Immagini della pagina
PDF
ePub
[ocr errors]

andern Seite des Theaters. Calandro stehet in der Mitte und spielt die Scene und wenn er mit dem einen von ihnen redet, so geschieht es oft, daß er den andern ins Gesicht bekömmt. Er glaubt sich zu betriegen und gehet bald zu dem einen, bald zu dem andern, ohne daß sich die beyden Lidios einmahl zu sehen bekommen. Endlich ergreift der wahre Lidio, welchen die Gegenwart des Calandro stußig macht, den Entschluß, wieder nach Hause zu gehen, sich wieder auszuziehen, und die Fulvia ein ander mal zu besuchen. Calandro wird durch seine Ungewißheit unruhig gemacht und glaubt endlich, feine Gebieterin sey diejenige, welche eben abge gangen ist, und folgt ihr nach. Der weibliche Lidio sieht sich nunmehr allein und geht in das Haus der Fulvia, welche wie er sagt, innerhalb der Thüre stehe und ihm winke. Ende des Aufzuges.

Bierter Aufzug.
Erster Auftritt.

Fulvia. Samia.

Fulvia fömme zum Hause heraus und ruft die Samia in größter Eilfertigkeit. Samia erscheinet und bekömmt Befehl fogleich zu dem Schwarzkünstler Ruffo zu gehen, und ihn herzuhohlen. Sie begiebt sich eiligst fort, und Fulvia bleibt allein, und beklagt sich heftig R 5

über

über das ihr zugestossene Unglück. Nach vielen Ausrufungen sieht sie endlich den Ruffo kom

men.

Zweyter Auftritt
Ruffo.

Fulvia,

Fulvia redet ihn weinend an, und sagt, sie wisse nicht, über wen sie sich eigentlich beklagen folle, ob über ihre eigene Unwissenheit, over über ihn, weil sie sein Geist betrogen und zu Grunde gerichtet habe. Sie sagt ihm, sie habe während der Unterredung mit dem Lidie wahr genommen, daß er eben so starcke Brüste habe, als sie, und endlich habe er es ihr selbst gestanden, daß er ein Mädchen geworden sey. Ruffo tröstet sie und verspricht ihr den Lidio, wenn ihn der Geist ganz und gar in ein Frauenzimmer follte verwandelt haben, wieder in seinen ersten Zustand zu sehen. Fulvia verspricht ihm eine grosse Belohnung, wenn er ihr sein Wort halte. Sie erklärt sich deutlich, daß sie verlange, Lis dio folle fie in Frauenzimmerkleidern, nicht aber als ein Frauenzimmer, besuchen. Ruffo stellt fie aufs neue zufrieden, und sie geht wieder in das Haus. Ruffo bleibt allein und lacht über die Leichtgläubigkeit der Fulvia, indem er den weiblichen Lidio und den Tannio kommen fieht.

Dritter

Dritter Auftritt.

[ocr errors]

Ruffo. Der weibliche Lidio. Tannio. Indem sie Ruffo sieht, beklagt er sich, daß fie nicht als Frauenzimmer gekleidet sind, und erzehlt ihnen alles, was sich mit der Fulvia zugetragen. Er dringt in den Lidio, wleder zu ihr zu gehen; Lidio verspricht es ihm ganz Faltsinnig; Tannio aber versichert ihn, daß sie fich bald wieder bey ihr einfinden würden. Ruffo geht ab; die andern zwey bleiben, und weil sie bie Samia kommen sehen, so verstecken sie sich, um fie zu behorchen.

Vierter Auftritt.

Samia. Tannio. Der weibliche Lidio. Samia kömmt zum Hause heraus, und redet von dem Zufalle, der dem Lidio begegnet fen. Sie sagt, ihre Frau schicke sie zu dem Schwarzkünstler, und habe ein grosses Geschenck an Silber und Edelgesteinen bereit geleget, wel= ches sie dem Lidio geben wolle, wenn der Geist die Sache wieder gut mache. Hiermit geht sie ab. Lannio aber sagt zu dem Frauenzimmer, fie folle nur wieder hingehen, und schlägt ihr ein Mittel vor, welches sie beruhiget. Santilla billiget es, und verspricht wieder zur Fulvia zurück zu fehren. Sie befiehlt unterdessen dem Tannio, nach Hause zu gehen, und ihr von dem, was daselbst vorfalle, Machricht zu brin

gen.

gen.

Weil Tannio und Santilla jemand kommen sehen, so gehen sie ab.

Fünfter Auftritt.

Tessenio. Samia.

Es fallet eine sehr komische Scene über die Verwandlung des Lidio zwischen ihnen vor. Samia zeigt ihm, was der Schwarzkünstler ihrer Frau schreibe, und daß er ihr verspreche, ihn in seinen ersten Stand wieder zu sehen. Sie geht hierauf in das Haus, der Fulvia eine so gute Nachricht zu bringen. Teffenio macht feine Betrachtungen über das was er gehört, und weil er es gar nicht glauben kann, so will er seinen Herrn suchen, um davon gewiß zu seyn. Der Aufzug schließt sich.

Fünfter Aufzug.
Erster Auftritt.

Samia. Der weibliche Lidio. Der wahre
Lidio.

Samia kömmt mit einem Beutel voll Geld aus dem Hause, den sie auf Befehl der Fulvia dem Lidio geben solle. Sie sieht ihn, und geht auf ihn los, ihm denselben zu geben; weil sie sich aber auf einmal zwischen beyden sieht, so wird sie durch die vollkommne Gleichheit ganz verwirrt gemacht, und begiebt sich nach einer komischen Scene

[ocr errors]

Scene wieder in das Haus, ohne den Beutel weder dem einen noch dem andern zu geben. Der wahre Lidio erstaunt über die Gleichheit feiner selbst, die er an dem andern bemerkt; weil, er aber die Gelegenheit, bey der Fulvia zu seyn, nicht verlieren will, verschiebt er es auf ein ander mal, mit ihm zu reden, und sich nach seinem Stande zu erkundigen, und geht ab, um sich als Frauenzimmer anzukleiden. Der weibliche Lidio sagt, daß dieses der Liebhaber der Fulvia seyn müsse, für den man sie, wegen der groffen Uehnlichkeit, angesehen habe. Sie wird wegen des langen Aussenbleibens des Tannio ungeduldig, weil sie gern wieder zur Fulvia gehen möchte.

Zweyter Auftritt.

Tessenio. Der weibliche Lidio.
Und hernach Tannio.

Teffenio kommt und sucht seinen Herrn. Er sieht die Santilla, die er für den Lidio hält, und bemerkt, daß er gedankenvoll auf und nieder gehe. Er macht verschiedne Betrachtungen, die ihm das, was ihm Samia gesagt hat, glaublich machen. Endlich hört er, daß Lidio sagt, sie sey ein Mädchen und fürchte sich, erkannt zu werden. Tessenio ist darüber ganz erstaunt, zeigt sich und hat eine Scene mit ihm, der ihn für seinen Bedienten gar nicht erkennen will. Endlich sagt ihm Tessenio, er wisse wohl, daß er ein Frauen

« IndietroContinua »