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hat, auf Abwege kam und Beziehungen schuf, wo nur zufälliger Gleichklang bestand.1

Mochten schließlich die genannten Quellen vieles geben, sie gaben aber nicht alles, was man brauchte. Die Pontifikalchronik gab zu manchem Jahr sicher nichts als den Beamtennamen und vielleicht ein Wunderzeichen: Geschichte aber knüpfte im wesentlichen an große Männer an, und nicht jedes Jahr sah sie. So wies das Jahresbuch römischer Geschichte viele leere Blätter auf, und kein Mittel gab es zu füllen, keines als die Phantasie. Die Römer dieser Zeit hatten diese Himmelstochter wohl nicht in besonderem Maße, und wenn die ersten Annalisten die Vergangenheit kursorisch abmachten, so beruht das auch auf diesem Unvermögen ihrer Ehrlichkeit. Aber hier sprangen die Griechen ein, die sich zum großen Teil zur Maxime bekannten, daß in der Geschichtschreibung das Packende Haupttrumpf sei und die Wahrheit erst an zweiter Stelle komme. Sie hatten bereits die Gründungslegende aufs schönste fabriziert, während man von spätern Zeiten sich fernhielt (Plut. Numa 1). Und von ihnen übernahmen, notgedrungen, aber auch sehr bereitwillig (Liv. praef. 7), die Römer die Fabeleien, von ihnen dann auch die Sprache. Die Kommandostimme Roms war noch nicht biegsam genug, um für alle Seiten historischen Lebens den entsprechenden Ton zu finden, so sehr dies Leben auch vom ehernen Schritt der Legionen wiederdröhnte. Wie der Babylonier Berossos und der ägyptische Oberpriester Manetho um diese Zeit griechisch schrieben, wie die hellenischen Begleiter Hannibals, Silenos, Chaireas, Sosylos, des Karthagers Taten in ihrer heimischen Sprache darstellten, so haben Fabius und Cincius sich der Sprache von Hellas bedient, um Roms Jetztzeit und Vergangenheit darzustellen. Wenn sie damit zugleich nicht nur urbi, sondern auch orbi die Geschichte ihrer Heimat darstellten und den zahlreichen Lokalhistorikern griechischer Staaten und Städte ein gleichgeartetes eigenes Gegenbild boten, so war das ein weiterer Vorteil. Und dabei traten sie wieder als Aeneas' Enkel auf und machten Rom zu einer hellenischen Gründung, 3 es des Makels des Barbarentums entkleidend. So beginnt die Entfaltung der Prosa kaum später als die der Poesie. Aber von Anfang an bestand ein großer Unterschied. Die Dichter waren Fremdlinge am Tiber, aus Norden und Süden kommend, arme Schlucker, Müllerknechte, nicht selten aus dem Sklavenstand, bestenfalls Schulmeister, im Gefolge und Dienste römischer Großen. Die Vertreter griechischer Prosa, die nach Rom kamen, Redner, Historiker, Philosophen, waren vielfach angesehene Leute, nicht selten Gesandte von Fürsten und Städten, selbst Beamte und Feldherren, im Glanze ihrer heimatlichen Stellung auch Roms Adel ebenbürtig und daher sympathisch. Und als sich Rom daran macht, seine Geschichte zu schreiben, unterziehen sich dieser Aufgabe die Mitglieder der oberen Stände, die selbst an der Größe ihrer Heimat mitarbeiteten als Feldherrn, Magistrate und Ratsherrn, getragen vom Stolze ihres Standes und ihres Staates (Suet. rhet. 3). Und wenn sie auch in die 1 Man sehe Cato fr. 54 P. über Politorium, s. § 2323 S. 73. 46 Graviscae, 60 Praeneste, Fabius fr. 2; 12; Cass. Hemina fr. 2; 3; 4.

2 W. Schur, Griech. Traditionen von der Gründung Roms, Klio 17 (1921), 137; anderes

3 Siehe Acilius fr. 1. Und schon Fabius betont die Aehnlichkeit religiöser Gebräuche bei beiden Völkern (fr. 16).

hellenistische Strömung jener Zeit eintauchten und zunächst ein fremdes Kleid anzogen, so haben sie doch nie den Heimatstoff und Heimatboden preisgegeben und sind gerade dadurch bald imstande gewesen, nach fremder Lehre der eigenen Sprache Herr geworden, dies fremde Aeußere abzuwerfen.

Allgemeine Literatur. G. J. Vossius, De historicis latinis libri III, Leiden 1651; H. v. d. Bergh, De antiquissimis annalium scriptoribus Romanis, Greifswald 1859; H. Nissen, Krit. Unters. über die Quellen der 4. und 5. Dekade des Livius, Berlin 1863; K. W. Nitzsch, Röm. und deutsche Annalistik und Geschichtschr., Sybels hist. Ztschr. 11 (1864), 1; Die röm. Annalistik von ihren ersten Anfängen bis auf Val. Antias, Berlin 1873; Die antike Geschichtschreibung (Gesch. der röm. Republik 1 (Leipzig 1884), 5); C. Peter, Zur Kritik der Quellen der älteren röm. Gesch., Halle 1879; A. Schaefer, Abriß der Quellenkunde der griech. und röm. Gesch., 2. Röm. Gesch.2 (von H. Nissen), Leipzig 1885; M. Büdinger, Die Universalhistorie im Altertum, Wien 1895; C. Wachsmuth, Einleitung in das Studium der alten Gesch., Leipzig 1895; H. Peter, Die gesch. Lit. über die röm. Kaiserzeit bis Theodosius I. und ihre Quellen, Leipzig 1897; Wahrheit und Kunst, Geschichtschreibung und Plagiat im klass. Altertum, Leipzig 1911, 273; 416; W. Soltau, Livius' Geschichtswerk, seine Komposition und seine Quellen, Leipzig 1897, 206; Die Anfänge der röm. Geschichtschreibung, Leipzig 1909; Klio 10 (1910), 129; Preuß. Jahrb. 155 (1914), 452; Burs. J. 126 (1905), 193; A. Rosenberg, Einleitung und Quellenkunde zur röm. Gesch., Berlin 1921; E. Pais, Storia di Roma, Turin 1898; Storia critica di Roma, Rom 1913; P. Scheller, De hellenistica historiae conscribendae arte, Leipzig 1911, 72; G. de Sanctis, Storia dei Romani, Turin 1907; C. Barbagallo, I documenti dell' antica storiografia Romana, Rendic. d. R. Acc. dei Lincei S. 5, 28 (1919), 85; 126; S. Pareti, Per lo studio della leggenda e della pseudostoria greca e romana, Atene e Roma 5 (1924), 169; 6 (1925), 151. Manches Brauchbare auch bei E. Bernheim, Lehrb. der histor. Methode und der Geschichtsphilos., Leipzig 1908; Fr. Lanzoni, Genesi svolgimento e tramonto delle legende storiche, Studi e testi, Rom 1925. Die Fragmente bei H. Peter (S. 7); s. a. H. Brinkmann, Anonyme Fragmente römischer Historiker bei Livius, Straßburg 1917.

Ueber die griech. Sprache in den Annalen vgl. Niebuhr, Röm. Gesch. 2, 9; Mommsen 921: Schwegler 1, 76; Peter, rel. 1, LXXV; E. Zarncke, Der Einfluß der griech. Lit. auf die Entwicklung der röm. Prosa (Comm. phil. quibus O. Ribbeckio... congratulantur, Leipzig 1888, 270); H. Hesselbarth, Historisch-krit. Unters. zur dritten Dekade des Livius, Halle 1889, 628; H. Diels, Sibyll. Blätter, Berlin 1890, 9 Anm. 1; A. v. Gutschmidt, Kl. Schr. 5 (Leipzig 1894), 514.

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Unterschied zwischen annales und historiae. Gellius 5, 18, 1 historiam' ab ‘annalibus' quidam differre eo putant, quod, cum utrumque sit rerum gestarum narratio, earum tamen proprie rerum sit historia', quibus rebus gerendis interfuerit is, qui narret; eamque esse opinionem quorundam Verrius Flaccus refert in libro de significatu verborum quarto. ac se quidem dubitare super ea re dicit, posse autem videri putat nonnihil esse rationis in ea opinione, quod iorooia Graece significet rerum cognitionem praesentium. sed nos audire soliti sumus annales omnino id esse, quod historiae sint, historias non omnino esse id, quod annales sint ita historias quidem esse aiunt rerum gestarum vel expositionem vel demonstrationem ...; annales vero esse, cum res gestae plurium annorum observato cuiusque anni ordine deinceps componuntur (ähnlich 8). Servius Aen. 1, 373 inter historiam et annales hoc interest: historia est eorum temporum, quae vel vidimus vel videre potuimus, dicta ȧrò rov fotogɛiv i. e. videre. annales vero sunt eorum temporum, quae aetas nostra non novit. unde (hier fügt Masvicius Sallustius ex historia ein) Livius ex annalibus et historia constat. haec tamen confunduntur licenter. Isid. or. 1, 41, 1; 44, 3. Diese Scheidung von 'annales' und 'historiae' ist zu theoretisch. Auch die Historien legten das annalistische Schema zugrund, wie anderseits Annalen aus dem Chronikstil heraustreten konnten. Aber im ganzen brachte in der Tat das Wort historia das Eigenwissen und das eigene Erlebnis besser zum Ausdruck als das farblose annales. B. G. Niebuhr, Ueber den Unterschied zwischen Annalen und Historie, Kl. hist. und phil. Schr., zweite Sammlung (Bonn 1843), 229; H. Nissen, Krit. Unters. 87; Peter, rel.1 XLVIII; Ph. Fabia, Journal des savants 1900, 433.

1. Q. Fabius Pictor. Als nach der Schlacht bei Cannae die Lage des römischen Volkes trostlos geworden, wurde einer der Senatoren, Q. Fabius Pictor, nach Delphi zum Orakel geschickt, um Rat zu erholen. Wie er hier die Verbindung Roms mit dem griechischen Heiligtum vermittelte, so schenkte er auch nach dem glücklichen Ende des hannibalischen Krieges nicht nur

seinem Volke eine römische Geschichte: er gab sie der Welt, da er sie in griechischer Sprache abfaßte. Es war eine Darstellung der gesamten römischen Vergangenheit von der Gründung der Stadt an, die er in das Jahr 747 setzte, bis auf seine Zeit, ein kühnes Unternehmen, wo er ein erster Pionier auf neuem Boden war, auch wenn er die ältere Zeit nur summarisch behandelte; aber es wurde epochemachend. Zwar rügt Polybius, daß Fabius sich vom römischen Interesse allzusehr habe leiten lassen, wie Philinus vom karthagischen; aber das nimmt nicht wunder. Daß er gleichwohl überall von Wahrheitsliebe beseelt war, bezeugt nicht bloß derselbe Polybius, sondern auch Dionysius; auch Livius spricht von dem Annalisten mit großer Achtung und schöpft aus ihm ebenso wie die beiden andern, während die Benutzung durch Diodor weniger sicher ist. Noch bei Plinius erscheint er als Gewährsmann. Mit dieser antiken Hochschätzung stimmt die moderne durchaus überein.

Neben den griechischen Annalen des Fabius finden wir auch lateinische angeführt, wahrscheinlich eine spätere Bearbeitung für das römische Publikum. Sie dem Fabius selbst zuzuteilen, ist ebensowenig geraten, als ihn zum Autor einer Schrift De iure pontificio zu machen, die wir mit größerem Rechte dem Q. Fabius Maximus Servilianus (Cos. 142) zuschreiben.

Literatur. W. Harless, De Fabiis et Aufidiis rerum Romanarum scriptoribus, Bonn 1853; W. N. du Rieu, Disputatio de gente Fabia, Leiden 1856: H. Nissen, Rh. Mus. 22 (1867), 565; Th. Plüss, Fleckeis. J. 99 (1869), 239; Peter, rel. LXIX; M. Büdinger, Die Universalhist im Altertum, Wien 1895, 65; Münzer, Realenz. 6, 1836, und die S. 171 genannten Werke.

Biographisches. Pol. 3, 9 xarà toès zaigois (zur Zeit des zweiten pun. Krieges) ó roápav (Fabius) γέγονε καὶ τοὺ συνεδρίου μετεῖχε τῶν Ῥωμαίων. Liv. 22, 57, 5 Q. Fabius Pictor Delphos ad oraculum missus est (nach Cannae) sciscitatum, quibus precibus suppliciisque deos possent placare et quaenam futura finis tantis cladibus foret. Plut. Fab. Max. 18 eis Arλqovs Exéuqon θεοπρόπος Πίκτωρ συγγενής Φαβίου. Appian. Αννιβαική 27 ἡ βουλὴ Κόιντον μὲν Φάβιον, τὸν συγγραφέα τῶνδε τῶν ἔργων, ἐς Δελφοὺς ἔπεμπε χρησόμενον περὶ τῶν παρόντων. Liv. 23, 11, 1 Q. Fabius Pictor legatus a Delphis Romam rediit responsumque ex scripto recitavit. Ueber die ihm gewordenen Orakelverse vgl. H. Diels, Sibyll. Bl. 11; über ihn als Verfasser der beiden Androgynenorakel (Phlegon mir. 10) 106; K. Buresch, WklPh. 1890, 1253; Wissowa, Religion2 539 Anm. 3; Wülker (s. S. 32) 102.

Die griechischen Annalen. Dionys. 1, 6, 2 ὅσοι τὰ παλαιὰ ἔργα τῆς πόλεως ἑλληνικῇ διαλέκτῳ συνέγραψαν, ὧν εἰσι πρεσβύτατοι Κουντός τε Φάβιος καὶ Λεύκιος Κίγκιος, ἀμφότεροι κατὰ τοὺς Φοινικικοὺς ἀκμάσαντες πολέμους. τούτων δὲ τῶν ἀνδρῶν ἑκάτερος, οἷς μὲν αὐτὸς ἔργοις παρεγένετο, διὰ τὴν ἐμπειρίαν ἀκριβῶς ἀνέγραψε, τὰ δὲ ἀρχαῖα τὰ μετὰ τὴν κτίσιν τῆς πόλεως γενόμενα zeqaĥaidās Éлédoquer. Cic. div. 1, 21, 43 Aeneae somnium, quod in numerum (Numerii Sigonius, nostri M. Hertz, Rh. Mus. 17 (1862), 579; Fleckeis. J. 99 (1869), 768, getilgt von Gutschmid 513; s. Peter, rel. LXXIX adn. 1) Fabii Pictoris graecis annalibus eius modi est. Das Werk begann mit der Urgeschichte Roms und ging mindestens (fr. 26) bis zur Schlacht am Trasimenersee im J. 217, wahrscheinlich bis zum Ende des zweiten punischen Krieges, so daß die Abfassung noch später fällt; vgl. Gutschmid 517. Ueber die Gründung Roms Dionys. 1, 74, 1 τὸν δὲ τελευταῖον τῆς Ῥώμης οἰκισμὸν ἢ κτίσιν ἢ ὅτι δήποτε χρὴ καλεῖν τὸ γενόγενέσθαι φησὶ ... Κόιντος δὲ Φάβιος κατὰ τὸ πρῶτον ἔτος τῆς ὀγδόης Ολυμπιάδος 747 v. Chr.). Ueber diese Zeitrechnung jetzt besonders O. Leuze, Die röm. Jahrzählung, Tübingen 1909, 79: 282: 304 ff.

LEVOV...

Diokles von Peparethos und Fabius. Plut. Rom. 2 u. 3 rauta μèv oër (Gründungssage Roms) Προμαθίων τις ἱστορίαν Ιταλικὴν συντεταγμένος εἴρηκε, τοῦ δὲ πίστιν ἔχοντος λόγου μάλιστα καὶ πλείστους μάρτυρας τὰ μὲν κυριώτατα πρῶτος εἰς τοὺς Ἕλληνας εξέδωκε Διοκλής Πεπαρήθιος, ᾧ καὶ Φάβιος ὁ Πίκτωρ ἐν τοῖς πλείστοις επηκολούθηκε. 8 ὧν τὰ πλεῖστα καὶ τοῦ Φαβίου λέγοντος καὶ τοῦ Πεπαρηθίου Διοκλέους, ὃς δοκεῖ πρῶτος ἐκδοῦναι Ῥώμης κτίσιν. Ueber die Prioritat schwanken trotz des klaren — Èryzolovŷnze die Gelehrten; vgl. Schwegler, Gesch. 1, 412; Peter, rel. LXXXI; Burs. J. 126 (1905), 199; Mommsen, Röm. Forsch. 2, 279 Anm. 82; E. Schwartz, Realenz. 5, 797; W. Christ, Münch. Sitzb. 1905, 116; Soltau, Klio 10 (1910), 129; Sp. Vassis, Atozinę ó Hɛr. zai Þáßios Hiztoo, Athena 23 (1910), 96; V. Costanzi,

Diocle di Pep., Studi storici 3 (1910), 74; K. v. Holzinger, Wien. Stud. 34 (1912), 175; J. Mesk ebd. 36 (1914), 18; Fr. Krampf, Die Quellen der röm. Gründungssage, Leipzig 1913, 2: 47; Rosenberg, Realenz. 2. R. 1, 1085.

Antike Urteile über Fabius. Pol. 1, 14 οὐχ ἧττον τῶν προειρημένων παρωξύνθην ἐπιστῆσαι τούτῳ τῷ πολέμῳ (den punischen Krieg) καὶ διὰ τὸ τοὺς ἐμπειρότατα δοκοῦντας γράφειν ὑπὲρ αὐτοῦ, Φιλῖνον καὶ Φάβιον, μὴ δεόντως ἡμῖν ἀπηγγελκέναι τὴν ἀλήθειαν. ἑκόντας μὲν οὖν ἐψεῦσθαι τοὺς ἄνδρας οὐχ ὑπολαμβάνω στοχαζόμενος ἐκ τοῦ βίου καὶ τῆς αἱρέσεως αὐτῶν· δοκοῦσι δέ μοι πεπονθέναι τι παραπλήσιον τοῖς ἐρῶσι. διὰ γὰρ τὴν αἵρεσιν καὶ τὴν ὅλην εὔνοιαν Φιλίνῳ μὲν πάντα δοκοῦσιν οἱ Καρχηδόνιοι πεπρᾶχθαι φρονίμως καλῶς ἀνδρωδῶς, οἱ δὲ Ῥωμαῖοι τἀναντία, Þaẞio de τойμrahív toútov; vgl. noch 1, 58; 3, 8; 9; Peter, rel. LXXXIII. Dionys. 7, 71, 1 Κοίντῳ Φαβίῳ βεβαιωτῇ χρώμενος καὶ οὐδεμιᾶς ἔτι δεόμενος πίστεως ἑτέρας παλαιότατος γὰρ ἀνὴρ τῶν τὰ ῥωμαικὰ συνταξαμένων καὶ πίστιν οὐκ ἐξ ὧν ἤκουσε μόνον ἀλλὰ καὶ ἐξ ὧν αὐτὸς ἔγνω лаoɛzóμεros; vgl. 4, 6, 1; 30, 2; Liv. 1, 55, 8.

Benutzung durch andere (Peter, rel. LXXXVII). a) Polybius. Das Verzeichnis der italischen Wehrfähigen aus dem J. 225 (Pol. 2, 24) stammt aus Fabius; Eutrop. 3, 5 traditumque est a Fabio historico, qui ei bello interfuit, DCCC milia hominum parata ad id bellum fuisse (Oros. 4, 13; fr. 23). Demnach ist wahrscheinlich die ganze Darstellung der gallischen Kriege bis zum J. 222 (2, 18), die kurze Uebersicht (1,6) und anderes aus der älteren röm. Geschichte dem Fabius entnommen; vgl. F. Heyer, De bellorum a Romanis cum Gallis inter primum et secundum bellum Punicum gestorum scriptoribus, Königsberg 1867, 18; 31; B. Niese, Die Chronologie der gall. Kriege bei Pol., Herm. 13 (1878), 410; G. F. Unger, Die Jahrabstände bei Pol. II 18-23, ebd. 14 (1879), 90; Die Quellen des Pol. im gall. Bericht, Phil. 39 (1880), 81; Mommsen, Röm. Forsch. 2, 297; Leuze 142; J. Beloch, Griech. Gesch. 3, 2, 11; R. Laqueur, Polybius, Leipzig 1913, 16; 26; 69; 262 u. s. Daß Polybius weiter beim ersten punischen Kriege Fabius benutzt hat, geht aus seinen eigenen Worten (1,14; s.o.) hervor; vgl. Hesselbarth (s. S. 171) 621; F. Reuss, Phil. 60 N. F. 14 (1901), 128; E. Täubler, Die Vorgesch. des 2. pun. Krieges, Berlin 1921, 81. 8) Diodor. Die Abhängigkeit Diodors von Fabius in gewissen Partien (Diod. 7, 5 (2 p. 132 Vogel) Þáßios ô tas Ῥωμαίων πράξεις αναγράψας ἄλλως μεμυθολόγηκε) verfocht nach Niebuhr Mommsen Rom. Forsch. 2, 221; 273. Die Frage wurde weiter behandelt von Schwegler 24; Nitzsch 226; B. Niese, Herm. 13 (1878), 412; C. Peter, Zur Kritik der Quellen der älteren röm. Gesch., Halle 1879, 118; E. Meyer, Unters. über Diodors röm. Gesch., Rh. Mus. 37 (1882), 610; L. Cohn, Phil. 42 (1884), 1; J. Bader, De Diodori rerum Romanarum auctoribus, Leipzig 1890, 47; E. Schwartz, Realenz. 5, 696; Leuze 47; 92; 142; P. Varese, La fonte annal. di Diodoro, Studi stor. 3 (1910), 219; W. Schur, Die Aeneassage in der spätröm. Lit., Straßburg 1914, 22; vgl. noch L. Holzapfel, Röm. Chronologie, Leipzig 1885, 190; W. Soltau, Röm. Chron., Freiburg 1889, 373, die beide die lateinischen Annalen des Fabius als Quelle annehmen. Ueber Fabius und das mit Diodor zusammenhängende Ineditum Vaticanum s. H. v. Arnim, Hermes 27 (1892), 118 und dagegen E. Wendling ebd. 28 (1893), 335. y) Dionysius von Halicarnass. Dionys. 1, 79, 4 περὶ τῶν ἐκ τῆς Ἰλίας γενομένων Κόιντος μὲν Φάβιος ὁ Πίκτωρ λεγόμενος, ᾧ Λεύκιος τε Κίγκιος καὶ Κάτων Πόρκιος καὶ Πίσων Καλπούρνιος καὶ τῶν ἄλλων συγγραφέων οἱ πλείους ἠκολούθησαν, ἐν τῇ πρώτῃ γράφει; vgl. 1, 80, 3; 1, 83, 3 ταῦτα μὲν οὖν τοῖς лoi Þáẞtov εontai. Ueber die hier in zwei Versionen vorliegende Sage Mommsen, Röm. Forsch. 2, 9 Anm. 25. d) Sallustius reiht unter die Benutzer, kaum mit Recht, G. Costa, Fabio Pittore e Sallustio, Riv. di storia ant. 13 (1909), 30 ein. ε) Livius. Außer 1, 55, 8 spricht Livius noch von Fabius 1, 44, 2 als scriptorum antiquissimus, ähnlich 2, 40, 10, erwähnt ihn als Autor 22, 7, 4 (Schlacht am Trasimenersee): Fabium aequalem temporibus huiusce belli potissimum auctorem habui. 8, 30, 9; 10, 37, 14. E. Heydenreich, Fabius Pictor und Livius, Freiberg 1878; H. Diels, Sibyll. Bl. 9; F. Luterbacher, Fabius und Piso als Quellen des Livius, Phil. 57 N. F. 11 (1898), 510; W. Soltau, Fabius Pictor und Livius, ebd. 345; Krampf 23; Klotz, Realenz. 13, 844. ) Plinius. Im Quellenverzeichnis erscheint Fabius Buch 10; 14; 15, wie er auch im 28. als Autor anzunehmen ist; vgl. Münzer, Beitr. 179 (Vermittler Varro). Zitiert wird er 10,71; 14,89 Fabius Pictor in annalibus suis (vgl. Münzer 183; 191, nach dem Plinius das Werk niemals in Händen gehabt hat). n) Silius s. § 405.

Die lateinischen Annalen des Fabius lagen Varro vor; vgl. Quint. 1, 6, 12 Varro in eo libro, quo initia Romanae urbis enarrat, lupum feminam dicit Ennium Pictoremque Fabium secutus. Auch Nonius 12 p. 518, 35 M. zitiert Fabius Pictor rerum gestarum (L. Müller: Romanarum) lib. I: et simul videbant picum Martium. Gell. 5, 4, 1 ibi (in libraria) expositi erant Fabii annales, bonae atque sincerae vetustatis libri, quos venditor sine mendis esse contendebat. Auch hier wird eine sprachliche Eigentümlichkeit notiert, nämlich duovicesimo anno (= im 22. Jahre; Gutschmid 514); vgl. auch Fronto p. 114 N. Diese lat. Annalen muß auch Cicero in seinem bekannten Urteil über die ältere Annalistik (de or. 2, 12, 52; leg. 1, 2, 6, s. oben S. 30) im Auge gehabt haben. Der Versuch J. Baders, De Diodori

rerum Romanarum auctoribus, Leipzig 1890, 36, ihre Existenz abzuleugnen (vgl. auch K. Buresch, WklPh. 1890, 1253), ist verunglückt; vgl. W. Soltau, Bph W. 1891, 1358. Daß Q. Fabius Pictor der Verfasser der beiden Annalen sei, nahmen an W. A. Becker, Röm. Altert. 1 (Leipzig 1843), 41; C. Nipperdey, Opusc., Berlin 1877, 399 (vgl. auch L. Holzapfel, Röm. Chronol. 351); auch Cicero muß dieser Ansicht gewesen sein; denn wenn er de or. 2, 12, 51; 2, 12, 53 Fabius nach Cato und de leg. 1, 2, 6 vor ihm aufführt, so will er damit schwerlich eine Unterscheidung zweier Fabier angedeutet wissen. Aber diese Schriftstellerei in zwei Sprachen ist dem ersten Annalisten kaum zuzutrauen. So sehen als Verfasser der lat. Annalen einen andern Fabius Pictor, z. B. Serv. Fabius Pictor, an Peter, rel. LXXVII; CLXXIV; W. Soltau, Fleckeis. J. 133 (1886), 479, der später aber (Bph W. 1891, 1358) sich zu der dritten und wahrscheinlichsten Ansicht von Niebuhr, Röm. Gesch. 2, 631; Gutschmid 514 bekennt, daß nur eine lateinische Bearbeitung vorliegt. Vgl. noch Mommsen und Diels (S. 173); Leo, Lit. 86 Anm. 1.

De iure pontificio. Nonius fährt, nachdem er p. 518 M. Fabius Pictor rerum gestarum lib. I zitiert hatte, fort: Idem iuris pontificii lib. III, teilt also beide Werke demselben Verfasser zu. Wenn dementsprechend Nipperdey und M. Hertz, Fleckeis. J. 85 (1862), 47 (vgl. auch L. Cohn, Ilbergs J. 5 (1900), 328) alle drei Werke dem einen Fabius zuweisen, so liegt es doch näher, hier an einen anderen Fabius Pictor zu denken, dem auch Gellius 1, 12, 14 in libro primo Fabii Pictoris (s. a. 10, 15, 1) zuzuweisen ist. Daher hat A. Krause (Vita et fragmenta hist. vet. Rom., Breslau 1833, 46) den Serv. Fabius Pictor, den Cicero, Brut. 21, 81, et iuris et litterarum et antiquitatis bene peritus nennt, als Verfasser des Werkes über das Pontifikalrecht vermutet, und so Gutschmid 515. Allein da Cicero an dieser Stelle keiner Schrift Erwähnung tut, ist es wohl geratener, mit Niebuhr, Gesch. 2, 631, an Q. Fabius Maximus Servilianus (Cos. 142; Münzer, Realenz. 6, 1811) zu denken, von dem Macrobius 1, 16, 25 eine Stelle in libro duodecimo einer pontifikalen Sehrift mitteilt. Schol. Veron. Verg, georg. 3. 7 p. 409 H. heißt es: Servilianus historiarum scriptor, und Dionys. 1, 7 stellt einen Fabius Maximus mit Cato und Valerius Antias zusammen. Sonach werden wir diesem Servilianus auch ein historisches Werk zuteilen müssen; und wirklich führt Serv. Aen. 1, 3 unter dem Zitat Fabius Maximus annalium primo eine Stelle an; vgl. Peter, rel. CLXXV und 114. Möglich wäre auch, daß das Werk de iure pontificio dem Q. Fabius Pictor in späterer Zeit untergeschoben wurde. Münzer, Realenz. 6, 1842; G. Sigwart, Klio 6 (1906), 367.

Die Fragmente bei H. Peter, rel. 1 p. 5; 114; fragm. 6; 74; noch hinzuzufügen Serv. Aen. 5, 73; Brinkmann (S. 171) 49; s. a. Huschke, Jurisprud. 2: Bremer, Jurisprud. 1 (1896), 8 und R. Peter, Quaestionum pontificalium specimen, Straßburg 1886, 7; 15; 29.

2. L. Cincius Alimentus nimmt unter den Staatsmännern und Feldherrn im hannibalischen Kriege keine unbedeutende Stelle ein. Er bekleidete die Prätur im J. 210, und sein Imperium für Sizilien wurde ihm auch für 209 prorogiert. Im J. 208 wurde seine Belagerung von Locri von keinem Erfolg gekrönt. Doch stand er noch immer in Ansehen, und als der verwundete Konsul T. Quinctius Crispinus vom Senat sich Ratgeber erbeten hatte, wurde auch er delegiert. Von ihm ohne Zweifel stammte eine von den ältesten Zeiten Roms, dessen Gründung er ins J. 729,8 legte, anhebende und bis in seine Zeit hinabgehende römische Geschichte in griechischer Sprache. Er erzählte in ihr noch von seiner Gefangenschaft bei Hannibal, der ihn seines persönlichen Umgangs für wert hielt. Diese Annalen sind gegenüber dem Werke seines Zeitgenossen Q. Fabius Pictor nicht recht hoch gekommen. Von Dionysius und Livius sind sie herangezogen; ob auch von anderen Autoren, ist sehr fraglich. Außer ihnen begegnen uns noch Schriften eines L. Cincius in lateinischer Sprache, die auf antiquarische Studien, besonders auf solche staatsrechtlicher Natur, hinweisen; es sind dies: de fastis, de comitiis, de consulum potestate, de re militari, de officio iurisconsulti, de verbis priscis, Mystagogica, die wir meistens durch Anführungen des Verrius Flaccus kennen; und wahrscheinlich erst in die augustische Zeit scheint dieser Vertreter des Staatsrechtes gesetzt werden zu müssen.

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