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erörtert die übernahme oder weiterbildung von figuren und vorgängen sowie die verwandtschaft der ideen. dort schliefst er vermutungen an über lebende vorbilder der personen in Kl.s romanen, hier besonders betrachtungen über Kl.s opposition gegen Helvetius. zu allgemein und darum weniger fördernd ist das einleitende capitel Kl.s stellung in der litteratur und ebenso das dritte über die romandekade. der zusammenhang des cyclus, den Pr. in etwas anderer reihenfolge als Hettner verbindet, die absichten und die träger der hauptrollen der einzelnen romane sollen in einer schematischen tafel übersichtlich gemacht werden. zahlreiche verweise auf Kl.s Betrachtungen und beobachtungen über die verbreitung der vorkommenden motive bezeugen dass der verf. mit seinem stoffe vertraut ist. im ganzen ist die studie mehr anregend als abschliefsend. aufser einzelnen sachlichen bedenken steht ihrer überzeugungskraft der mangel an ordnung und schärfe des vortrages entgegen. im anhang sind 4 recensionen und urteile Jean Pauls, Tiecks, FrHJacobis, vNicolays abgedruckt.

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B. SEUFFERT. AREIFFERSCHEID, Briefe von Jakob Grimm an Hendrik Willem Tydeman. mit einem anhange und anmerkungen herausgegeben. Heilbronn, gebr. Henninger, 1883. vi und 151 ss. 8°. 3,60 m. sämmtliche von Reifferscheid mitgeteilte briefe sind den sammlungen der maatschappij entnommen. den reigen eröffnen 26 (dazu treten in den anmerkungen zwei fragmentarisch erhaltene) Jakob Grimms an den prof. jur. Tydeman (1778-1863) in Franeker, später in Leiden, aus den jahren 1811-1832. den grund, aus welchem die schon seit längerer zeit laue correspondenz damals abgebrochen wurde, obwol beide briefschreiber mehr als 30 jahre noch neben einander lebten, ersieht man aus einigen worten in dem widmungsschreiben vor Reinhart fuchs. wesentlich neue aufschlüsse über den entwickelungsgang des grofsen gelehrten gewähren zwar diese seine briefe nicht, aber doch beanspruchen sie nach manchen seiten hin interesse. auch hier wider einzelne höchst characteristische äusserungen, ähnlich den Anz. vu 304 zusammengestellten: zb. s. 10 'unter den formaten würde ich jeder zeit das grofs 8. und 12. dem unangenehmen 4. und klein 8. vorziehen, folioformat aber ohne luxurieren gehört sich für grofse, starke werke', oder s. 13 'eine ausländische frau zu nehmen, kommt mir eben so lästig vor, als wenn ich immer eine sprache sprechen sollte, die nicht meine muttersprache wäre, etwas gutes wird nicht daraus.' der herausgeber lässt uns darüber im unsichern, ob er sich in Berlin um die an Grimm gerichteten schreiben Tydemans bemüht habe; nicht dass ich der meinung wäre, auch sie hätten abgedruckt werden sollen, sondern weil sich aus ihnen vielleicht weiteres zur erläuterung

der correspondenz, namentlich ihres anfangs, ergeben hätte. daran schliefsen sich zwei französisch geschriebene briefe Jacobs an Bilderdijk, deren erster nicht minder durch seine nachrichten über hessische lebensverhältnisse als durch die reflexion im eingang, welche lebhaft an die rede De desiderio patriae erinnert (auch hier wird die bekannte Otfridstelle citiert), beachtung verdient, ferner ein schreiben Wilhelm Grimms, fünf Hoffmanns von Fallersleben und sechs von de Villers, alle diese wider an Tydeman gerichtet. den geringsten wert für uns besitzen de Villers briefe; an ihrer statt hätte ich eher die publication der nach s. 126 ebenfalls zu Leiden aufbewahrten zuschriften Beneckes gewünscht. die dem büchlein angehängten noten sind als verständig und mafsvoll zu bezeichnen. UROSA, L'elemento tedesco nel dialetto piemontese. Berlin, Calvary (Turin, Vincenzo Bona), 1883. 29 ss. 8o.- das schriftchen soll als probe einem etymologischen wörterbuch des piemontesischen dialects vorausgehen. es wäre indessen ungerecht, das künftige buch nach dem bruchstück beurteilen zu wollen. Ugo Rosa hatte nicht bedacht dass eine eingehende kenntnis des heimischen dialects und auch vertrautheit mit den auf denselben bezüglichen arbeiten gerade für diesen teil des stoffes am wenigsten ausreichen. es zeigt sich das von dem ersten artikel, der offenbar in unkenntnis des keltischen ursprungs des Alpennamens geschrieben ist, durch fast alle weiteren hindurch. eine kurze besprechung des mittelsten buchstabens mag als probe dienen. 'machignon frz. maquignon ted. makelen.' es ist möglich dass maquignon, maquereau und ndl. makelen zusammenhängen, ob aber das wort ein deutsches sei ist nicht sicher. magon disgusto dal ted. magen stómaco.' so allerdings Diez Etym. wb. 1a s. v. magone, muss aber mit span. ámago und amago, gal. port. magoas usw., mit dem altport, estámago und, wie KHofmann bemerkt, mit Diez unter magagna verglichen und als dunkel bezeichnet werden. 'marossè mezzano, sensale, ted. schmarotzer'. falls die beiden worte zusammen gehören, ist die piemontesische form älter, da auch dieser dialect geneigt ist, ein s vorzusetzen, nicht es abzuwerfen, die deutsche prothese aber auf einen anderen oberital. dialect zurückgehen könnte. aus dem o der älteren deutschen form (smorotzen) lässt sich ein bestimmter schluss nicht ziehen, da in dieser umgebung ebenso leicht ein o aus a entstehen mochte als umgekehrt. keinesfalls ist smorotzen1 echt deutsch.

1 KHofmann schreibt mir über das wort: 'wenn Weigand sagt, es gebe keine etymologie, so muss er die von Frisch übersehen haben, die mindestens ganz sinnreich ist. von smoren, düften, kommt das iterativ smórezzen, dūfteln, schnüffeln, und davon durch accentverrückung und vocalangleichung smorózzen. Frisch sagt das natürlich nicht mit diesen modernen worten, aber er meint es so. eine formell richtige herleitung wäre aus dem ital. mōglich. 1. anlautende vortonige a fallen manchmal ab, moroso für amoroso.

Flechias vermutung eines zusammenhangs von maross mit ahd. marah will ich hier nur berühren, um mich für ungläubig zu erklären. 'masca strega teut. masca.' die meinung, als ob das wort ein deutsches sei, ist entschieden veraltet, und hier wol nur durch ein nicht sehr entschuldbares versehen adoptiert. einige zusätze sind zu den artikeln von Diez, Mahn und Dozy allerdings noch zu machen. von den drei stellen, an welchen das wort in den Leges Langob. vorkommt, citiert Ugo Rosa Edict. Roth. 376: Nullus presumat aldiam alienam aut ancillam quasi strigam quem dicunt mascam occidere. gleich seinen vorgängern hat er das wichtigste daran übersehen, die begründung: quod christianis mentibus nullatenus credendum est nec possibilem, ut mulier hominem vivum intrinsecus possit comedere. während also hier Grimms erklärung aus masticare ihre bestätigung findet, zeigt sich zugleich dass die masca, wie schon die widergabe durch striga andeutet, zunächst dem vampyrglauben verwandt ist, mit der kinderverzehrenden hexe aber nicht genauer als mit den zahlreichen menschenfressenden dämonischen wesen überhaupt. directe ableitung von masca aus masticare (dies μαστιχάω, nicht μαστάζω) müste bei der persönlichen bedeutung des wortes allerdings ziemlich hoch in die latinität zurückreichen; dies bedenken kann uns indessen nicht veranlassen, das unmögliche ahd. maska heranzuziehen, sondern lässt höchstens vermuten dass das spätvulgäre masca hexe und gen., neap. masca kinnbacken, wange auf μάota§, -zog zurückgehen. dass ital. maschera, span. máscara von dem arab. maskhara hofnarr, lustigmacher usw. kommen (derselben wurzel entstammend, die auch zaharron und das von Dozy übersehene, von Diez unrichtig erklärte socarron, arab. gleichbed. sokhara ergeben hat), das kann nach den untersuchungen von Mahn und Dozy (Glossaire s. v.) keinem zweifel mehr unterliegen; frz. masque natürlich ebendaher, aber durch das ältere masca in der form beeinflusst. das in deutschen glossen (selten) erscheinende talamasca, mhd. talemasge, mndl. talmasche, larva dürfte aus Frankreich (talmasche, entalemaschier) kommen; an eine combination von talmen+masca oder zâla+masca oder zusammenhang mit arab. tamaskhara, motamaskhir, tamaskhor (Dozy aao. s. 306) ist nicht zu denken. auch dass masca als imperativ gefasst, tala von mlat. talare vorgesetzt sei, wie in chantepleure der erste teil, das bekannte mlat. cánnata, auf cantare gedeutet den zweiten erzeugte, ist nicht anzunehmen, da der für imperativcomposita (abgesehen von gemination) notwendige gegensatz gebräche. es ist zu wenig über das wort überliefert; aber das wenige ist deutscher herkunft der zusammensetzung ganz und 2. aus amore wird amoraccio, amorazzo, plumpe liebe, gebildet (es steht im wörterbuch, nicht in meiner phantasie!). vorgesetzt ergibt s-morazzare, einem etwas durch plumpes caressieren abjagen.'

gar nicht günstig. 1 'mata ragazza figlia, ted. maedel ragazzo, onde madchen ragazza; anglosassone maeden, ingl. maid fanciulla.' dieser unsinn steht natürlich nicht in dem citierten artikel bei Diez; es ist dort (Etym. wb. II' s. v. matto) ahd. magat, mhd. maget, wobei man wegen des ital. tt eine härtere aussprache des g annehmen müsse, als das nächstliegende genannt; er setzt also eine form makat (strengahd. makad) voraus, bemerkt aber, was vollkommen richtig ist, dass das wort noch genauer zu untersuchen sei. 'mauser o mausser zotico, sgarbato forse il ted. mauser' nicht unmöglich, da solche worte sich leicht übertragen, aber noch weiter zu prüfen.

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Schlimmer als hier, wo die unzulänglichkeit teilweise durch die tatsächliche schwierigkeit der fälle entschuldigt wird, ist es wenn zb. das durchaus sichere berger vervecarius angefochten und von hd. berg geleitet wird. kurz, in den dilettantischen ausführungen ist wenig belehrung zu finden; dabei aber ist die zusammenstellung (welche übrigens die dem dialect. mit der schriftsprache gemeinsamen worte grofsenteils ausschliefst und selbst speciell piemontesisch-deutsche vergisst) an sich interessant und nützlich. G. BAIST. HSTÖCKEL, Otto von Botenlauben. neue untersuchung und ausgabe seiner dichtungen. Würzburger dissertation. München 1882. 68 ss. 8°. gegen die resultate dieser arbeit, welche nach einem kurzen resumé unserer historischen kunde von dem grafen und einer keineswegs erschöpfenden darstellung seiner sprache und metrik die chronologie der lieder feststellen will, muss ich mich durchaus ablehnend verhalten. denn die anordnung steht und fällt mit der willkürlichen, sogar unwahrscheinlichen annahme, dass Ottos gedichte dem verhältnis zu seiner gemahlin entsprungen seien. auch im einzelnen greift die argumentation, weil überscharf, vielfach fehl. so gleich bei der strophe Karvunkel ist ein stein genant (MSH 1, 27'). Lachmanns datierung derselben auf das jahr 1208 wird verworfen, weil damals Otto in Syrien geweilt habe; 'ohne seine anwesenheit in Deutschland aber wäre die vertrautheit mit dessen schicksalen nicht gut erklärlich.' als ob die bedeutsame tatsache, dass der deutsche könig nicht in den besitz der reichskleinodien gelangen konnte, nicht rasch sich auch im orient würde verbreitet haben. und ebenso wenig geht an sich aus diesem liede hervor dass es nach Ottos verheiratung falle; wenn der sinn des ganzen der ist: mein schatz wird mir vorenthalten wie dem könig der seine, so müste, wer Ottos lyrik als auf dessen gemahlin bezüglich auffasst, vielmehr den umgekehrten schluss ziehen. der leich ferner wird für das

ich bemerke nachträglich dass Wackernagel ein ahd. dala ‘larva' anführt. es wäre demnach das halbvergessene deutsche durch ein fremdwort verdeutlicht wie in mhd. lintrache.

jahr 1219 in anspruch genommen, weil str. 27. 28 das baldige erscheinen von Ottos frau in Deutschland angekündigt sei. aber gerade dies gedicht erscheint, unbefangen betrachtet, im munde eines verheirateten ganz unmöglich, vgl. zb. am schlusse daz mir an dir gelinge und enphahen müeze süezer minne gebe. wir werden darauf verzichten müssen, die lieder des grafen von Botenlauben ihrer reihenfolge nach zu bestimmen. WTOISCHER, Aristotilis heimlichkeit. separat - abdruck aus dem jahresberichte des k. k. staats-ober-gymnasiums in Wiener-Neustadt. Wiener-Neustadt 1882. vi und 42 ss. 8o. diese aus mehr als 3000 vv. bestehende md. übertragung der pseudoaristotelischen Secreta secretorum, welche der zweiten hälfte des 14 jhs. angehören dürfte, ist lexicalisch (nach dieser seite bereits in Lexers Nachträgen verwertet) und syntactisch gleich interessant; das verständnis des gedichtes würde aber erleichtert worden sein, wenn reichlichere interpunction angewandt wäre. die ausgabe beruht auf einer Wolfenbüttler (a) und einer Wiener hs. (b); letztere verfährt allerdings meist recht willkürlich mit dem texte, in einzelnen fällen hat sie aber doch ursprünglicheres erhalten als der Wolfenbüttler codex, welchem Toischer im allgemeinen den vorzug gibt. so gleich v. 45 Vch (ouch a) vursten sie diz buch bereit, denn nur für fürsten ist es bestimmt, wie v. 3009 ausdrücklich angibt. dagegen würde ich v. 254 ware nicht gegen vare von b eingetauscht haben: durch dine ware heifst um deiner sicherheit willen, aus sorge für dich. 3005 muss man wol lesen ich nam durch lust in minen mut; 3068 ist drinaldic gewis nur ein druckfehler statt drivaldic.

BERICHTIGUNG Zu Zs. 26, 374. 375.

Wie mir Reinhold Köhler gütigst mitteilt, ist im ersten briefe der herzogin Amalia an Stark anstatt Luder er vielmehr Lude cus zu lesen; gemeint ist der 'geheime secretarius und scattolier' der herzogin, Johann August L. die ziemlich undeutlichen schriftzüge der herzogin gestatten die eine wie die andere lesung. im 6 briefe der herzogin ist manschafenten, nach Erich Schmidts vermutung, wahrscheinlich nur schreibfehler für mannschaften. Strafsburg, 24 october 1882. E. MARTIN.

Das folgende preisausschreiben geht uns mit der bitte um veröffentlichung zu:

Der unter dem protectorate Ihrer königl. hoheiten des grofsherzogs Karl Alexander von Sachsen und des prinzen Georg von Preufsen stehende Verein für deutsche litteratur (gegründet 1873),

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