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DIE AUSBREITUNG

DER

LATEINISCHEN SPRACHE

ÜBER

ITALIEN UND DIE PROVINZEN

DES RÖMISCHEN REICHES.

VON

DR. ALEXANDER BUDINSZKY,

PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT CZERNOWITZ.

BERLIN.

VERLAG VON WILHELM HERTZ.

(BESSERSCHE BUCHHANDLUNG.)

1881.

Vorrede.

Ein Seitenstück zu der Eroberung des Ostens durch Alexander den Grossen und dem Umsichgreifen des Hellenismus in Asien und Aegypten bildet die Vereinigung der Mittelmeerländer unter der Herrschaft Roms und die Ausbreitung seiner Sprache und Cultur über die Hälfte der alten Welt. Während aber die von dem macedonischen Heerkönige im Fluge begründete griechisch - asiatische Monarchie nur eine ephemere Schöpfung war, die sofort mit dem Verschwinden der gewaltigen Persönlichkeit, der sie ihre Enstehung verdankte, zusammenbrach, füllt das Anwachsen des römischen Weltreichs den Zeitraum eines Jahrtausends aus, innerhalb dessen sich das geschichtliche Interesse auf die Schicksale, Unternehmungen und Erfolge der römischen Bürgergemeinde concentrit. Aus Anfängen, wie sie kleiner und unansehnlicher nicht gedacht werden können, aus der Ansiedelung latinischer Hirten, die auf den leicht zu vertheidigenden Abhängen des Palatin eine sichere Zuflucht für sich und ihre Herden suchten und fanden, erwuchs das ausgedehnteste Reich, das kräftigste Staatswesen des Alterthums, welches trotz der einschneidenden Umwandlungen, die es im Innern erfuhr, nach Aussen hin unverrückt dasselbe Ziel im Auge behielt, in wessen Hände auch die Zügel des Regiments zu liegen kommen mochten. Schon unter dem im Nebel der Sage verschwimmenden Königthum nimmt die Ausdehnung der Herrschaft Roms über die zunächst liegende Landschaft ihren Anfang und vollzieht sich seine Erhebung zum Mittelpunkte Latiums und zum Vororte der latinischen Eidgenossenschaft. Das republicanische Rom setzt das von den Königen begonnene Werk fort und schwingt sich allmälig zur Hauptstadt

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