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mentar zur Ausg. 6; H. Keil, Observ. crit. 65; P. Weise; Reitzenstein; Ihm. Ihnen gegenüber glauben an eine im wesentlichen unverändert gebliebene Gestalt Klotz; L. Dietze, De sermone Catoniano, Leipz. Diss., Anklam 1870, 4; O. Schoendorfer, De genuina Catonis de agric. libri forma, Königsberg 1885; Hauler; P. Reuther, De Catonis de agricult. libri vestigiis apud Graecos, Leipzig 1903, 29; verschieden Leo, Forsch. 37 und in Lit. 272. Es ist in der Tat schwer abzusehen, wie das zufällige Walten der Ueberlieferung oder bewußte Zweckabsicht die heutige Gestalt hervorgebracht haben könnte, die dazu schon Varro (s. Goetz VII) und Plinius vorlag. Denn bei diesem bezieht sich 19, 145 de origine eorum (asparagorum) in silvestribus curis abunde dictum et quomodo eos iuberet Cato in harundinetis seri offenbar auf c. 6, 3 f. unserer Schrift (vgl. auch 16, 173) und 19, 147 nihil diligentius (quam asparagorum sationem) comprehendit Cato_novissimumque libri est, ut appareat repentem (Mayhoff: rem repentem) ac noviciam (Detlefsen: recentem hanc notitiam) fuisse auf c. 161, das vorletzte Kapitel, das gut mit novissimum bezeichnet werden konnte; vgl. Klotz 24; Hauler 5. Es bleibt nur übrig, die Anordnung Cato selbst beizulegen, der anfangs ein systematisches Ganze zu geben beabsichtigte, im Laufe der Zeit aber den Plan fallen ließ und seine Vorschriften und Rezepte, wie sie ihm in die Hände kamen, aneinanderreihte, der auch aller Wahrscheinlichkeit nach das Buch gar nicht zur Herausgabe bestimmt hatte, zumal er das Material in den praecepta ad filium verwertet hatte. Die teilweise Modernisierung der Sprache aber ist bei einem auch später noch mehrfach gebrauchten Werke nicht auffallend. In der Echtheit der Summarien findet einen Beweis für die Echtheit der Disposition R. Friderici, De librorum antiquorum capitum divisione atque summariis. Accedit de Catonis de agric. libro disputatio, Marburg 1911, 60: doch s. Goetz2 VI; R. Wünsch, Rh. Mus. 69 (1914), 135. Dieselben handeln über den (verstümmelten?) Anfang des Buches, s. a. Leo, Lit. 271 A. 4; Th. Stangl, Bph W. 1914, 828; Th. Birt ebd. 1915, 922. Quellen. Eigene Erfahrung wird das meiste geliefert haben; vgl. auch Reitzenstein, De scriptorum rei rust. etc. 32. Auf mündliche Berichte deutet 151,1 Minius (s. E. Vetter, Wien. Stud. 29 (1907), 326) Percennius Nolanus ad hunc modum monstravit. 152 Q. A. M. Manlii monstraverunt. Benutzung der griechischen Literatur suchte P. Reuther nachzuweisen; vgl. auch G. Gentilli, Catoniana, Atene e Roma 7 (1904), 298: E. Thrämer, Cato Censorius und die Griechenmedizin, Mitteil. zur Gesch. der Med. 14 (1915), 404; auch K. Münscher, Xenophon in der griech.-röm. Lit., Phil. Suppl. 13 (1920), 70; M. Wellmann, Die Georgika des Demokritos, Berl. Abh. 1921 Abh. 4, 34.

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Zur Charakteristik. 2,7 (pater familias) servum senem, servum morbosum, et siquid aliud supersit, vendat. patrem familias vendacem, non emacem esse oportet. Unter den officia des Vilicus erscheint (5, 4): haruspicem, augurem, hariolum, Chaldaeum nequem consuluisse velit. 5,7 res rustica sic est, si unam rem sero feceris, omnia opera sero facies. 1,1 ne cupide emas. 1,6 scito idem agrum quod hominem, quamvis quaestuosus siet, si sumptuosus erit, relinqui non multum. 3,1 aedificare diu cogitare oportet; conserere cogitare non oportet, sed facere oportet .. ita aedifices, ne villa fundum quaerat neve fundus villam. Der Vilicus (5, 2) ne plus censeat sapere se quam dominum Die Vilica (143, 1) ne nimium luxuriosa siet. vicinas aliasque mulieres quam minimum utatur neve domum neve ad sese recipiat. ad cenam nequo eat neve ambulatrix siet. rem divinam ne faciat etc. 61, 1 quid est agrum bene colere? bene arare. quid secundum? arare. quid tertium? stercorare. Ueber das interessante c. 160 mit seinen Zauberformeln gegen Verrenkung und Beinbruch, das auch die Aufmerksamkeit des Plinius 28, 21; 17, 267 erregt hat, s. die Lit. S. 15, bes. Heim 533; 564; Wessely, Wien. Stud. 20 (1898), 135. Der Hypothese von K. W. Nitzsch 494, dem Weise 5 zustimmt, daß das Werk für das Gut des L. Manlius (c. 144 f.) in der Gegend von Casinum und Venafrum berechnet gewesen sei, widerspricht sein allgemeiner Charakter, auch wenn hier und da bestimmte Gutsverhältnisse zugrunde liegen mögen. Ribbeck 254: Hauler 6. Die Sprache. Dietze, Schoendoerffer, Weise, Hauler s. oben, letzterer auch Archiv Lex. 1 (1884), 582; Cortese s. S. 180; 0. Altenburg, De sermone pedestri Italorum vetustissimo, Fleckeis. J. Suppl. 24 (1898), 485; E. Alberti, Saggio di morfologia e sintassi Catoniana, Messina 1907 (mir unbek.); A. W. Ahlberg, De traiectionis figura ab antiquissimis prosae scriptoribus lat. adhibita, Eranos 11 (1911), 88; Fr. Stabile, Costruzione paratattica appositiva in Cato? Riv. 49 (1921), 336; A. Kappelmacher, Zum Stil Catos in De r. r., Wien. Stud. 43 (1922/3), 168; Booth, The collocation of the adverb of degree in Roman comedy and Cato, Chicago 1923.

Fortleben. Weise 108: Saepius Catonis de agricultura liber citatur apud Plinium, Columellam, raro apud Varronem et Gellium, rarissime apud grammaticos reliquosque scriptores posteriores, nunquam apud Quintilianum." Das Material bei Klotz 25. a) Varro. r. r. 1, 2, 28 in magni illins Catonis libro, qui de agri cultura est editus, scripta sunt permulta similia (das zur Hauswirtschaft, nicht zur Landwirtschaft Gehörige), ut haec, quem ad modum placentam facere oporteat, quo pacto libum, qua ratione pernas sallere (vgl. Weise 111 und dagegen Reitzenstein, WklPh. 1888, 594); Gentilli und Hempel s. § 192. ß) Cicero.

Ueber Cato 15, 54 vgl. Klotz 31; Weise 118. 7) Columella. Da dieser 7, 4, 8 die Vorschrift bei Cato c. 96 unter dem Namen des Celsus vorbringt, hat er Cato durch Vermittlung des Celsus benutzt; vgl. Klotz 38; Reuther 16; R. Reitzenstein 591. d) Das gleiche gilt z. T. von dem Cato sehr oft zitierenden Plinius; s. Münzer, Beitr. 12; 55; 74, der 65 die Hypothese aufstellt, daß Celsus nicht das Werk de agricultura, sondern den Abschnitt über Landwirtschaft in den Büchern ad Marcum filium benutzt habe. ) Plutarch. Cato 25 καὶ συντέτακται γε βιβλίον γεωργικόν, ἐν ᾧ καὶ περὶ πλακούντων σκευασίας καὶ τηρήσεως ὀπώρας γέγραφεν, ἐν παντὶ φιλοτιμούμενος περιττὸς εἶναι καὶ ἴδιος. 5 (was sich auf c. 2, 7 bezieht) τὸ τοῖς οἰκέταις ὡς ὑποζυγίοις ἀποχρησάμενον ἐπὶ γήρως ἐλαύνειν καὶ πιπράσκειν ἀτενοῦς ἄγαν ἤθους yoyɛ ridepai. ) Gellius und Macrobius mehrfach.

Die Ueberlieferung beruht auf dem verlorenen Marcianus in Florenz, der auch Varros r. r. und nach dem Inhaltsverzeichnis einst auch Gargilius Martialis (§ 634) und Columella enthalten hatte; vgl. P. Victorius bei Keil IV; Angelus Politianus trug die Lesarten im J. 1482 in die editio princeps der scriptores rei rusticae, Venedig 1472, ein (jetzt in der Nationalbibl. zu Paris). Auch Petrus Victorius benutzte den Codex für seine Ausgabe Catos und Varros 1541 und seine Explicationes 1542. Dieser Marcianus ist die Quelle aller noch vorhandenen Hss. Außer der Kollation des Politianus wurden von Keil noch herangezogen: Paris. 6884 A s. XII/XIII, Laurent. 30, 10 s. XIV (Mediceus); es kommen hinzu aus s. XV: Laurent. 51, 1; 51, 2, Caesenas 42, 2. Vgl. H. Keil, De libris manu scriptis Catonis de agri cult. disputatio (Ind. lect. Halle 1882); Ausg. praef.; Goetz IV; Manitius, Gesch. der lat. Lit. des MA. 1, 310 Anm. 1.

Ausg. Ueber die älteren vgl. Keil XIV. Scriptores rei rusticae von J. M. Gesner-J. A. Ernesti, Leipzig 1773/74: von J. G. Schneider, Leipzig 1794-1797. Dann die große kritische Ausg. mit Kommentar und Index (composuit R. Krumbiegel): M. Porci Catonis de agri cultura liber, M. Terenti Varronis rerum rusticarum libri tres ex rec. H. Keilii, Leipzig 1884-1897; dazu die der Bibl. Teubneriana von H. Keil, 1895, jetzt von G. Goetz2, 1922. Uebersetzungen. Von G. Grosse, Halle 1787. Uebersetzungsproben von L. Döderlein, Reden und Aufsätze, Erlangen 1843, 276; F. Ganter, Donaueschingen 1844; Leo, Lit. 470. Zur Erläuterung. A. F. Rudorff, Ind. lect. Berlin 1846 47 (über die Kaufverträge); Ernst Meyer, Gesch. der Botanik 1 (Königsberg 1857), 341; C. Wessely, Wien. Stud. 20 (1898), 135 (zu c. 160); über das Gebet c. 141 vgl. Norden, Kunstprosa 156 und R. Reitzenstein, Straßb. Festschr. 1901, 152; über c. 4 W. Lundström, Eranos 15 (1915), 209, und S. Lilliedahl, PhW. 1922, 189. Siehe auch H. Gummerus, Der röm. Gutsbetrieb als wirtschaftlicher Organismus nach den Werken des Cato, Varro und Columella, Klio 5. Beiheft, Leipzig 1906. Roman farm management. The treatises of Cato and Varro done into English with notes of modern instances by a Virginia farmer (F. Harrison), New York 1913 (s. Bph W. 1914, 278); A. Hauger, Zur röm. Landwirtschaft und Haustierzucht, Hannover 1921; W. E. Heitland, Agricola. A study of agriculture and rustic life in the grecoroman world from the point of view of labour, Cambridge 1921. Anderes bei Goetz3 XV. M. York 1933.

68. Die Origines. Schon als sein Knabe das Lesen lernte, hatte Cato ihm mit großen Buchstaben ein Lesebuch aus der römischen Geschichte zusammengeschrieben. Als er in das Greisenalter eingetreten war, etwa um 168, schenkte er auch dem römischen Volke eine vaterländische Geschichte, aber in seinem Römerstolz nicht in der ausländischen Sprache, die seine Vorgänger angewendet hatten, sondern in der Muttersprache und schuf damit eine eigentliche römische Historiographie. In der Vorrede bezeichnete er die Arbeit als das Werk seiner Mußestunden, über die der Mann ebenfalls Rechenschaft schuldig sei. Er begann dann ebenfalls mit der Aeneassage, die im Sagenschatz des römischen Volkes bereits ihre feste Stelle erhalten hatte, erzählte darauf die Gründungsgeschichte Roms, für die er das J. 751 festsetzte, und die Geschichte der Könige mit einem Zeitraum von 244 Jahren. Mit ihrem Ende schloß das erste Buch. Wenn er bis dahin die Stadt Rom behandelt hatte, ging er jetzt über zu den italischen Gemeinden und gab ihre Gründungslegenden in den folgenden zwei Büchern. Das zwang ihn, die Methode der annalistischen Geschichtschreibung aufzugeben und nicht nach der Reihenfolge der Jahre, sondern nach den einzelnen Gemeinden seinen Stoff zu

gliedern. Historiographie trat hier in den Bund mit Geographie und Ethnographie. Denn nicht nur die Geschichte behandelte er, sondern auch den Charakter und die Eigentümlichkeit des einzelnen Stammes, wie er denn die Ligurer als ungebildet und lügnerisch brandmarkte, für die gallische Nation das Merkmal im energischen Betrieb des Waffenhandwerkes und in der Wortgewandtheit fand. Cato gab dem so gearteten Werke den charakteristischen Titel „Origines".

Gegen Ende seines Lebens griff er nochmals zum Griffel, um wieder die vaterländische Geschichte zu bearbeiten; doch diesmal begann er mit den punischen Kriegen und führte die Erzählung bis zum schändlichen Verrat, den Servius Galba an den Lusitanern begangen hatte, und zum Prozeß gegen den Feldherrn (149 v. Chr.). Dieser Teil bestand aus vier Büchern, folgte ebenfalls nicht streng der Zeit, sondern vereinigte das sachlich Zusammengehörige in Abschnitten. So waren im letzten Buch (7) die spanischen Kriege zusammengefaßt, im zweiten (5) scheinen die mazedonischen Kriege, im dritten (6) der Krieg gegen Antiochus erzählt zu sein; das erste Buch (4) schilderte die punischen Kriege bis zur Schlacht bei Cannae, mit der es wahrscheinlich schloß. In voll demokratischer Gesinnung, die hier wohl zum Teil aus persönlicher Abneigung und aus der niedrigen Steilung der eigenen Familie herrührte, nannte er nicht die Namen der Feldherrn, sondern gab nur ihre amtliche Stellung an. Wie in den Origenes waren auch hier die Merkwürdigkeiten von Land und Leuten, die Admiranda, berücksichtigt. Noch kurz vor seinem Tode arbeitete Cato am letzten Buch; so ist es wahrscheinlich, daß die vier Bücher nicht von ihm der Oeffentlichkeit übergeben wurden; eine fremde Hand wird sie mit den drei Büchern der „Origines" zu einem Werk vereinigt haben, ohne dabei den Titel „Origines", der inhaltlich nur für jene ersten Bücher paßte, zu ändern.

Wir haben nur Fragmente dieses Geschichtswerks. Allein selbst diese zeigen uns, daß es eine ausgezeichnete Leistung war. Obwohl es keine Gelehrsamkeit zur Schau stellen wollte, war es doch eine Arbeit größten Fleißes und eifriger Sorgfalt. Einen großen Teil der Ereignisse hatte er selbst teils als Militär teils als politischer Führer miterlebt und gab sich auch, wenn er auf seine eigenen Taten zu sprechen kam, stolz die verdiente Ehre, wie er auch die von ihm selbst gehaltenen Reden dem Werke einflocht. Ueberall hat er den Stempel seiner markigen Persönlichkeit aufgeprägt, ist den Dingen auf den Grund gegangen und hat z. B., um die punischen Kriege zu erzählen, es für notwendig erachtet, die Staatsverfassung der Karthager zu studieren (fr. 80). Der Stil war, wie ein größeres Fragment (83) mit der Heldentat eines Tribunen zeigt, zerschnitten, aber kräftig und durchsichtig. Der Verlust dieses einzigen Werkes ist unersetzlich; mit Recht sagt Niebuhr: Wäre es möglich, ein verloren gegangenes Werk durch Beschwörung der Geister wieder zu erlangen, so würden das erste alte Werk, das wir zu verlangen hätten, die Origines des Cato sein.

Allgemeine Literatur. A. Wagener, M. Porcii Catonis originum fragmenta emendata disposita illustrata, Bonn 1849; A. Bormann, M. Porcii Catonis originum libri septem; reliquias disposuit et de instituto operis disputavit, Brandenburg 1858; Jordan XIX; Peter, rel. CXXVII; Wahrheit 282; Pais, Storia crit. 1, 1, 88, und die allgemeine Lit. S. 171.

Hauptstelle. Nepos Cato 3, 3 senex historias scribere instituit. earum sunt libri septem.

primus continet res gestas regum populi Romani, secundus et tertius, unde quaeque civitas orta sit Italica; ob quam rem omnes Origines videtur appellasse. in quarto autem bellum Poenicum est primum, in quinto secundum: atque haec omnia capitulatim sunt dicta. reliqua quoque bella pari modo persecutus est usque ad praeturam Servii Galbae, qui diripuit Lusitanos, atque horum bellorum duces non nominavit, sed sine nominibus res notavit. in eisdem exposuit, quae in Italia Hispaniisque aut fierent aut viderentur admiranda: in quibus multa industria et diligentia comparet, nulla doctrina. Nach dieser Stelle verzichtete Cato nach der Darstellung der Königszeit auf die weitere Geschichte Roms und gab dafür eine Darlegung der Entstehung italischer Gemeinden in den beiden folgenden Büchern. Diese Ursprungsgeschichte nur als einen Begleitbericht der Geschichte Roms anzusehen, wie es Niebuhr, Röm. Gesch. 9, Nipperdey, Gutschmid 519 wollen, geht nach den Worten des Nepos und dem Titel Origines nicht an. Die rhetorisch zurechtgemachten Worte des Tribunen bei Livius 34, 5, 7 (vom J. 195) aber lassen die Origenes zu einer Zeit bestehen, wo Cato wohl noch nicht an diese Tätigkeit dachte. Ebenso wenig können wir mit Peter an eine kurze Darstellung der Ereignisse jener Jahrhunderte am Eingang des 4. Buches glauben, sondern werden mit Mommsen (s. Gesch. 924) zwei ursprünglich getrennte Werke annehmen, deren erstes, Origines genannt, den Ursprung Roms und der italischen Städte systematisch darstellte, wobei sich ein Stück späterer römischer Geschichte von selbst ergab, während ein zweites Werk in mehr annalistischer Form die Zeitgeschichte vom ersten punischen Krieg an behandelte, das später, wohl erst nach dem Tode Catos, mit dem ersten verbunden auch an dem Titel teilnahm, damit freilich auch den Alten schon Rätsel aufgab (s. Fronto p. 203 N. und Festus p. 198 M. Originum libros quod inscripsit Cato, non satis plenum titulum propositi sui videtur amplexus, quando praegravant ea, quae sunt rerum gestarum populi Romani), so daß er deshalb von Nepos, Plut. Cato 25, Serv. Aen. 6, 841, wo es ging, mit dem landläufigen Historiae vertauscht wurde. Nur wenn wir den Titel zunächst bloß auf den ersten Teil beziehen als Gründungsgeschichten, können wir ihn natürlich erklären (s. Dionys. 1, 11, 1 Κάτων ὁ τὰς γενεαλογίας τῶν ἐν Ἰταλίᾳ πόλεων ἐπιμελέστατα συναγαγών; Fronto 203 N. (Cato) Italicarum pueritias inlustravit: Serv. Aen. 7, 678). Andernfalls kommen wir zu den gekünstelten Erklärungen von L. Mercklin, Phil. 3 (1848), 270; Jordan XXIV; Leo, Miscella Ciceroniana, Göttingen 1892, 16. Daß der Titel aus späterer Zeit stammt, nimmt Th. Hrubý, Listy filol. 32 (1905), 199 an.

Abfassungszeit. Plin. 3, 114 Ameriam supra scriptam Cato ante Persei bellum conditam annis DCCCCLXIII prodit. Die eigentümliche Datierung nach dem Mazedonischen Krieg erklärt sich am einfachsten, wenn Cato damals, also um 168, mit der Gründungsgeschichte von Ameria in seinem zweiten (oder dritten) Buch beschäftigt war. Weiter läßt Cic. Cato 11, 38 in dem Gespräch, das 150 v. Chr. angesetzt ist, Cato sagen: septimus mihi liber Originum est in manibus; und nach Brutus 23, 89 M. Cato legem suadens in Galbam multa dixit (149); quam orationem in Origines suas rettulit paucis antequam mortuus est diebus an mensibus (vgl. Gell. 13, 25 (24), 15) war Cato noch kurz vor seinem Tode an dem Werk tätig. Vgl. auch K. J. Neumann, Hermes 31 (1896), 528.

Eigenschaften der Darstellung. a) Gell. 2, 28, 6 (fr. 77) verba Catonis ex Originum quarto haec sunt: non lubet scribere, quod in tabula apud pontificem maximum est, quotiens annona cara, quotiens lunae aut solis lumine caligo aut quid obstiterit. Cic. leg. 1, 2, 6 post annales pontificum maximorum, quibus nihil potest esse ieiunius, si aut ad Fabium aut ad eum, qui tibi semper in ore est, Catonem, aut ad Pisonem aut ad Fannium aut ad Vennonium venias. Diese Erzählung war nach Nepos im ganzen Werke (s. Mommsen, Gesch. 924) capitulatim d. h. zeqaλauwdós, eine Darstellung nach den Hauptsachen'. So Leo, Lit. 294, wie bei Plin. 2, 55; Taurent. ad Auric. ep. 3 (CSEL 21, 446, 9); weniger gut fassen das Wort als abschnittsweise' Gutschmid, Schanz3, Curcio (so wohl Cassiod. hist. 5, 34; Fortunat. rhet. 2, 1 p. 102, 23 H. Vgl. Ps. Acro ad Hor. s. 1, 10,9 Cato a Sallustio (hist. 1, 4 M.) laudatur, quod multa paucis absolverit. ) Die Nichterwähnung der Namen der Feldherrn wird, außer von Nepos, bezeugt von Plin. 8, 11 Cato, cum imperatorum nomina annalibus (statt originibus) detraxerit, eum (elephantum), qui fortissime proeliatus esset in Punica acie, Surum tradidit vocatum und durch die Fragmente bestätigt; so fr. 86; 87. Dieses Verfahren war auch der älteren Annalistik eigentümlich; vgl. Liv. 10, 37, 14 Fabius ambo consules in Samnio et ad Luceriam res gessisse scribit traductumque in Etruriam exercitum; sed ab utro consule, non adiecit; Ed. Meyer, Rh. Mus. 37 (1882), 612; B. Niese, De annalibus Rom. observ., Marburg 1886, IV. Auch eine moderne Richtung der Geschichtschreibung liebt es, von Persönlichkeiten abzusehen. 7) Admiranda. Nepos a. a. O. So schrieb auch Cicero Admiranda (§ 174), Varro einen Logistoricus de admirandis (§ 185), vgl. Varro r. r. 2, 3, 5; 5, 14; Sen. ep. 114, 12; Gell. 6, 1 admiranda quaedam ex annalibus, wie auch die Griechen die Davudota liebten. Cic. fin. 4, 27, 74 haec raoádoža illi, nos admirabilia dicamus. Die drei ersten Bücher (Origines). a) Prooemium. Cic. pro Plancio 27,66 (Cato) in principio scripsit Originum suarum ... clarorum virorum atque magnorum non minus

otii quam negotii rationem exstare oportere. B) Jahr der Gründung Roms (die catonische Aera). Dionys. 1, 74, 2 (s. a. Lydus mag. 1, 2 = fr. 17) Károv Пlógios Ekkyvizòv pèv ovy doiε χρόνον, ἐπιμελὴς δὲ γενόμενος, εἰ καί τις ἄλλος, περὶ τὴν συναγωγὴν τῆς ἀρχαιολογουμένης ἱστορίας ἔτεσιν ἀποφαίνει δυσὶ καὶ τριάκοντα καὶ τετρακοσίοις ὑστεροῦσαν τῶν Ἰλιακῶν (nämlich Gründungsjahr Roms). ὁ δὲ χρόνος οὗτος ἀναμετρηθεὶς ταῖς Ἐρατοσθένους χρονογραφίαις κατὰ τὸ πρῶτον ἔτος πίπτει τῆς ἑβδόμης Ολυμπιάδος; vgl. auch 1, 71, 5. Da Eratosthenes die Zerstörung Troias ins J. 1183 setzt (Clem. Alex. Strom. 1, 21), erhalten wir 1183 — 432.= 751; vgl. C. Trieber, Herm. 27 (1892), 342; Münzer, Herm. 31 (1896), 308. Freilich sagt Dionys nicht, daß auch Cato diese Rechnung des Eratosthenes angenommen habe, und so leugnet mit Unger, Soltau u. a. auch Leuze, Jahrzählung 202 diese s. g. Catonische Aera; doch s. Kornemann, Der Priesterkodex (oben S. 32) 67; L. Holzapfel, Klio 12 (1912), 98. 7) Solin. 2, 2 sed Italia tanta cura ab omnibus dicta, praecipue M. Catone, ut iam inveniri non sit, quod non veterum auctorum praesumpserit diligentia. Charis. GLK 1, 202, 20 pleraque Gallia duas res industriosissime persequitur, rem militarem et argute loqui; banal für dieses 'Gloire im Kampf und Esprit G. Dottin, Mélanges Havet 119 et agriculturam; s. R. Pichon, Acad. des inscr., Comptes r. 1911, 170. Serv. Aen. 11, 715 Cato Originum, cum de Liguribus loqueretur: sed ipsi (Mommsen: sedis) unde oriundi sunt, exacta memoria inliterati mendacesque sunt et vera minus meminere.

Die Bücher 4-7 (bella). Das vierte Buch umfaßte den ersten punischen Krieg und den zweiten bis zur Schlacht bei Cannae (fr. 86 f.): das fünfte nach Nepos den zweiten, d. h. die spätern Jahre, enthielt weiter (fr. 95) die Rede Catos für die Rhodier (a. 167), wohl im Zusammenhang mit den mazedonischen Kriegen, wie sicher (fr. 96 f) den Kampf mit dem illyrischen König Genthius (168). Da das siebte Buch nach Nepos die spanischen Kämpfe bis zur Prätur des Servius Galba (151), nach fr. 106 auch noch die Rede Catos gegen ihn im J. 149 enthielt (vgl. Münzer, Herm. 55 (1920), 431), bleiben für das sechste Buch noch die Verwickelungen im Osten, besonders mit Antiochus, übrig. Siehe Gutschmid 525, und etwas anders P. Fraccaro, Studi stor. 3 (1910), 154.

Quellen. Benutzt wurden in Buch 1-3 für Rom Fabius Pictor, für die andern Städte die Stadtchroniken (fr. 45; 56; doch s. Pais, Storia crit. 1, 1, 90 Anm. 4), Inschriften (fr. 58), Griechen (Plut. 2; ein Zeitgenosse ist Polemon von Ilium, der zuiosis 'Itahzov verfaßte); über Xenophon s. K. Münscher (oben S. 185). Wenn Nepos ihm multa industria et diligentia, nulla doctrina beilegt, so wird das wohl auf verhältnismäßig geringe Benutzung und Nennung griechischer Quellen gehen, schwerlich auf Mangel an gelehrten Reflexionen allgemeiner Art (Peter CXLIV). Geht die Bemerkung des Nepos aber nur auf die Sammlung der Admiranda, dann kann nulla doctrina auf Mangel an Kritik deuten, s. Curcio, Storia della lett. 1, 435; J. J. Hartman, Mnemos. 43 (1915), 264.

Ueber das Fortleben handelt genau H. Peter, rel. CXLVIII. Cic. Brutus 17, 66 Catonis luminibus obstruxit haec posteriorum quasi exaggerata altius oratio. C. Trieber, Herm. 27 (1892), 344: Der catonischen Aera folgt außer Dionysios, Velleius, Apion und Eusebios-Hieronymus noch Frontinus, nicht aber Solinus.“ Ueber eine Ausgabe durch Staberius s. $ 195, 7. Ueber Polybius und Cato s. von Neueren noch Soltau, Röm. Chronol. 352; Täubler, Die Vorgesch. des 2. pun. Kr. 89; Leuze, Jahrzählung 143; 169; R. Laqueur, Polybius, Leipzig 1913, 248; 270. Ueber Dionysius von Halicarnaß, Dio, Vergil vgl. A. Kießling, De Dionysi Halicarnasei antiquitatum auctoribus lat., Bonner Diss., Leipzig 1858, 18; W. Schur (s. S. 173) 12; 20; 58 us.

Die Fragmente bei Jordan 3; Peter, rel. 51; fragm. 43.

68a. Reden, Briefe und Aussprüche. Die rednerische Tätigkeit ist mit dem Leben Catos aufs innigste verflochten. Als Staatsmann mußte er oft sein Wort in die Wagschale werfen; auch im Gerichtssaal erschien er nicht selten, um anzuklagen oder zu verteidigen; auch die eigene Person hatte und wußte er zu schützen: 44mal angeklagt wurde er 44mal freigesprochen. Und voll Stolz legte er manche seiner Reden in sein Geschichtswerk ein. Kurz vor seinem Tode redigierte er eine Sammlung der Verteidigungsreden, die er in berühmten Prozessen gehalten. Von über 150 Reden, die Cicero noch aufzutreiben vermochte, kennen wir etwa die Hälfte. Vor allem ist es die Rede für die der Parteinahme für Perseus verdächtigen Rhodier, die in den von Gellius (6,3) ausgehobenen Stücken uns ein lebendiges Bild seiner kraftvollen und alle möglichen Töne anschlagenden Beredsamkeit gibt, so daß

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