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einbrachte jeder Triumph aber gewährte dem Aerarium eine Einnahme aus der Contribution und der Beute, und da in den 283 Jahren, auf welche sich die Fragmente der capitolinischen Triumphalfasten beziehen, 181 Triumphe verzeichnet sind, also durchschnittlich mindestens alle zwei Jahre, zuweilen auch Jahr für Jahr triumphirt wurde, so machte der Ertrag der Kriegsführung fast einen regelmässigen Einnahmeposten aus, dessen reiner Betrag allerdings von der Grösse der Kriegskosten abhing, im Allgemeinen aber immer bedeutend gewesen sein wird.

fällt dem

Staate zu.

Alle im Kriege gemachte Beute fällt nach kriegsrechtlicher Die Beute Theorie ausschliesslich dem Staate zu,1) und die Veruntreuung derselben ist eine Unterschlagung öffentlicher Gelder (peculatus).2) Der Soldat muss daher nach der Plünderung alles, was er gefunden hat, abliefern und verpflichtet sich dazu durch den Diensteid; 3) wird ihm gar kein Beuteantheil bewilligt, was öfters vorgekommen ist, so gilt das zwar für eine Härte, aber nicht für ein Unrecht; 4) findet dagegen eine Vertheilung statt, so kann das entweder sogleich nach dem Kampfe oder erst bei dem Triumph geschehn. Im ersten Falle ist zuweilen die Beute in natura vertheilt und von den Soldaten selbst an die dem Heere folgenden Speculanten verkauft worden, 5) regelmässig aber wurde sie von dem Quästor zu Gelde gemacht und der Ertrag zu gleichen Theilen, d. h. nach dem Rangverhältniss durch die tribuni mili

1) Bei Liv. 5, 20, 5 heisst es bei der Berathung über die Verwendung der vejentischen Beute von Appius Claudius: si semel nefas ducerent captam ex hostibus in aerario exhausto bellis pecuniam esse, auctor erat stipendii ex ea pecunia militi numerandi.

2) Modestin Dig. 48, 13, 15 (13): is, qui praedam ab hostibus captam subripuit, lege peculatus tenetur et in quadruplum damnatur. Pompeius wurde im J. 668 = 86 wegen Verun treuung öffentlicher Gelder angeklagt (díxny xλoπýs oyev onposiwv xpnμáτwv), weil er Jagdnetze und Bücher besitzen sollte, die sein Vater, Pompeius Strabo, bei der Eroberung von Asculum erbeutet hatte. Plut. Pomp. 4.

3) Polyb. 10, 16, 6: περὶ δὲ τοῦ μηδένα νοσφίζεσθαι μηδὲν τῶν ἐκ τῆς διαρ παγῆς, ἀλλὰ τηρεῖν τὴν πίστιν, κατὰ τὸν ὅρκον [ὃν] ὀμνύουσι πάντες, ὅταν άθροι σθῶσι πρῶτον εἰς τὴν παρεμβολήν, ἐξιέναι μέλλοντες εἰς τὴν πολεμίαν, ὑπὲρ τούτου κτλ. Gellius 16, 4, 2.

:

4) Liv. 4, 53, 10: venditum sub hasta consul in aerarium redigere quaestores iussit, tum praedicans participem praedae fore exercitum, cum militiam non abnuisset. 5, 26, 8 (360 394) castra capta, praeda ad quaestorem redacta cum magna militum ira. 10, 46, 5 (461 293): omne aes argentumque in aerarium conditum, militibus nihil datum ex praeda est. 6, 2, 12: praedam militi dedit (Camillus), quo minus speratam minime largitore duce, eo militi gratiorem.

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5) Liv. 10, 17, 6; 10, 20, 16. Polyb. 14, 7, 3.

tum an alle Officiere und Soldaten vergeben; 1) im zweiten Falle wird eigentlich nur eine militärische Belohnung gezahlt, und zwar in älterer Zeit in sehr bescheidenen Summen, aus welchen man ersieht, wie besorgt man war, den Beutegewinn so vollständig als möglich dem Aerarium zu erhalten.2)

Wie dem Soldaten, so ist es auch dem Feldherrn nicht gestattet, aus den Kriegserfolgen einen persönlichen Vortheil zu ziehn; Polybius ist der Ansicht, dass dies auch bis zu dem Beginn der überseeischen Kriege nicht vorgekommen sei, 3) und noch an Aemilius Paulus, Scipio Aemilianus 4) und Mummius 5) wird ihre unbedingte Uneigennützigkeit einstimmig anerkannt. Glaubte man einem Feldherrn eine Beeinträchtigung der Staatskasse bei Ablieferung der Beute nachweisen zu können, so ist auch eine Verfolgung desselben, wenn auch nicht im regelmässigen Rechtsverfahren, so doch in einem politischen Prozess versucht worden, wie im J. 358 396 gegen den Dictator Camillus, 6) im J. 536 218 gegen den Consularen M. Livius Salinator, 7) im J. 565 189 gegen M'. Acilius Glabrio, den Besieger des Antiochus bei Thermopylae, 8) und in den Jahren 567

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1) Liv. 35, 1, 12. Polyb. 10, 16, 5: κάπειτα πραθέντων οἱ χιλίαρχοι διανέ μουσι πᾶσιν ἴσον.

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2) Nach der entscheidenden Schlacht am Metaurus (547 207) erhielten die Soldaten 56 as, d. h. wenn man, wie bei der Soldzahlung geschah, 10 as auf den Denar rechnete, 4 M. 50 Pf., der grösste Theil der Beute kam in das aerarium. Polyb. 11, 3, 2. Liv. 28, 9, 16. Nach der Beendigung des zweiten punischen Krieges zahlte Scipio bei seinem Triumphe 400 as oder etwa 30 M. (Liv. 30, 45, 3); nach dem zweiten macedonischen Kriege Flaminius 250 as (Liv. 34, 52). Bei dem Triumph über die Gallier im J. 557 197 betrug die Summe 70 as. Liv. 33, 23, 7.

3) Polyb. 18, 35 (18). 5) Cic. de off. 2, 22, 76. 6) S. Schwegler III, 174. II, 453. Es wurde ihm nicht (Diodor 14, 117. Dio Cass. 52, (Aur. Vict. de v. ill. 23) und haben. Plin. N. H. 34, 13.

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4) Polyb. a. a. 0. Frontin. strat. 4, 3, 15. Aurel. Vict. v. ill. 60.' Mommsen Hermes I, 183, Röm. Forschungen nur vorgeworfen, mit weissen Rossen triumphirt 13), sondern auch die Beute ungerecht vertheilt broncene Thüren in seinem Hause angebracht zu

7) Frontin. strat. 4, 1, 45: damnatus est a populo, quod praedam non aequaliter diviserat militibus. Aurel. Vict. de v. ill. 50 nennt ihn er invidia peculatus reus. Liv. 27, 34, 3; 29, 37, 4.

8) Liv. 37, 57, 12: P. Sempronius Gracchus et C. Sempronius Rutilus tribuni plebis ei diem dixerunt, quod pecuniae regiae praedaeque aliquantum, captae in Antiochi castris, neque in triumpho tulisset neque in aerarium retulisset. Bei dieser Gelegenheit scheint Cato die Reden de praeda militibus dividenda und uti praeda in publicum referatur gehalten zu haben, in denen die Sätze vorkamen: Fures privatorum furtorum in nervo atque in compedibus aetatem agunt, fures publici in auro atque in purpura“ und miror audere statuas deorum domi pro suppellectile statuere." S. M. Catonis quae extant rec.

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H. Jordan p. 69.

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-570

=

187-184 gegen L. Cornelius Scipio und seinen Bruder

P. Scipio.1)

=

Der Feldherr

verfügt in

Ablieferung

derselben über das zur

rung

Nöthige.

Wenn aber einerseits der Feldherr, wenigstens in alter Zeit, nicht befugt war, von dem öffentlichen Eigenthum etwas für dessen vor sich zu nehmen, so war er andererseits berechtigt und verpflichtet, zu seinen amtlichen Zwecken über alle Mittel, welche Kriegfüh ihm zur Disposition standen, mit derjenigen Freiheit zu verfügen, welche das Bedürfniss der Kriegführung forderte und das imperium ihm gewährte. Als Scipio Neu-Carthago eroberte (544 210), verfuhr er mit der reichen Beute in einer Weise, die seinen Plänen angemessen, aber dem gewöhnlichen Gebrauche ganz entgegen war. Die Gefangenen verkaufte er nicht, sondern die vornehmen unter ihnen entliess er, die übrigen nahm er in den Dienst des Heeres und der Flotte; von den Beutestücken behielt er einen ausgewählten Theil zu seiner Disposition, um durch Geschenke die Spanier zu gewinnen; die Kriegskasse, welche er vorfand, übergab er zwar dem Quästor, aber nicht zur Ablieferung an das Aerarium, sondern zur Verwendung für seine eigenen Unternehmungen.2) Indessen war solch eine Freiheit des Verfahrens nicht unbedenklich, da sie zu Verdächtigungen benutzt werden konnte, wie Scipio später an sich selbst erfuhr, und vorsichtige Feldherren pflegten daher frei-Verantwort willig sich einer Controle zu unterwerfen, welche sie für die Feldherrn. Zukunft sicher stellte. Dass die Soldaten nach dem Siege einen Beuteantheil erhielten, war gerechtfertigt und gewöhnlich, aber ihn zu reichlich zu verwilligen, galt als eine largitio; Camillus, obwohl Dictator, vermied es deshalb, über die vejentanische Beute selbständig zu verfügen, 3) und überliess dies dem Senat, ohne dadurch seinen Zweck vollkommen zu erreichen. Ein Votum vor dem Kriege zu thun, und entweder nach alter Sitte einem Gotte die decuma der Beute 4) oder einen Tempel oder Spiele zu

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1) Liv. 38, 50 ff. Mommsen Die Scipionenprocesse (Hermes I S. 161–216 Röm. Forschungen II S. 417-510).

2) Polyb. 10, 16—19.

3) Liv. 5, 20, 2: ne quam inde aut militum iram ex malignitate praedae partitae aut invidiam apud patres ex prodiga largitione caperet, litteras ad senatum misit.

4) S. Mommsen C. I. L. I p. 149. Es ist dies nicht die decuma von dem Privatvermögen, welche öfters dem Hercules consecrirt wird (Varro bei Macrob. sat. 3, 6, 11. Festi ep. p. 71), sondern der Zehnte der Beute, der selten erwähnt wird. Camillus sagt bei Liv. 5, 21, 2: Pythice Apollo tibi hinc decimam par

lichkeit des

manubiae.

geloben, war ebenfalls üblich, aber man that es mit Bewilligung des Senates1) und mit Zuziehung der pontifices.2) Was endlich das aus dem Verkauf der Beute gewonnene Geld betrifft, für Begriff der welches der technische Ausdruck manubiae ist, 3) so konnte darüber von Seiten des Staates gar keine Controle geübt werden.4) Gebunden war der Feldherr nur durch seinen Eid5) und durch die Erwägung, dass die Bedeutung seines Triumphes geschätzt wurde nach der Summe, welche er in die Staatskasse ablieferte; 6) allein am sichersten war es für ihn, wenn er nicht nur über das ihm zur Kriegsführung mitgegebene Geld, sondern auch über die ausserordentlichen Einnahmen Rechnung legte.7) Uebrigens

tem praedae voveo und Mummius dedicirt ihn dem Hercules Victor in der Inschr.
C. I. L. I n. 542 = IX, 4672:

De decuma, Victor, tibei Luciu' Mummiu' donum
Moribus antiqueis promiserat hoc dare sese.

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1) Liv. 28, 39, 1: ibi referente P. Scipione Senatusconsultum factum est, ut quos ludos inter seditionem militarem in Hispania vovisset, ex ea pecunia, quam ipse in aerarium detulisset, faceret. 39, 5, 7: is (M. Fulvius) cum gratias patribus conscriptis egisset, adiecit, ludos magnos se Jovi O. M. eo die, quo Ambraciam cepisset, vovisse; in eam rem sibi centum pondo auri a civitatibus collatum: petere, ut ex ea pecunia, quam in triumpho latam in aerario positurus esset, id aurum secerni iuberent. Der Senat macht bei der Bewilligung auch besondere Bedingungen. Liv. 40, 44, 8: Q. Fulvius consul dixit, (se) vovisse, quo die postremum cum Celtiberis pugnasset, ludos Jovi O. M. et aedem equestri Fortunae sese facturum... Ludi decreti et ut duumviri ad aedem locandam crearentur. De pecunia finitur, ne maior causa ludorum consumeretur, quam quanta Fulvio Nobiliori post Aetolicum bellum ludos facienti decreta esset et q. 8. Vgl. 40, 52, 1. Am belehrendsten ist die Antwort, die der Senat dem Consul P. Cornelius Scipio bei Liv. 36, 36, 2 giebt: censuerunt ergo, quos ludos inconsulto senatu ex sua unius sententia vovisset eos uti de manubiis, si quam pecuniam ad id reservasset, vel sua ipse impensa faceret.

2) Liv. 4, 27, 1; 31, 9, 6; 36, 2, 2; 42, 28, 8.

3) S. Mommsen Hermes I, 174. 176, R. Forsch. II, 439. 443. Manubiae oder manibiae (über die letzte Form s. die Stellen bei Mommsen) werden von Gellius 13, 25, 29 definirt: praeda dicitur corpora ipsa rerum, quae capta sunt, manubiae vero appellatae sunt pecunia a quaestore ex venditione praedae redacta, und so scheint auch Cicero zu unterscheiden accus. in Verr. 3, 80, 186: qua ex praeda ac manubiis haec abs te donatio constituta est? De leg. agr. 1 am Anfang: praedam, manubias, sectionem, castra denique Cn. Pompei decemviri vendent.

2, 22, 59: aurum, argentum ex praeda, ex manubiis. Hiermit stimmt, dass Tempel gebaut werden nicht de praeda, sondern de manubiis (Liv. 10, 46, 14; 36, 36, 2 und sonst) und dass es in dem Orakel Liv. 23, 11, 3 heisst: Apollini donum mittitote, deque praeda, manubiis, spoliis honorem habetote.

4) S. hierüber Mommsen a. a. O.

5) Polyb. 6, 56, 14. 6) Liv. 10, 46, 5 von dem Triumph des Papirius 461 = 293: omne aes argentumque in aerarium conditum, militibus nihil datum ex praeda est. Auctaque ea invidia est ad plebem, quod tributum etiam in stipendium militum conlatum est, cum, si spreta gloria fuisset captivae pecuniae in aerarium inlatae, et militi tum dari ex praeda et stipendium militare praestari potuisset.

7) Diese konnte auch Scipio bei seinem Process legen. Gell. 4, 18, 9: ibi Scipio exsurgit et prolato e sinu togae libro, rationes in eo scriptas esse dixit

ist es, wenn auch unsicher bezeugt,1) so doch an sich nicht unwahrscheinlich, dass, wie Soldaten und Officiere ihren Beuteantheil nach dem Rangverhältniss erhielten, in der letzten Zeit der Republik auch dem Feldherrn ein bestimmter Antheil zugestanden worden ist, und die manubiae imperatoris von den manubiae überhaupt unterschieden werden dürfen. 2) Denn in dieser Periode wurden die Feldherren durch die Kriege reich, ohne dass ihnen daraus ein Vorwurf gemacht worden ist, und man wird gewiss nicht irren, wenn man annimmt, dass auch die Kaiser von den Siegen, welche ihre Legaten erfochten, einen Beuteantheil für ihre Privatkasse in Anspruch nahmen.3)

2. Die bona damnatorum.

Nach römischem Rechte ist mit jeder Capitalstrafe Vermögenseinziehung verbunden.4)

Bei Todesstrafe 5) und Exil) tritt diese immer ein, und von den beiden in der Kaiserzeit aufkommenden neuen Arten der Verbannung hat wenigstens eine, die Deportation, ebenfalls publicatio bonorum zur Folge,7) während bei der andern, der Relegation, in der Regel dies nicht der Fall ist. 8) Das confiscirte

omnis pecuniae omnisque praedae; allatum, ut palam recitaretur et ad aerarium deferretur. 1) Pseudo-Ascon. p. 199: manubiae autem sunt praeda imperatoris pro portione de hostibus capta.

2) In alter Zeit werden die manubiae nur zu Zwecken verwendet, welche mit dem Kriege zusammenhängen, wie zur Erfüllung eines Gelübdes, das für das Gelingen des Krieges gethan wurde, und der gelobte Tempel wird nicht einmal immer von dem Sieger selbst gebaut (Liv. 40, 44, 10); in späterer Zeit dagegen verherrlichen die Triumphatoren ihren eigenen Ruhm in Strassenanlagen und Prachtbauten. Tac. ann. 3, 72: erat etiamtum in more publica munificentia, nec Augustus arcuerat Taurum, Philippum, Balbum hostilis exuvias aut exundantis opes ornatum ad urbis conferre. Suet. Caes. 26: forum de manubiis inchoavit. Suet. Aug. 30: reliquas vias triumphalibus viris ex manubiali pecunia sternendas distribuit.

3) Isidor or. 5, 7, 2: ius militare est

item praedae decisio et pro personarum qualitatibus et laboribus iusta divisio, item principis portio.

4) Dionys. 4, 5; 4, 42. Liv. 4, 15, 8. Dig. 48, 20 (de bonis damnatorum) 1 pr.: damnatione bona publicantur, cum aut vita adimitur aut civitas, aut servilis condicio irrogatur.

5) Dionys. 8, 79. Liv. 3, 58, 10. Dio Cass. 58, 15. 16.

6) Tac. ann. 3, 23; 3, 68; 4, 20. 21; 12, 22.

7) Tac. ann. 13, 43.

8) Gaius Dig. 28, 1, 8: si cui aqua et igni interdictum sit, eius nec illud testamentum valet, quod ante fecit nec id quod postea fecerit: bona quoque, quae tunc habuit cum damnaretur, publicabuntur. In insulam deportati in eadem causa sunt. Sed relegati in insulam testamenti faciendi ius retinent. Ulpian

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