Immagini della pagina
PDF
ePub

in), ducere, namentlich aber habere 22) gewesen zu sein: in deorum numero astra esse ducenda de nat. deor. II 42, eos in hostium numero ducit Verr. V 64, in desertorum ac proditorum numero ducuntur Caes. VI 23. 8, in hostium numero duceret Caes. VI 32. 1, deornm numero eos solos ducunt, quos. . Caes. VI 21. 2 (hierzu Anton, Studien I p. 156), in virorum bonorum numero haberi pro Rosc. Am. 116 (vgl. in magnis viris non est habendus de off. I 65), in deorum habet numero de nat. deor. I 36, ferner eod. 43, III 48, de off. I 3, Lael. 7, de oratore I 72 und so bei Cicero häufig, cf. Holtze, Phraseologia Ciceroniana p. 31 f; ohne in z. B.: iudicum numero haberi volunt Tusc. I 98. hostium numero habebantur ad Att. XI 6. 6, reductos in hostium numero habuit Caes. b. g. I 28. 2 gegen hostium se habiturum numero Caes. VI 6. 3 (Dinter z. St.). Für Abstracta führe ich z. B. an nihil aliud in bonis haberet nisi honestum de fin. III 11, nihil in malis ducamus Tuse. I 118, hoc velim in maximis rebus et maxime necessariis habeas ad Att. V 5 Ende; vgl. hierzu numinis loco habitum Tac. Ger. 8, prodigii loco habitum est ann. 13,58, testimonii loco ducere Quint. V 9. 10, in gloria ducere Plinius hist. n. 31, 6, Draeger, hist. Synt. I § 170, 3d, Schmalz, Sprache des Pollio 2 p. 21.

Bei diesem Thatbestande drängt sich einem unwillkürlich die Frage auf, ob es wohl denkbar ist, dass Sallust überhaupt aliquem in locum alicuius ducere sagen konnte. Gegen Weinhold a. a. O. p. 26, Dieck, a. a. O. p. 31 f. vertheidigt Boese a. a. O. p. 16 diese Lesart, findet damit aber nicht die Billigung von Wirz, phil. Anzeiger VII p. 152, welcher glaubt, der genannte Gelehrte werde in der

22) "Habitus sum gebraucht Cic. öfter als existimatus oder putatus sum; ductus sum fand ich nicht, aber zu ducuntur, ducendus sum u. ähnl. cf. Schmalz, Antb. s. v. habere S. 585" sagt Brinker, Bemerkgn. z. lat. Gr. (Progr. Schwerin 1895) p. 9, vgl. noch Schmalz, Erläutergn. * Anm. 48.

9

Empfehlung dieser Construction mit Gerlach allein stehen. In der That dürfte von neueren Herausgg. nur LongFrazer (zum Bedauern Eussner's, Phil. Anz. XV p. 339) und Schmalz an der gedachten Lesart festhalten, letzterer freilich im Widerspruche mit seinem Antibarbarus s. v. ducere p. 434 Ende, wo er den Ablativ angiebt. Für die Möglichkeit dieser Syntax wurden bisher ausser dem Beispiel Cic. de or. I 183, das ich vorhin als unzulässig bezeichnen musste, immer angeführt Cic. Verr. V 73 in eorum locum et ad eorum numerum cives Romani hostilem in modum cruciati. (Halm und Emil Thomas z. St.) und Justin XII 12 iussus praeesse in Antipatri locum, aus Sallust selbst vor Allem ne quis modestiam in conscientiam duceret J. 85. 26, in gratiam habituros J 111. 1 und cum talem virum in potestatem habuisset J 112. 3 (Schultze, de archaismis p. 37), während praedae loco aestumantur or. Phil. 5 für die gegentheilige Annahme sprechen soll; vgl. auch Hercher, Gebrauch des Acc. bei Sall. (Progr. Gera 1878) p. 13. Von diesen Sallustianischen Belegen besitzt nach Eussner, phil. Anz. XV p. 339 nur J. 85. 26 aber auch nur scheinbar eine gewisse Aehnlichkeit, im Grunde ist gleichfalls diese Stelle verschieden, da hier ducere in aliquid aus einem Begriff oder Ding in der Auffassung und Darstellung etwas anderes machen bedeutet, wie rem in superbiam vortere J 82. 3 oder non bene consulta in virtutem trahere J 92. 2. Die beiden ersten vermeintlichen Parallelen hat Gerlach ed. maj. II p. 232 beigebracht und damit nach Kritz z. St. einen Beweis seines "levissimum iudicium" gegeben; auch Weinhold p. 26 sagt von ihnen, dass sie "non omni ex parte in Sallustii verba quadrare". Weshalb nicht, unterlässt er hinzuzufügen. Ich denke darum, weil dort der Ausdruck in locum nicht unmittelbar vom Verbum abhängig ist und dadurch erklärt wird (wie dies jedoch bei Sallust der Fall ist), sondern durch eine Ellipse

eine prägnante Selbständigkeit erhalten hat: in eorum locum substituti cruciati et necati sunt, iussus praeesse in Antipatri locum succedens. Zudem mag bei Cicero noch das Streben nach einer gewissen Concinnität mit dem folgenden ad eorum numerum (NägelsbachMüller, Stil. § 122, 2 p. 484) etwas Einfluss auf die Wahl von in locum ausgeübt haben.

Geht man von der Annahme aus, dass die Praepositionen ursprünglich Adverbien sind und zum Verbum treten, um die Richtung der in demselben ausgesagten Thätigkeit zu bestimmen und zu verdeutlichen (cf. Vogrinz, 'sprachgeschichtl. Bemerkungen zur Lehre von den Praep.', Berliner phil. Wochenschrift 1885 no. 8), bedenkt man ferner, dass ducere ursprünglich ein Verbum der Bewegung durch den Raum ist, somit bei seiner Verwendung in erster Linie an eine locale Auffassung gedacht werden muss, so ist nach meinem Dafürhalten auch nach Annahme der übertragenen Bedeutung bei ihm in mit Acc. zumal wenn locus das Ziel bezeichnet recht gut am Platze. Hierzu tritt noch ein zweites Moment. Durch in mit Acc. scheint mir der ganzen Aussage der Hinweis auf die Zukunft beigelegt zu werden: Micipsa legte seinem Sohne an's Herz, er solle einst, nach seinem Tode sich so gut wie möglich mit Rom zu stehen suchen; nicht sofort trete an ihn diese Pflicht, sondern wenn er zur Regierung gelangt sei, solle er die Römer wie die nächsten Verwandten betrachten in mit dem Abl. der Ortsruhe wäre da vielleicht weniger angebracht. Die gleiche Nüance des Sinnes möchte ich an

einer anderen, viel besprochenen Stelle finden: C 50. 2. Es ist sehr wohl denkbar, dass dort in audaciam an den unrechten Platz gerathen ist, und dass die ursprüngliche Stellung war lectos et exercitatos in audaciam: durch in mit Acc. wird hier passend an eine in der Zukunft liegende Möglichkeit gedacht: sie waren geübt, wenn es

die Nothwendigkeit einmal erfordern sollte, ihre Tapferkeit zu bethätigen.

Verwandt ist sicher die Wendung in locum ducere mit dem bekannten in amicitiam populi Romani dicionemque esse div. in Caec. 66, in eorum potestatem portum futurum Verr. V 98, adesse in senatum Phil. V 19, quo die in Tusculanum essem futurus ad Att. XV 4. 2, in custodiam habitus Liv. XXII 25. 6 (Kühner p. 432, Hand III p. 344 ff.), ganz speciell möchte ich jedoch zum Vergleiche heranziehen Sallust's eigene Worte Etruria omnis suspecta in tumultum erat Hist. I 45 D 69 M und in sententiam addere C. 51. 21, über dessen Unterschied mit in sententia addere cf. Erklärer, besonders Antoine, z. St., Wirz, de codice Parisino p. 8, Anhalt, quae ratio in libris Sall. recensendis recte adhiberi videatur (Diss. Jena 1876) p. 24, Eussner, exercit. p. 8, Boese p. 28 f, Dieck p. 29, Weinhold p. 20 f, Constans p. 100.

Genau zu entsprechen scheint mir aliquem ducere in locum dem referre in numerum, cf. Schmalz, Antib. s. v. Interessant ist noch vocari in locum mortui und sum in eius locum invitatus ad Att. II 19. 4 (cf. Antipatrum in locum eius evocat Justin XII 12. 9), dagegen hoc illis in beneficii loco deferendum Verr. II 29, in praemii loco deposcit de invent. II 144, non eos in deorum numero venerandos putatis de leg. agr. II 95.

Vgl. zur Sache noch Schmalz, Antib. s. vv. ducere, habere, numerare, numerus und Sprache der Pollio 2 p. 21, Draeger I p. 385, Kühner p. 13, Reisig-Haase III p. 680 Anm. 566, Haase, Vorlesgn. II p. 198, Kühnast p. 179. Anton, Studien I 2 p. 89.

2

2

Ich bin deshalb etwas länger bei diesem Passus verweilt, um den Beweis zu versuchen, dass der Ausdruck in locum ducere an sich kaum gegen die Lesart von PC sprechen würde; ausschlaggebend aber für die Unzulässigkeit ihrer Annahme ist das Fehlen der Praep. in vor

cognatorum, das bei der Stellung in adfinium locum unstatthaft ist, worauf zuerst wohl Selling, lectionum Sall. decades tres (Progr. Augsburg 1831) p. 21, dann Kritz und Dietsch z. St. mit vollstem Rechte hinwiesen. Wie ich schon oben p. 34 kurz erwähnt und später noch ausführlich zeigen werde, hängt im 1. Gliede eines correspondierenden Satzgefüges das Setzen resp. Weglassen der Praeposition von der Stellung derselben im 2. Gliede ab: findet hier Zwischenstellung zwischen Attribut und Substantiv statt, so fällt sie dort weg, muss dagegen wiederholt werden, wenn das 2. Glied die Stellung Praep. - Attribut Subst. aufweist. Leider hat dies Schmalz bei der Aufnahme der Lesart vos mihi cognatorum, vos in adfinium locum ducerem unberücksichtigt gelassen. Wollte man nun auch annehmen, in der Ueberlieferung ad finium in locum einiger z sei der richtige Text bewahrt, so widerspricht dem erst recht Sallust's Sprachgebrauch im Cat. und Jug. bezüglich der Stellung des attributiven Genitivs und darum müssen wir uns zu vos mihi cognatorum, vos adfinium loco ducerem von V und z bekennen.

Ist also ausgemacht, dass Sallust in seinen Erstlingsschriften die Vorausstellung des Genitivs vor die Praeposition nicht gebrauchte, so unterliegt es keinem Zweifel, dass diese, wie denn seine Sprache immer mehr ihre einfache Schlichtheit ablegte und einer eleganteren Form sich anpasste, zu den Spracheigenthümlichkeiten der Historien gehörte.

Vadi e facultate ("wegen einer leicht zu übersetzenden Furth) hat uns das Orléans - Fragment erhalten Hist. II XII A 12 Jord., Hauler, 'neue Bruchstücke' p. 46, Wiener Studien 1887 p. 31, 12 und ich sehe keinen Grund, weshalb Maurenbrecher II 93 diese Lesung von der Hand weist, um für seine Vermuthung ne ei perinde Asiae Galliaeque vaderente facultate Platz zu machen, wobei ausser dem ziemlich schweren, sonst wohl kaum zu belegenden Ausdruck vaderent e facultate noch der asyndetische Anfang

« IndietroContinua »