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Zweite Zigeunerin. Wenig genug. Das Land ist voll Tumult herum, dasz man sein's Lebens nicht sicher ist. Brennen zwei Dörfer lichterloh, Erste Zigeunerin. Ist das dort drunten Brand, der Schein? Seh' ihm schon lang zu. Man ist der Feuerzeichen am Himmel zeither so gewohnt worden.

(c) Geschwister, die ihr an dem weiten Himmel
Das schöne Licht bei Tag und Nacht herauf
Den Menschen bringet, und den Abgeschiednen
Nicht leuchten dürfet, rettet uns Geschwister!
Du liebst, Diane, deinen holden Bruder
Vor allem, was dir Erd' und Himmel bietet,
Und wendest dein jungfräulich Angesicht
Nach seinem ew'gen Lichte sehnend still.
Olasz den Einz'gen, Spätgefundnen mir
Nicht in der Finsternisz des Wahnsinns rasen !
Und ist dein Wille, da du hier mich bargst,
Nunmehr vollendet, willst du mir durch ihn
Und ihm durch mich die sel'ge Hülfe geben,
So lös' ihn von den Banden jenes Fluchs,
Dasz nicht die theure Zeit der Rettung schwinde!
Fischer.

(d)

Zu zielen auf des eignen Kindes Haupt,
Solches ward keinem Vater noch geboten!
Und die Natur soll nicht in wildem Grimm
Sich drob empören.-O, mich soll's nicht wundern,
Wenn sich die Felsen bücken in den See,
Wenn jene Zacken, jene Eisesthürme,

Die nie aufthauten seit dem Schöpfungstag,
Von ihren hohen Kulmen niederschmelzen,
Wenn die Berge brechen, wenn die alten Klüfte
Einstürzen, eine zweite Sündfluth alle
Wohnstätten der Lebendigen verschlingt!

(Man hört laüten.)

Knabe.

Hört ihr, sie laüten droben auf dem Berg.
Gewisz hat man ein Schiff in Noth gesehn
Und zieht die Glocke, dasz gebetet werde.
(Steigt auf eine Anhöhe.)

Fischer.

Wehe dem Fahrzeug, das, jetzt unterwegs,
In dieser furchtbarn Wiege wird gewiegt!
Hier ist das Steuer unnütz und der Steurer,
Der Sturm ist Meister, Wind und Welle spielen
Ball mit dem Menschen.

(e) Egmont war einer der Ersten, die den Herzog von Alba bei seinem Eintritt in Luxemburg begrüszten. Als ihn Letzterer von ferne kommen sah, sagte er zu denen, die neben ihm standen: Da kommt der grosze Ketzer. Egmont, der es gehört hatte, stand betreten still und verblaszte. Als ihn aber der Herzog mit erheitertem Gesicht bewillkommte, war diese Warnung sogleich vergessen. Er machte dem Herzog ein Geschenk mit zwei schönen Pferden, um seine Freundschaft zu gewinnen.

Zwei so entgegengesetzte Charaktere, wie Egmont und Alba, konnten nie Freunde sein; aber eine frühe Eifersucht im Kriegsruhme hatte dem Herzog längst eine stille Feindschaft gegen Egmont eingeflöszt, die durch einige unbedeutende Kleinigkeiten genährt wurde. Egmont hatte ihm einmal beim Würfelspiel mehrere tausend Goldgulden abgenommen, eine Beleidigung, die der karge Spanier nie verzeihen konnte. (f) Aber welch ein Anblick, als man jetzt wieder zu sich selber kam! Von dem Schlage des entzündeten Vulkans war die Schelde bis in ihre

untersten Tiefen gespalten und mit mauerhoher Fluth über den Damm, der sie umgab, hinaus getrieben worden, so dasz alle Festungswerke am Üfer mehrere Schuh hoch im Wasser standen. Drei Meilen im Umkreis schütterte die Erde. Beinahe das ganze linke Gerüste, an welchem das Brandschiff sich angehängt hatte, war nebst einem Theil der Schiffbrücke auseinander gesprengt, zerschmettert, und mit allem, was sich darauf befand, mit allen Mastbäumen, Kanonen und Menschen in die Luft geführt worden. Selbst die ungeheuern Steinmassen, welche die Mine bedeckten, hatte die Gewalt des Vulkans in die benachbarten Felder geschleudert, so dasz man nachher mehrere davon, tausend Schritte weit von der Brücke, aus dem Boden herausgrub.

(g) 'Was die Deutschen betrifft, so bedürfen sie weder der Freiheit noch der Gleichheit. Sie sind ein spekulatives Volk, Ideologen, Vor- und Nachdenker, Träumer, die nur in der Vergangenheit und in der Zukunft leben, und keine Gegenwart haben. Engländer und Franzosen haben eine Gegenwart, bei ihnen hat jeder Tag seinen Kampf und Gegenkampf und seine Geschichte. Der Deutsche hat nichts, wofür er kämpfen sollte, und da er zu mutmassen begann, dass es doch Dinge geben könne, deren Besitz wünschenswert wäre, so haben wohlweise seine Philosophen ihn gelehrt, an der Existenz solcher Dinge zu zweifeln. Es lässt sich nicht leugnen, dass auch die Deutschen die Freiheit lieben, aber anders wie andere Völker. Der Engländer liebt die Freiheit wie sein rechtmässiges Weib, er besitzt sie, und wenn er sie auch nicht mit absonderlicher Zärtlichkeit behandelt, so weiss

er sie doch im Notfall wie ein Mann zu verteidigen, und wehe dem rotgeröckten Burschen, der sich in ihr heiliges Schlafgemach drängtsei es als Galant oder als Scherge. Der Franzose liebt die Freiheit wie seine Braut. Er glüht für sie, er flammt, er wirft sich zu ihren Füssen mit den überspanntesten Beteuerungen, er schlägt sich für sie auf Tod und Leben, er begeht für sie tausenderlei Thorheiten. Der Deutsche liebt die Freiheit wie seine alte Grossmutter.'

2. Translate into English

Unmuth und Angst nagte an meinem Innern. Ich verwünschte die Erscheinung des Tages, der mich zu einem Leben rief, dessen Wahrheit und Bedeutung mir zweifelhaft worden war. Ich erwachte die Nächte aus beunruhigenden Träumen. Ich suchte ängstlich nach einem Lichtschimmer, um aus diesen Irrgängen des Zweifels zu entkommen. Ich suchte, und fiel stets tiefer in das Labyrinth..

Einst um die Stunde der Mitternacht schien eine wunderbare Gestalt vor mir vorüber zu gehen, und mich anzureden: Armer Sterblicher, hörte ich sagen; du häufest Fehlschlüsse auf Fehlschlüsse, und dünkest dich weise.

Du erbebst vor Schreckbildern, die du dir selbst erst mit Mühe geschaffen hast. Erkühne dich wahrhaft weise zu werden. Ich bringe dir keine neuen Offenbarungen. Was ich dir lehren kann, das weiszt du längst, und du sollst dich jetzt desselben nur erinnern. Ich kann dich nicht täuschen; denn du selbst wirst mir in allem

Recht geben, und würdest du doch getäuscht, so würdest du es durch dich. Ermanne dich; höre mich, beantworte meine Fragen.-FICHTE.

3. Write (in English) a short critical account of Goethe's Götz von Berlichingen and Iphigenie,

and of Lessing's Nathan der Weise, alluding to their origin and influence.

4. Estimate the influence of Heine on modern German prose style.

5. Mention some of the chief German lyrical poets besides Heine, and give the name or first line of any of their lyrics you may remember.

SCHOOL OF LOGIC AND MENTAL AND
MORAL PHILOSOPHY.

I.-FORMAL LOGIC.

The Board of Examiners.

1. May questions of Modality be properly admitted into the treatment of Formal logic? Justify your answer.

2. To what extent, if at all, is Formal logic interested (a) in the process of formation, and (b) in the characteristics, of the Concept? Discuss this question.

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