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selben, bis endlich die Gründung der wichtigsten Kirche, seit dem vierten Jahrhunderte wahrscheinlich Veranlassung wird, dass auch in dieser Gegend zahlreichere Wohnungen entstehen.

Aus der Zeit der Republik wird von dem ganzen Gebiete nichts bekannt, als dass hier die Prata Quinetia lagen, gegenüber der Stelle des Campus Martius, wo die Navalia waren. In der ersten Kaiserzeit finden wir zwei grosse Gartenanlagen, die Horti Agrippinae (der älteren) und Horti Domitiae. Die ersteren, welche nachher Caligula's Eigenthum waren, mögen vom Tiberufer bei S. Spirito sich bis zur Peterskirche erstreckt haben 1426). Hier erbauete Caligula den Circus, in dem er seine Leidenschaft im Rosselenken befriedigte und derselbe Circus ist es, wo Nero anfangs ohne Zuschauer derselben Leidenschaft fröhnte, der berüchtigt ist durch die Martern der Christen, die bei nächtlichen Spielen in der tunica molesta oder picata brennend zur Erleuchtung dienten. S. d. folgenden Abschnitt. Die Gärten der Domitia aber sind ihrer Lage nach dadurch bekannt, dass Hadrian darin sein prachtvolles Mausoleum erbauete 27), die moles

1426) Dass die Gärten bis an den Fluss reichten, ersieht man aus Senec. de ira. III, 18. adeo impatiens fuit differendae voluptatis (Caligula), quam ingens crudelitas sine dilatione poscebat, ut_in xysto maternorum hortorum, qui porticum a ripa separat, inambulans quosdam ex illis cum matronis atque aliis senatoribus ad lucernam decollaret. Vgl. Philo de virt. t. II. p. 572 Mangey. Wegen des Xystus Becker, Gallus. I. S. 286.

27) Iul. Cap. Anton. P. 5. Sed Adriano apud Baias mortuo reliquias eius Romam pervexit sancte ac reverenter atque in hortis Domitiae collocavit. Dio Cass. LXIX, 23. étágy di noòs avtý tý ποταμῷ πρὸς τῇ γεφύρᾳ τῇ Αἰλίᾳ. ἐνταῦθα γὰρ τὸ μνῆμα κατεσκευα doaro. Spart. Hadr. 19. Die ausführlichste Nachricht davon giebt Procop. Goth. 1, 22. p. 106 Dind. Adqiavov tov Pouaior avtozoάτορος τάφος ἔξω πύλης Αυρηλίας ἐστὶν, ἀπέχων τοῦ περιβόλου ὅσον λίτου βολὴν, θέαμα λόγου πολλοῦ ἄξιον. πεποίηται γὰρ ἐκ λίθου Μαρίου, καὶ οἱ λίθοι ἐς ἀλλήλους μεμύκασιν, οὐδὲν ἄλλο ἐντὸς ἔχοντες. πλευραί τε αὐτοῦ τέσσαρές εἰσιν ἴσαι ἀλλήλαις, εὖρος μὲν σχεδόν τι ἐς λίθου βολὴν ἑκάστη ἔχουσα, μῆκος δὲ ὑπὲρ τὸ τῆς πόλεως τεῖχος. ἀγάλματά τε ἄνω ἐκ λίθου εἰσὶ τοῦ αὐτοῦ ἀνδρῶν τε καὶ ἵππων θαυμάσια ολα. Die Statuen wurden zum Theile eben bei der Belagerung, von welcher Procopius schreibt, zertrümmert und auf die Angreifenden geschleudert. Vgl. Anm. 300. Eine ausführliche Beschreibung und Geschichte des Denkmals giebt Bunsen, Beschr. II A. S. 404 ff.

Hadriani, jetzt Castello di S. Angelo. Diese Gärten werden noch aus Aurelians Zeit unter demselben Namen erwähnt, da dieser Kaiser sie öfter bewohnt haben soll 1+28). Beide waren

in Nero's Besitz gekommen, und konnten daher auch beide Horti Neronis genannt werden 29). Ob sich neben dem Grabmal Hadrians noch ein zweiter Circus befunden haben möge, darüber s. d. folg. Abschn. Dieses Grabmal ist die Begräbnissstätte der folgenden Kaiser und ihrer Familien, sicher bis auf Commodus und gewiss nicht über Caracalla hinaus geblieben 30). Ausserdem scheinen in derselben Gegend noch

1428) Vopisc. Aurel. 49. Displicebat ei, quum esset Romae, habitare in Palatio, ac magis placebat in hortis Sallustii vel in Domitiae vivere.

29) Tacit. Ann. XV, 39. 44.

30) Ausdrücklich werden als beigesetzt im Grabmale Hadrians genannt Antoninus Pius, Iul. Cap. Marc. Anton. 7., Lucius Verus, Iul. Cap. Ver. 11., Commodus, Lamprid. Comm. 17. Ausserdem hat der Anonymus von EinsiedIn eilf Grabschriften abgeschrieben, die sämmtlich vom Mausoleum (,,in Adriano“) entnommen sind, und worunter sich die des Antoninus Pius, seiner Gemahlin Faustina, des Lucius Verus, L. Aelius und des Commodus befinden. Die übrigen sechs gehören sämmtlich Kindern der beiden Antonine an. Die des Marc-Aurel ist nicht darunter. Schwerer aber lässt sich wegen der folgenden Kaiser zu einer Ueberzeugung gelangen. Von Septimius Severus sagt Herodian. IV, 1, 4. áñéðενto (tỳv xákπην) ἐν τῷ νεῷ, ἔνθα Μάρκου τε καὶ τῶν πρὸ αὐτοῦ βασιλέων ἱερὰ μνήματα δείκνυται. Dio Cass. LXXVI, 15. καὶ μετὰ τοῦτο τὰ ὀστᾶ ἐς ὑδρίαν πορφύρου λίθου ἐμβληθέντα ἔς τε τὴν Ῥώμην ἐκομίσθη καὶ ES TO AVTOvivεlov άлetion. Spart. Sever. 19. Illatus sepulcro Marci Antonini, quem ex omnibus imperatoribus tantum coluit etc. vgl. cap. 24. (urnam) Antoninorum sepulcro illatam. Eben so sagt von Caracalla Dio Cass. LXXVIII, 9. To 8 our 'Avtovívov tóte σῶμα ἐκαύθη, καὶ τὰ ὀστᾶ ἐν τῷ ̓Αντωνινείῳ κρύφα νυκτὸς ἐς τὴν Pou nouidéνra étéŋ. und von der Iulia Domna und Geta cap. 24. ὕστερον μέντοι καὶ ἐκεῖνα, ὥσπερ καὶ τὰ τοῦ Γέτα ὀστᾶ πρὸς τῆς Μαί σης, τῆς ἀδελφῆς αὐτῆς ἐς τὸ τοῦ ̓Αντωνίνου τεμένισμα μετεκομίσθη. Ist nun darunter das Hadrianeum zu verstehen, so steht in geradem Widerspruche damit Spartians Angabe, der von Geta cap. 7. sagt: Illatusque est maiorum sepulcro, hoc est Severi, quod est in Appia via euntibus ad portam dextrum specie Septizonii exstructum, quod sibi ille vivus ornaverat. und ähnlich von Caracalla Iul. Capit. Macrin. 5. Deinde corpus Antonini Romam remisit sepulcris maiorum inferendum. Ich verkenne die überwiegende Autorität Herodians nicht; indessen ist nicht zu übersehen, dass ja Caracalla den Namen Antoninus angenommen hatte, und dass ein von ihm vielleicht im Bau beendigtes Grabmal eben auch 'Avtovivetov genannt werden und daraus der Irrthum entspringen konnte. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass die ganze Erklärung bei Spartian: hoc est Severi — vivus ornaverat, eine unverständige Glosse ist, und dass kein besonde

mehrere ansehnliche Grabmäler gewesen zu sein. Eines derselben, eine Pyramide, grösser noch als die des Cestius, hat sich, wiewohl ihrer Marmorbekleidung beraubt, bis zum Ende des 15. Jhdts. erhalten, wo Alexander VI. es abbrechen liess 1431). Es führte im Mittelalter den Namen sepulcrum Romuli 32), und späterhin haben die Antiquare es noch abenteuerlicher Sepulcrum Scipionis Africani genannt 33). Sehr merkwürdig ist bei mittelalterlichen Schriftstellern die Erwähnung eines am Circus Neronis gelegenen Templum Apollinis über dem, oder bei dem die Peterskirche erbaut sei 3).

res Grabmal, sondern das Septizonium am Palatin gemeint ist, welches nur fälschlich an die Via Appia gesetzt wird, die nicht weit davon beginnt. In diesem Falle würde das Anm. 893. darüber Gesagte zu berichtigen sein. Ueber Caracalla hinaus ist gewiss kein Kaiser wieder im Hadrianeum beigesetzt worden, wogegen selbst die allgemeine Regel, dass nur Mitglieder einer Familie in einem Grabmale Platz finden dürfen, sprechen würde. Die Kaiser bis Elagabal hatten gleichsam den Namen und die Familienangehörigkeit der Antonine usurpirt, wodurch es Entschuldigung findet. Sie galten als deren maiores. Elagabal, der letzte dieser Antonine, erhielt keine Beerdigung; Alexander Severus aber bekam ein eigenes Grabmal. Lamprid. Alex. 63. Cenotaphium in Gallia, Romae sepulerum amplissimum meruit.

1431) Blond. Flav. Rom. instaur. I, 49. p. 231. Luc. Fauno, Antich. di R. V, 12. p. 155. Andr. Fulvius, de Urb. ant. p. 292.

32) Ordo Rom. ai. 1143. Mabill. Mus. Ital. II. p. 143. intrat per pontem (Adrianum) et exit per portam Collinam (Aureliam. s. Anm. 299.) ante templum et castellum Adriani: proficiscens ante obeliscum Neronis intrat per porticum iuxta sepulcrum Romuli ete. Vgl. Mirab. Rom. Montf. Diar. Ital. p. 291. Effem. lett. I. p. 158.

33) Die Veranlassung dazu ist die allerdings eben so seltsame Fabel bei Acron. z. Horat. Epod. 9, 25. Cum Afri adversus Romanos denuo rebellarent, consulto oraculo responsum est, ut sepulcrum Scipioni fieret, quod Carthaginem respiceret. tune levati cineres eius sunt e Pyramide in Vaticano constituta et humati in sepulcro eius in portu Carthaginem respiciente.

34) Anastas. Vit. S. Petri. p. 2 Blanch. qui sepultus est via Aurelia in templo Apollinis, iuxta locum, ubi crucifixus est, iuxta palatium (circum) Neronianum in Vaticano, iuxta territorium triumphale. Vit. S. Corn. p. 22. et posuit (corpus S. Petri) iuxta locum, ubi crucifixus est in templo Apollinis in Montem aureum in Vaticano Palatii Neroniani etc. Vit. Silvestr. p. 42. Item his temporibus fecit Augustus Constantinus ex rogatu Silvestri Episcopi Basilicam Beato Petro Apostolo in templo Apollinis. Mirab. Rom. Montf. p. 290. Effem. lett. I. p. 155. Infra palatium Neronianum

Verbindet man damit die Auffindung zahlreicher von Taurobolien handelnder Inschriften 1435), so wird man nicht zweifeln können, dass wenigstens seit Antoninus Pius und vielleicht bis zu Ende des vierten Jahrhunderts hier ein eifriger Mysteriendienst der Cybele und des Mithras seinen Sitz hatte, woraus sich der Tempel des Apollo, das heisst eben des Sonnengottes erklärt. Das Auffallendste ist, dass die Inschriften bis auf Theodosius Zeit reichen und dass demnach neben dem christlichen Gottesdienste zu S. Pietro so lange dieser heidnische Cultus, wenn auch vielleicht nur geheim bestanden hat.

Ueber die Brücken, welche das vaticanische Gebiet mit dem Marsfelde verbanden, und die über sie geführten Strassen s. die besonderen Abschnitte.

est templum Apollinis, quod dicitur sancta Petronilla, ante quod est basilica, quae vocatur Vaticanum etc.

1435) Zu diesen an Ort und Stelle gefundenen Inschriften kömmt noch als eben so schlagender Beweis die merkwürdige ara Lugdunensis, deren Inschrift von einem Taurobolium pro salute Antonini Pii durch einen gewissen L. Aemilius Carpus spricht. Orell. Inser. 2322. Darin heisst es: VIRES (testiculos) EXCEPIT ET A VATICANO TRANSTVLIT. ARAM ET BVCRANIVM SVO INPENDIO CONSACRAVIT etc. Andere hieher gehörige Inschriften s. bei Orell. 2335. 2340 ff.

Gebäude für Schauspiele.

1) Die Circi.

Zu besserer Uebersicht fasse ich die zerstreut in der Stadt liegenden, aber durch ihre Gleichartigkeit und ihre Bestimmung in einem gewissen Zusammenhange stehenden Anlagen, und zunächst die für öffentliche Schauspiele errichteten zusammen. Die Erörterung der Einrichtung, welche im Allgemeinen solche Gebäude hatten und die genauere Beschreibung der einzelnen sind hier ausgeschlossen, und bleiben dem Abschnitte, der von den Spielen handeln muss, vorbehalten. Hier sollen nur kürzlich die Nachrichten, welche uns von dem Entstehen derselben, und den wesentlichsten Veränderungen, welche sie erlitten, zugekommen sind, zusammengestellt und die unsicheren oder falschen Annahmen der Topographen geprüft und beseitigt werden.

Die älteste römische Zeit kennt keine anderen Schauspiele als Pferde- und Wagenrennen; daher sind auch die Circi, die Rennbahnen, die frühesten hieher gehörigen Anlagen. Bis zum Jahre 533 hatte Rom nur einen Circus, den bei weitem berühmtesten Circus Maximus oder auch schlechthin Circus genannt; von Tarquinius Priscus in dem Thale zwischen dem Palatin und Aventin angelegt. Unstreitig war diese Anlage an die Bedingung der Trockenlegung der Niederungen durch die Cloaken geknüpft (S. 283.), wiewohl selbst die Sage vom Raube der Sabinerinnen anerkennt, dass in demselben Thale, am Altare des Consus um Vieles früher circensische Spiele gehalten wurden. Die erste von Tarquinius getroffene Einrichtung war wohl nicht eigentlich ein Bau zu nennen. Es wurde der Platz abgesteckt und geebnet, und jeder der dreissig Curien ein bestimmter Raum angewiesen, um sich Schaubühnen (spectacula) zu errichten,

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