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tus praeclari facinoris aut artis bonae famam quaerit. Set in magna 10 copia rerum aliud alii natura iter ostendit.

Pulcrum est bene facere rei publicae, etiam bene dicere 3 haut absurdum est: vel pace vel bello clarum fieri licet: et qui fecere et qui facta aliorum scripsere multi laudantur. Ac mihi 2 quidem, tametsi hautquaquam par gloria sequitur scriptorem et actorem rerum, tamen in primis arduum videtur res gestas scri

und man kann daher geneigt sein aliquoi alicui) zu corrigieren; allein der Ablativ ist als alte Lesart zu gut bezeugt und alicui negotio intentus wäre immer ein überflüssiger und unerklärlicher Zusatz. Sehr häufig steht intentus bei Sall, absolut statt des Adverbs, das unablässige und eifrige Bemühn ausdrückend (C 4, 1.6, 5. J 23, 1. 30, 3. 91, 4, vgl. auch J 55, 3 eo intentior ad victoriam niti) und in dieser Weise ist es hier ganz angemessen. Man hat demnach auch aliquo negotio für sich gesetzt zu betrachten, wie sonst nullo negotio, magno negotio, tanto negotio vorkommen. Dadurch wird die Ueberwindung von Schwierigkeiten neben der inneren Begeisterung als das gesetzt, wodurch Ruhm erworben wird.

10. In mit dem Abl. fügt Bestimmungen dem Satze ein, die sonst durch Sätze des Grundes oder der

Bedingung ausgedrückt werden. Res sind nicht Dinge, durch welche Ruhm erworben wird, sondern die Verhältnisse; magna copia rerum bezeichnet die reiche Manigfaltigkeit des menschlichen Lebens. Natura: die angebornen Anlagen. Dass der Mensch nach Ruhm streben müsse ist der Obersatz, mit diesem set ostendit leitet Sall. zu dem Untersatz über: die Geschichtschreibung ist eine Thätigkeit, durch welche Ruhm erworben werden kann.

c. 3, 1. bene facere reipublicae] Da bene dicere der Gegensatz ist, so muss facere handeln, Thaten verrichten (wie es sogleich unten wieder absolut steht) bedeuten. und der Dativ rei publicae ist mit prägnanter Kürze gesetzt für: im Interesse, im Dienste des Staats.

Der erste Gegensatz bezieht sich auf die beiden Wege, wodurch man im römischen Staate zu Ehren und Ansehn gelangen konnte (deshalb ist noch nicht nötig rei publicae auch zu bene dicere zu beziehn). Der Ausdruck haut absurdum bezeugt, obgleich die Litotes eine starke Bejahung gibt, dass man der Beredsamkeit einen geringern Werth beilegte oder doch den Fall als den seltnern ansah. Der zweite Gegensatz hatte für die Römer schon etwas überraschenderes, weil die Auszeichnung im Kriege ihnen ungleich höher stand, als die im Frieden. Mit dem dritten Gegensatz führt der Schriftsteller etwas ein, was erst sehr spät bei den Römern sich Geltung verschafft hatte (vgl. c. 8, 5) und wol kaum erst von den höchstgebildeten zugestanden wurde. Deshalb schliesst er denn auch seine Ueberzeugung mit ac mihi quidem — an.

2. sequitur] Wie ist die Bedeutung zu Teil werden' aus der ursprünglichen des Worts herzuleiten? scriptorem et actorem rerum] der Gegensatz zu dem Darsteller kann nur der thätige Ausführer und Vollbringer von Thaten (actor), nicht der Urheber und Ratgeber (auctor) zu solchen sein. Was Hom. Il. IX 443 μύθων τε ρητῆρ ̓ ἔμεναι πρηκτηρά τε ἔργων bezeichnet ist, gibt Cic. de orat. III 15, 57 wieder: oratorem verborum actoremque rerum.—arduum] Gell. n. A. IV 15: arduum Sallustius non pro difficili tantum, set pro eo quoque ponit, quod Graeci xalɛnóv appellant, quod est cum difficile tum molestum quoque et incommodum et intractabile. Liv. XXXVII 54: quae parare et quae

bere: primum quod facta dictis exaequanda sunt, dehinc quia plerique quae delicta reprehenderis malivolentia et invidia dicta putant, ubi de magna virtute atque gloria bonorum memores, quae sibi quisque facilia factu putat aequo animo accipit, supra ea veluti ficta pro falsis ducit.

rere arduum fuit, nescio an tueri difficilius sit zeigt ebenfalls, dass das erstere Adiectiv alle Gefahren und Mühen mit umfasst, das letztere nur die Fraglichkeit des Gelingens bezeichnet. · facta dictis exaequanda] Welches ist die Construction des Verbum aequare? Denselben Ausdruck hat Liv. VI 20, haec aequare dicendo Plin. ep. VIII 4. Die Alten stellten also an den Geschichtschreiber die hohe Forderung: durch die Darstellung ganz das Wesen der Handlungen, Ereignisse und Zustände abzubilden, durch die Worte ganz denselben Eindruck wiederzugeben, den sie bei der lebendigen Anschauung machen würden.

dehinc] Statt des in der Aufzählung gewönlichen dein oder deinde gebraucht Sall. hier und J 5, 2 das stärkere dehinc, weil das zweite Glied auf einem andern Gebiete liegt, als das erste. Der innern Schwierigkeit der Sache wird die Aufnahme bei den Menschen beigefügt.-delicta] ist nicht mit dem Relativ zu verbinden, sondern als zu reprehenderis gehöriges Attribut des Obiects zu fassen. - malivolentia et invidia] Das erstere Substantiv (s. zu C 12, 1) bezeichnet die persönliche, das letztere die aus Parteirücksichten hervorgehende Gehässigkeit.— dicta]‘erwähnt'. ubi memores] Der Schüler beobachte, wie oft Sall.die ausdrucksvolleren Partikeln des Grundes (quoniam, quia) und der Zeit (ubi, postquam) im Verhältnis zu den mehr logischen (cum, quod) gebraucht, und bestimme daraus eine charakteristische Eigentümlichkeit seines Stils. Mit dem Coniunctiv von dem möglicher Weise öfters eintretenden Fall steht ubi auch J 31, 28. Memorare mit de statt des sonst auch bei Sall. gebräuchlichern Ob

iectsaccusativs wie hier 26, 3. J

25, 4. 28, 4. — Gloria muss neben virtus entweder eine Ruhmesthat bedeuten oder, was vorzuziehn, die Hendiadys angenommen werden. aequo animo] Die Seelenstimmung bleibt sich gleich, wenn sie nicht durch irgend eine Leidenschaft oder einen Affect aufgeregt wird. Im Deutschen wählen wir am besten dafür einen Ausdruck mit ohne, müssen dann aber den Affect aus dem Zusammenhang entnehmen, hier 'ohne Aerger'.- supra ea] Mit einer etwas harten Kürze setzt Sall. die Präposition mit ihrem Casus für einen vollständigen Relativsatz: quae supra ea sunt, i. e. eorum modum excedunt. Etwas Aehnliches J 85, 1.- veluti ficta] gleich wie rein erdichtetes, rein aus der Luft gegriffenes. Bei dem letztern Gedanken hat Sall. jedenfalls die Stelle des Thukydides vor Augen gehabt II 35 ὅ τε γὰρ ξυνειδώς (der Augenzeuge) καὶ εὔνους ἀκροατὴς τάχ ̓ ἄν τι ἐνδεεστέρως (also dann nicht facta dictis exaequata) no̟ò̟s ἃ βούλεται καὶ ἐπίσταται νομίσεις δηλοῦσθαι, ő τε ἄπειρος ἔστιν ἃ καὶ πλεονάζεσθαι διὰ φθόνον, εἴ τι ὑπὲρ τὴν ἑαυτοῦ φύσιν ἀκούοι· μέχρι γὰρ τοῦδε ἄνεκτοι (aequo animo accipiuntur) οἱ ἔπαινοί εἰσι περὶ ἑτέρων λεγόμενοι (ubi de magna virtute atque gloria bonorum memores), ἐς ὅσον ἂν καὶ αὐτὸς ἕκαστος οἴηται ἱκανὸς εἶναι δραoαí ti av novoɛ (quae sibi quisque facilia factu putat) to de υπερβάλλοντι αὐτῶν (supra ea) φθονοῦντες ἤδη καὶ ἀπιστοῦσιν (veluti ficta pro falsis ducit). Den Beweis, dass die Geschichtschreibung eine bona ars sei, setzt Sall. in die Schwierigkeit der Sache, doch erkennt man aus der Art wie er von dem Eindruck bei den Lesern spricht, dass ihm der mora

Set ego adulescentulus initio sicuti plerique studio ad rem pu- 3 blicam latus sum, ibique mihi multa advorsa fuere. Nam pro pudore, pro abstinentia, pro virtute audacia, largitio, avaritia vigebant. Quae tametsi animus aspernabatur, insolens malarum artium, ta- 4 men inter tanta vitia inbecilla aetas ambitione conrupta tenebatur:

lische Nutzen ein Hauptgesichtspunkt ist (vgl. J 4, 4).

3. Nachdem Sall. den zweiten Teil seines Vorworts, die Auseinandersetzung der Gründe, warum er zu der Geschichtschreibung sich gewendet, mit seinem Urteil über die letztere eingeleitet, geht er nun zu seinen persönlichen Erlebnissen über. — adulescentulus] Bekanntlich nannten die Römer adulescentes alle Männer vom 15. oder 17. bis zum 45. Lebensjahre (so lange dienten sie in dem Auszug, den centuriis iuniorum). Auch das Diminutiv wird eben so gebraucht (C 49, 2 vom 37j. Cäsar), doch immer so dass die geringere Erfahrung und Geltung im Gegensatz zu der Reife und dem Ansehn des höhern Alters gedacht wird. studio] Aus der Definition, welche Cicero (de inv. I 25, 36) gibt: est animi assidua et vehemens ad aliquam rem applicata magna cum voluntate occupatio ergibt sich die hier notwendige Bedeutung. Vgl. 14, 6. Ferri steht häufig von dem fortgerissenwerden des Geistes und Herzens, selbstverständlich aber ist mit res publica der Dienst des Staats und die in demselben zu erwerbende Ehre bezeichnet. ibique] Die Römer gebrauchen mit ausdrucksvoller Kürze die demonstrativen und relativen Adverbien des Orts, wo wir notwendig die Präposition mit dem Casus des Pronomen setzen müssen. Wie hier ibi 5, 2. 8, 3. 27, 4. 60, 6. J 79, 8. 85, 41. 101, 6. 112, 3. ubi 20, 8. 54, 4. unde J 14, 2. eo J 75, 5. eodem 4, 2. qua 57, 3. J 50, 3. 59, 1. 101, 11. ea J 38, 6. 50, 6. eadem J 94, 2. Que fügt natürlich den Verlauf dem Beginn hinzu.Nam] Beachte, dass nam nicht den nächsten Satz allein, sondern die ganze Satzreihe zur Erörte

rung der Widerwärtigkeiten einführt. - Dem pudor, der innern Scheu vor dem Unrecht (daher etwa Gewissen), steht audacia, das rücksichtslose Hinwegspringen über alle Schranken des Gesetzes, des Rechts und der Sittlichkeit entgegen; dagegen sieht man leicht, dass abstinentia, die Enthaltung von fremdem Gut (Redlichkeit) ihr Gegenteil in der avaritia hat; es müssen sich demnach virtus und largitio entsprechen und man wird dies sofort finden, wenn man in beiden die Mittel zum Emporstreben und zur Erwerbung von Einfluss erkennt. Wärend sich also die ersten Substantiva der beiden Reihen decken, sind die zweiten und dritten chiastisch einander entgegengestellt.

4. Quae] Warum das Neutrum, obgleich die drei Substantiva, auf die sich das Relativ bezieht, sämtlich Feminina sind? malarum artium] artes können nur die Wege zum Ziel sein.. Sall, war nicht gewohnt seinen Zweck auf Schleichwegen zu erreichen. tamen tenebatur] inter tanta vitia und das mit diesem aufs engste verbundne tenebatur fassen als Hauptbegriffe den ganzen Satz ein. Hatte Sall. im vorhergehenden die vitia (audacia, largitio, avaritia) als im Staatsleben im Schwang gehend bezeichnet, so genügte hier deren alleinige Erwähnung, um sein längeres Verharren auf der Bahn, wo ihn so grosse Untugenden umgaben zu bezeichnen. Von sich nennt er die Eigenschaft, welche dies erklärlich macht, die inbecilla aetas (= ego iuvenis inbecillus, vgl. Nägelsbach Theorie des lat. Stils S. 46). Schwach kann er sich aber nicht nennen gegen jene vitia, sondern nur gegen die ambitio, die ihn ohne ernstlichen

magis, quod mihi a spe, metu, partibus rei publicae animus liber erat.

3 Igitur de Catilinae coniuratione, quam verissume potero, pau4 cis absolvam: nam id facinus in primis ego memorabile existumo 5 sceleris atque periculi novitate. De cuius hominis moribus pauca prius explananda sunt quam initium narrandi faciam.

5 Lucius Catilina nobili genere natus fuit, magna vi et animi et 2 corporis, set ingenio malo pravoque. Huic ab adulescentia bella in

129 misera ambitio.

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eodem] s. z. 3, 3. carptim] Also nicht in lückenlosem Zusammenhang, sondern in Herausgreifung einzelner Abschnitte und Ereignisse. Plin. ep. VIII 4, 7: illud iam nunc paciscor: prima quaeque ut absolve`ris mittito, immo etiam ante quam absolvas, sicut erunt recentia et rudia et adhuc similia nascentibus. Respondebis non posse perinde carptim ut contexta, perinde inchoata placere ut effecta. Von einer gerichtlichen Verhandlung sagt derselbe VI 22, 2: egit autem [uterque] carptim et xarà κεφάλαιον. Ut quaeque memoria digna videbantur ist etwa = κατα κεφάλαια. eo magis erat] Zu verbinden mit statui. Um so mehr fühlt Sall. die Lust und den Beruf in sich, weil er sich über jede persönliche Rücksicht erhaben und sich so durch nichts im erkennen und aussprechen der Wahrheit gebunden weiss (s. zu 20,6). Persönliche Rücksichten gehen aus von Aussichten, die man sich nicht abgeschnitten sehn will (spes), von Gefahren, die man abgewendet wünscht (metus), von Parteinahme im Staatsleben, welche den Blick blendet (partes rei publicae). Das Pf. statui und das Impf. erat sind wie im Briefstil zu betrachten. Stellt sich der Schüler alle Gründe zusammen, mit welchen Sall, seinen Entschluss sich der Geschichtschreibung zu widmen, rechtfertigt, so wird er eine wolgeordnete Disposition finden, obgleich die einzelnen Teile nicht durch die gewöhnlichen logischen Formeln geschieden sind, so aber zugleich eine Anschauung von dem gedrängten geistreichen Stil gewin

nen, der ohne die Kunst und das Nachdenken merken zu lassen, gleichwol allen Anforderungen derselben genügt.

3. absolvam] C 38, 3 uti verum paucis absolvam. J 17, 2 cetera quam paucissumis absolvam (das Obiect fehlt durch die Schuld der Ueberlieferung gänzlich h I 2). Wegen de s. memorare 3, 2.

aus

4. sceleris atque periculi novitate] Das Verbrechen war noch nie da gewesner Ruchlosigkeit hervorgegangen und hatte den Staat, wie noch nie etwas vorher, bedroht. Ohne es direct auszusprechen, deutet der Geschichtschreiber damit die Bedeutsamkeit an, welche jenes Ereignis für die Geschichte Roms gehabt hatte.

c. 5, 1. Den Gentilnamen Sergius lässt Sall. weg, weil er seinen Zeitgenossen bekannt war. Das Geschlecht war patricisch, leitete sich von dem Begleiter des Aeneas Sergestus her (Verg. A. V 121) und hatte die höchsten Staatswürden bekleidet, ehe diese Plebeiern zugänglich wurden; später aber erscheint es zurückgedrängt und heruntergekommen. Aus dem Zweige der Sili, welchem Catilina entspross, war noch M. Sergius Silus durch Tapferkeit im zweiten punischen Krieg berühmt und erhielt 197 v. C. die Prätur. Sein Urenkel ist der hier genannte Catilina, geb. 107. Da ingenium die Summe alles dessen bezeichnet, was dem einzelnen Menschen von Natur angeboren ist(ingigno), so muss es neben vis et animi et corporis die Eigentümlichkeit des Wesens, die angebornen Grundrichtungen und -neigungen be

testina, caedes, rapinae, discordia civilis grata fuere, ibique iuventutem suam exercuit. Corpus patiens inediae, algoris, vigiliae supra 3 quam cuiquam credibile est. Animus audax, subdolus, varius, cuius 4 rei lubet simulator ac dissimulator: alieni adpetens, sui profusus, ardens in cupiditatibus: satis eloquentiae, sapientiae parum: vastus 5

deuten, 'das Naturell, der Gemütscharakter'. Pravus hat zum Gegensatz rectus und kann daher allein auch dem bonum entgegengestellt werden (J 29, 2 a bono honestoque in pravum abstractus est); hier, wo es mit malus 'sittlich schlecht' verbunden ist, muss es auf die unnatürliche Verkehrtheit des Wesens gehn. Das ingenium malum trieb Catilina zum Gefallenfinden am Verbrechen, d. pravum zum Abenteuerlichen.

2. Bezeichnet adulescentia (z. 3, 3) das Alter der ersten Reife, das Heraustreten aus der Kindheit, so setzt iuventus (wie Fabri richtig bemerkt hat bei Sall. nur hier vom Lebensalter, sonst immer concret für die jungen Leute) damit das erste Mannesalter in Verbindung. Bella intestina ist der allgemeine Begriff, welcher caedes, rapinae, discordia civilis in sich enthält. Wegen ibique s. zu 3, 3.- Was Catilina vom frühsten Lebensalter an erwünscht war (grata fuere), das zu thun fand er in seiner Jugend Gelegenheit (ibiq. iuventutem suam exercuit) durch den Bürgerkrieg zwischen M. Marius und L. Sulla. Aus andern Schriftstellern ist bekannt, wie er grausam an heiliger Grabesstätte den geächteten M. Marius Gratidianus hinschlachtete (Or. Lep. 14), wie er seinen Schwager Q. Cäcilius wärend der Proscriptionen tödete, wie er seinen eignen Bruder ermordete und um jeder Anklage überhoben zu sein nachträglich die Setzung von jenes Namen auf die Proscriptionsliste bewirkte und dies that er um das Vermögen an sich zu bringen.

3. Der Singular vigilia vom Durchwachen der Nacht ist selten (Vell. II 79, 11 Agrippa labore vigilia periculo invictus), häufiger in der Bedeutung Wachsamkeit, SALLUST, CATILINA.

Sorgsamkeit. Wegen des in supra liegenden Comparativbegriffes wird quam davon abhängig gemacht; vgl. J 24, 5 illum supra quam ego sum petere. Gleicherweise ultra quam Cic. de inv. I 49, 91.

4. Die audacia (z. 3, 3), welche sich sonst in offenkundigem Handeln zu erkennen gibt, erhält in subdolus (hinterlistiges, tückisch heimliches Verfahren, vgl. J 38, 1 subdolus eius augere amentiam. J 108, 1 subdole speculatum Bocchi consilia) einen in Catilina's Wesen vorhandnen Gegensatz. Ebenso war bei der varietas (dem Wechsel der Gesinnungen, Neigungen und Leidenschaften) in Catilina eine soust bei ihr nicht leicht zu übende Eigenschaft, die grösste Verstellungskunst.-Dass die Verbalsubstantive auf tor häufig wie Adiective gebraucht worden sind, ist bekannt; bei Sall. so contemptor animus J 64, 1. Uebrigens vgl. Cic. pr. Cael. 6, 13: vorsare suam naturam et regere ad tempus atque huc et illuc torquere et flectere: cum tristibus severe, cum remissis iocunde, cum senibus graviter, cum iuventute comiter, cum facinorosis audacter, cum lubidinosis luxuriose vivere. Ohne Be

rücksichtigung des vorausgegangnen animus folgen Prädicate, welche sich selbstverständlich auf Catilina beziehn. Indem profusus den Begriff eines activen Adiectivs 'sich gehen lassend, zügellos (eo profusius quaestui atque sumptui deditus erat C 13, 5), verschwenderisch' im Sprachgebrauche gewonnen hat, wird es mit dem Genetiv dessen verbunden, worauf die Neigung sich richtet. Ebenso pecuniae liberales C 7, 6. ardens in cupiditatibus] In drückt den Fall aus (z. 2, 10), 'wenn er von Leidenschaften ergriffen war'.

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