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nach Hause zu kommen, damit sie ihr Unglück so lange als möglich vermeiden könne. Ruffo fagt ihr, daß ihn eine von den vornehmsten Damen in Rom, die ihn für einen Schwarzkünstler halten, gebeten habe, den Lidio mit Gewalt zu ihr zu bringen, weil sie ganz nårrisch in ihm verlieht sey. Lidio und Tannio erzehlen ihm, was mit der Magd vorgefallen. Ruffo billiget die Abfertigung derselben, er råth ihnen aber auch zugleich, das erstemal anders zu verfahren. Lidio verspricht es ihm, und fragt, wenn er zu zu der Fulvia gehen solle. Ruffo fagt ihm, Sie habe ihn gebeten, daß er ihren Liebhaber noch heute, durch die Macht seines dienstbaren Geistes, zu ihr bringen wolle, und zwar in der Gestalt eines Frauenzimmers. Er fügt hinzu, er bilde sich ein, Fulvia habe damit sagen wollen, in der Verkleidung eines Frauenzimmers. Lidio verspricht ihm, bald Antwort zu geben, und Ruffo geht ab.

Vierter Auftritt.

Tannio. Der weibliche Lidio. Der Bediente überredt seine Gebieterin, den Vorschlag des Ruffo auszuführen, wenn es auch in feiner weitern Absicht geschehen sollte, als sich eine Lust zu machen. Lidio ist es zufries den, und befiehlt ihm nach Hause zu gehen, um ihm von dem, was daselbst vorgehe, Nachricht zu bringen und ein Frauenzimmerkleid für ihn zu fuchen.

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fuchen. Er bestellt ihn an einen geriffen Ort, wo sie den Ruffo wiedersehen und sich mit ihm entschliessen wollen. Weil sie Leute kommen sehen, so gehen sie ab..

Fünfter Auftritt.....

Teffenio.

Fulvia.

Teffenio tritt auf, und weil er die Fulvia an der Thüre ihres Hauses gewahr wird, so nähert er sich ihr und will sie bereden, daß Lidio bald abreisen müsse, um zu sehen, wie sie diese Nachricht aufnehmen werde. Fulvia spricht mit ihm vom Lidio, und Teffenio sagt ihr, daß er weiter reisen wolle, um seine Schwester aufzusu chen. Fulvia bittet ihn, den Lidio zurück zu halten und verspricht seine Schwester in gang Italien suchen zu laffen, mit der Versicherung, wenn man sie fände, sie mit ihrem einzigen Soh ne, dem Flaminio, zu verheyrathen. Teffenio verspricht sein bestes zu thun, und Fulvia begiebt sich wieder hinein.

Sechster Auftritt.

Calandro. Tessenio.

Calandro kömmt und Tessenio, wünscht ihm Glück, weil, wie er fagt, Santilla ihn fo gütig angehört habe, daß sie sich weit mehr nach ihm, als er sich nach ihr sehne. Calan dro will sogleich zu ihr gehen; Tessenio aber fagt ihm, daß sich dieses nicht thun lasse, daß man gewisse Maaßregeln daben beobachten müsse

und

und er nicht anders, als im Verborgnen zu ihr fommen könne. Er sagt, sie haben ihm den Vorschlag gethan, ihn in einen Koffer einzuschlieffen und auf diese Weise in ihr Zimmer zu brin gen, weil sie ihn anders nicht wohl herein lassen könne. Calandro sagt, man werde nimmer, mehr einen so grossen Koffer finden, daß er der Länge nach darinne liegen könne. Tessenio antwortet, daß jeder Koffer hierzu gut sey, denn wenn er schon nicht ganz hinein gehe, so könnte man ihn doch Stückweise hinein legen. Hier wird die Scene ungemein komisch, indem Tef fenio ihn überredet, daß er ihm alle Glieder ausrencken, und sie hernach, wenn er aus dem Koffer hervor wollte, wieder in ihre Stelle einsehen könne. Nachdem er einen Verfuch von diesem seinem Geheimnisse gemacht, bey welchem es, wie er fagt, auf gewisse Worte aus der schwarzen Kunst ankomme, thut er, als ob Calan dro alles verdorben habe, und man nothwendig einen groffen Koffer suchen müsse, in welchem er ganz und gar Raum habe. Calandro be stellt ihn an einen gewissen Ort und begiebt sich weg. Tessenio sieht die Samia kommen und geht ab.

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Samia kömmt ganz allein und redet von der Unhöflichkeit des Lidio gegen ihre Gebieterin;

fie fürchtet die Fulvia möchte endlich damit herausplaßen, und die Brüder des Calandro möchten es merken, wenn sie sie alle Augenbli cke von dem Lidio reden hörten. Fulvia ruft in dem Hause die Samia, und diese begiebt fich hinein, weil sie ohnedem jemand kommen fieht,

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Achter Auftritt.

Der weibliche Lidio. Tannio. Das Mädchen Lidio erfährt von ihrem Bedienten, daß in dem Haufe des Perillo ihres Herrn alles zu ihrer Verheyrathung mit seiner Tochter zurechte gemacht werde, daß die Braut sehr vergnügt sen, und daß man glaube, der Bräutigam werde es nicht weniger seyn. Santilla will verzweifeln und wünscht sich den Tod, welchen sie ohnedem nicht entfliehen könne, weil der Vater und die Murter seiner Braut, wenn fie die Wahrheit erfahren sollten, ihn gewiß würden tödten lafen. Tannio tröstet sie, und bestärkt sie zugleich in dem Vorfaße, sich den ganzen Tag über in dem Hause nicht sehn zu las= laffen. Er fügt hinzu der Liebeshandel mit der Dame, zu welcher sie in Frauenzimmerkleidern gehen solle, komme gleich zu gelegener Zeit, fie den Tag über zu verbergen. Er hat die Kleider bereits zu rechte gelegt; Santilla billiget alles und sie begeben sich weg, um den Ruffo aufzusuchen, und den Herbenkommenden aus dem Wege zu gehen, weil sie immer befürchten, es

möchte

möchte jemand aus dem Hause des Perillo ihres Herren seyn.

Neunter Auftritt.

Teffenie. Calandro.

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Tesfenio kömint ganz allein und sagt, daß er feinen Herrn den Lidio als ein Frauenzim mer verkleidet habe. Er habe ihm eben die Kleider angelegt, die er zu tragen gewohnt gewesen, wenn er die Fulvia befucht, und habe ihn in ein Zimmer des untersten Stock werks gebracht. Da nun folle er den Calandro empfangen, und es sey bereits alles schon so eingerichtet, daß er, wenn die Fenster zugemacht würden, sich davon machen und an seis ner Statt ein Weibsbild hineinlassen könne, die er schon dazu bereit halte. Calandro sey so albern, daß er den Betrug gewiß nicht merken werde. Calandro kömmt dazu und fragt, ob er einen Koffer gefunden habe; Tessenio sagt ja, und versichert ihn, daß er so groß sey, daß er vollkommen Raum darinne habe, ohne sich die Glieder ausrenken zu lassen. Calandro fragt ihn, ob er in dem Koffre wache bleiben müsse, oder ob er schlafen könne. Tessenio, um sich mit seiner Dummheit eine Luft zu machen, sagt ihin, daß man wachen müsse, wenn man zu Pferde sen, daß man auf den Gassen gehe, am Tische esse, auf den Stühlen siße, in dem Bette schlafe, und in den Koffern sterbe. Calans

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