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St. Casson, The vita Miltiadis of Corn. N., Klio 14 (1915), 69; s. a. Journ. of Hell. stud. 40 (1920), 43, und dagegen W. W. How, C. N. on Marathon and Paros, ebd. 39 (1919), 48. M. Mohr, Die Quellen des plutarchischen und nepotischen Themistocles" etc., Göttingen 1879. O. Elste, Die Glaubwürdigkeit Plutarchs im Leben Kimons, Trarbach 1898; E. Meyer, Die Biographie Kimons ((Forsch. 2). J. Wiggers, De Corn. Nepotis Alcibiade quaest. crit. et hist., Leipzig 1833; W. Fricke, Unters. über die Quellen des Plut. im Nikias und Alkibiades, sowie des Cornelius im Alkibiades etc., Leipzig 1869. A. Solari, Lo storico Dinone nelle relazioni fra Conone e Artaserse, Riv. 31 (1903), 411. E. Bachof, De Dionis Plutarchei fontibus, Göttingen 1874; M. Pfalz, Dion der Syrakusaner, Chemnitz 1877: Fr. Juroszek, Comm. crit. de Platonis q. f. epistulis, Diss. Vindob. 11 (1913), 112. F. Reuß, Diodoros und Theopompos, Fleckeis. J. 153 (1896), 323 (zu Chabrias). J. H. Thiel, De Dinone Colophonio Nepotis in vita Datamis auctore, Mnemos. 51 (1923), 412. R. Schubert, Die Quellen Plutarchs in den Lebensbeschr. des Eumenes etc., Fleckeis. J. Suppl. 9 (1877), 660. H. Kallenberg, Phil. 36 (1877), 305: 488; 637; 37 (1877), 193 (Phocion und Eumenes); W. Klotz, Ueber die Quellen zur Gesch. Phokions in Diod., Arr., Nepos und Plut., Leipzig 1877; G. Fricke, De fontibus Plutarchi et Nepotis in vita Phocionis, Halle 1883. G. Hähnel, Die Quellen des Corn. N. im Leben Hannibals, Jena 1888; S. Salač, Listy filol. 1922, 392 (über Hamilcar und Hannibal).

Die Sprache. C. Nipperdey-Witte, Einl. 23; A. Dornheim, Beiträge zur Latinität des Corn. Nepos, Detmold 1861; B. Lupus, Der Sprachgebrauch des C. N., Berlin 1876; W. Ignatius, De verborum cum praepositionibus compositorum apud Corn. Nepotem, T. Livium, Curtium Rufum cum dativo structura, Berlin 1877; E. Köhler, Der Sprachgebrauch des C. N. in der Kasussyntax, Berlin 1888; B. Pretzsch, Zur Stilistik des C. N., Spandau 1890: J. Schmidt, Satzrhythmus und Neposfrage, ZöstG. 46 (1895), 97; Norden, Kunstprosa 204; Leo, Biographie 216; Th. Stangl, WklPh. 1914, 612; Alda Levi, La grammatica di Corn. Nepote, Studi ital. 21 (1915), 338. Ueber Rhythmus auch C. Zander, Eurhythmia 2, Leipzig 1913, 3; 35.

127a. Fortleben. Cornelius Nepos war nur ein mittelmäßiger Schriftsteller; Quintilian denkt seiner nicht in seinem Literaturabriß, doch hat er der Anerkennung nicht entbehrt. Catull hat ihm in seinem Widmungsgedicht ein Denkmal gesetzt, und noch in der Zeit Traians bemühte sich ein Mann, die Büste des Schriftstellers für seine Bibliothek zu erhalten. Zwei Gebiete erschloß er der römischen Literatur, den chronologischen Abriß der Weltgeschichte und die Kuriositätensammlung, und in beiden hat er Nachahmer gefunden. Seiner Chronik folgte die des Atticus und vielleicht eine des Libo. In der Sammlung der Kuriositäten gingen auf seinen Pfaden Hyginus, Valerius Maximus und Plinius, der freilich ihn auch der Leichtgläubigkeit zeiht. Sein chronologisches Handbuch wurde noch im 4. Jahrhundert als Nachschlagebuch verwendet; denn Ausonius übersandte es, allerdings nicht ohne tadelnde Bemerkung, an den praefectus praetorio Probus. Aus den Exempla schöpfte noch Gellius, der den Autor (15, 28, 1) einen nicht unachtsamen Historiker nennt. Sein Werk über berühmte Männer fand, allerdings mit Beschränkung, Nachfolger in Hygin und Sueton, und wurde für Autoren, die nach biographischen Notizen suchten, ein bequemes Hilfsmittel. Selbst der Ciceroscholiast von Bobbio kennt das Sammelwerk. Wahrscheinlich hat auch Plutarch ihn eingesehen; und sogar im Mittelalter will man die Spuren des römischen Autors finden. In der modernen Schule ist er der erste lateinische Autor, der den Knaben in die Hand gegeben wird; freilich mehren sich die Stimmen, die den stilistisch mangelhaften und inhaltlich oft genug falschen Schriftsteller von dieser Ehrenstellung verdrängen wollen.

Zeugnisse. Ueber den Ciceroscholiasten s. S. 355 Anm. 1; Plin. § 492 S. 4873; Ampelius s. § 543; de vir. ill. urb. Romae § 799; Firmicus § 821. Wichtiger ist Plutarch, s. Pelop. et 1 Vgl. oben S. 352. 2 Oben S. 356.

Marc. comp. 1 ἡμεῖς Λιβίῳ, Καίσαρι καὶ Νέπωτι καὶ τῶν Ἑλληνικῶν τῷ βασιλεῖ Ἰόβᾳ πιστεύομεν. Marcell. 30 ταῦτα μὲν οὖν οἱ περὶ Κορνήλιον Νέπωτα καὶ Ουαλέριον Μάξιμον ἱστορήκασιν. Τί. Gracch. 21 Netws ó Kooríjkios qnoir. Lucull. 43. Auf Grund dieser Stellen nimmt W. Soltau, Fleckeis. J. 153 (1896), 123: 357; Die Quellen Plutarchs in der Biogr. des Val. Poplicola, Zabern 1905, 3 eine weitgehende Benutzung an, während sie Peter, rel. 2, LVI in Zweifel zieht. A. Gleitsmann, De Plutarchi in Luculli vita fontibus ac fide, Erlangen 1883, 26. Für Eumenes des Plut. und des Corn. Nepos liegt wahrscheinlich eine gemeinsame Quelle vor; vgl. Leo 200. Mögliche Benutzung bei Einhart s. M. Manitius, Neues Archiv der Ges. f. ält. d. Geschichtsk. 7 (1882), 523; fraglich bei Liutprand, s. Manitius, Gesch. 2, 173. Ueberlieferung. Die Hss. zerfallen in zwei Klassen (vgl. Alcib. 3, 2 die Lücke in der zweiten Klasse: auch Them. 1, 3). Der beste Kodex der ersten Familie, der cod. Gifanii oder Danielis, ist verschollen, aber Lesarten aus ihm sind bekannt (vgl. Roth, Ausg. 232). Jetziger Repräsentant ist der Codex Parcensis in Löwen s. XV, früher in der Prämonstratenserabtei Parc; Faksimile bei Chatelain 182. Er schließt mit Cato, hat also nicht die Vita des Atticus und die Bruchstücke aus dem Corneliabrief; über ihn K. L. Roth, Rh. Mus. 8 (1853), 626. Ueber den Herausgeber und den ebenfalls der ersten Familie angehörigen Kodex der Utrechter Ausgabe vom J. 1542 ebd. 632: Ausg. 245: Nipperdey, Opusc. 4; Gercke 34. Ueber den Leidensis Boecleri s. unten Ausg.; Gercke. Zahlreich sind die Hss. der zweiten, geringeren Familie; bestes Exemplar der Gudianus 166 in Wolfenbüttel s. XII XIII (Chatelain a. a. O.).

Literatur. Roth, Ausg. 207; G. Gemß, Eine neue Handschriftenklasse des C. N., Bph W. 1889, 801 (über cod. Vindobonensis 3155 und Strozzianus s. XV); Zur Reform der Textkritik des C. N., Berlin 1888; Zeitschr. für das Gymn. 46 (1892) Jahrb. 113; H. Mužik, Der Göttweiger Neposkodex, Wien. Stud. 16 (1894), 47. Ueber die excerpta Patavina Roth, Ausg. 190; J. Freudenberg, Fleckeis. J. 111 (1875), 495. Nipperdey, Opusc. 3. Ueber einen Ambrosianus R. Sabbadini, Studi ital. 11 (1903), 313. Ueber Sichtung der Hss. und die Aufgabe des Kritikers handelt A. Gercke, Fleckeis. J. Suppl. 22 (1896), 34.

Ausg. Ueber die älteren Roth 243; auch Rinck XXIII. a) Editio princeps eine Aldina 1491; dann die vorzüglichste die von D. Lambinus, Paris 1569; weiter J. H. Boekler, Straßburg 1640; die Sammelausg. von A. v. Staveren, Leiden 1734, erweitert durch G. H. Bardili, Stuttgart 1820. Zum erstenmal stellte die hdschr. Grundlage fest K. L. Roth, Aemilius Probus de exc. duc. ext. gent. et Corn. Nepotis quae supersunt; praemissa Guil. F. Rinckii prolegomena ad Aemil. Probum, Basel 1841. Sehr bedeutsam wurde C. Nipperdey, Leipzig 1849; Berlin 1879 ( von B. Lupus); kleinere Ausg. in der Haupt-Sauppeschen Sammlung, Berlin 1851, 1913 von K. Witte; Textausg. mit kurzem krit. App., Berlin 1867 dazu die Spicilegia critica, ges. in Opusc., Berlin 1877, 1-196. Es folgte die Ausg. von C. Halm mit krit. App, Leipzig 1871. Eine neue Periode eröffnete die Ausg. C. G. Cobets'. Leiden 1884, mit den Annotationes Mnemos. 9 (1881), 303; 360. Von den für den praktischen Gebrauch bestimmten nennen wir: rec. et verborum ind. add. M. Gitlbauer, Freiburg 1907, von C. Halm und A. Fleckeisen mit Wörterbuch von H. Haacke 13, Leipzig 1925. Textausg. von Gemß, Paderborn 1885, G Andresen- R. Franz2, Leipzig 1920; A. Weidner-J. Schmidt', Wien-Leipzig 1922; O. Wagner, Leipzig 1922. Schulausg. mit Anm. J. H. Bremi4, Zürich 1827; G. GemB, Paderborn 1884; mit Wörterb. von F. W. Hinzpeter, Bielefeld 1885; K. Erbe 2, Stuttgart 1892 (mit Wörterbuch, Abbildungen etc.); J. Siebelis-O. Stange12, Leipzig 1897; W. Martens1, Gotha 1900; J. Wismeyer1, Bamberg 1918. Auswahl von F. Fügner-P. Vogt (mit Komm.) Leipzig 1926 u. a. Franz. von M. Motte, Liège 1911; A. Monginot2, Paris 1912; annoté par E. Chambry, Paris 1922; texte ét. et trad. par Anne-Marie Guillemin, Paris 1923. Englische von H. Wilkinson, London 1899 1903; E. O. Winstedt, Oxford 1904. Ital. comm. da G. Cortese, Turin 1913 (1920); con note di E. Ceria, Turin 1924; da G. Gianelli, Florenz 1925; da U. Moricca, Florenz 1926. Spanisch von M. Montoliu et J. Balcells, Barcelona 1923.

Verbesserte Ausg. Zum Schulgebrauch aus Herodot, Thuk., Plut. u. a. Schriftstellern berichtigt von K. Ch. K. Völker, 4. Ausg. von W. Crecelius und W. Heraus, Leipzig 1892: Ad historiae fidem rec. E. Ortmann, Leipzig 1891; emendatus ex Justino, Cicerone, Frontino aliisque scriptoribus Romanis suppletus ed. J. Lattmann, Göttingen 1889. Vgl. über diese Versuche G. Gem B, Zeitschr. für das Gymn. 1894 Jahrb. 68.

Wörterbücher von K. Jahr, Leipzig 1885 (zu Andresens Ausg.); G. Gem, Paderborn 1886; A. Weidner, Leipzig 1887; G. A. Koch, Hannover 1888 von K. E. Georges; O. Eichert 12, Breslau 1891; H. Haacke-O. Stange 16, Leipzig 1912; Vocabulario etc. da G. Cortese, Turin 1914.

Uebersetzung von J. Siebelis (Langenscheidt).

10. C. SALLUSTIUS CRISPUS

128. Sallusts Leben. C. Sallustius Crispus stammte aus der sabinischen Stadt Amiternum. Als sein Geburtsjahr werden wir das Jahr 86 v. Chr. anzunehmen haben. Seine politische Laufbahn begann er mit der Quästur. Als Volkstribun im J. 52 sprach er heftig gegen Milo. Im J. 50 von dem Zensor Appius Claudius Pulcher wegen seines anstößigen Lebenswandels aus dem Senat entfernt, wurde er ein Jahr darauf von Caesar durch Verleihung der Quästur wieder eingeführt. Er erhielt dann mehrere militärische Kommandos. In Illyrien kämpfte er mit Basilus gegen Octavius und Libo, wurde aber besiegt. Dann wurde er zur Unterdrückung einer Meuterei der Soldaten nach Campanien geschickt (47), wo er fast ums Leben gekommen wäre. Im afrikanischen Krieg wurde er als Prätor bei den Operationen zur See verwendet; er blieb dann als Prokonsul in dem vormaligen Königreich Jubas, in Africa nova. Hier bereicherte er sich durch große Erpressungen so, daß er die tiburtische Villa Caesars kaufen und die nach ihm benannten Gärten auf dem collis hortorum, dem jetzigen Monte Pincio, anlegen konnte. Der politischen Tätigkeit blieb er von da an fern und beschloß, sein noch übriges Leben der Geschichtschreibung zu widmen. Sein Tod fällt nach der glaubwürdigsten Angabe in das J. 35.

Allgemeine Literatur. F. D. Gerlach, De Sallustii vita et scriptis (Ausg. vom J. 1852, XIII); W. S. Teuffel, Ueber Sallustius und Tacitus, Tübingen 1868, 1; Mich. Vogel, De C. Sallustii Crispi vita, moribus ac scriptis, Mainz 1857; M. Jäger, De vita C. Sallustii Crispi comment., Salzburg 1879; De C. Sallusti Crispi moribus et scriptis, ebd. 1884 (beide auch vereinigt_u. d. T.: De C. Sall. Crispi vita, moribus et scriptis); Funaioli, Realenz. Zw. R. 1, 1913; R. Ripari, Sallustio difeso come uomo e cittadino, Macerata 1920. E Wölfflin, Phil. 17 (1861), 519: A. Eußner, Burs. J. 10 (1877), 152; B. Maurenbrecher 101 (1899), 165; 113 (1902), 228; A. Kurfek 183 (1920), 124; 192 (1922), 46; 212 (1927), 1. F. Schlee, Zeitschr. für das Gymn. 1890 Jahrb. 39; 1895, 85; 1898, 100; 1900, 309.

Das Leben. Ueber eine von Ps.-Acro zu Hor. sat. 1, 2, 41 bezeugte Vita Sallustii des Asconius Pedianus vgl. § 476. Schwerlich (O. Gebhardt, PhW. 1923, 789) geht eine Sallustvita in der Ausgabe des Pomponius Laetus, Rom 1490, abgedruckt bei Wirz-Kurfeß 11, Sall. b. Jug., Berlin 1922, VII, darauf zurück. a) Die Schreibung Sallustius (so auch CIL 5, 6821; 6, 5882, wohl vom Neffen des Historikers, s. a. 6, 25781a; 25788a: 25792a; 33642 f.) ist besser beglaubigt als Salustius (so bei Hülsen, Röm. Mitt. 21 (1906), 87); vgl. G. Linker, Marburg 1850, 6 Anm. 1. ß) Geburts- und Todesjahr. Hieron. z. J. 1931 86 v. Chr. (z. J. 87 cod. B) p. 151 H. Sallustius Crispus scriptor historicus in Sabinis Amiterni nascitur. Das gleiche J. 86 wird auch bezeugt in den Consularia Constantinopolitana (Mommsen, Chron. min. 1 (1892), 214); 668/86 Mario VII et Cinna II. his conss. natus est Salustius die kal. Oct. Ueber das Todesjahr Hieron. z. J. 1981-36 p. 159 H. Sallustius diem obiit quadriennio ante Actiacum bellum. Consul. Constant. z. J. 716/38 p 217 M. Pulcro et Flacco. his conss. obiit Salustius die III id. Mai. (= 13. Mai). In der griechischen Uebersetzung, dem sog. Chronicon Paschale, ist die Notiz irrtümlich zum vorausgehenden J. 39 gestellt. Wir haben keinen Grund, den Todestag zu bezweifeln. Dann kann 38 als Todesjahr nicht richtig sein, da Sallust für Ventidius, als dieser am 27. Nov. 38 seinen Triumph über die Parther feierte, eine Rede schrieb; s. Fronto p. 123 N. Wir halten also an dem Todesjahr 35 fest. Vgl. O. Hirschfeld, Dellius ou Sallustius? (Mélanges Boissier, Paris 1903, 295 Kl. Schr. 782); s. a. J. G. de Pachtère, Salluste e la découverte du Danube, Mélanges d'arch. et d'hist. 28 (1908), 79. 7) Amtliche Laufbahn. Das Quästurjahr, etwa 54, ist nicht überliefert. Volkstribun 52; vgl. Ascon. p. 34, 30 St. inter primos et Q. Pompeius et C. Sallustius et T. Munatius Plancus tribuni pl. inimicissimas contiones de Milone habebant, invidiosas etiam de Cicerone, quod Milonem tanto studio defenderet. Vielleicht legatus pro quaestore in Syrien (Cic. ad fam. 2, 17, 2), vgl. Mommsen, Herm. 1 (1866), 171 Anm. 3 Röm. Forsch. 2, 434. Ueber seine Ausstoßung aus dem Senate im J. 50 Dio 40, 63, 4. Ueber die Wiederaufnahme Invect. in Sall. 6, 17 Sallustius, qui in pace ne senator quidem manserat, posteaquam res publica armis oppressa est, idem a victore, qui exsules reduxit, in senatum per quaesturam reductus est; vgl. Mommsen, Röm. Staatsrecht 23, 419 Anm. 3. Ueber sein Kommando in Illyrien Oros. 6, 15, 8 Basilus et Sallustius cum singulis legionibus,

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quibus praeerant, adversus Octavium et Libonem profecti et victi sunt. Ueber die kampanische Meuterei Dio 42, 52 (im J. 47); Appian. b. c. 2, 92. Ueber seine Expedition als Prätor nach der Insel Cercina vgl. Bell. Afr. 8, 3 C. Sallustium Crispum praetorem ad Cercinam insulam versus, quam adversarii tenebant, cum parte navium ire iubet, quod ibi magnum numerum frumenti esse audiebat (46 v. Chr.); vgl. auch 34, 1. Ueber seine Statthalterschaft in Afrika vgl. Bell. Afr. 97, 1 ex regnoque (Jubae) provincia facta atque ibi C. Sallustio pro consule_cum imperio relicto ipse Zama egressus Uticam se recepit. Appian. b. c. 2, 100. Ueber seine Erpressungen Dio 43, 9, 2; Invect. in Sall. 7, 19; wir heben heraus: palam refelle, unde, qui modo ne paternam quidem domum redimere potueris, repente tamquam somnio beatus hortos pretiosissimos, villam Tiburti C. Caesaris, reliquas possessiones paraveris. Ohne Grund hält H. Jordan, Herm. 11 (1876), 325 Tiburti für ein Glossem und den Erwerb einer Villa des Caesar und der übrigen Besitzungen für erfunden. Ueber die horti Sallustiani vgl. Tac. ann. 13, 47; hist. 3, 82. d) Familienverhältnisse. Tac. ann. 3, 30 Crispum equestri ortum loco C. Sallustius, rerum Romanarum florentissimus auctor, sororis nepotem in nomem adscivit etc. Außer Hor. c. 2, 2 scheint dieser auch sat. 1, 2, 48 gemeint zu sein. ) Privatleben. Gell. 17, 18 M. Varro... in libro, quem inscripsit Pius aut de pace (wohl in Erwiderung der herabsetzenden Schilderung des Metellus bei Sallust (Macr. 3, 13, 7 hist. 2, 70 M.), s. Cichorius, Röm. Stud. 228), C. Sallustium scriptorem seriae illius et severae orationis, in cuius historia notiones censorias fieri atque exerceri videmus, in adulterio deprehensum ab Annio Milone loris bene caesum dicit et, cum dedisset pecuniam, dimissum. Porphyrio sat. 1, 2, 41; Serv. Aen. 6, 612 Sallustium, quem Milo deprehensum sub servi habitu verberavit in adulterio suae uxoris, filiae Sullae. A. Cipolla, Sall. e lo scandalo attribuitogli da M. T. Varrone nel frammento del logistorico Pius aut de pace, Cremona 1915 leugnet die Geschichte. Andere harte Urteile über den moralischen Charakter des Historikers bei Lactant. div. inst. 2, 12, 12. Ueber die Verheiratung mit Terentia, der geschiedenen Gattin Ciceros, liegt nur das Zeugnis des Hieronymus adv. Jovin. 1, 48 vor; allein es verdient kaum Glauben, ebensowenig wie die Angabe, daß sie in dritter Ehe den Messala Corvinus als Gatten gehabt habe. ) Bildnisse. J. J. Bernoulli, Röm. Ikonographie 1, 200. Auf Kontorniaten G. Macdonald, Roman contorniates in the Hunterian collection, Numismatic Chronicle 9 (1909), 19.

129. Die Monographie über die catilinarische Verschwörung. Als Sallust sich von dem politischen Leben zurückgezogen hatte, wollte er seine Zeit nicht untätig verbringen, sondern faßte den Plan, einzelne Abschnitte der römischen Geschichte zu schreiben, um als Schriftsteller den Nachruhm zu ernten, der dem Politiker versagt war. Zu diesem Zwecke ließ er sich von dem Philologen L. Ateius (§ 195, 6) einen Abriß der römischen Geschichte anfertigen. Als erstes Objekt wählte er sich die catilinarische Verschwörung, ein durch die Unerhörtheit der Ruchlosigkeit und des Wagnisses bemerkenswertes Ereignis". Zwanzig Jahre waren seit dem Vorfall dahingegangen, Caesar war tot, und die reiche Flut der kommenden Begebenheiten wird. die Verschwörung in dem Gedächtnis der Zeitgenossen zurückgedrängt haben. Allein der Tod Ciceros und manche aus seinem Nachlaß ans Licht der Oeffentlichkeit getretene Mitteilung scheinen die Aufmerksamkeit wieder auf jenes Zeitereignis gelenkt zu haben; vielleicht lag für Sallust hierin die nächste Veranlassung, den Griffel des Geschichtschreibers zu ergreifen. Als junger Mann hatte er die Verschwörung miterlebt, wie es auch sonst noch Leute genug gab, die Mitzeugen jener denkwürdigen Tage gewesen; der Hauptheld des Dramas, Cicero, hatte durch die catilinarischen Reden und durch Schriften in Poesie und in Prosa, in griechischer und lateinischer Sprache dafür gesorgt, daß die Geschichte der Verschwörung in seinem Sinn verbreitet wurde. Auch sonst war in der publizistischen Literatur und in den öffentlichen und privaten Archiven Material aufgespeichert, das geeignet war, Licht auf Catilinas Tat zu werfen. Allein Sallust trat an seine Aufgabe nicht als Gelehrter heran, sondern als Politiker. Genaue Quellenuntersuchungen lagen nicht in seiner Absicht; auch der Chronologie

schenkte er geringe Beachtung, und an Verstößen fehlt es hier nicht. Schon die Datierung des Beginns der Verschwörung in das Jahr 64 (17,1) greift der Wirklichkeit um ein Jahr voraus. Den Schlüssel zur Beurteilung der Schrift bildet der Parteistandpunkt des Verfassers, der, ein Gegner der augenblicklich herrschenden Optimatenpartei, die Schrift zu einer Anklage gegen die Nobilität zuspitzt. Allein trotz dieser politischen Grundlage sinkt sie nicht zu einem politischen Pamphlet herunter, sondern bleibt ein hervorragendes Kunstwerk von großer Anziehungskraft. Die den Eingang bildende Betrachtung über das Verhältnis von Körper und Geist und die sich daran anschließende über die Lebensaufgabe schafft Stimmung in der Seele des Lesers. Mit einer Charakteristik Catilinas eröffnet der Historiker sein Thema, und da dieser Catilina nur ein Produkt seiner Zeit ist, reiht er sofort einen längeren Exkurs (6-13) über den Niedergang der römischen Größe zu der jetzigen Sittenverderbnis an, aus der die ruchlose Tat erwachsen war. Ihre Hauptzüge treten dann klar und deutlich hervor unter Vermeidung alles unnützen Details. Die handelnden Personen werden uns mit ihren Motiven nahe gebracht und manchmal das Innere eines Menschen aufgeschlossen; so ist es ergreifend zu lesen, wie Catilina von den Gewissensbissen gemartert zur Tat gedrängt wird (15). Ein wahres Kabinettstück der Sittenmalerei ist die Schilderung der schöngeistigen, aber verruchten Sempronia (25). Caesar und Cato, die entgegengesetzten Pole jener Zeit, charakterisieren sich durch ihre eingelegten Reden (51; 52);1 aber den Schriftsteller veranlaßt die hervorragende Stellung beider Politiker, noch einen scharfen Vergleich zwischen beiden anzustellen (54). Auch die dem Catilina zugeteilten Reden sind reich an psychologischen Motiven; zwei kurze Briefe (35; 44) sind passend eingelegt worden und tragen zur Aufhellung der Situation bei.2 Merkwürdig ist die Rolle Ciceros. Der Historiker hütet sich wohl, ihn direkt zu verunglimpfen; aber mit großer Kunst weiß er es einzurichten, daß der Konsul des Jahres 63 in den Schatten gerückt wird. Durch Verschweigen, durch falsche Verknüpfung der Tatsachen, durch feine Andeutungen wird diese Absicht erreicht; und charakteristisch ist, daß zwar seine erste Rede gegen den Aufrührer erwähnt und als glänzend und für den Staat nützlich gekennzeichnet wird: der Inhalt aber wird nicht angegeben, geschweige daß der große Redner jetzt oder später ausführlich zu Wort käme. Andererseits wird Caesar von dem Verdacht, an der Verschwörung teilgenommen zu haben, gereinigt. Aber die Zurückdrängung Ciceros und die Rechtfertigung Caesars dürfen nicht als Ziele der Schrift angesehen werden; diese ergeben sich von selbst aus der Parteistellung des Verfassers. Der Gedanke, daß die Nobilität das Verbrechen verschuldet habe, tritt überall zutage. So wirksam aber auch Sallust die Greueltat der Verschwörer geschildert hatte, so sorgt er doch dafür, daß der Leser durch den Blick

1 E. Lang, Das Strafverfahren gegen die Catilinarier und Caesars und Catos darauf bezügliche Reden bei Sall., Schönthal 1884; C. Thiaucourt, Le procès des complices de Catilina aux Nones de Décembre 63 av. J. C., Annales de la Fac. des Lettres de Caen,

3 N. 2 (1887), 635. Ueber die Kunst der Darstellung R. Lallier, Observations sur le discours de Caton dans Salluste, Annales de la fac. des 1. de Bordeaux 3 (1881), 211.

Ueber den Brief 44 vgl. Th. Zielinski, Phil. Suppl. 9 (1904), 812.

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