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Die einzigen Ueberreste, woraus man die * tragische Bühne der Römer einigers massen beurtheilen kann, sind dies jenigen zehn Trauerspiele, welche unter dem Namen des Seneca gelesen werden.

Da ich jest vorhabe, sie meinen Lesern be kannter zu machen, so sollte ich vielleicht verschie. dene historischkritische Anmerkungen und Nach richten voraus schicken, die ihnen die Meinungen der Gelehrten von den wahren Verfassern dieser Trauerspiele, von ihrem Alter, von ihrem innern Werthe ic. erklärten. Doch weil sich hier. von schwerlich urtheilen läßt, wenn man die Stücke nicht schon selbst gelesen hat, so will ich

in dieser meiner Abhandlung eben der Ordnung folgen, die jeder wahrscheinlicher Weise beobachten würde, der sich selbst von diesen Dingen unterrichten wollte. Ich will alle zehn Trauerspiele nach der Reihe durchgehen, und Auszüge davon mittheilen, in welchen man die Einrichtung und die vornehmsten Schönheiten derselbert erkennen kann. Ich schmeichle mir, daß diese Auszüge desto angenehmer seyn werden, je gröss fer die Schwierigkeiten sind, mit welchen die Les sung der Stücke selbst verbunden ist.

Es find, wie schon gesagt, deren zehne, welche folgende Ueberschriften führen. I. der rasens de Herkules. II. Thyest. III. Thebais. IV.ippolytus. V. Oedipus. VI. Troas. VII. Medea. VIII. Agamemnon. IX. Her, kules auf Geta. X. Octavia. Ich will mich sogleich zu dem ersten Stücke wenden.

I.

Der rasende Herkules.
Inhalt.

Herkules hatte sich mit der Megara, der Tochter des Creons, Königs von Theben ver måhlt. Seine Thaten und besonders seine Reise in die Hölle nöthigten ihn, lange Zeit von seinem Reiche und seiner Familie abwesend zu seyn. Während seiner Abwesenheit empörte sich ein gewisser Lycus, ließ den Creon mit sei nen Söhnen ermorden und bemächtigte sich des

Theba

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