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wenn es herauskommen sollte. Lelio entschulbiget sich mit der Heftigkeit der Liebe; mit dem Feuer der Jugend und mit tausend andern solchen Ausflüchten. Der Hofmeister greift endlich den Teffenio an, und wirft ihm vor, daß er an den Ausschweifungen feines Herrn einzig und allein Ursache sey. Der Bediente mengt

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fich mit darein, und es fällt ein sehr luftiger Auftritt zwischen ihnen vor.

Dritter Auftritt.

Lidio. Tessenio..

Teffenio sagt seinem Herrn, daß, als er das lestemal in Weibskleidern zu der Fulvia ge gangen, der arme Calandro, ihr Mann, ihn für ein wirkliches Mädchen gehalten, und sich fterblich in ihn verliebt habe. Er habe ihn er'ያ። fucht, ihm in seiner Liebe behülflich zu seyn, und er seines Theils habe ihn die besten Versprechungen von der Welt gemacht, und ihm geschmeichelt, daß er mit seiner Liebe willkommen seyn werde. Lidio lacht über dieses Abentheuer,

und bittet ihn, fortzufahren.

Teffenio fagt, daß die Dummheit des Calandro ihnen reichen Stof, fich lustig zu machen, geben könne; er sieht ihn aber kommen, und läßt seinen Herrn bey Seite gehen.

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Vierter Auftritt.

Calandro. Tessenio.

Es fällt eine sehr fomische Scene zwischen ihnen vor. Teffenio peredet ihm, daß er mit der Santilla feinetwegen gesprochen habe und awar mit fo gutem Erfolge, daß sie vor Liebe gegen ihn fast sterbe. Er verspricht ihm, daß er ihn bald zu ihr führen wolle, und Calandro geht vergnügt ab.

Fünfter Auftritt.

Teffenio. Samia.

Der Bediente sagt dem Teffenio in größter Bewegung, daß sich ihre Gebietherin sehr übel befinde, daß sie den Lidio zu sehen verlange, und daß sie auf ihren Befehl zu einem Schwarzs künstler gehe, welcher ihn durch seine Zaubes reyen mit Gewalt wieder zu ihr bringen folle. Teffenio geht ab.

Sechster Auftritt.

Samia. Ruffo.

Weil Samia den Ruffo von weiten sieht, fo ruft sie ihn, und heißt ihn zu ihrer Gebiethe vin gehen, welche mit ihn sprechen wolle. Ruffo fagt, fie folle nur voran gehen, er wolle ihr von weiten folgen. Ruffo bleibt allein und sagt, er glaube, daß ihn ohne Zweifel diefe Dame in der Meinung zu sich ruffen lasse, er sey ein Schwarzkünstler, so wie es die ganze Welt von

ihm meinez sie werde sich seiner Hülfe vielleicht bedienen wollen, und er hoffe nichts dabey zu verlieren. Weil er jemanden kommen sieht, folgt er der Samia. Ai

Siebender Auftritt.

Tessenio. ¿ Calandro, võim Teffenio kommt allein auf die Bühne, und Calandro kömmt nach, und fragt ihn sehr eifrig, ob er die Santilla wieder gesehen habe. Teffenio sagt ja. Sie sprechen von der Art, wie er sie bey der ersten Unterredung gegen sie bes zeigen wolle, und nach einer sehr lächerlichen Scene, dringt Calandro darauf, daß Teffe nio feine Sache ja bald zu Stande bringen folle, und gehen ab.

Achter Auftritt.

Ruffo allein.

Er sagt Fulvia habe ihn gebeten, durch seinen dienstbaren Geist ihren Liebhaber mit Ge walt wieder zu ihr zu bringen. Er spricht, daß ́er glücklicher Weise diesen Liebhaber kenne, daß er ein Grieche von Geburth sey,› Namens Lidio, und daß er auch seinen Bedienten, den Tannio, fenne. Er habe der Fulvia zwar nichts gewisses versprechen, er wolle aber zu dem Florentinischen Kaufmann Perillo gehen, bey welchem Lidio wohne, und wolle ihn bereden, die Dame zu besuchen.

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Zweyter Aufzug.

Erster Auftritt.

Der weibliche Lidio, Tannio und die Pflegemutter.

Dieses in einen Knaben verkleidete Mädchen kömmt, und spricht mit ihrer Pflegemutter und ihrem Bedienten, von den Vorzügen welche die Mannspersonen vor dem Frauenzimmer geniessen. Sie wiederhohlt in wenig Worten ihre Modonsche Begebenheit, und sagt, daß sie so glücklich nicht würde gewesen seyn, wenn man gewußt hatte, daß sie ein Mädchen wåre; die Türcken würden sie nicht verkauft, und Perillo würde sie vielleicht nicht gekauft haben. Sie beklagt sich über ihr Unglück, denn wenn sie ein Knabe wåre, so würde Perillo sein und ihr Glück machen. Der gute Mann sey, in der Meinnng, daß sie einer wäre, so wohl mit ihr zufrieden, daß er ihr feine einzige Tochter und die Erbin seines ganzen Vermögens zur Ehe geben wolle. Die Heyrath solle in einigen Tagen vor sich gehen, und eben dɛswegen habe sie ihren Bedienten und ihre Pflegemutter aus dem Hause geführet, um mit ihnen zu überlegen, was bey dem Unglücke, das ihnen drohe, zu thun sey. Sie will fortfahren, Tannio aber heißt sie schweigen, weil er eine Magd auf sie zukommen sieht.

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Zweyter Auftritt.

Samia und die Vorigen.

Samia fommt ganz athemlos aus dem Hause, und beklagt ihre arme Gebietherin, welche ihren Geliebten durch das Fenster auf der Gaffe gesehen habe, und sie ihm nachschicke. Sie nimmt die Santilla für ihren Bruder Lidio, und redet ihr von der Fulvia vor. Sie verstehen einander nicht, und Lidio will ihre Gebietherin weder sehen noch sprechen. Samia erzürnt sich, und sagt, daß sie sogleich zu einem Schwarzkünstler gehen wolle, der sie schon mit Gewalt zu ihr zu bringen wissen werde. Tannio tadelt seine Gebietherin, die Santilla, daß fie die Magd nicht genug ausgefragt, damit sie es hätten erfahren können, für wen fich denn eigentlich die Fulvia so öffentlich erkläre. Santilla ist selbst darüber verdrießlich, und sagt, daß fie ein andermal geduldiger zuhören wolle.

Dritter Auftritt.

Ruffo. Das Mädchen Lidio. Tannio. Ruffo tritt auf, und indem er sie gewahr wird, sagt er zu dem Lidio, daß er ihn schon eine lange Weile suche. Lidio sagt ihrer Pflegemutter, daß sie nur wieder zu dem Perillo ihrem Herrn hinein gehen, und ihn durch den Tannio, wenn er nach Hause gekommen seyn würde, von dem, was vorgehe, Nachricht geben solle; sie für fich sen entschlossen, den ganzen Tag nicht wieder D. 5

nach

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