Immagini della pagina
PDF
ePub
[ocr errors]

Richardus Suisser oder Suinshed d. i. Schweinskopf, von einem Cistercienserkloster Winshed auf der Insel Hoyland, ein engl. Theolog, Mathematiker und Philosoph; lehrte zu Oxford die Mathematik, worauf er sich am meisten legte, und deswegen dem Haß und der Verfolgung der Ignoranten ausgesezt war; trat endlich circa A. 1350. in den Cistercienserorden. Er commentirte über den Magiftrum Sententiarum, über einige Schriften des Aris ftoteles, und schrieb mehrere Mathematische Abhandlungen, unter welchen die Calculationes Aftronomicæ, Venet. 1520. fol. u. Introductorium ad calculationem vorzüglich zu merken sind; daher er auch den Beynamen Calculator führt. Alle seine Schriften find übris gens so selten, daß man sie kaum in den Bibliotheken antrift. c)

Johann Buridanus, ein Nominalist, von Bethune in der Grafschaft Artois; studirte und lehrte hernach zu Paris; begab sich aber, da er nebst andern Nominalisten Frankreich räumen mußte, nach Deutschland, und soll zu Stiftung der Universität Wien Ans Laß gegeben haben. Er commentirte, nach damaliger Mode, über N Aristotelis logische, metaphysische, ethische und politische Schrifz ten; schrieb eine eigene Logik und veranlaßte das Sprüchwort: Afinus Buridani, worüber die Gelehrten vergebens nachgrübelten, Man muß ihn mit dem Joh. Bapt. de Buridan aus dem 17ten Jahrhundert nicht verwechseln, f)

Gualter Burley, ein Engellânder, und Nominalist, geb. A. 1275. Studirte im Mertons-Collegio zu Oxford und zu Paris unter Duns Scotus, Dort lehrte er hernach und bestritt scharfs finnig die Meynungen seines Lehrers. Auch unterrichtete er Eduard III, der ihn A. 1327. mit seinen Gesandten an den Pabst schickte. Er lebte noch A. 1337. Schriften: Comment. fuper Ariftote

[ocr errors]

in Elogiis. p. 26 fq. PANCIROLUS de cl. LL, int. Lib. II. Cap, 70. -
MAZZUCCHELLI Scrittori d'Italia. h. v. — Hamberger. 4 Th. p. 626,
634. GRAVINA de Orig. iur. civ, Lib. I. §. 164 fq.
Putter 1. c. 1 Th. p. 71 fq.

e) PITSEUS de Script. Angliæ ad A. 1359. Cap. 18. p. 78. MORHOFII Polyh. T. II. 13. P. 75. BRUCKERI H, cr. phil. T. III.

[ocr errors]

5 Th. p. 1196-1202.

- BAYLE h, v,

Vossius de fe, mathem, Lib. I. Cap. 2. p. 16. Cap, p. 859 fqq. Ej, Fragen,

F) VALER. ANDREAS in Bibl. Belg. P. 471. BAYLE h. v. -- Brykers Fragen. 5 Th. p. 1293-1207.

[ocr errors]

lis libros de phyfica aufcultatione. Venet. 1609. fol. - Metaphyficales quaftiones &c. ib. 1494. fol. - Vitæ philofophorum &c. 1472. fol. Argent. 1516. 4. Alle, zumal das leztere wegen seinen Fehlern sehr entbehrlich. g)

Bartholomaus Glanvil, sonst Bartholomåus Anglicus, ein Minerit, aus dem Geschlecht der Grafen von Suffolk, ward circa A. 1360. berühmt; schrieb Lib. XIX. de proprietatibus rerum. Argent. 1488. fol. darin alles enthalten ist, was zu seiner Zeit in Sermones ib. 1491. philosophischen Wissenschaften bekannt war. fol. Noch in Handschrift: Chronicon de fanctis; Practica iuris; Lib, de medicina; Poftillæ &c. h)

Heinrich oder Amandus Suso, auch JOHANNES A SUEVIA, geb. circa A. 1300. zu Costniz in Schwaben, aus der edlen Fami lie von Berg. Er trat a. æt. 13. in den Dominicaner-Orden, und starb zu Ulm A. 1365. Wegen seiner besondern Frömmigkeit wur de er canonifirt. Seine Schriften: Horologium fapientiæ æternæ, (Dialogus fapientiæ & miniftri ejus); Dialogus de veritate; epiftolæ; conciones &c. hat Surius hie und da verändert zu Côln 1588. 8. herausgegeben, und zugleich sein Leben beschrieben. i)

Johannes Rusbroch oder Ruysbrock, geb. A. 1294 zu Runsbrock, einem Dorf in Braband, (Doctor divinus, Docter ecftaticus). Er war zuerst Vicarius und Presbyter bey St. Gudu la zu Brüssel; hernach der erste Prier des Augustiner Ordens zu Gröndal, und endlich Reformator seines Ordens durch ganz Nic derland; starb A. 1381. æt. 88. Er schrieb in seiner Muttersprache, und zwar in einem dunkeln mystischen Stil: Summa totius vitæ fpiritualis; Speculum vitæ æternæ, tr. de præcipuis quibusdam virtutibus; De feptem cuftodiis fcholæ fpiritualis; De feptem gradibus

g) CAVE. T. II. App. p. 35 fq.

p. 838-840.

FABRICII Bibl. lat. med. æt. T. I Vossius de hift. lat. p. 477 fq.

www

[ocr errors]

JONSIUS de SS.
BRUCKERI
Zell

hift. phil. p. 110 fq. PITSEUS de SS. Brit. p. 435. Hift. cr. phil. T. III. p. 856. Ej. Fragen. 5 Th. p. 1210 fqq. manns Acta phil. T. III. p. 283 fqq. h) FABRICII Bibl. lat. med. æt. h. v. WHARTON Anglia facra. FREIND CAVE. T. II. p. 66.

Ler.

i) Acta Sanctor. T. II. d. 25. Jan. ECHARD de SS. ord. Dominic.

[ocr errors][merged small]

[ocr errors]

Hamberger. 4 Th. p. 533-537. BALEUS de Script. Britanniæ. hift. medicinæ. Joechers Gel

-

FABRICII Bibl. lat. med. æt. h. v.
ARNOLDI Hift. theol. myft. p. 293.

[ocr errors]

amoris; Lib. III. de nuptiis fpiritualibus; De perfectione filiorum Dei; De vera contemplatione; Epiftolæ VII. &c. Alle hat Laurens tins Surius ins Lateinische übersezt, und zu Côln 1552. 1692. fol. 1609. 4. (1 Thlr.) herausgegeben; aus dem Lat. übersezs te sie Gotfr. Arnold ins Deutsche, gedruckt zu Offenbach. 1701. 4. k)

Franciscus Zabarella, oder de Zabarellis, geb. A. 1340. zu Padua, aus einem patricischen Geschlecht. Er studirte die 5: Rechtsgelahrtheit theils in seiner Vaterstadt, theils zu Bologna. Zu Padua und Florenz lehrte er hernach mit solchem Beyfall das päbstliche Recht, daß man ihn A. 1382. am leztern Ort zum Erz bischof wählte. Weil aber der Pabst diese Würde schon einem ans dern zugedacht hatte, so gieng er nach Vadua zurück, lehrte das selbst, und wurde Archipresbyter, behielt aber dabey den Titel eit nes Florentinischen Erzbischofs. Als sich Padua den Venetianern unterwerfen mußte, so überlieferte Zabarella, nebst 14. andern Abgeordneten die Fahne zu Venedig. Man wählte ihn bald darauf zum Bischof von Padua ; er sching aber diese Würde aus, weil der Rath zu Venedig folche für einen andern bestimmt hatte. P. Bonifacius IX. ließ ihn nach Rom kommen, und verlangte sein Gutachten über die wichtige Frage: Wie dem damaligen Schisma abzuhelfen feye? Eben so berief ihn P. Johannes XXIII. A. 1410; nach Bologna, und ernannte ihn nicht nur zum wirklichen Erz bischof von Florenz, sondern ertheilte ihm auch A. 1411. den Cari dinalshut. Der Pabst schickte ihn, nebst Imman. Chryfoloras, als Gesandten zum K. Sigismund, wegen der zu Cosiniz zu haltenden Kirchenversammlung. Dieser wohnte Zabarella auch würks lich bey, und drang auf die Absehung des P. Joh. XXIII, dee fich 40. Laster zu Schulden kommen ließ. Er starb den 26. Sept. 1417. æt. 78. zu Costniz. Man hielt ihm prächtige Exequien, wels chen die ganze Kirchenversammlung, nebst dem Kaiser, beywohnten. Sein Leichnam wurde nach Padua gebracht, und in der Cathedrals kirche beygesezt. Schriften: Comment, in V. Libb. Decretalium & Clementinas. Venet. 1602 VI. fol. in Decret. Lugd 1557. II. fol. in Clem. Venet. 1481. IV. fol. Confilia iuris. Venet. 1581. fol.

[ocr errors]

CAVR. T. II. App. p. 66.

FABRICII Bibl. lat. med. æt. T. IV.

p. 368-372.

Urnolds KKHift.

BAYLE, h. v.

- De fchifmatibus tollendis. Bafil. 1557. Argent. 1609. 1618. 8. &c Noch mehrere liegen ungedruckt. 1)

R. Lipman, oder wie ihn die Juden nennen, Jom Tor Lipman, von Mühlhausen; schrieb 1399. Sepher Nizachon i, e Liber victoriæ, gegen die Christen, Sadducâer und Karder. En elendes Geschmier. -- Ausgaben: Ed. THEOD. HACKSPAN, No ribergæ. 1644. 4. u. in WAGENSEILII telis igneis Satanæ. Altorf 1681. 4. wo es widerlegt ist. m)

Bartholomaus Albicius, eigentlich Albizzi, wird aud Bartholom. de Pisis genennt, von der Stadt Pisa, wo er u den Franciscaner: Orden trat; geb. zu Rivano im Toscanischen u der ersten Helfte des 14ten Jahrhunderts; starb den 10. Dec. 1401. zu Pifa. Schriften: Liber conformitatum vitæ b. Francif ad vitam Domini noftri Jefu Chrifti. Mediol. 1510. fol. ausserordent lich rar. ib. 1513. fol. Bonon. 1590. fol. beide sehr rar; das But ist mit vielen Ungereimtheiten und Gotteslåsterungen angefüllt. doch brauchten es die Reformatoren zu Bestreitung der römisch Kirche. De vita & laudibus b. Mariæ virginis Lib. VI. Ver 1596. 4. muß nicht mit seinem Opus conformitatum b. Virginis cur Chrifto &c. verwechselt werden, das nie gedruckt wurde. - Serm nes quadragefimales &c. Mediol, 1488. 4. ib. 1503. 4. u. Sermora alii quadragefimales &c. Lugd. 1519. 8. n)

XLV.

Drey grosse Männer machten im 14. Jahrhundert für di schöne Gelehrsamkeit Epoche, Dantes Alighieri, Franziscus Petrarcha und Boccaz; der erstere des zweiten; der zwem des dritten Lehrer. Petrarch hatte den Vorzug; der Verber der lateinischen Sprache; der Vater der italienischen Dichtkunk;

FABRICII Bibl PANCIROLUS de clari

1) CAVE. T. II. p. 87. FACIUS de viris illuftr. p. 32.
lat. med. T. VI. p. 916 fq. BAYLE h. v.
LL. interpr.

Hamberger. 4Th

MARCHAND Dict. hit

[ocr errors]

Joechers Lexic.

m) WOLFII Bibl. hebr. T. I. p. 734. T. III. p. 660.
p. 625 fq.
n) NICERON Mem. T. 36. CHAUFEPIE h. v. -
h. v. - CLEMENT Bibl. T. VIII. p. 443-453.
Adelung verb. h. v.

[ocr errors]

42 der Zeuge der Wahrheit; der vernünftige Philosoph, der mit dem Lichte der Wahrheit die folgenden Zeiten beleuchtete, und den Grund zur nachmaligen Verbesserung legte.

Dieser grosse Franciscus Petrarcha, war den 20. Jul. A. 1304. zu Arezzo gebohren, wohin sich sein Vater, ein Notarius, A. 1302. von Florenz begeben hatte. Er hielt sich hernach mit seinen Aeltern zu Pisa auf, wo er von Balaam den ersten unters richt in den Wissenschaften empfieng. Sein Vater hatte ihn in [,1_vollem Ernst zur Rechtsgelehrsamkeit bestimmt, die er auch würks : lich zu Montpellier und Bologna studiren sollte; aber der liebe Sohn zeigte keine Lust, sich in den verrosteten Commentaren über að die Decretalien herumzutummeln; er lenkte seine Neigung, so, wie 21 es die Natur haben wollte, auf die angenehmere Wissenschaften,

und besonders auf die Beredsamkeit und Dichtkunst, und las in ** dieser Absicht sehr eifrig, aber heimlich, die lateinischen Redner as und Dichter. Sobald der strenge Vater dieses merkte, so entriß er z ihm alles im Zorn, bis auf die Schriften des Virgils und Cicero, E und warf den unnüßen Plunder ins Feuer. Nach des Vaters

Tod A. 1324. begab sich der Sohn nach Avignon, und kaufte sich - in der Nachbarschaft ein Landhaus zu Vaucluse, nachdem er vor. Her die Tonsur aus Armuth angenommen hatte; denn seine Güter waren damals noch zu Florenz durch Proceß verhaftet. Er kam hernach in die Freundschaft des Cardinals Jacob Colonna, der ihm seine Armuth sehr erleichterte. Zu Vaucluse machte er A. 1327. æt. 23. Bekanntschaft mit seiner geliebten Laura, die er in seinen Gedichten verewigte. Diese Laura war aus einer angesehenen und reichen Familie, aber nicht, wie einige vorgeben, die Tochter des Heinrichs von Chiabau, Herrn von Cabrieres, eines Dorfs in der Grafschaft Venaisin; sondern die Tochter des Ritters Uudibert von Noves, einem grossen Flecken ohnweit Avignon. Sie wurde A. 1325. an Zugo von Sade verheyrathet, und bekam zum Brautschaz 80000 Livres. Ihr Umgang mit Petrarch war unsträflich. Sie starb A. 1348. æt. 40, nachdem sie 11. Kindbetten ausgehalten hatte. Er quâlte sich mehr in der Einbildung mit ihrer Liebe, und führte auf seinem kleinen Landgut eine sonderbare, einsiedles #rische Lebensart. Aus Begierde zu reisen, begab er sich hernach nach Paris; von da durch Flandern und Deutschland über dię

« IndietroContinua »