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Quart heraus: (El cotejo de la conducta de S. M. con la del Rey Britannico) desgleichen in eben diesem Jahre eine Rede an die Rd. nigl. Akademie der Geschichte; und im Jahre 1740 eine Rede an den Rönig Phi lipp den V. im Namen gedachter Akademie, über eine Anmerkung die dieser Monarch gemacht hatte. Beyde Reden sind in Octav gedrukt, und befinden sich in dem ersten und zweyten Thei= le der Schriften dieser Akademie. Ferner hat man von ihm eine Rede im Namen der Spanischen Akademie an den Rönig, bey Gelegenheit der Vermählung der Infantin Donna Maria Antoinetta Ferdinanda mit dem Herzoge von Savoyen, in Quart; und -eine Lobschrift auf den Doctor Don Blasio Antonio Cassarra y Ferriz, die er auf Verlangen der Spanischen Akademie machte, und 1751. zu Madrid in Octav prucken ließ.

Doch das vornehmste von seinen Werken sind unstreitig zwey Tragödien, deren eine 1750. und die andre gegen das Ende des Jahres 1753. ge= bruckt ward. Die eine führet den Titel Pire ginia, und die andre Athaulpho. Beyden ist eine Abhandlung von den spanischen Tragödien vorgesetzt, in welchen er besonders gegen den Herrn du Perron de Castera beweiset, daß es seiner Nation ganz und gar nicht an regelmäßigen Trauerspielen fehle. Wir werden

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werden ein andermal dieser Abhandlung mit mehrern gedenken, oder sie vielmehr ganz mittheilen; vorjeho aber wollen wir uns an das erste der ges dachten Trauerspiele machen, und dem Leser das Urtheil überlassen, was für einen Rang unter den tragischen Dichtern er dem Verfasser einråu

men will.

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Vor allen Dingen muß ich noch eine kleine Erklärung vorweg schicken. Ich habe nicht so glücklich seyn können das Spanische Original der Virginia zu bekommen, und bin also genöthiget gewesen mich der Französischen Ueber sehung des Herrn Hermilly zu bedienen, die in diesem Jahre in zwey kleinen Octavbånden in Paris an das Licht getreten ist. Der eine Band enthält die erste der angeführten Abhandlungen über die Spanischen Tragödien, und der andre eine abgekürzte Uebersehung der Virgie nia; beyden ist ein historisches Register der in der Abhandlung erwähnten Verfasser zur Helfte bengefügt, welches eine Arbeit des Herrn Her milly ist. Eben diesem habe ich auch die ane geführten Lebensumstände des Spanischen Dich ters zu danken, die ihm dieser selbst überschrieben hat. Er hat die Virginia deswegen lieber in einen Auszug bringen, als ganz und gar übersehen wollen, weil die Franzosen keine prosaische Trauerspiele lesen mögen. Ich kann keine ähnliche Ursache für mich geltend machen, son dern muß mich lediglich mit der Nothwendigkeit $5

ent

entschuldigen, meinen Lesern eine so angenehme · Neuigkeit entweder gar nicht, oder durch die Vermittelung des französischen Ueberseßers mitzutheilen. Es ist kein Zweifel, daß dieses nicht noch immer besser seyn sollte, als jenes..

Die Geschichte der Virginia ist aus dem Livius und andern zu bekannt, als daß ich mich hier mit Erzehlung ihrer wahren Umstånde aufhalten dürfte. Man sehe, wie sich der Dich fer dieselben zu Nuße gemacht hat.

Virginia.

Erster Aufzug.
Erster Auftritt.

Virginia und Publicia eröfnen die Scene Sie wollen sich nach dem Foro begeben, um der Fenerung des Festes der Göttin Pales mit beyzuwohnen. Weil es aber noch allzu früh ist, fo will Virginia wieder zurück gehen, aus Furcht, sie möchte den Decemvir Appius ans treffen. Im hereintreten spricht sie: „Ja, „Publicia, ich gebe es zu. Die Römerinnen, „welche an der freudigen Verehrung unserer al,,ten Göttin Pales Theil nehmen sollen, werden ,,mich ungesäumt abhohlen, so wie sie mir es ver ,,sprochen haben; allein mein Herz werden sie ,,wegen der Furcht, in der es stehet, nicht beru ,,higen noch die traurigen Bilder auslöschen kön

nen,

,,nen, die in demselben eingeprägt sind und es ,,betrüben. Weil wir uns in der Stunde geir „ret haben, und zu früh hergekommen sind; ich „aber wegen des Gewühls und der Menge Men„schen, die auf dem Plaße auf und nieder gehen, ,,leicht wieder zurück kehren kann, ohne daß ,,man es merkt, so widerseße dich meinem Wil „len nicht långer. Laß mich diesen Ort fliehen, „wo der unverschähmte Decemvir Appius sein „Tribunal hat, und sich so oft befindet.

Ihre Sorgfalt den Appius zu vermeiden scheinet der Publicia sehr löblich; gleichwohl aber besteht diese darauf, sie dazubehalten, und stellt ihr vor, daß sie, wenn sie wider die Gewöhn. heit dem Feste nicht beywohne, selbst zu dem Verdachte dessen, was sie vermeiden wollte, Ge legenheit geben und sich in die Umstände seßen würde, daß man ihr ein Verbrechen daraus mache. „Die Gefahr, seßt sie hinzu, ist übrigens nicht "so groß, als du dir einbildest. Wenn die „so Antwort, die ich in deinem Namen dem Ap,,pius wegen seiner Forderung, wegen seiner Anerbiethungen und seiner Drohungen gegeben habe, ihm seinen Irrthum auch nicht gänzlich benommen hat, so wird sie doch wenigstens seinen Eifer erkältet haben. Eine Liebe, wel,,che nur den Eigensinn zum Grunde und nur ,,die Sinne zum Sporen hat, ist niemals von langer Dauer,

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Ob nun schon Virginia zugesteht, daß ihre Ehre einige Gefahr laufen könne, und daß sie forgfältig alles vermeiden müsse, was ihr irgend nachtheilig seyn dürfte; so überredet sie sich doch, daß es weit gefährlicher sen, dem Rathe der Publicia zu folgen. Nicht zwar, als ob sie sich fürchte, sich von dem Appius endlich erweichen zu lassen; nein, ihr Herz ist einzig und allein mit dem, was sie dem Jcilius, dem sie von ihrem Vater zur Ehe versprochen werden, schuldig ist, erfüllet und gänzlich unfähig, irgend einen andern Eindruck anzunehmen. Sie befürchtet nur, ihr Widerstand möchte die blinde Liebe des Appius noch mehr erhigen, und ihr noch empfindlichere Verfolgungen von Seiten dieses Decemvirs zu ziehen. Sein Stolz, spricht sie, seine unver ,,schähmte Kühnheit, seine natürliche Treulosig ,,keit lassen mich es glauben.

* Publicia lobt die Ergebung der Virginia in den Willen ihres Vaters, ihre Ueberlegung, ihre Tugend, und ihre Klugheit. Sie erkennt fie an diesen Zügen für eine würdige Tochter des Virginius und der Lumitoria, und fich selbst schäßt sie glücklich, ihr so zärtliche Em. pfindungen beygebracht zu haben. Gleichwohl will sie sie noch immer da behalten, und sagt: lege alle Furcht bey Seite. Appius muß ,,nothwendig gegen den Stand, gegen das An,,sehen und gegen die Thaten deines Vaters Uche ,,tung haben. Sen zugleich überzeugt, daß ihn

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