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bieten, eine Lesart, die jetzt allgemein aufgegeben ist; cf. Dietsch z. St.

Nach der besten Ueberlieferung findet sich also quis noch nicht im Catilina, dagegen im Jug. als Dativ: 14. 10; 18. 1; 66. 4; 80. 5; 81. 1; 111. 2; in den Historien or. Lep. 6; II 15 D; IV 69; als Ablativ: bereits J 7. 7; 13. 6; 25. 4; 28. 4; 70. 5; 80. 3; 85. 37; 105. 1; Historien or. Cot. 1; ep. Pomp. 6; I 18; II 23; II XI 20 Jord.; IV 40; inc. 78; Brünnert p. 31; Constans p. 9; Garbari, de quibusdam stili Sall. proprietatibus (Prog. Trient 1871) p. 22; Uri a. a. O. p. 45; Wolff, a. a. O. p. 10; Opitz, Fleck. Jahrb. 1883 p. 219; Wirz zu Jug. 7. 7.

Hieran möge sich die Bemerkung reihen, dass in den erhaltenen Resten der Historien cf. 'Sallustiana' 1. Heft p. 25 nur die Form se, nie sese, angetroffen wird, weshalb ich V 10 D lieber se statt sese mit Douza corrigieren möchte, wiewohl ich gern zugebe, dass das Fehlen von sese auf einem reinen Zufall beruhen kann, cf. Opitz in der Anzeige des erwähnten Heftes der 'Sall.' im Archiv VIII p. 152 Für Caesar vgl. Meusel in seiner Caesar-Gramm. Jahresber. des phil. Vereins Z.f. G.W. 1894 p. 233.

So beliebt und häufig bei Sallust die Perfect-Formen auf-ere sind cf. Brünnert a. a. O. p. 8, Schultze, de archaismis p. 81, so selten verhältnissmässig die syncopirten. Wir begegnen einer solchen zuerst C 18. 8 maturasset, dann noch 20. 5 audistis, 20. 14 optastis, 23. 2 und 4 audierat, 49. 4 audisse; sie verschwinden hierauf bis zum sporadischen audierat J 55. 8, um erst im letzten Theile des Jug. 104. 4 errasse, 108 1 audierat und in den Historien wieder öfters aufzutauchen: or. Phil. 15 violasti, or. Phil. 17 petieritis, or. Macr. 13 quiessetis; cf. Wagener, Beiträge zur lat. Formenlehre (Progr. Hauptschule Bremen 1878) p. 6 ff. für Caesar noch Meusel, Caesar-Gr. p. 240 f. und Lange, Fleck. Jahrb. 1895 p. 829.

Als zur Formenlehre im weiteren Sinne gehörig ist.

hier zunächst noch der Gebrauch einiger Substantiva zu erwähnen, worauf Wölfflin aufmerksam macht.

Wie wir bei Tacitus necessitudo erst in den Annalen antreffen, sonst in der Bedeutung Noth, Nothwendigkeit immer necessitas, so umgekehrt bei Sallust necessitas erst in den Historien, or. Lep. 15, ep. Pomp. 8; im Cat. und Jug. nur necessitudo; somit dürfte Wölfflin XXV p. 99 nicht Recht haben, wenn er zur späten Verwendung von necessitudo bei Tacitus bemerkt „auch dies nach dem Vorgange des Sallust"; vgl. noch Oestling, de elocutione C. Sall. Crispi (Diss. Upsala 1862) p. 39; Schultze, Archaismen p. 62; Wolff a. a. O. p. 6 u. 7.

Dagegen fehlt bei ihm das gewöhnliche claritas gänzlich als Ersatz tritt dafür claritudo ein J. 2. 4 und 17. 4 (nicht 2. 7, wie bei Wölfflin a. a. O.), vgl. Oestling p. 24; Brünnert p. 40; statt des gebräuchlicheren satietas J. 31. 20 erscheint in den Historien II 29 D wiederum das veraltete satias, vgl. Oestling p. 56; Brünnert p. 45; Schultze p. 62; Wölfflin XXV p. 125 und überhaupt zum Gebrauch der seltneren Subst. Anschütz, selecta capita de syntaxi Sall. (Diss. Halle 1873) p. 10 ff.

Collubet, um noch eine Verbal-Veränderung kurz zu berühren, findet sich noch C 51, 9 und zwar persönlich gebraucht nach PVC quae victoribus collubuissent (Oestling p. 24), unpersönlich nach z; sonst behauptet den Platz nur lubet; cf. Antoine z. St.; Wölfflin, Vulgärlatein, p. 160.

Im Gebrauche einiger Partikel-Doppelformen ist hervorzuheben, dass uns dein nur zweimal im Catilina begegnet: 38. 1 und 59. 1, wo z deinde bieten, während diese Form in Jug. bereits 31 mal erscheint, oft auch in den Historien, cf. Opitz, Fleck. Jahrbb. 1885 p. 270, in dessen Sammlung jedoch J 94. 6 dein super und J 101. 6 dein Numida fehlen, 'Sallustiana' 1. Heft p. 22. Ebenso lesen wir deinde vor Consonanten im Cat. nur zweimal: 32. 1 deinde se, 37. 6 deinde multi gegen 14 Stellen in dem allerdings fast noch einmal so grossen Jugurtha. Dass übrigens

in Wölfflins Worten XXV 106 Sallust gebrauche dem Taciteischen Gebrauche entsprechend dein nie vor Consonanten ausser Hist. II 96, 6 D, wo gegen V dein zu schreiben sei, 'nie' statt 'nur verdruckt ist, sieht man auch ohne Sammlung der Stellen aus dem Vorhergehenden p. 105: „es tritt [bei Tacitus] zugleich die bisher nicht beobachtete Unterscheidung ein, dass dein ohne Ausnahme nur vor Consonanten, deinde vorzugsweise vor Vocalen steht." Freilich weiss ich mit der Bemerkung über Sall. Hist. II 96, 6 (ep. Pomp.) nichts anzufangen: dort heisst es Quid deinde proelia . . .; Kritz liest dein.

Wie sich statt neque die kürzere Form nec nur zweimal findet und zwar erst am Ende des Jug. 107. 1 nec quemquam und in den Historien or. Cot. 7 nec minus, so umgekehrt die vollere Form sive nur einmal im Cat. 31. 6, sonst nur noch die kürzere seu-seu: C 49. 4 u. J 103. 2.

Ni vor Vocalen erscheint zuerst C 7. 6 ni ea, dann wieder J 53. 7 ni utrimque, hier, wenigstens nach Dietsch's Angaben, ohne jede handschriftl. Var. mit nisi, 77. 1 ni id, Hist. inc. 89 ni in (= I 74 M.); das Uebergewicht vor Vocalen behält nisi: C 13. 1; 52. 33; J 3. 3; 31. 26; 54. 5; 61. 1; Hist. or. Lep. 17; or. Phil. 15; ep. Mith. 2; 12; II 86; III 54. Für ni vor Consonanten lässt sich keine feste Grenze in Sallust's Sprachgebrauch finden: er hat die Form in allen Zeiten wenn auch in beschränkterem Masse als nisi angewandt.

Neve steht vor Consonanten nur C 33. 5 neve nobis, dann nie wieder ausser Hist. inc. 49 (8 M.) neu quid miles neve pro milite, sonst stets neu, welche Form hinwiederum nie vor Vocalen Platz hat (vor solchen neve C 34. 2; J 45. 2; 58. 5).

Ueber rursus und das einmalige rursum J 69. 1, desgleichen über adversus und adversum vgl. „Sallustiana" 1. Heft p. 21 f., wo ich auch vor dem Missverständniss, das durch Wölfflin's Worte XXV 103 leicht entstehen kann, gewarnt habe.

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61. 5; 73. 6; 85. 7; 110. 1; 112. 3; Hist. I 12 D (16 M.); II 17 (59 M.), wobei ich die Sätze nach fore, efficere, perficere etc. mit Dahl, die Partikel ut p. 232, BergerLandgraf § 299; Gossrau2 § 399, 1 p. 447, Schmalz, Schulgr. § 286. 3 gegen andere Grammatiker wie Madvig $372, Lattmann § 147, Ziemer § 298 wohl natürlicher für consecutive als finale ansehe; vgl. auch Stegmann in Fleck. Richters Jahrbb. 1894, II p. 27 Nr. 14. Häufiger ist ut, z. B. J 5. 2; 7. 4; 13. 7; 14. 9; 14. 11; 24. 2; 24. 10; 31. 26; 46. 8; 61. 5; 63. 5; 75. 7; 85. 11; 111. 1; Hist. or. Lep. 8; 19; or. Phil. 19; or. Cot. 5; II 19; inc. 97; fraglich ist II 34.

Als Exclamativ- und Temporal-Partikel erscheint je einmal ut: or. Phil. 15 ut te neque hominum neque deorum pudet! und Hist. IV 18 exercitum dimisit ut primum Alpis digressus est.

Zahlreicher sind die Veränderungen auf dem

syntaktisch-stilistischen Gebiete.

Dieselbe Härte in der Congruenz (Wölfflin in Bursians Jahresber. 1873, 12. Heft p. 1666), wie sie an den beiden bekannten Stellen C 18. 1.. coniuravere ..; de qua*) dicam (Badstübner p. 10, Anschütz p. 24) und (56. 5 interea servitia repudiabat cuius**) initio.. concurre

*) Ueber verschiedene Heilungs- und Erklärungsversuche der Stelle: Kvičala, Beiträge zur Kritik und Erklärung von Sall. Catilina (Zeitschrift für österr. Gymn. 1863) p. 600 f., Prammer, Sallustianische Miscellen p. 3 f., Robolski, Sallustius in conformanda oratione quo iure Thucydidis exemplum secutus esse existimetur (Diss. Halle 1881) p. 39; Schild, quibus in rebus Sall. Thucydidem respexerit (Progr. Real-Gymn. Nordhausen 1888) p. 15.

**) Cuius generis: Prammer, Novák, Martin Clar. Gertz; cf. Kvičala a. a. O. p. 621, Prammer a. a. O. p. 5 und Vorrede in der Ausg. p. XI, Ortmann, scriptorum latinorum loci non pauci vel explanantur vel emendantur (Progr. Schleusingen 1882) p. 11, Robolski a. a. O. p. 7, Schlee im Jahresber. 1890 p. 74; Schild a. a. O. p. 9.

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