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einzigen Autor herrühre, was dann auf verschiedene Weise erklärt wurde (s. L. Schopen, De Terentio et Donato eius interprete, Bonn 1821; Specimen emendationis in Aeli Donati comm. Terent., Bonn 1826; C. G. Reinhold, Adnotationes in Ter. Andriam, Eun., Ad. et Heaut., Primislaviae 1830; J. Könighoff, De scholiastae in Ter. arte crit. comm., Aachen 1840; A. Richter, Donati commentarii quem usum habeant ad illustrandam singularum Terentii vocum corruptelam, Bonn 1854; auch F. Umpfenbach, Die Scholien des cod. Bembinus zum Ter.; Hermes 2 (1867), 337), suchte H. Usener, Vier lat. Grammatiker (Rh. Mus. 23 (1868), 493 = Kl. Schr. 2, 175) den Donat als Urheber der rhet. und philos. Scholien und als zweite Quelle, wie er annahm, Euanthius auszuscheiden. Ihm folgten, teilweise mit andern Quellenannahmen, K. Dziatzko, Rh. Mus. 25 (1870), 438; A. Reifferscheid, Euanthius et Donati comm. de comoedia (Ind. lect. Breslau 1874); F. Leo, Die Ueberlieferungsgesch. der terenz. Kom. und der Komm. des Don., Rh. Mus. 38 (1883), 326; E. Scheidemantel, Quaest. Euanthianae. Leipzig 1883; H. Gerstenberg, De Eugraphio Terentii interprete, Jena 1886; W. Weinberger, Beiträge zu den Bühnenaltertümern aus Donats Terenzcomm., Wien. Stud. 14 (1892), 120. Ebenfalls mehrere Schichten, Donat und unbekannte Kompilatoren und Kommentatoren, statuierte A. Teuber, De auctoritate commentorum in Ter., quae sub A. Donati nomine circumferuntur, Eberswalde 1881; Fleckeis. J. 143 (1891), 353. Durch Vergleich mit der Ars Donati suchten weiter zu kommen W. Hahn, Zur Entstehungsgesch. der Scholien des Donat zum Ter., Halberstadt 1870; Stralsund 1872, und in neuerer Zeit J. Schroeder, Quaestiones Donateae, Königsb. Diss., Köslin 1910. Auf Grund umfassender hs. Untersuchungen ging dann R. Sabbadini bes. Studi ital. 2 (1894), 14 der Frage nach und setzte mannigfache Vermischung von (vermehrten) Donatkommentaren und Randscholien an. Auch P. Rabbow, De Donati commento, Fleckeis. J. 155 (1897), 320 läßt den ursprünglichen Kommentar von 2 Interpreten exzerpiert und dann wieder zusammengesetzt sein. Mit Kriterien für die Sichtung verschiedener Scholiengruppen beschäftigt sich auch E. Smutny, De scholiorum Terentianorum, quae sub Donati nomine feruntur, auctoribus et fontibus quaest. sel. (Diss. phil. Vind. 6 (1898), 93). Ueber das Verhältnis zu Euanthius und das bunte Durcheinander der andern Notizen ergeht sich P. Wessner, Untersuchungen zur lat. Scholienlitt., Bremerhaven 1899, Ausg. 1 p. XLIV, der sich im wesentlichen an Sabbadini anschließt. Ueber Aemilius Asper als Quelle Donats vgl. denselben, Aemilius Asper, Halle 1905: Bph W. 1906, 62; an verschiedene Autoren, je nachdem das Original Menander oder Apollodor ist, denkt E. Struck, De Terentio et Donato, Rostock 1910, und zwar dort an griech. Menanderscholien vielleicht unter Vermittlung Aspers; s. dazu H. T. Karsten, Donatiana et Terentiana, Mnemos. 39 (1911), 141. Die Untersuchungen gingen weiterhin den Scholien verwandten Inhalts nach, so die von Weinberger, R. Kauer, Wien. Stud. 22 (1900), 87; 0. Feyerabend, De Servii doctrina rhetorico et Terentiano commentario Donati, Marburg 1910; J. W. Basore, The scholia on hypokrisis in the commentary of Donatus, Baltimore 1908; s. a. H. T. Karsten, De scholiis Terentianis philosophis, Album gratul. in hon. Henrici van Herwerden, Utrecht 1902, 129. Der letztere hat dann in anderen vorbereitenden Aufsätzen (Mnemosyne 32 (1904), 209; 287; 33 (1905), 125; 229; 35 (1907), 1; 192; 274; 403) fünf verschiedene Interpolationen nachzuweisen gesucht und in Commenti Terentiani scholia genuina et spuria, Leiden 1912 3, das echte Gut des Donat, wie er es ansieht, herausgegeben (Genaueres darüber wie über spätere Arbeiten § 8322 S. 163).

Das Fortleben Donats. Der Kommentar wird nur zitiert von Hieronymus comm. in eccles. 1, apol. adv. Rufinum 1, 16, Priscian GLK 3, 281; 320, Sergius GLK 4, 486 und in den Anecd. Helv. 175, 18. Der Abt von Ferrière Servatus Lupus schreibt an Papst Benedikt III. (855-858): pari intentione Donati commentum in Terentium flagitamus (Wessner 1 p. VI). Erst im 14. Jahrh. stoßen wir wieder auf Spuren des Kommentars bei Nicolaus de Clemangis in Frankreich, s. R. Sabbadini, Storia e critica di testi lat. 206; Scoperte, N. R., Florenz 1914, 84. Dann fand ihn Giovanni Aurispa in Mainz und in Chartres (Carnotum) auf; vgl. Sabbadini a. a. O.; Studi ital. 2 (1894), 16. Von jetzt an wurde er in Handschriften verbreitet, aber auch willkürlich zugestutzt. Seine hs. Ueberlieferung s. $ 832; Ch. H. Beeson, The text tradition of Donatus' comm. on Terence, Class. Phil. 17 (1922), 283. Ueber die Kommentatoren Euanthius und Eugraphius s. § 836, 1 und 1117.

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Die Bembinusscholien des 6. Jahrh. wurden ediert von F. Umpfenbach, Hermes 2 (1867), 337; Ergänzungen von W. Studemund, Fleckeis. J. 97 (1868), 546; 125 (1882), 51. Donat ist hier benutzt; vgl. R. Sabbadini, Studi ital. 2 (1894), 21; R. Kauer, Zum Bemb. des Ter.. Wien. Stud. 20 (1898), 252; H. Gerstenberg, De Eugraphio Terentii interprete, Jena 1886, 107; P. Wessner, Aem. Asper, Halle 1905, 40; Burs. J. 113 (1903), 187; 139 (1908), 136: 188 (1921), 161.

Die Scholien der übrigen Handschriften. a) Die älteren. Wir unterscheiden Exzerpte aus Donat und anderen Kommentatoren und selbständige Scholien. Aus ihnen hebt sich ein älterer Kommentar ab, für den cod. Monacensis 14420 s. XI (F. Schlee, Scholia Terentiana collegit et disposuit, Leipzig 1893; vgl. K. Dziatzko, Fleckeis. J. 149 (1894), 469),

ein Hallenser Codex (Commentum Brunsianum von P. J. Bruns in der Terenzausg. 1811), endlich der Vaticanus 3868 s. IX (C) (M. Warren, Unpublished scholia from the Vaticanus (C) of Terence, Harv. stud. 12 (1901), 125) heranzuziehen sind; vgl. Rabbow 337. Der Text dieses Kommentars stand in Verbindung mit dem Text der d-Klasse, und die Hss. dieser Klasse haben Excerpte aus ihm; er ist nicht später als 9. Jahrh. anzusetzen: E. Wölfflin, Archiv Lex. 8 (1893), 414 Anm., läßt die ältesten Bestandteile schon dem 4. Jahrh. angehören. Gegen Wölfflins verfehlte Zuteilung an Pompeius vgl. Dziatzko 477. E. Kalinka, Analecta latina 1, Wien. Stud. 16 (1894), 78. B) Die jüngeren. Die sog. expositio im Barberinus VIII 47 s. XIII XIV, Riccardianus 647 und Guelferbytanus 862 s. XIII wird in das karolingische Zeitalter gehören. Vgl. auch M. Manitius, Rh. Mus. 47 (1892) Ergänz. 86. Ueber Jacobinus von Mantua (13. Jahrh.) vgl. Sabbadini S.122. Zu allem vgl. P.Wessner, Rh. Mus. 62 (1907), 204; E. K. Rand, Early medieval commentaries on Terence, Class. Phil. 4 (1909), 359; Proceedings 40 (1909), LXXII; Webb (s. S. 123) 107.

Glossae Terentianae sind gesammelt im Corpus glossariorum latinorum ed. G. Goetz 5 (Leipzig 1894), 529; s. a. Glossarium Terentianum, Ind. lect. Jena 1885; H. Gnueg, De glossis Terentianis codicis Vaticani 3321, Jena 1903; W. M. Lindsay, The Abolita-Glossary, Journ. of Phil. 34 (1915), 267; R. Weir, Terence glosses in the Abolita Gloss., Class. Quart. 16 (1922), 44: Goetz-Wessner, Corpus gloss. 1 (1923), 118; 120; 126; 319; 390; R. S. Austin, Ter. Ad. 305, Class. Quart. 19 (1925), 104; unten §§ 1119 ff.

45 a. Fortleben im Mittelalter und in der Neuzeit. Im Mittelalter war Terenz hochangesehen. Die im 10. Jahrhundert lebende sächsische Nonne Hrotsvit von Gandersheim klagt, daß selbst Leute, welche sich mit hl. Schriften beschäftigten und die heidnische Literatur beiseite ließen, sich von der lieblichen Darstellung des Terenz angezogen fühlten. Um die vergiftende Lektüre zu beseitigen, schrieb die fromme Nonne selbst sechs Stücke mit religiösem Inhalt in einer rhythmischen Prosa. Kenntnis der Metrik des Terenz ging der Dichterin, wie dem Mittelalter überhaupt und schon dem späteren Altertum ab; der Terenz wurde in Prosa geschrieben. Erst im 14. Jahrhundert versuchte man den Dichter metrisch zu rekonstruieren, ein Bestreben, das sich im 15. fortsetzte. Trotz dieses Mangels war er Gegenstand eines intensiven Studiums, das sich in Abfassung von Kommentaren und Terenzbiographien ausprägte. Auch Francesco Petrarca beschäftigte sich mit ihm und verfaßte eine Biographie. Auf die Humanisten übte Terenz große Anziehungskraft sprachlich wie sachlich aus. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts entstand eine Phrasensammlung aus Terenz, betitelt Vulgaria Terentii"; in der Literatur der Schülergespräche nimmt er einen angesehenen Platz ein, wie er auch auf die Schulkomödie einwirkte. Cornelius Schonaeus, Rektor in Haarlem, gab als humanistisches Gegenstück zu Hrotsvita 1592 seinen Terentius Christianus sive comoediae sacrae heraus. Für die metrische Komposition des Dichters suchte zuerst Faernus (1565) das Verständnis zu erschließen. Epochemachend war dann das Wirken Richard Bentleys (1726), der Licht in das Chaos der Ueberlieferung brachte und für die Metrik der lateinischen Komiker bahnbrechend wurde. Auf die moderne Dichtung hat Terenz nicht in dem Maße gewirkt wie Plautus; allein es lassen sich doch auch Spuren seines Einflusses nachweisen; Molière und Holberg kannten und nutzten den Dichter. Dem Zitatenschatz hat er manchen Beitrag gespendet: hinc illae lacrumae; lupus in fabula, die Sentenzen: fortis fortuna adiuvat; quot homines, tot sententiae; homo sum: humani nil a me alienum puto sind aus ihm Allgemeingut geworden.

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1 A. Bömer, Die lat. Schülergespräche der Humanisten (Texte und Forsch. zur Gesch. der Erziehung und des Unterrichts 1, 1 (1897),

3). Ueber Schonaeus zuletzt H. Craig, Philol. Quart. 2 (1923), 56.

Zeugnisse für das Fortleben im Mittelalter. Hrotsvithae opera ed. C. Strecker, Leipzig 1906, 113 sunt etiam alii sacris inhaerentes paginis, qui licet alia gentilium spernant, Terrentii tamen fingmenta frequentius lectitant, et dum dulcedine sermonis delectantur, nefandarum notitia rerum maculantur. unde ego, Clamor Validus Gandeshemensis, non recusavi illum imitari dictando, dum alii colunt legendo, quo eodem dictationis genere, quo turpia lascivarum incesta feminarum recitabantur, laudabilis sacrarum castimonia virginum iuxta mei facultatem ingenioli celebraretur. R. Köpke, Hrotsvit von Gandersheim, zur Literaturgesch. des 10. Jahrh., Berlin 1869, 152; 183: Herrmann 6; Creizenach2 3; Manitius, Gesch. 1, 619. In einem Prolog zu einem Lustspiel s. VII, hrsg. von Ch. Magnin, Bibl. de l'éc. des Chartes 1839/40 I, 527, heißt es von der terenz. Komödie: an sit prosaicum nescio an metricum; vgl. Norden, Kunstprosa3 631 Anm. 1.

Literatur über Mittelalter und Neuzeit. a) F. Gabotto, Appunti sulla fortuna di alcuni autori romani nel medio evo, 6. Terenzio, Verona 1891; W. Creizenach, Gesch. des neuern Dramas, 12 (Halle 1911), 2; 530 u. s.; K. Dziatzko, Zu Ter. im Mitt., Fleckeis. J. 149 (1894), 465; M. Manitius, Beitr. zur Gesch. röm. Dichter im Mitt., Phil. 52 (1894), 546; Gesch. der lat. Lit. des Mitt. 1.2 (München 1911; 1923) passim; R. Sabbadini, Commenti medievali a Terenzio, Studi ital. 5 (1897), 314; Giacomino da Mantua, commentatore di Terenzio, Atti della R. Acc. Virgil. di Mantova 8 (1915), 2, 3; Le Scoperte etc., N. R., Florenz 1914, 255; U. Bucchioni, Terenzio nel rinascimento, Rocca S. Casciano 1911 (mir unbek.); B. Santoro, La Taide in Terenzio e in Dante, Acireale 1902; E. K. Rand (s. S. 121); F. G. Ballentine, The influence of Terence upon English comedy, Proceed. 37 (1906), XIII. B) O. Francke, Ter. und die lat. Schulkom. in Deutschland, Weimar 1877; Ter. auf dem Weimarschen Hoftheater zu Anfang unseres Jahrh. (Deutsche Studienblätter 3 (1878), 2); Max Herrmann, Ter. in Deutschland bis zum Ausgang des 16. Jahrh. (Mitt. der Ges. für d. Erziehungs- und Schulgesch. 3 (1893), 1); Gli Adelfi, versione del A. Moretti (Atti della r. acc. lucchese 29, 1898); E. Maass, Goethe und die Antike, Berlin 1912, 540; Dittrich und Vincent s. S. 84.

Die Ueberlieferung ist eine doppelte: a) Der Bembinus, die beste Handschrift Vaticanus 3226 s. IV V, genannt nach seinem früheren Besitzer Bernardo Bembo, dem Vater des Kardinals Pietro Bembo (1470–1547), (A). Vgl. K. Dziatzko, Zur Gesch. der Bembohs. des Ter., Rh. Mus. 46 (1891), 47. Der Aufgabe, die verschiedenen bessernden Hände zu scheiden, hat sich R. Kauer, Zum Bemb. des Ter. (Wien. Stud. 20 (1898), 252; 22 (1900), 56) unterzogen, nachdem die Frage durch E. Hauler, Palaeograph., Histor. und Krit. zum Bemb. des Ter., Wien. Stud. 11 (1889), 268, und Dziatzko, Rh. Mus. 47 (1892), 634, in Fluß gekommen war. Kauer unterscheidet außer der ersten Hand (A1) noch drei: 1. den corrector antiquissimus (A2); 2. den corrector antiquus (A3), der sich Joviales nennt (vgl. Wien. Stud. 20, 256; Burs. J. 143 (1909), 178). Die Scholien nehmen auf ihn bereits Bezug, so daß wir in ihm die zweitälteste Textesquelle zu erblicken hätten. Die Hecyra scheint Joviales nicht korrigiert zu haben; über den Grund vgl. Kauer 266; P. Wessner, Aemilius Asper, Halle 1905, 40; 3. die vierte Hand (A) nimmt sowohl auf die Scholien als auf A3 Rücksicht. B) Die calliopische Rezension, die in der Subscriptio ihrer Handschriften einen Calliopius als Rezensenten bezeichnet durch Calliopius recensui oder feliciter Calliopio mit oder ohne bono scholastico. Ueber die Fabeleien des Mittelalters über ihn vgl. Creizenach 5; Manitius, Gesch. 2, 782; 785. Diese Hss. zerfallen in zwei Gruppen, d und y. Die namhaftesten Vertreter der d-Gruppe sind Victorianus-Laurent. XXXVIII 24 s. IX/X (D) und Decurtatus-Vatic. 1640 s. XI/XII (G); ferner Parisinus 10304 (A. Fritsch, Phil. 32 (1873), 446); die der y-Gruppe Vatic. 3868 s. IX (C), Ambros. H. 75 inf. s. X (F), Paris. 7899 s. IX (P); ferner Paris. 7900 s. X (vgl. Webb), 7903 s. XI und der Dunelmensis oder Oxoniensis bibl. Bodl. Auct. F. 2, 13 s. XII (Bethe 64; 14). Einer Mischlingsgruppe gehören der Riccardianus M. IV XXX = 528 s. XI (E) und der Lipsiensis der Stadtbibl. I 37 s. X an. Auch F wird dieser Gruppe beigezählt; vgl. F. Schlee, Scholia Ter. 37; Dziatzko, Deutsche LitZtg. 1894, 432. Anderes bei Webb 64. Die Verschiedenheit beider Gruppen ergibt sich aus dem Text der Stücke und der didaskalischen Notizen, dann aus der Reihenfolge der Komödien. Gegen Leos Verwertung des Bilderschmucks als eines Charakteristikums der -Gruppe Bethe, Kauer u. a., für Leo Jachmann 93. Ueber die Subskriptionen als Kriterium Dziatzko, Comm. Woelffl. 222. Gegenüber der gewöhnlichen Ansicht, daß die eigentliche call. Rezension darstellt, sieht F. Leo, Rh. Mus 38 (1883), 317 die d-Gruppe als ihre eigentliche Trägerin an. H. Schindler, Observ. crit. et hist. in Terentium, Halle 1881, 17 hat nachgewiesen, daß Arusianus Messius (§ 839) seine Beispiele aus einem Codex der d-Gruppe entnahm. Für Donat s. Leo 323; vgl. aber Wessner, Donat 1 p. XLVII. Wir erhielten so als terminus ante quem für Call. den Anfang des 4. Jahrhunderts: Dziatzko, Comm. Woelffl. 226 läßt ihn dagegen erst etwa im 5. Jahrhundert seine Ausgabe veranstalten. S. noch F. Umpfenbach, Ausg. LXVIII; W. Prinzhorn, De libris Terentianis, quae (!) ad recensionem Calliopianam redeunt, Göttingen 1885; R. Klotz, Grundzüge altrömischer Metrik, Leipzig 1890, 563; Hauler, Phormio1 31;

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G. Ramain, Quo modo Bembinus liber ad orationem Terentii restituendam adhibendus sit, Paris 1904; G. Wissowa, Realenc. 3, 1361. Einen neuen Weg zur Lösung schlägt vor R. Kauer, Wiener Eranos (1909), 145. Jachmann beschränkt die Tätigkeit des Calliopius sehr, indem er alle Ueberlieferungsklassen in letzter Linie auf eine Terenzausgabe des Probus zurückführt, aus der nach einem Mittelglied die Rezensionen y und 8 im 3. und 4. Jahrh. entstanden. Da die call. Rezension einen mit Absicht zugerichteten Text gibt (vgl. C. Sydow, De fide libr. Terent. ex Calliopii rec. ductorum, Berlin 1878, und oben S. 105), ist der Bembinus der Führer. Ueber den guten Text bei Donat s. Fr. Arens, De Terentianarum fabularum memoria in Aeli Donati q. f. commento servata, Münster 1912.

Literatur zur Ueberlieferung. J. Brix, De Terentii libris mss. a R. Bentleio adhibitis, Brieg 1852; F. Umpfenbach, Zu den Terentiushss., Phil. 32 (1873), 442; W. Förster, Lyoner Fragmente zum Heaut. s. VIII, ZöstG. 26 (1875), 188; 0. Brugmann, Fleckeis. J. 113 (1876), 420 (über den Lipsiensis); A. Wilms, De personarum notis in codicibus Terentianis, Halle 1881; M. Warren, On Bentley's english mss. of Terence, Am. Journ. 3 (1882), 59; On the distinctio versuum in the mss. of Ter., Am. Journ. of arch. 11 (1900), 92; K. Dziatzko, Rh. Mus. 39 (1884), 339; E. M. Peace, On the relative value of the mss. of Terence, Transact. 18 (1887), 30; Th. Gottlieb, Wien. Stud. 12 (1890), 148 (über ein Fragment der Hec. im cod. Ottob. 1031); F. Schlee, Zum Laurentianus (Victorianus) des Ter., Rh. Mus. 46 (1891), 147; E. Gutjahr, Zur Gesch. des cod. Victorianus des Ter., Sächs. Ber. 43 (1891), 265 (Calliopius Alcuin; dagegen K. Dziatzko, Rh. Mus. 47 (1892), 634); E. Hauler, De fragmento Terentiano Vindobonensi, Wien. Stud. 18 (1896), 84; Alte Hssfragmente zu Ter., ebd. 31 (1909), 318; R. Sabbadini, Codici lat. inesplorati. IV: Terenzio, Riv. 27 (1899), 399 (handelt über Bodleianus X. 1. 5. 8 s. XV); H. R. Fairclough, The text of the Andria of Ter., Transact. 30 (1899), 5; Ch. Hoeing, The codex Dunelmensis of Ter., Am. Journ. of arch. 1900, 310; M. Manitius, Rh. Mus. 47 (1892) Ergänzungsh. 10. Ueber einen Kodex von Messina V. Ussani, Codices lat. bybl. univ. Messanensis ante s. XVI exarati, Studi ital. 10 (1902), 166; über einen in Siena s. XV N. Terzaghi, ebd. 11 (1903), 422, 63; über Ambros. R. 72 sup. Sabbadini ebd. 301. R. Kauer, Die sog. Neumen im cod. Victorianus des Terenz, Wien. Stud. 26 (1904), 222; Handschriftliches zu Terenz, ebd. 28 (1906), 111; Burs. J. 143 (1909), 176 (zu allem zu vergl.); A. Galante, De Terenti codice Vercellensi (s. XIV), Rom 1907; R. H. Webb, An attempt to restore they archetype of Terence Manuscripts, Harvard stud. 22 (1911), 56; Leo, Forsch. 36; P. E. Postgate, A Ms. of Terence in the Cambridge Univ. library, Class. Quart. 17 (1923), 148; W. M. Lindsay, Notes on the text of Terence, ebd. 19 (1925), 28; Two lost mss. of Ter., ebd. 101; G. Jachmann, Die Gesch. des Terenztextes im Altertum, Basel 1924.

Nachbildungen von Terenzhss. Ein Faksimile des Bembinus geben WattenbachZangemeister Taf. 8 f.; Chatelain 6; F. Ehrle und P. Liebaert, Specimina codicum lat. Vatic., Bonn 1912, Taf. 12; Palaeogr. Society 2 (London 1873-83), tab. 135. Von Basilicanus, Vaticanus 3868, Victorianus, Ambrosianus, Vaticanus 1640 und Parisinus 7899 Abbildungen bei Chatelain 7-11; s. a. Hauler, Phormio a. E. Wiedergabe des Ambros. in: Codices gr. et lat. photogr. depicti duce S. de Vries tom. 8: Terentius cod. Ambros. H. 75 inf. phototypice ed. Praefatus est Ericus Bethe; accedunt 91 imagines ex aliis Terenti codicibus et libris impressis nunc primum collectae et editae, Leiden 1903. J. van Wageningen, Album Terentianum picturas continens ex imagine photot. Lugdunensi Terentii codd. Ambrosiani et Parisini 7899, Groningen 1907. Comédies. Repr. des 151 dessins du ms. lat. 7899 de la bibl. nat. Préface de H. Omont, Paris 1907. Probeseite dieser Hs. auch in The palaeogr. Soc. 3 pl. 36. Ueber die illustrierten Hss. vgl. D'Agincourt, Hist. de l'art 5 Tafel 35; 36; F. Wieseler, Denkmäler des Bühnenwesens, Göttingen 1851, Tafel 10; St. Beissel, Vaticanische Miniaturen, Freiburg 1893; O. Crusius, Die illustr. Terenzhss. und Tac. dial. XX, Phil. 55 (1896), 561; L. Valmaggi, Per la storia dei manoscritti ill. di Terenzio, Bollett. 4 (1897), 82; J. W. Basore, The scenic value of the miniatures in the mss. of Ter. (Stud. in honor of B. L. Gildersleeve, Baltimore 1902, 273); J. C. Watson, The relation of the scene-headings to the miniatures in mss. of Terence, Harv. stud. 14 (1903), 55; K. E. Weston, The illustrated Terence manuscripts, ebd. 36; J. L. Ussing, De illustrede haandskrifter af Terents, Nord. Tidskr. f. Fil. 12 (1904), 166 (vgl. über die letzten Bph W. 1904, 1544; 1103; 956; 636); O. Engelhardt, Die Illustrat. der Terenzhss., Jena 1905; A. Brinkmann, Ueber das Alter der Buchillustration des Ter., Bonner Jahrb. 114 5 (1906), 476; Th. Birt, Die Buchrolle in der Kunst, Leipzig 1907, 293; M. Bieber (S. 147) 170; C. Saunders, Costume in Roman comedy, New York 1909; Jachmann 10; G. Rodenwaldt, Cortinae. Ein Beitrag zur Datierung der ant. Vorlage der mittelalt. Terenzill., Gött. Nachr. 1925, 33; C. R. Moroy, Ph W. 1926, 879. Gesamtausg. (Vgl. C. E. Geppert, Zur Gesch. der ter. Texteskritik, Jahns Arch. 18 (1852), 28). Ed. princeps, Straßburg 1470; A. Muretus, Venedig 1555; Antwerpen 1565; G. Faernus, Florenz 1565; F. Lindenbrog (cum Donati et Eugraphii comm.), Paris 1602; Frankfurt 1623; Ph. Pareus, Neustadt 1619; J. H. Boecler, Straßburg 1657; in usum

Delphini, Paris 1675 (mit Wortindex); rec. notasque suas et G. Faerni addidit R. Bentleius?, Amsterdam 1727, neu von E. Vollbehr, Kiel 1846; berühmt das vorausgeschickte De metris Terentianis schediasma, vgl. G. Hermann, Opusc. 2 (1827), 263; A. H. Westerhovius, Haag 1726, neuer Abdruck von G. Stallbaum, 6 Bde.. Leipzig 1830/31; illustr. N. E. Lemaire, Paris 1827/28: rec. F. H. Bothe, Halberstadt 1822, und in den Poetae scen. Lat. 4; cum scholiis Aeli Donati et Eugraphi commentariis ed. Reinh. Klotz, Leipzig 1838/40; with notes etc. by W. Wagner, Cambridge 1869; krit. Ausg. von F. Umpfenbach, Berlin 1870; vgl. dazu Analecta Terentiana, Mainz 1874: Tauchnitzausg. von K. Dziatzko, Leipzig 1884: Teubnersche Textausg. von A. Fleckeisen, Leipzig 1898; rec. R. Y. Tyrrell, Oxford 1902: with introd. and notes by S. G. Ashmore, Oxford 1908; neue von Lindsay versprochen. Uebersetzungen. Th. Benfey, Stuttgart 1837 (1854 nur Andr., Eun., Ad.); J. J. C. Donner, Leipzig und Heidelberg 1864; J. Herbst, Berlin 1890 ff.; C. Barth, Röm. Komödien, Berlin 1903 (gereimte Verse). Franz. von V. Bétolaud, Paris 1900; with an English translation by J. Sargeaunt, London - New York 1912; ital. s. bei Amatucci und Curcio. J. B. Hartmann, Die Terenz-Uebersetzung des Valentin Boltz und ihre Beziehungen zu den älteren Terenzübers,, Münch. Diss., Kempten 1911: H. W. Mangold, Studien zu den ältesten Bühnenverdeutschungen des Ter., Hermaea 10, Halle 1912.

46. Die übrigen Palliatendichter. In die Zeit des Caecilius und Terenz gehören noch einige Palliatendichter, über die uns meist nur dürftige Notizen überliefert sind. Trabea wird von Varro neben Atilius (§ 60) und Caecilius als ein Dichter genannt, der in Erregung der Affekte ausgezeichnet gewesen sei. Cicero (Tusc. 4, 31, 67) teilt uns ein Fragment mit, in dem mit lebhaften Farben die Erwartung eines Liebenden, die Geliebte zu sehen, geschildert wird. Ein Aquilius erscheint als Dichter einer Boeotia, die jedoch von Varro im Gegensatz zu Accius wegen des Stils für Plautus in Anspruch genommen wurde. Von Licinius Imbrex wird eine Neaera zitiert; er ist wohl nicht identisch mit dem Dichter P. Licinius Tegula, der im Jahre 200 ein Prozessionslied zur Sühnung eines Prodigiums verfaßte. Den Luscius Lanuvinus kennen wir als den malevolus, vetus poëta in den Prologen des Terenz. Er trat mit Leidenschaft für die wortgetreue Uebertragung der griechischen Palliatae ein. Ein Phasma (Gespenst) nach Menander und einen Thesaurus hat er geschrieben. Dem Phasma lag das Motiv der durchbrochenen Wand zugrund. Im Thesaurus hatte der Vater eines zur Verschwendung geneigten Jünglings sich ein prächtiges Grabmal errichten lassen und dabei angeordnet, daß ihm 10 Jahre nach seinem Tode ein Opfermahl dargebracht werde. Der Sohn, der mittlerweile sein Vermögen durchgebracht hatte, veranlaßte zur gegebenen Zeit seinen Sklaven, den Willen seines Vaters zu erfüllen. Allein das Grundstück, auf dem das Grabmal sich befand, war an einen alten Geizhals verkauft; der Sklave mußte daher den jetzigen Besitzer beiziehen. Bei Oeffnung des Grabes fanden sie außer einem Briefe einen Schatz, den der Geizhals sofort unter dem Vorgeben für sich in Anspruch nahm, er habe ihn hier in der Kriegszeit verborgen. Doch vor Gericht konnte der junge Mann sein Eigentumsrecht durch das Schriftstück erweisen, in dem der Vater offenbar ausgeführt hatte, daß er mit diesem Schatz dem Sohne noch eine letzte Hilfe zuteil werden lassen wolle. Die Vorwürfe, die Terenz seinem Gegner macht, beziehen sich auf schlechten Stil und auf Geschmacklosigkeiten in der Komposition; über die erste Anklage können wir nicht urteilen, für die zweite werden nur ziemlich belanglose Gründe vorgebracht, die auch nur die griechische Quelle angehen. Palliatendichter waren ferner Juventius und Vatronius, von dem ein Burra betiteltes Stück bezeugt ist. Endlich werden

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