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Schnell in mein Zimmer ein: vermuthlich weil er mich

Für eine Hinderniß der Absicht angesehen, Die ich errathen kann, und die vielleicht My

cenen,

Jeht besser weis als ich. Man riß mich zu der See.

In meinem Sinn war ich schon die bestimm= te Speise

Der Fische, als das Schiff vom Ufer stieß: die Fluth,

Die brausend klatschete, entdeckte mir mein Schicksal.

Es schien, der Tod war selbst ein allzumilder

Lohn

Für meine Redlichkeit: ein unbewohnter

Fels,

An dessen rauhen Fuß die stärkste Brandung

zürnte,

War mir bestimmt, daß ich von Freund und Feind entfernt

Und hülflos, alle Pein des Todes fühlen

möchte.

Oft muß das Unrecht selbst sein eigner Rå

cher seyn;

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Stumm

Stumm klagt sichs an, und schreit um die vere diente Strafe!

Du öfnest ihm den Mund, unwandelbarer Rath

Der Götter-Dieser Schwarm seht mich die nächste Nacht

(Die mir noch schrecklich ist) an das betrübte

Ufer

Der wildsten Insel: nie'hat ausser mir ein Mensch

Auf sie den Fuß gefeßt. Allein die Men, schenliebe

(Das glaube) ist so tief in unsre Brust gepflanzt

Und unser menschlich Herz ist so mit ihr durch wachsen,

Daß ich im Leben nichts erschrecklichers gehört, Als den betrübten Schall, da mich ihr Bot

verließ.

፡፡

Ich seufzte ihnen nach! - Die fürchterlichste Stille

Umschloß mich nun, die bloß das brausende

Geräusch

Der nimmer müden Fluth mit einem Laut durchbrach.

Bisweilen bließ ein Wind durch den betrüb

ten Wald,

Und seufzte fast wie ich. Hier seht ich mich im Schatten,

Mit einem Kummer hin, den ich noch nicht

gefühlt,

Und klagte mir den Gram. Die Muse die die Wälder

Bewohnt, und (ich weis nicht ob fast aus gleichem Triebe

Als wir?) die Menschen sucht, sang über meinem Haupte

Ihr unvergleichlichs Lied; ihr klagend schd. ner Ton

Betrog mich fast, als ob sie meine Noth be

fånge,

Ich hört ihr traurig zu, und dichtete ein Lied Zu ihrem Ton, bis daß der Schatten sein Geschenk,

Das er dem årmsten giebt, den angenehmen Schlummer

Mir gönnete. Sobald das frühe Morgen

roth

Der Vögel Dank empfing, so weckt mich ihr Lied;

Das

Das Auge schloß sich auf; vermissend such

te es

Den alten Gegenstand, und fand doch nichts als Wellen

Darauf der Himmel lag, und hinter mir den Fels

Und einen grausen Wald. In einem Augenblick,

Indem ich mich vergaß, entzückte mich das Schrecken;

Ich schien mir nicht mehr Ich. Doch eben so geschwind

War dieser Traum vorbey, mein nagendes Gedächtniß

Erneurte meine Noth

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Ich habe mich nicht enthalten können, diese Stelle abzuschreiben; und zwar nach der obge dachten Uebersehung, Sie ist in Göttingen im Jahr 1750 auf 7 Bogen in Octav ans Licht getreten. Ihren Urheber weis ich nicht zu nennen; war könnte ich mit einem vielleicht angezogen kommen; doch dieses vielleicht könnte sehr leicht falsch seyn. Wie man wird gemerkt haben, so ist sie, gleich dem englischen Originale, in reimlosen Verfen abgefaßt. Nur bey der Rolle der Cassandra ist eine Ausnahme beob achtet worden; als eine Prophetin redet diese

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in Reimen, um sich von den übrigen Personen zu unterscheiden. Der Einfall ist sehr glücklich; und er würde gewiß die beste Wirkung von der Welt thun, wann wir uns nur Hofnung machen dürften, diese Ueberseßuug auf einer deutschen Bühne aufgeführt zu sehen. Sie ist, überhaupt betrachtet, treu, fliessend und stark. Ihr Verfasser aber gestehet, daß er die zweyte Hand nicht daran habe legen können, sondern daß er dem ersten Entwurf dem Drucker ohne Abschrift habe ausliefern müssen. Diesem Umstande also müssen wir nothwendig einige kleine Versehen zuschreiben, die ich vielleicht schwerlich würde gemerkt haben, wenn ich nicht ehmais selbst an einer Verdolmetschung dieses Trauerspiels gearbeitet hatte. Zum Erempel; in der ersten Scene des ersten Aufzuges werden die Worte given to the Beasts a Prey, or wilder famine überfest: dich gab ich den Thieren Preis: ihr wilder Hunger bat långst meinen Freund verdauet. Ich will hier nicht erin nern, daß zwar Aegisthus aber nicht Rly. temnestra den Melisander auf die wüste Insel sehen lassen; auch nicht daß der Ausdruck, der wilde Hunger der Thiere hat ihn shon långst verdaut, der schönste nicht sey: sondern nur dieses muß ich anmerken, daß wilder famine gar nicht auf Beasts gehet, und daß der Dichter die Rlytemnestra eigentlich sagen läßt: entweder die Thiere haben ihn um

gebracht,

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