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niht. 799 B daz hus daz was ouch vinster e, C der stain was vil vinster e; mit rücksicht auf 758f wan da bi in einem berge ein hol vinster und niht ze vollen wit ist vielleicht daz hol zu schreiben. 1115 ff fasst K. nur 'ez geschiht an der zit, daz zwischen zwein vihen lit ir herre, si erkennent in' als citat aus dem wissagen auf, aber noch die beiden nächsten verse gehören dazu: herre, diner werke ich bin erkomen harte sêre, denn der wissage ist Habacuc und dessen oratio (Hab. 3, 1f) fängt an: o domine, audivi auditionem tuam et timui, domine, opus tuum. auch 1352 wird prae nimio timore Pseudom. cap. 18 durch und erkomen sere da von übertragen. 1154 als do sit was und noch ist wird sit nur ein unberichtigter druckfehler für site sein. 1187 die anm. verstehe ich nicht, denn im texte steht doch arnest mit dem pronomen. 1217 ff die ganze stelle lautet bei K.:

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dó wurden dri künege enein,

in der lande daz lieht erschein,

si næmen kreftic guot,

1220 und kam in vaste in den muot,

si wolden iemer varnde sin,

in tæte gotes gendde schin

waz disiu zeichen lerten.

mit rücksicht auf die freie constructionsweise Konrads rate ich 1219 bei namen mit den hss. zu bleiben, nach 1221 setze ich punct, und 1222 schreibe ich tete, indicativ. dann hört der widerspruch auf, welchen K. nach seinem texte mit recht zwischen dieser stelle und 1242 ff findet, wo die magier schon unterrichtet sich erweisen. die quelle enthält nichts davon, aber die anschauung, die magier hätten die weissagungen des alten testamentes, besonders Balaams, auf Jesu geburt ausgelegt, war im mittelalter bekannt und verbreitet, wie aus Schades angaben aao. s. 30 anm. zu ersehen ist. 1366 ff nach Psalm 148, 7 laudate dominum de terra, dracones et omnes abyssi ist nach erde komma zu setzen. vielleicht ist auch 1371 f sô volbrähte er alle tage siner lieben propheten sage durch die worte des psalms v. 8 quae faciunt verbum ejus angeregt worden. nach 1407 wird wol punct, nach 1408 komma zu setzen sein. 1417 daz in z'ihte tohte? 1492 gegen die übereinstimmung der hss. hier und 1484 in hint reicht der in der anm. notierte aus, um die veränderung in hie zu rechtfertigen.

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grund nicht nach 1508

ist komma zu setzen. die übereinstimmung zwischen 1517 f und Tundal. ed. Wagner 201 f ist wol nur zufällig, vgl. zb. Prager Christophorus Zs. 26 v. 715. 849. 1678 gegen Lexers übersetzung von belangen durch ‘endlich' scheint das beigegebene ie zu sprechen, vgl. 1681 ze aller stunde, 1687 ie, 1688 wilen, 1693 f nie: ie. in den Nachtr. s. 57 citiert Lexer aus Haupts anm. zu Erec2 v. 8407 die bedeutung 'immer nach längerem', 'von zeit zu zeit': sie scheint mir hier am passendsten. 1725 pruevete möchte ich doch nicht wegen B allein schreiben. — 1806 warum nicht die hende warn im vil gerade wie B gibt? auch C und F haben vor gerade ein wörtchen sô, allerdings scheinen sie das adj. falsch verstanden zu haben. 1819 ff lauten:

der wirt schuof sedel ûf daz gras

1820 da der luft süeze was.

da smahte maneger hande krût.

ouch waren in der wise lût

die vogele, daz berc und tal

in gelichem galme gegen hal.

wegen 18. 19. 21 und 23 liegt die vermutung nahe, wise als pratum zu fassen; allerdings müste es dann wahrscheinlich auch an heilsen. 1978 ff

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B hat got stiezze, A goter sturzten, C dú apgot můzen hin ze tal. stôzen scheint mir gar nicht zu passen. die differenzen der lesarten weisen wol auf ein selteneres verbum, wielzen ? 2025 ob der herzog Affrodisjas noch der behaftige man vom teufel besessen, daluovianós, genannt werden kann, nachdem 2020 bis 24 seine frommen gedanken, die ihn zur anbetung führen, dargelegt waren, ist mir sehr zweifelhaft. C hat vil bedahtige, D vil bedachte, A der guote wol versunnen. diese lesarten lassen alle auf ein adj. bestimmter bedeutung schliefsen, vielleicht ein unbelegtes behugelich? -2117 si fuoren dne geleite hin scheint mir in dem zusammenhange ganz verständlich, eine anspielung auf 1520 ff, wie K. meint, wäre doch zu weit hergeholt. 2224 ff die gemütliche auffassung, welche Konr. von den räubern hegt, ist wol auch durch die zustände der zeit beeinflusst. welche

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herren haben da alle hinter den hecken gelegen! eine gewalttat nicht so arg genommen werden.

ir vletze, daz é was beleit

mit teken bi dem fiure,

2300 dá stracten nú vil tiure

phelle und dar unde

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daher mochte 2298 ff

2300 lesen BF so, CE haben lagen, A fehlt. Scherer schlug vor daz tacten, meinte aber stracten sei immerhin möglich. ich vermute da stacten, was mehrmals für aufstecken' gebraucht wird; Parz. 760, 26: senfte plumite mit kultern verdecket, ruclachen drüber gestecket. zum intransitiven gebrauch vergleiche man die stellen bei Lexer II 1157, entsprechend ahd. stecchen.

meser

von silber unt von golde

kophe meser glasvaz

2392 f

maserholzbecher; liegt nicht meze näher, mez stm. pokal

vgl. Mhd. wb. * 212. 2529 f

do er ze werke spate gie,

den ersten phenninc er gevie.

ich möchte mit A swie für do schreiben; C nach 2534 kann nicht do bezeugen. wenn 2335 so ist nû maneger wirte site von Konr. stammt, warum soll er nicht die beiden verse in B nach 2534 geschrieben haben: daz himelreich er vor in besaz, die nu wirte sein, die merchen daz. die moral ist doch nicht übel, sie mahnt zur rettung, wenn auch in letzter stunde. 2736 schreibe ich nach A (berefste) rafste, gegen das spätere sträfte in BC.

Graz 26. 6. 82.

ANTON SCHÖNBACH.

DIE HEIMAT DES DEUTSCHEN ROLANDS

LIEDES.

Die gründe, welche den dichter unseres Rolandsliedes an den hof Heinrichs des stolzen weisen, hat unbekannt mit Scherers bemerkungen Zs. 18, 303 ff zuletzt WWald in dem programm Über Konrad den dichter des deutschen Rolandsliedes, Wandsbeck 1879, s. 1-X zusammengestellt, freilich ohne die reime auf

den dialect hin zu untersuchen. eine solche untersuchung werde ich demnächst in gröfserem zusammenhang veröffentlichen, glaube aber derselben einen bescheidenen vorläufer voraussenden zu dürfen, wenn ich auf eine reihe bisher unbeachteter zusätze und änderungen Konrads gegenüber seiner quelle hinweise, die uns die entscheidung der heimatfrage wesentlich erleichtern.

Als einen solchen zusatz hat man schon früher (s. Roediger Anz. 1 87 anm., Wald s. xII) die nachricht über den schmied Madelger von Regensburg 58, 14 ff hervorgehoben, nächstdem die häufige einfügung und sichtbare auszeichnung der Baiern (Wald s. 1 ff). in der auffassung der erstern stelle wird man sich wol RvMuth Anz. v 226 anschliefsen (vgl. Vogt zu Morolf 730), der darin eine anspielung auf die heldensage (Heime, Madelgers sohn, ist besitzer des berühmten schwertes Nagelrinc) erblickt. einen Madelger hat Müllenhoff in bairischen urkunden nicht aufgefunden, und auch meine nachsuche hat nichts gefruchtet. als weitere anspielungen auf die heldensage und zwar auf die in Baiern besonders heimische Kudrundichtung sind die ableitung Ogiers von Waten chunne (266, 19) und die einreihung eines Sigebant unter die christlichen helden (175, 1) zu nennen. bairische be

lege für diese namen gibt Müllenhoff Zs. 12, 317. ob schliefslich auch darin ein einfluss der heldensage steckt, dass gerade Tierris als Dierrich der starche 41, 16 an einer stelle erscheint, wo er sowie uone Beieren der herzoge (41, 14) nur eingeschaltet ist (vgl. Chanson de Roland v. 170 ff), das lasse ich dahingestellt.

Einen festeren boden gewinnen wir von der betrachtung jener zusätze aus, in denen die kämpfe der Baiern geschildert werden. die tat, um derentwillen Roland bei Konrad 38, 24 ff auf die Baiern eifersüchtig ist, hat Wald s. I wol mit recht in der zurückweisung des ausfalls der heiden aus Korderes 28, 11ff durch Diepolt, Anseis, Otto, Gergers, Gotfrit, Ivo und Ingram gesehen, wobei Roland erst eingreift (29, 12 ff), nachdem die hauptarbeit getan ist. von jenen 7 helden kennt die Chanson de Roland 1 den Anseis (Ansgis) li fiers (v. 105. 796. 1281. 1556.

1 ich citiere nach der zweiten ausgabe von Theodor Müller, Göttingen 1878, die Venetianer hs. Iv, deren text bekanntlich unserem gedicht verhältnismässig am nächsten steht, wo nötig nach Kölbings abdruck, Heilbronn 1877. bei aufsuchung der belege habe ich mich mehrfach des glossaire

2188. 2408), den indessen erst Konrad 282, 23 zu einem Baiern macht, ferner Otun (daneben ein Otes, s. u.), Gergers, Gefreis, Ivun; für den Ivories, der neben Ivun beständig erscheint (797. 2186. 2406), bei K. aber ganz fehlt, ist hier 28, 22 ein Ingram eingetreten offenbar einer der träger der gelehrten bairischen stammsage (Boemunt und Ingram), die wir zuerst und auf lange zeit hinaus einzig in der zu Regensburg entstandenen Kaiserchronik (Diem. 10, 15 f) finden. dass der name in Baiern sonst nicht heimisch ist, bemerkt Riezler Geschichte Baierns 48. an der spitze der kämpfer aber begegnet uns 28, 18 Diepolt der marchgrave, ein ganz neuer name. denn die Chanson kennt nur einen Tedbalz de Reins (v. 173. 2433. 3058), aber ohne den titel marchis, und so treffen wir ihn auch 41, 21 als Diebalt von Rêmis (vgl. 261, 4). für den taufpathen des neu eingeführten Diepold (vielleicht verdient schon der unterschied in der namensform in P beachtung) sehe ich den markgrafen des nordgaus Diepold n von Cham und Vohburg an. D. war ein reicher und mächtiger fürst, der ein halbes jahrhundert lang eine bemerkenswerte rolle in den oberdeutschen angelegenheiten gespielt hat' Giesebrecht IV 217. anfangs entschieden staufisch gesinnt trat er 1128 mit der verlobung seines sohnes Diepolds in mit Mathilde, der dritten schwester Heinrichs des stolzen, zur partei Lothars über und erscheint fortan als Diepoldus marchio (= Diepolt der marchgrave) häufig im gefolge des königs (s. Bernhardi Lothar von Supplinburg s. 196. 221 f. 264. 508. 546. 566); noch öfter treffen wir ihn natürlich in urkunden seiner engern heimat, s. Ried Codex diplomaticus episcopatus Ratisbonensis 1 176 (1116). 180 (1122). 188 (1129). 196 (1135). er starb im jahre 1146 (Riezler s. 875), und sein urenkel ist jener Diepold Iv markgraf von Vohburg und Hohenburg, der feldherr Heinrichs vi und statthalter von Italien, der auch als minnesänger bekannt ist (vdHagen i 33 f. iv 68f).

1

Die frage, wie Konrad zur einfügung derartiger anspielungen kam, durch die er offenbar die person oder das geschlecht des betreffenden ehren wollte (der name Diepold ist bei den Vohburgern herkömmlich, s. Riezler 1 875), ist, glaube ich, leicht

in Gautiers édition classique bedient. eine vollständige liste der im frz. gedichte auftretenden pairs findet sich v. 2402 ff.

1 über das geschlecht s. Riezler Geschichte Baierns 1 874 ff.

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