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SEGEN.

Aus der hs. 2817 (Hoffmann nr CCXXIV) der k. hofbibliothek in Wien, papier, 71 blätter fol., xiv jhs., hat JM Wagner im Anzeiger für kunde der deutschen vorzeit 1862 sp. 234 ff verschiedene segen mitgeteilt, andere sind MSD2 461 f. 464. 466. 473 f. 481 benutzt worden. doch erübrigt immer eine anzahl kleiner stücke, welche vornehmlich wegen ihrer verwandtschaft mit bereits bekannten überlieferungen interesse beanspruchen dürfen. ich führe daher in kürze an was in dem codex an segen noch zu finden ist, wie häufig sonst (zb. bei der alten Innsbrucker hs. Mones Anz. 7, 608 ff. Zingerle Germania 12, 463 ff) unter recepten verstreut. ich spare dies mal ausführliche verweisungen, nicht bei jeder kleinen publication sind sie nötig.

26-27 stehen lat. augensegen, welche aber blofs anrufungen von heiligen enthalten. 27 findet sich: Der lieb herr sant Nicasius het ain vel in dem augen und bat got von himelrich: wer der wer der sinen namen by im trûge, daz er an schaden erlöset würde von dem smerczen und wetlagen der augen invocation folgt. vgl. Zs. 24, 75 f. darauf enthalten 27cd recepte gegen augen- und zahnleiden. 28a steht unter der roten überschrift Der zen segen folgendes: Sanctus Petrus cum sederet super petram marmoream misit manum ad caput, dolore dentium fatigatus tristabatur. apparuit autem ei Jesus qui ait: 'quare tristaris, Petre?' 'Domine, venit vermis emigraneus et devorat dentes meos.' Jesus autem ait: 'adjuro te, emigranee, per patrem et filium et spiritum sanctum, ut exeas et recedas famulo dei. N. et ultra eum non ledas.' Kyrie el. Christe el. Kyrie el. pater noster. sicut liberet te ab hoc malo deus amen increatus pater increatus filius increatus spiritus sanctus immensus sancte benedicat. diese fassung ist in mehreren puncten besser als die MSD2 466 aus 28 entnommene. zu der schlussformel vgl. Zs. 20, 22. 21, 210. 24, 65. nach einem schon gedruckten wundsegen sind gelübde und gebete kranker personen verzeichnet. es folgt ein kurzer Longinussegen (der längere aus 25 ist MSD 481 publiciert): Longinus stach unsern herren durch sin seitun, daz wasser und plût dar us ran. dem enswal noch enswûr die wund sin, also mûzzen dir die wunden din.

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eternus

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zum schluss: plaus in die wunden, plaus ie als oft dar in, so verstet daz plůt. 29a steht ein bekannter blutsegen und dieses stück: So dů an daz gericht gest, so sprich dis wort: Rex pacificus inter me et vos appropinquat deprecatio mea in conspectu tuo. Ich schlieff vil sûzz uf des hailigen Cristes füzzen; Crist der weckte mich (29), der gesegen mich und min fraw sant Marie. daz gebet sei beschlozzen gen mir und daz sei mir offen auch füir aelliù geschliffen waffen denn daz min, daz mûsz mir hüit gesegent sin. daz sprich dristunt mit dri pater noster, so mag dir kain waffen nit geschaden. trotz der argen corruption ist der zusammenhang mit den MSD2 468 ff behandelten segen unverkennbar.

Es folgt die formel: Swer din veind sei, dem sprich dis wort under sein augen, so wirt er din friûnt: per signum crucis Christus imperat, ut me diligas und läuft in ein gebet aus. Für den zenswern wird dann empfohlen ein brieflein umzubinden, das nur ein lateinisches gebet enthält. 29 steht Der pfeilsegen (rot). So der mensch so gar ser geschossen ist oder wirtin dem namen des vaters und des sûns und des vil hailigen gaistes † Longinus der jud der ûnserm herren Jesu Christo die nagel us zoch us henden und us füzzen. als war (hs. was) dis wort sien, als werlich geb mir .N. got hûit kraft und mach mir .N. christenmenschen dicz isen uf gån und us flaisch zů ziechen in gotes namen amen. vgl. Zs. 20, 24.

Der nächste blutsegen MSD2 462. darnach lateinische formeln gegen das bluten und krankhafte ausartung der menstruation, mit berufung auf das blutflüssige weib, das Veronica gesetzt wird. die zeilen sind auf blättchen zu schreiben, diese auf den nabel zu binden. recepte und einfache segenssprüche gegen geschwulst stehen darnach. 30 Benedictio dencium (rot). In nomine patris et filii et spiritus sancti amen. Christus in petra sedebat et virgam in manu tenebat et vermibus contradicebat. discipuli veniebant qui ad eum dicebant: domine, quid facis hic?' qui respondit: 'vermibus contradico; si sint vivi moriantur, si mortui sunt exeant foras.' et tunc (hs. tuc) scribe hanc figuram (ein wurmförmiger schnörkel) omnis (?). das ist die bessere formulierung eines stückes, welches schon Mone Anz. 7, 609 veröffentlicht hat, vgl. Myth. 1042. es folgt: Fair den trit an den rossen sprich die hailigen dri nagel die unserm herren durch hend

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und durch füzz wurden geschlagen, und die hailigen vier wunden hailen die fünften in gotes namen amen. leg den gerechten doumen über den drit und den gelinggen dar uf. vgl. Mones Anz. 6, 476. 3, 278. 282. darauf der wurmseyen MSD2 464. dann für den stechen ein gebet auf einen brief. wider die würmer mit dem schluss: geschehe wie dem geschach der valsch urtail über unsern herrn sprach. lateinische fiebersegen, nur anrufungen enthaltend, stehen 31b, ein lat. wurmsegen 31. wer nicht schlafen kann, dem wird geraten, engelnamen auf ein blättchen zu schreiben und dieses auf den kopf zu legen. Contra caducum morbum ist nur ein gebet, aus psalmenbrocken zusammengesetzt, mit anrufung der hll. 3 könige. dolorem gutturis soll ein gebet heilen, contra fluxum sanguinis 31d eine formel helfen, die schliefst: sicut stetit Jesus in se stans sangwis fissus; sicut Jesus stetit crucifixus stans sangwis in tua vena; sicut Jesus stetit in morte sua. darauf recepte. ut mulier cito pariat genügt es, einen zettel mit den namen Elisabeth und Maria aufzulegen. 32 zů dem wurm die pfert da tôtent, so scrib disiù wort† Job tergson† cenobia † cerobantur . der zettel soll mit wachs am halse des pferdes befestigt werden. kriege zu schlichten, werden messopfer und gebete für heilsam erachtet. zettel mit heiligennamen sollen gegen zahnweh umgebunden werden.

cruci

und des

den aus

32 dann folgendes stück: Das man die wurm tötet an dem menschen oder an dem rosse, so sprich disiù wort† vlpium panday Alphando troysum transitor ayos † miritus fixus in dem namen des vaters und des † suns hailigen gaistes (32) er ist tod pater noster. Job der wurm die wil got wolt. do got nit mer wolt, do ward im rat des siechtums des selben tages. buzz ich dir mit dem selben bůzz und des wurms. Job lag uf der erde oder uf dem mist, er rief zu dem hailigen Crist: 'dû in dem hymel bist.' dů erhortest Jobs gebet daz er mit andacht zů dir tet do in dem mist zů dir, Crist. vil tief der wurm ist tod. pater noster. credo in deum. Got durch sinen tod gebiet dir hiût daz dû ligest tod und durch die marter daz er laid, do er an daz hailig crucz schrait, die wunden namen im den lib; got gebiet dir, wûrm, daz dů sterbest an diser zit. Es bissen minen herren sant Job dri wûrm: der ain was weis, der ander rot, der dritt was swarcz. wûrm, dů solt ligen tod durch des gûten sant Jopen ere, daz dů

amen.

dem menschen .N. (33) flaisch noch bain enbissest nimmer mer. von den überaus zahlreichen fassungen dieses segens steht der verderbten unserigen keine näher als die Mones Anz. 6, 474 f. vgl. MSD2 465.

Gebete und recepte verschiedenes umfanges folgen, sachlich bedeutungslos. 63' ff werden leiden und freuden Christi und Mariae zum teil in versen besprochen. wetterprophezeiungen schliefsen sich an, lofstage und einfluss von winden an verschiedenen wochentagen. 71b steht der segen von bulwechs und bulwechsin, welchen JM Wagner aao. gedruckt hat, zweimal in übereinstimmenden fas

sungen.

70ed unten am rande findet sich notiert: es sas salb und fra salb und unser her Jesus Crist sazzen baidiu uber ain tisch. da sprach fra salb: es ist hiut der trit tag, da slug mich das gesegnet und das ungenant und der tropf und der schlag. da dû crucz uber ertrich und strich umb dich und an dich, das half mich, das hilft ach . . . .. das weitere ist unleserlich. dazu rgl. Zs. 24, 69. 79.

Ein gebet folgt, das mit anrufung des heiligen grabes beginnt. 71b steht: Nafel und Naflin die gingen ain guten weg. sy gevieng. da gegent in zu der selben frist unser her Jesu Christ.... damit bricht es ab, obschon raum genug wäre. 71 folgt dann noch eine verteilung der passion auf die horen (vgl. Anz. vii 243 ff) und anweisung zu gebeten, 71a ein stück Cisiojanus. 5d sind die Freidankverse 109, 16-20 (salamander, adler, hering, scher) rot eingetragen.

Wien, fastnacht 1883.

ANTON SCHÖNBACH.

EIN DIEBSSEGEN.

Ad fugitivum. peda inpeda. prepeda. conpeda. prepedias Inpedias. Conpedias Chvm wider in daz hvs da du bist gegangen uz daz heilige cruce bringe dich von sundert wider. daz heilige crvce bringe dich von nodert (sic) wider. daz heilige crvce bringe dich von wester wider. daz heilige crvce bringe dich von oster wider. daz heilige crvce wart von sand elenen fvnden also mvstv mir werden fvnden vnd widerchomen nv chvm wider min diep.

oder min chneht od swaz mir verstoln si durh den svzzen wech den der heilig crist gie do er daz crvce ane sah. Ich beswer erde vnd mere bi dem vater vnd bi dem svn vnt d(em) h(eiligen) g(eiste) daz si mir in bringen wider.

Dieser segen (dessen abkürzungen ich aufgelöst habe) befindet sich, von einer hand des 14 jhs. eingetragen, auf bl. 9b2 des clm. 373; dahinter folgen von anderen händen andere besegnungen in lateinischer sprache. die hs., welche aus zwei verschiedenen teilen (bl. 1-9 und 10-69) saecl. 13 besteht und mehrere medicinische schriften enthält, wird 69b oben bezeichnet als libs magri lacobi de frenis parisen arciu 1 medicie pfessor alme vniu'sitat, oxonien (dies worl auf rasur) & 1439 alta die p9 festu lucie.

ST.

AHD. EIGENNAMEN.

Die folgenden eigennamen habe ich vor ungefähr 30 jahren aus dem Füssner codex der Regula SBenedicti abgeschrieben, den mir dr Ruland, oberbibliothekar in Würzburg, aus Augsburg mitbrachte, wo er sich in der bibliothek des domcapitels befand und noch befindet. er gehört dem 9 jh. an. das alter und die wichtigkeit der namen lässt ihren abdruck auch heute noch gerechtfertigt erscheinen.

1) letzte seite: Gundrun. Reginbold. Ratolt. Dominica. Gol. Ernebold. Reginbind. Perhtolt. Hemmo. Reginhardus.

2) in dem vorgebundenen jüngeren Martyrologium des Beda sind eine reihe namen verstorbener eingetragen: pertolfus. Dieterih. hiltebalt. Erchinbertus. Attili monachus obiit. Albericus abbas. Chutrun (sic) sanctimonialis inclusa obiit. Helpericus m. & diac. o. Hilterat. Hiltebrand. Richina (n zweifelhaft). Witanlaic. o. Hugebert. Altman abba obiit. Wizolfus. Altolfus. Richpertus. Rodburch o. Ratgoz abbas. Purchard abbas. Irmingart. Reginbaldi episc. Fromundus pr. & ni. Digna ø. Adalsunt 0. Richker mag. o. Liupmannus 1 0. Adalfrith mulier obiit. Gi

salpertus n. & pr. s. Adelhard episc.*

[* von den unter 2) mitgeteilten namen führt einige an Steichele Das bistum Augsburg v 381.]

München.

K. HOFMANN.

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