen zweier Rhetoren. Walz Rhet. Gr. II p. III. 422 u. ö.

reform des

Dies sind die spärlichen Nachrichten, welche uns über die Steuerverfassung einer dreihundertjährigen Periode, nämlich der Zeit von August bis Diocletian vorliegen. Sie finden indessen ihre Bestätigung und theilweise ihre Erklärung in der weiteren Entwickelung der Steuergesetzgebung, über welche die reichlicher fliessenden juristischen Quellen der folgenden Periode eine Steuer wenigstens etwas vollständigere Belehrung gewähren. Die SteuerDiocletian. reform des Diocletian fand unter Verhältnissen statt, welche von denen der augusteischen Zeit wesentlich verschieden waren. Der Gegensatz zwischen dem herrschenden römischen Volke und der unterworfenen Provinzialbevölkerung war damals nach der einen Seite hin dadurch ausgeglichen, dass durch Caracalla alle Provinzialen das römische Bürgerrecht erhalten hatten.1) Er bestand indessen darin noch fort, dass der auf dem Provinzialboden liegende Tribut nach wie vor gezahlt wurde, während Italien noch von jeder Grundsteuer frei war. Unter Diocletian wurde auch Einführung dieser letzte Unterschied der Bewohner des Reiches aufgehoben Provinzial- und das Tributum der Provinzen auch in Italien eingeführt. 2) in Italien. Bei der Erhebung dieser Grundsteuer lag, wie wir sehen werden, die besprochene forma censualis noch immer zu Grunde, allein das war eine neue Einrichtung des Diocletian, dass er zunächst den orientalischen Theil des Reiches in abgeschätzte, gleiche Steuerhufen eintheilte und von jeder Hufe dieselbe Steuer

des

tributum

Formula

für die

Grundsteuer.

1) S. Th. I S. 566. Hinzuzufügen ist den dort angeführten Stellen Juliani epitome. Constit. LXXII, 5 (ed. Haenel p. 96): haec constitutio non videtur extra iuris divisionem introducta esse. Si enim Pius Antoninus imperator ius Romanae civitatis, antea per singulos impetrandum, postea commune fecit omnibus subiectis, quid novum, si nos quoque ius aureorum annulorum generale fe

cimus omnibus libertinis?

2) Aurel. Victor de Caes. 39, 31 vom J. 292, in welchem das Reich in vier Theile getheilt wurde: hinc denique parti Italiae [pars Italiae heisst: das Land Italien, wie urbs Romae, die Stadt Rom. S. Savigny Verm. Schr. II, 109] invectum tributorum ingens malum. Nam cum omnis eadem functione (gemeint ist die functio annonaria) moderataque ageret, quo exercitus atque imperator, qui semper aut maxima parte aderant, ali possent, pensionibus inducta lex nova. Quae sane illorum temporum modestia tolerabilis, in perniciem processit his tempestatibus, d. h. unter Constantius. Lactant. de mort. persecut. 23 beschreibt die Härte dieses Census und sagt dann von Galerius: quae veteres adversus victos iure belli fecerant, ille adversus Romanos Romanisque subiectos facere ausus est und c. 16: quum statuisset, censibus institutis orbem terrae devorare, ad hane usque prosiluit insaniam, ut ab hac captivitate ne populum quidem Romanum vellet immunem. Ordinabantur iam censitores, qui Romam missi describerent plebem. Vgl. Th. I S. 230. Später kommt die Grundsteuer in Italien vor Cod. Th. 11, 28, 2. 4. 7. 12. Vgl. Savigny Verm. Schr. II S. 109 ff. 159.

[ocr errors]

Iugum und caput.

erheben liess. Die Steuerhufe selbst heisst iugum oder caput,1) die davon erhobene Steuer iugatio 2) oder capitatio, 3) allein sowohl die Bedeutung dieser Ausdrücke, als der Begriff der diocletianischen Steuerhufe überhaupt ist streitig.4) Tugum ist kein Begriff. gewöhnliches Ackermaass wie iugerum, actus oder centuria, 5) sondern bedarf einer besonderen Definition, welche nirgends gegeben wird; caput erklärt man entweder als ein Capital, in welchem Falle die capitatio die Verzinsung desselben sein würde, ") oder als einen Theil oder Abschnitt eines Ganzen, in welchem Falle caput possessionis gesagt werden würde wie caput libri; 7) in beiden Fällen hat auch caput eine ungewöhnliche Bedeutung. Was nun den Begriff der Steuerhufe betrifft, so sagt darüber Savigny: 8) »>Eine solche Steuerhufe lässt sich denken auf zweierlei Ideale oder

1) Cod. Th. 11, 20, 6: eorum iugorum sive capitum sive quo alio nomine nuncupantur. 11, 23, 1: nec cuiusquam alterius iuga aut capita senatorum censibus aggregentur. 7, 6, 3: provinciae Thraciarum per viginti iuga seu capita conferant vestem. 12, 4, 1: hi, qui ex lucrativa causa possessiones detinent, quae aliquando curialium fuerint, pro singulis earum iugis et capitibus quaternas siliquas exsolvant. 15, 3, 5: per Bithyniam ceterasque provincias possessores et reparationi publici aggeris et ceteris euiusmodi muneribus pro iugorum numero vel capitum, quae possidere noscuntur, dare cogantur. 11, 16, 6 u. ö. 2) Cod. Just. 11, 52 (51), 1: iugatio terrena. Iugatio vel capitatio, capitatio aut iugatio Cod. Th. 8, 11, 1; 11, 7, 11; 13, 10, 8 = Cod. Just. 11, 48 (47), 9.

[ocr errors]
[ocr errors]

3) Cod. Just. 4, 49, 9 vom J. 293 (capitatio praedii venditi); Cod. Th. 11, 1, 15; 11, 12, 1. 2; Cod. Just. 11, 66 (65), 2. Salvianus de gubern. dei 5, 8, 42 p. 63 Halm: plerique pauperculorum atque miserorum spoliati resculis suis et exterminati agellis suis, cum rem amiserint, amissarum tamen rerum tributa patiuntur; cum possessio ab his recesserit, capitatio non recedit.

4) Die Hauptschrift über diesen Gegenstand ist Savigny Ueber die römische Steuerverfassung unter den Kaisern. Zuerst herausg. in den Abhandlungen d. Berliner Akademie von 1822. 1823. Berlin 1825 S. 27-71; zum zweitenmal in Zeitschr. f. gesch. Rechtswiss. 6 (1828) S. 321-396. Nachträge dazu in ders. Zeitschr. 11 (1842) S. 20—49. Zum drittenmal mit neuen Nachträgen Vermischte Schriften (1850) II S. 67-215. S. ferner Walter G. d. R. Rechts § 325 ff. Huschke Census d. röm. Kaiserzeit S. 70 ff. E. Zachariae von Lingenthal Zur Kenntniss des römischen Steuerwesens in der Kaiserzeit, in Mémoires de l'académie impériale des sciences de St. Pétersbourg VII. Série. Tome VI n. 9 (1863). Rudorff Berichte der Berliner Akademie 1866 S. 752; 1869 S. 389. Mommsen Syrisches Provinzialmaass und römischer Reichskataster in Hermes Bd. III S, 429 ff.

5) Nur in Spanien kommt iugum als ein Ackermaass, ein Morgen, vor. Sonst bedeutet es ein Gespann. Varro de r. rust. 1, 10, 1: nam in Hispania ulteriore metiuntur iugis, in Campania versibus, apud nos in agro Romano ac Latino iugeris. Iugum vocant, quod iuncti boves uno die exarare possint. Versum dicunt centum pedes quoquoversum quadratum. Iugerum, quod quadratos duos actus habeat. Vgl. auch Lex coloniae Juliae Genetivae cap. 82.

6) Gothofred ad Cod. Theod. 13, 10, 2.

7) Savigny Verm. Schr. II S. 70 Anm. 2.

8) Savigny Verm. Schr. II S. 205. Vgl. S. 174 ff. 194 ff.

Röm. Alterth. V. 2. Aufl.

15

reale Steuer

hufen?

Weise, entweder als eine reale Einheit, oder als eine ideale. Im ersteren Falle müssten Ackerflächen gebildet werden in bestimmten, äusserlich erkennbaren Grenzen, jede von gleichem Steuerwerth (nach römischem Rechte von 1000 Solidi an Werth), also bald grösser, bald kleiner, je nach der verschiedenen Fruchtbarkeit. Diese realen Steuerhufen wären der unmittelbare Gegenstand der Grundsteuer, jede derselben zahlte gleichviel und die Grundstücke der einzelnen Eigenthümer würden bald Stücke einer solchen Hufe bilden, bald mehrere Hufen umfassen. Im zweiten Falle gäbe es gar keine sichtbaren Hufen, sondern Hufe bezeichnete nur einen bestimmten, gleich grossen Steuerwerth des Bodens (wie 1000 Solidi), und jedes einzelne Grundstück wurde zur Grundsteuer angeschlagen je nach seinem Werthverhältnisse zur Hufe, also zu 1/3 oder 1/4 Hufe, zu 2, 3, 40 ganzen Hufen. Das wäre die einzige Bedeutung der Steuerhufe überhaupt.<< Schliesslich entscheidet sich v. Savigny für die Annahme idealer Steuerhufen im Werthe von 1000 Solidi und diese Ansicht hat allgemeine Zustimmung erfahren. 1) Inzwischen ist eine neue Rechtsquelle eröffnet worden, welche zwar verhältnissmässig spät, aber doch vorjustinianeisch ist und über die vorliegende Frage einen erwünschten, der Savigny'schen Auffassung durchaus entgegengesetzten Aufschluss 2) liefert. Es ist eine oströmische Gesetzsammlung aus dem Jahre 501, die aus dem Griechischen in das Syrische übersetzt ist 3) und ausdrück

1) Vgl. unten S. 231.

2) (Dies läugnet Bruns Syrisch - Römisches Rechtsbuch S. 288. Auch Matthiass Die römische Grundsteuer S. 17-23 und Madvig Verfass. u. Verw. d. röm. Staats II, 440 Anm. halten an Savigny's Auffassung fest.)

3) Sie befindet sich in dem Cod. Mus. Brit. 14528 f. 192 r., ist zuerst lateinisch übersetzt und herausgegeben von J. P. N. Land Symbolae Syriacae. Tom. I. Lugd. Batav. 1862. 4. p. 128 ff. Ueber dieselbe s. Rudorff in Symbolae Bethmanno-Hollwegio oblatae. Berolin. 1868. 4. p. 103 ff. Die betreffende Stelle ist in der von Roediger mehrfach berichtigten Uebersetzung nochmals herausgegeben von Mommsen Hermes III, 430 und lautet: agros vero rex Romanus mensura perticae sic emensus est. Centum perticae sunt ñàéðрov (das griechische Wort steht im Original). 'louyov autem diebus Diocletiani regis emensum et determinatum est. Quinque iugera vineae, quae X médрa efficiunt, pro uno iugo posita sunt. Viginti iugera seu XL nhéðрa agri consiti annonas dant unius iugi. Trunci (?) CCXX(V) olearum vetustarum unius iugi annonas dant: trunci CDL ̧ in monte unum iugum dant. Similiter (si) ager deterioris et montani nomine positus (est), XI iugera, quae efficiunt LXXX λéðρa, unum iugum dant. Sin in Tpirn positus seu scriptus est, LX iugera, quae efficiunt (CXX) nпλéðρa, unum iugum dant. Montes vero sic scribuntur: Tempore scriptionis ii, quibus ab imperio potestas data est, aratores montanos ex aliis regionibus advocant, quorum doxpasiq scribunt, quot tritici vel hordei modios terra montana reddat. Similiter

lich von der diocletianischen Steuereinrichtung handelt. Aus ihr ergeben sich folgende Thatsachen.

Die Vermessung des Reiches und die Feststellung des iugum geschah unter Diocletian.

Das Maass, wonach gemessen wurde, war der römische Morgen (iugerum).

Das so vermessene Land wurde in sieben Klassen getheilt, nämlich :

1) Weinberge,

2) Oelpflanzungen erster Klasse,

3) Oelpflanzungen zweiter Klasse,
4) Ackerland erster Klasse,

5) Ackerland zweiter Klasse,

6) Gebirgsland oder Ackerland dritter Klasse,

7) Weideland

Die

und nach dem Ertrage eingeschätzt und in iuga zusammengelegt. Steuerhufen Auf ein iugum gehen 5 iugera Weinland,

sind reale.

20 iugera Acker erster Klasse,

40 iugera Acker zweiter Klasse,
60 iugera Acker dritter Klasse,

Oelpflanzungen von 225 Stämmen erster
Klasse,

Oelpflanzungen von 450 Stämmen zweiter
Klasse.

Ob die pascua vermessen waren, wird nicht gesagt, geschätzt
aber wurden sie ebenfalls nach dem Ertrage. 1) Dagegen gab

etiam terram non consitam, quae pecudibus minoribus pascua praebet, scribunt, quantam ovvtékelav in taμietov factura sit, et postulatur pro agro pascuo, quem in taμiciov quotannis offerat, denarius (d. h. aureus) unus seu duo seu tres et hocce tributum agri pascui exigunt Romani mense Nisan (April) pro equis suis. (Jetzt auch bei Bruns und Sachau Syrisch - Römisches Rechtsbuch aus dem fünften Jahrhundert (Leipzig 1880. 4.) S. 37. 38 mit den Erläuterungen von Bruns S. 286 ff.)

1) In den früher bekannten juristischen und nicht juristischen Quellen wird nirgends über diese Aufnahmen des Landbesitzes eine hinreichende Auskunft ertheilt; man sieht indessen jetzt, dass dieselbe schon seit Diocletian üblich war. Im Cod. Theod. 9, 42, 7 findet sich eine Anordnung des Verfahrens, welches bei der Confiscation eines Vermögens beobachtet werden soll. Zuerst ist aufzuzeichnen, quod spatium et quod sit ruris ingenium; quid aut cultum sit aut colatur; quid in vineis, olivis, aratoriis, pascuis, silvis fuerit inventum, sodann das Inventarium und sonstige Vermögen. Ebenso sagt Lactant. de mort. pers. 23 von dem Census des Galerius: agri glebatim metiebantur: vites et arbores numerabantur, animalia omnis generis scribebantur: hominum capita notabantur.

« IndietroContinua »