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ihm gedrungen war. Wäre ihm demnach der Begriff eines steinernen Mauerringes geläufig gewesen, dann würde er nicht ermangelt haben, die Wunderstadt mit einem solchen auszustatten statt mit einer Befestigung aus Palissaden. Eine Mittheilung des Herodot, deren Bedeutung zuerst von Nissen 1) richtig gewürdigt wurde, beweist, dass die Jonier erst verhältnissmässig spät steinerne Stadtmauern zu bauen anfingen. Die Phokaier befestigten ihre Stadt mit einer steinernen Mauer erst um die Mitte des sechsten Jahrhunderts v. Chr., als sie sich von den Persern bedroht fühlten, und verwendeten dazu die Mittel, die ihnen Arganthonios, der griechenfreundliche König von Tartessos, zur Verfügung gestellt hatte. 2) Ferner gehört hierher die Nachricht, dass die jonischen Bürgerschaften im Jahre 546 v. Chr., nachdem Kyros Sardes eingenommen hatte, ihre Städte mit Mauern umgaben. 3) Allerdings möchte ich hieraus keineswegs mit Nissen den Schluss ziehen, dass alle diese Städte bis zum genannten Termine stets offen gewesen seien. Vielmehr spricht zum Mindesten alle Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Jonier, als sie anfingen Kleinasien zu besiedeln, die neu gegründeten Ortschaften zum Schutze gegen die umwohnenden Barbaren mit Befestigungswerken umgaben, die wir uns ähnlich zu denken haben, wie die in den homerischen Gedichten geschilderten. Hatten sich die Verhältnisse für längere Zeit friedlich gestaltet, dann liess man die Wälle verfallen. Drohte Gefahr, dann wurden sie eilig wieder hergestellt. Und, da der Aufbau einer steinernen Mauer mehr Zeit und Kosten erforderte, als das Aufwerfen eines Erdwalles und das Einrammen von Palissaden, so ist es wohl möglich, dass die letztere Befestigungsweise von einzelnen jonischen Gemeinden noch im sechsten Jahrhundert v. Chr. angewendet wurde. Eine schlagende Analogie zu dieser Auffassung des Sachverhaltes bietet die spätere Geschichte von Lakedaimon dar. Sparta war lange Zeit eine offene Stadt. Erst, als die Macht des Staates in Verfall gerathen war, wurde von der alten Überlieferung abgewichen und Sparta bei dem Herannahen der Streitkräfte des Demetrios Poliorketes durch Gräben und Palissadenwälle geschützt. 4) Als Pyrrhos die Stadt bedrohte, nahm man rasch eine Restauration und Verstärkung dieser Befestigungswerke vor. 5) In dem weiteren Verlaufe der Geschichte hören wir

1) Pompeianische Studien p. 583-584.

2) Herodot. I 163.

3) Herodot. I 141.

4) Pausan. I 13, 6.

5) Pausan. VII 8, 5.

wieder von Mauern, die der Tyrann Nabis errichten liess. 1)
Sie wurden durch eine Verfügung des achäischen Bundes im Jahre
189 v. Chr. dem Erdboden gleich gemacht, 2) später aber auf
Befehl der Römer wieder hergestellt.3)

Zu Seite 20. In Folge der ganz neuerdings bei Povegliano
(südwestlich von Verona, in der Nähe von Villafranca) gemachten
Funde ist die Wahrscheinlichkeit gewachsen, dass das Schwert
zu der Bewaffnung der Pfahldörfler gehörte. Eine daselbst ent-
deckte Nekropole enthielt Gegenstände, die fast durchweg genau
mit den in den Terremare gefundenen übereinstimmen, und
mehrere aus Bronze gegossene Schwerter. Vgl. G. Pellegrini
di un sepolcro preromano scop. a Povegliano veronese (Vol. LVI
dell' accademia d'agricoltura, arti e commercio di Verona, Verona
1878), wo die Schwerter auf Taf. III abgebildet und Seite 20 ff.
besprochen sind.

Zu Seite 37 Anm. 3. Anders und, wie mir scheint, richtiger
urtheilt über das Vorkommen derselben Ortsnamen in Sicilien und
an der ligurischen Küste Kiepert Lehrbuch der alten Geographie
p. 382 Anm. 3. Er erklärt diese Erscheinung daraus, dass auch
die älteste Bevölkerung Siciliens eine ligurische war.

Zu Seite 43 und 116. Wie mir Herr A. S. Murray mit-
theilt, wird die Ansicht Carricks, dass sich die Schotten noch zur
Zeit des Wallace steinerner Beile bedient hätten, von Herrn
Joseph Anderson, gegenwärtig dem bedeutendsten Kenner schotti-
scher Alterthümer, bezweifelt.

Zu Seite 46. Über die auf der Serviusmauer eingemeisselten
Zeichen ist nunmehr ein zweiter Artikel von Bruzza in dem Bulle-
tino della commissione comunale VI p. 177, 191 ff. zu ver-
gleichen.

Zu Seite 76. Hier ist von mir die Rede des Odysseus
Od. XIX 107 ff. übersehen worden, in welcher der Fische als
eines geläufigen Nahrungsmittels gedacht wird. Doch hat man
zu bedenken, dass dieses Buch der Odyssee nach Kirchhoff's Unter-
suchungen sehr jungen Ursprunges ist.

Zu Seite 86. Unterdess haben sich auf dem Esquilin noch
mehrere andere mit der Hand gearbeitete und schlecht gebrannte
Thongefässe gefunden, auf denen buchstabenähnliche Zeichen
eingeritzt sind. Vgl. Bull. della commissione comunale VI
p. 180-186, 188.

1) Pausan. VII 8, 5.
2) Pausan. VII 8, 5.
3) Pausan. VII 9, 5.

Liv. XXXIV 38, XXXIX 37.
Liv. XXXVIII 34, XXXIX 37.

Zu Seite 88 Anm. 3. Neuerdings sind einige halbmond-
förmige Henkel auch in dem ältesten Theile der Nekropole von
Suessula gefunden worden. Bull. di paletn. ital. IV p. 107
Not. 11. Auch einige von Schliemann in Mykenae ausgegrabene
Henkel erinnern an diesen Typus. Schliemann Mykenae Taf.
XVII 95, p. 120 (unterste Reihe). Vgl. auch ebenda p. 118 n.
159, p. 119 n. 160.

Zu Seite 89. Radförmige Gegenstände aus Bronze und Blei,
die in der Mitte mit Stiften versehen sind, fanden sich auch in
Mykenae. Schliemann a. a. O. p. 83 n. 120. Vgl. p. 125, 126.

Seite 103 Zeile 6 (von oben) lese man »Zeltgenossen<«< statt
>>Zeitgenossen«.

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