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In grossen Zügen, ohne irgendwelchen Anspruch auf Erschöpfung des Thema's zu erheben ich bemerke dies nochmals habe ich im vorausgehenden Theile die genetische Entwickelung von Sallust's Stil zu skizzieren versucht und hierbei manchen Punkt nur andeutungsweise berührt: ausführlich will ich im Folgenden eine Frage behandeln, die, so nebensächlich auch im ersten Augenblick ihre Beantwortung für die Grammatik erscheinen mag, doch für das Gesammtgebäude derselben nicht minder wie für die Kritik und Textconstituierung gleichwerthig mit der Beobachtung jeder anderen Sprachgewohnheit eines Schriftstellers ist, bisher aber wie in den Schriften über die Syntax der einzelnen Autoren überhaupt, so auch in denen über Sallust nur ganz beiläufig gestreift wurde): ich meine die Stellung, Wiederholung und Weglassung der Praepositionen.

Vorzüglich auf erstere hat Wölfflin in den erwähnten Jahresberichten und nach ihm Gerber, 'nonnulla de usu praepositionum apud Tacitum' (Progr. Glückstadt 1871) p. 1 bis 8

sein ganz besonderes Augenmerk gerichtet und durch genaue Bestimmung des diesbezüglichen Taciteischen Sprachgebrauchs innerhalb der einzelnen Perioden seiner Arbeit sichere Anhaltspunkte für die Feststellung der richtigen Lesarten gewonnen, ebenso für die Beurtheilung vieler Stellen, die vorher mit den landläufigen Ansichten über Tacitus' Diction nicht in Einklang zu bringen waren, wie er auch andererseits auf Grund seiner Beobachtungen die Emendationen einzelner Gelehrter, namentlich

*) Cf. auch Graeber, de praepositionum lat. collocatione (Diss. Marburg 1891.) p. 1 ff.

Ritter's, theils als überflüssig, theils als geradezu falsch zurückgewiesen hat.1)

Erst neuerdings aber wurde in den Dissertationen von Graeber 'de praepositionum latinarum collocatione' (Marburg. Ehrhardt 1891) und Degering 'Beiträge zur histor. Syntax der lat. Sprache' (Erlangen, Vollrath 1893) die Stellung der Praepositionen zum Gegenstande einer besonderen Untersuchung und eingehenderer Erörterung erhoben; die Wiederholung und Weglassung derselben harrt noch einer erschöpfenden Gesammtdarstellung, vgl. auch Landgraf zu pro Rosc. Am. p. 359.

So hoffe ich denn, dass eine ausführliche Besprechung der Praepositionalstilistik mit Anführung aller einschlagenden Stellen auch für Sallust von Nutzen sein wird, zumal in dieser Beziehung für ihn noch sehr wenig geschehen ist in den Commentaren und einzelnen grammatischen Arbeiten ist auf die Stellung, Wiederholung, Weglassung der Praepositionen theils gar keine Rücksicht genommen (Constans, Badstübner, Wilkens, 'Beiträge zur Syntax des Sallust [Progr. Lahr 1888], Christ. de abl. Sall. nur einmal beiläufig p. 51, worüber später), theils sind die Stellen nicht vollständig angeführt, z. B. bei Weinhold, quaest. Sall. p. 17, Opitz, Fleck. Jahrb. 1885 p. 268, ebensowenig kann die erwähnte Schrift von Graeber für Sallust als genügend gelten, was übrigens der Verfasser p. 72 selbst zugiebt.

1) Vergl. Philologus XXV pp. 98; 、116; XXVI p. 101; XXVII pp. 120 f.; 121; 129; 142.

Erster Abschnitt.

Die Stellung der Praepositionen.")

1. Die Stellung zwischen Adjectiv
und Substantiv.

Abgesehen von den besonderen Stellen, wo das zum Substantiv hinzutretende Attribut ein Pronomen ist, hat Sallust weder im Catilina noch im Jugurtha die Praeposition zwischen Adjectiv und Substantiv gestellt ausser in folgenden Formeln: multos post

2) Für Cicero Stürenburg zu pro Arch. deutsche Ausg. p. 27–35. Die beiden bekannten Abhdlgn. von Schüssler "Zur Lehre von den Praepositionen bei Cic." (Programme des Kaiser Wilhelms-Gymn. Hannover 1880 und 1881) befassen sich nicht mit dieser Frage.

Für Caesar Fischer, Rectionslehre II p. 17 f., Meusel, CaesarGramm. im Jahresber. des phil. Vereins Z. f. G.W. 1894 p. 312.

Für Livius ausführlich Novák, gramm.-kritische Studien zu Livius (Prag 1894) p. 124 ff., p. 251 f.

Für Tacitus Gerber in dem oben angef. Progr., Constans, étude sur la langue de Tacite § 295, Draeger, Syntax des Tacitus § 225, Gantrelle, grammaire et style de Tacite § 157. Weinkauff, de Tacito dialogi. . auctore p. 103, Greef, de praepositionum usu apud Tacitum (Diss. Göttingen 1869) pp. 12 u. 40, Maué, de praepos. ad usu Taciteo (Diss. Göttingen 1870) p. 70 ff., Hensell. de praep. per usu Taciteo (Diss. Marburg 1876) p. 6; Novák, analecta Tacitea (1897) p. 19.

Für Nepos Lupus, Sprachgebr. pp. 19 u. 81 f.

Für Plinius Kraut, Syntax und Stil des jüng. Plinius (Progr. Schönthal 1872) § 22.

Für Curtius Vogel, Einleitg. $ 55.

Für die Scriptores hist. Aug. Cotta, quaest. gramm. et criticae (Diss. Breslau 1883) p. 29.

Für Varro Heidrich, der Stil des Varro (Progr. Melk 1892) p. 20 und Krumbiegel, de Varroniano scribendi genere (Diss. Leipzig 1882) p. 20.

Für Ovid behandelt das Thema Hilberg in seinem grossen Werke

annos C 37. 11; paucos) post annos J 9. 4; 42. 1, während er sagt post paucos dies C 30. 1; J 90. 2; Hist. II VIII A 5 Jord., unsicher nach Vermuthung noch II 47 M; post illa tempora C 38. 2, post eum diem C 48. 3, post multas tempestates J. 73. 7, post aliquot dies Hist. III VI R 1 Jord., ante id tempus J 43. 5; cis paucos dies Hist. inc 23 D. I 70 M, und mit Ordinalien post diem quintum J 102. 2, post diem decimum J 109. 3, post diem octavum J. 112. 2, in diem tertium constituunt J 66. 2; vgl. hiermit post annum Hist. II 23 D 70 M und hierüber Dinter zu Caes. b. g. IV, 1. 7. Post dies quadraginta J. 76. 5. ist später noch zu besprechen.

Bezüglich der ersteren Wendungen möchte ich es aber nicht ohne Weiteres zugeben, dass man mit Weinhold a. a. 0. p. 17 und Graeber p. 79 in der Zwischenstellung der Praeposition einen der täglichen Umgangs- und Verkehrssprache eigenthümlichen Gebrauch zu erkennen hat: auffallend ist es ohne Zweifel, dass in den Komödien des Plautus und Terenz, die doch in erster Linie die dem

'Gesetze der Wortstellung im Pentameter des Ovid' p. 161 ff. für uns weniger von Belang, da hier die dichterische Freiheit eine zu grosse Rolle spielt.

Für Virgil von Boltenstern, 'Bemerkungen über die Wortstellung insbesondere über die Stellung der Praep. in Virgils Aeneis' (Progr. Dramburg 1880).

Für Seneca trag. Genius, de L. Annaei Sen. poetae trag. usu praepositionum (Diss. Münster 1893) p. 50 und Spika, de usu praepos. in L. Annaei Sen. trag. (Progr. Staatsgymn. Wien XVII 1893) unter den einzelnen Praepositionen.

Für das Griechische Blackert. de praepositionum apud oratores atticos usu quaest. selectae (Diss. Marburg 1894) p. 23 ff. Speciell für Plato Lina, de praep. usu Plat. quaest. sel. (Diss. Marburg 1889) p. 13 ff. und für Plotinus Seidel, de usu praep. Plotiniano quaest. sel. (Diss. Breslau 1886) p. 23.

3) Vgl. auch Reckzey, über grammat. und rhetorische Stellung des Adjectivums bei den Annalisten, Cato und Sallust (Progr. Luisenstädt.-Gymn. Berlin 1888) p. 24 c., p. 26 Anf.

sermo cotidianus geläufigen Ausdrücke repräsentieren, die Vorausstellung sich findet, cf. ante hunc diem Plaut. Menaech. 305, 500, 794, Stich. 267, Capt. 634, Epid. 576, Trin. 961, Pseud. 621, ante hesternum diem Pseud. 731, post hunc diem Menaech. 112, 477, 692, Most. 436, Mil. 565, Amph. 672, Rud. 1416, cis paucas tempestates Most. 18, cis dies paucos Truc. 348, cis paucos menses Merc. 153; ebenso Terenz, Z. B. ante hunc diem Hec. 641, 863, 880. Zwischenstellungen notiert Graeber nur folgende unum in diem Pseud. 534, sescentos in dies Menaech. 895. Für Cicero's Briefe bemerkt Graeber p. 79 zwar ausdrücklich, dass sie wider Erwarten nicht mehr Zwischenstellungen aufweisen als die Reden, doch würde durch eine genauere Untersuchung Graeber ein anderes Resultat erhalten haben: in der That findet sich in Cicero's Briefen die Zwischenstellung recht häufig. Zahlen sprechen am deutlichsten: ad fam. I 1. 2; 2. 1; 6. 2; 8. 3; 9. 8; 9. 11; II 3. 2; 4. 2; 7. 3; 8. 1; 8. 2; 12. 1; III 1. 2; 5. 1; 12. 2; IV 9. 1; 9. 2; 13. 6; V 2. 2; 2. 9; 8. 1; 12. 10; 18. 2; 20. 2; VI 2. 2; 3. 4; 5. 2; 6. 13; 10. 2; VII 8. 4; 17. 1; 27. 2; VIII (die Caelius-Briefe); IX 3. 2; 14. 4; 14. 8; X 1. 2; 2. 2; 3. 2; 10. 2; 25. 2; 26. 3; 26. 3; XI 8. 2; 12. 1; XII 2. 1; 24. 2; 29. 6; XIII 7. 5: 8. 3; 16. 2; 16. 4; 17. 1; 17. 2; 26. 2: 32. 2; 34: 35. 2; 40; 49; 53. 1; 55. 2; 56. 3; 56. 3; 65. 1; 69. 2; 70; 78. 2; XIV 14. 2; XV 2. 4; 8; 13. 1; 14. 2; XVI 4. 2; 4. 3, ad Atticum I 5. 8; 6. 2; 13. 4; 14. 2; 14. 6; 15. 2; 16. 8; 16. 17; 17. 1; 17. 8; 20. 1; II 3. 3; 8. 1; 15. 1; 17. 2; 18. 1; 18. 2; 19. 1; 19. 3; 20. 3; 22. 3; 24. 3; 25. 2; III 3. 4; 8. 1; 10. 3; 13. 1; 14. 1; 18. 2: 21; 27; IV 2. 7; 3. 4; 8a. 2; 9. 1; 15. 3; V 2. 1; 11. 5; 13. 1; 16. 1; 18. 1; VI 1. 6; 1. 9; 2. 6; 2.

2;

18. 7; 19. 4;

VIII 1. 3; 2. 2; 5.

7; VII 3. 1; 6. 1; 7. 1; 9. 2; 13 b. 1; 11 B 3; 11 D 1; 12 A 1; 14. 2; IX 2 a. 2; 7. 3; 10. 2; 19. 1; X 2. 1; 4. 1; 4. 1; 4. 2; 4. 5; 7. 1; 11. 1; 12b. 1; 12 b. 1; 14. 1; XI 9. 3; 12. 1; 13. 2; 14. 1; 18. 1; 25. 1;

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