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gleichen Tage endet (3, 40, 94). Auch in philosophischer Beziehung läßt sich der Verfasser die größten Blößen zuschulden kommen.1

Mit der Abfassung des Dialogs war Cicero im August 45 beschäftigt und schloß ihn vor dem Tode Caesars ab.

Der Titel. Die Ueberlieferung wie auch Nonius, Charisius GLK 1, 117, 16; 137, 4; Diomedes 313, 10; Probus zu Verg. buc. 6, 31 p. 334, 12; 339, 17; 342, 22 H. bezeugen den Titel de deorum natura; Servius ebenso durchweg Aen. 1, 270; 297; 3, 600; 4, 379; 577 u. s., aber die Schol. Veron. A. 5, 95 p. 433, 15 H. haben de natura d. Priscian schwankt zwischen de deorum nat. (GLK 2, 259, 3) und de nat. d. (105, 22; 299, 16; 432, 4; 456, 14); ebenso Lactanz, der div. inst. 1, 11, 48 de deorum n., aber 1 (5. 24; 12, 3); 15, 5; op. 1, 13 u. s. de n. d. hat. Baiter hat danach den Titel de deorum natura vorgezogen, was H. Diels, Doxographi graeci 121, und Th. Birt, Bph W. 1918, 546 billigen. Aber Cicero selbst, wie Vahlen, ZöstG. 24 (1873), 241 Anm. Ges. Schr. 1, 566 hervorhebt, beginnt mit den Worten: quaestio est de natura deorum. 2. 67, 168 quae dicenda putarem de natura deorum. 3, 39, 93. div. 1, 4,7 in iis tribus libris, quos de natura deorum scripsimus. 1, 5, 8; 2, 1, 3; 72, 148. De fato 1,1 in aliis libris feci, qui sunt de natura deorum (vgl. auch nat. deor. 1, 13, 34; 15, 41; 44, 123). Hier könnte die Kakophonie de deorum mitgewirkt haben; doch s. J. Tolkiehn, Bph W. 1922, 477.

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Abfassungszeit. Nach div. 2, 1, 3 (s. S. 493) folgte de nat. d. auf die Tuskulanen und war noch vor Caesars Tode verfaßt, auf dessen Diktatur auch die Worte gehen 1, 4, 7 cum otio langueremus et is esset rei publicae status, ut eam unius consilio atque cura gubernari necesse esset eqs. Die Entstehungsgeschichte erhellt aus ad Att. 13,8 (8. Juni 45) epitomen Bruti Coelianorum (s. im Werk 2, 3, 8) velim mihi mittas et a Philoxeno Ilaratioν лεì Tooroías. 13, 38, 1 (August 45) ante lucem cum scriberem contra Epicureos etc. 13, 39, 2 (August 45) libros mihi, de quibus ad te antea scripsi, velim mittas et maxime Paidoov περὶ θεῶν et ΠΑΛΙΔΟΣ, statt des letzten verdorbenen Wortes vermuten Orelli Παλλάδος, Wesenberg ɛì Пaiλádos, Hirzel, Unters. 1, 218 Aлoîλodógov, L. Gurlitt, Steglitz 11; Phil. 57 N. F. 11 (1898), 398 лurrós. H. Diels, Berl. Sitzb. 1893, 116 Anm. 2 vermutet, daß des Phaidros Buch περὶ Παλλάδος einen polemischen Anhang zu seinem Werke περὶ θεῶν darstellt, der besonders die absurden Allegorien des Chrysipp und Diogenes im Anschluß an das Buch des letzteren abfertigte." Drumann 6, 348; Plasberg, ed. min. III.

Die Komposition. 1, 6, 15 cum feriis latinis ad eum (C. Aurelium Cottam) ipsius rogatu arcessituque venissem, offendi eum sedentem in exedra et cum C. Velleio senatore disputantem, ad quem tum Epicurei primas ex nostris hominibus deferebant. aderat etiam Q. Lucilius Balbus, qui tantos progressus habebat in Stoicis, ut cum excellentibus in eo genere Graecis compararetur. Aurelius Cotta ist Pontifex, aber noch nicht Konsul. Also fand das Gespräch vor 75 statt. Den terminus post quem ergibt die Anwesenheit ebendieses Cotta, der im J. 82 aus der Verbannung zurückkehrte. In diesem Jahr war auch die Ermordung Scaevolas (3. 32, 80). Da Cicero eine gewisse Autorität in philosophischen Fragen eingeräumt wird, wird die Szene hinter seine Studienreise nach Griechenland (79—77), wo er viel philosophischen Unterricht genossen hatte, zu setzen sein. Der verfügbare Zeitraum engt sich dann auf die Jahre 77-75 ein; vgl. Mayor, Ausg. XLI. Ueber die Ausfüllung der Lücke aus Minucius Felix vgl. K. J. Neumann, Rh. Mus. 36 (1881), 155; F. Wilhelm, Bresl. phil. Abh. 2, 1 (1887), 4.

Quellenanalyse. Für das erste Buch ist die Gliederung im Auge zu behalten: a) Darstellung der epikurischen Lehre, b) ihre Kritik. Die Kritik führt Hirzel, Unters. 1, 43; 45 (s. a. Uri (s. S. 505) 89) mit Schoemann auf eine akademische Quelle (wahrscheinlich Clitomachus) zurück, P. Schwenke, Quellen von Cic. de n. d., Fleckeis. J. 119 (1879), 64 auf eine stoische (Posidonius regi deor), L. Reinhardt, Die Quellen von Cic. Schrift de n. d. (Bresl. phil. Abh. 3, 2 (1888), 33) 21, 57-37, 102 auf Clitomachus, 37, 103-44, 124 auf Posidonius. Vgl. auch C. Vick, Herm. 37 (1902), 231; A. Gödeckemeyer (S. 502) 67 Anm. 2; P. Cropp, De auctoribus, quos secutus Cic. in libris de n. d. academicorum novorum theologiam reddidit, Hamburg-Bergedorf 1909, und die ausführliche Besprechung von A. Lörcher, Burs. J. 162 (1913), 13; 200 (1924), 137; Uri a. a. O. In der Darstellung der epik. Lehre sind wiederum drei Abschnitte auseinanderzuhalten: a) die Polemik gegen die platonische und die stoische Lehre (8, 18-10, 24); b) eine historische Uebersicht der Lehren über das göttliche Wesen (10, 25-15, 41); endlich c) die epikurische Lehre (16, 42-20, 56). Nach Hirzel 31 (s. a. Uri 84) sind die nichthistorischen Partien aus Zeno, die historische

Schoemann, Ausg. 23. Hirzel, Der jetzt ununterbrochen fortlaufen, auf drei Tage Dialog 1, 529 Anm. 3 meint, daß Cicero ur- zu verteilen. sprünglich beabsichtigte, die Gespräche, die

aus Philodemus лɛoi evoɛßɛías (4; 9) entlehnt, Schwenke 56 dagegen nimmt für alle drei Partien eine Quelle, Zeno, an, L. Reinhardt endlich wieder eine Mehrheit von Quellen: für 1, 1-10, 24 beansprucht er Eigentum Ciceros. für 10, 25–15, 41 Abhängigkeit von Philodemus, für 16, 42-20, 56 von Zeno; eine Epitome Philodems will R. Philippson, Zur epikur. Götterlehre, Herm. 51 (1916), 568: PhW. 1916, 109; s. dazu Lörcher, Burs. J. 200, 124; 134. Ueber ein 1, 23, 63 und 1, 42, 117 ff. zugrunde liegendes Verzeichnis der ävεot vgl. F. Zucker, Phil. 64 N. F. 18 (1905), 468.

Auch für das zweite Buch muß von der Disposition (1, 3) ausgegangen werden: omnino dividunt nostri totam istam de dis immortalibus quaestionem in partis quattuor. primum docent esse deos (1,3-16, 44), deinde quales sint (17, 45—28, 72), tum mundum ab iis administrari (29, 73-61, 153), postremo consulere eos rebus humanis (61, 154–66, 167; Hirzel und Schwenke beginnen diesen Abschnitt bereits mit § 133; anders L. Reinhardt 48). Für alle Teile nimmt eine Quelle an Schwenke, und zwar Posidonius' Schrift Tɛoi dev, deren vier ersten Büchern die vier Teile entsprechen, ohne daß Cicero jedoch in § 3 ihren Inhalt vollständig angegeben hätte (vgl. 140). Ihm pflichten P. Wendland, Archiv für Gesch. der Philos. 1 (1888), 206, die Herausgeber Mayor und Goethe, H. Diels, Elementum, Leipzig 1899, 2 bei. Hirzel 224 spricht die Meinung aus, daß der erste und letzte Abschnitt aus Posidonius' Werk 780i dev, der zweite aus Apollodors gleichnamigem Werke, der dritte aus Panaetius' Schrift ɛoi лoovoias geschöpft sei (vgl. Galbiati (oben S. 496) 481), wobei Cicero hier und da für einzelnes noch andere Quellen herangezogen haben könne, wie den Coelius Antipater. L. Reinhardt läßt im ersten und zweiten Abschnitt Chrysippus benutzt sein, nicht ohne eigene Gedanken Ciceros, im dritten Panaetius, im vierten Posidonius (55). H. Usener, Epicurea LXVII, dem H. v. Arnim, Stoicorum vet. fragm. 1, XXX beistimmt, spricht folgende Ansicht aus: In altero de natura deorum libro ut primum theologiae Stoicae caput esse deos explicet, locos ex Posidonio temere arreptos cum enchiridii illius academici (Carneadis), quo fortasse ipse adulescens Athenis usus erat, reliquiis ineptissime miscet": s. dagegen L. Reinhardt 54. 2, 33, 83 führt Prächter, Herm. 48 (1913), 315 noch speziell auf Posidonius zurück. Siehe a. Fowler (S. 505) 10; P. Wendland, Philos Schr. über die Vorsehung, Berlin 1892, 84; K. Reinhardt, Poseidonios (S. 507) 208; Kosmos 61; 92; 121; 161; M. Pohlenz, Gött. gel. Anz. 1922, 168; 1926, 277; Lörcher, Burs. J. 162, 12; P. Schubert, Die Eschatologie des Posidonius, Leipzig 1927, 18. In 2. 37, 93 hat man etwas zu eilfertig Cicero die Buchdruckerkunst vorausahnen lassen; vgl. Diels 1; K. Reinhardt, Kosmos 97.

Für das dritte Buch ist als Hauptquelle eine Schrift des Clitomachus fast allseitig anerkannt. Genaueres bei Schwenke 140 und L. Reinhardt 56. Eine sorgfältige Analyse unter steter Vergleichung des Sextus Empiricus zur Scheidung des clitomachischen und ciceronischen Eigentums gibt C. Vick, Karneades Kritik der Theologie bei Cic. und S. Emp., Hermes 37 (1902), 232; abweichend Cropp 23; s. a. Vick, Bph W. 1912, 1217; Lörcher, Burs. J. 162, 30. Als Einschub wird der Abschnitt 21, 53-23, 60 von Cicero selbst an seinem Schluß charakterisiert sed eo ium, unde huc digressi sumus, revertamur. May or will das Störende dadurch beseitigen, daß er den Einschub nach § 42 stellt; dagegen R. Hirzel, Die Homonymie der griech. Götter nach der Lehre antiker Theologen, Sächs. Ber. 1896, 303 Anm. 2; Michaelis 10. Wir werden hier mit Hirzel u. a. eine andere Quelle zu statuieren haben, die allgemein angedeutet wird 21, 53 principio Ioves tres numerant ii, qui theologi nominantur. Ueber § 42 vgl. denselben 306. Ueber die Frage vgl. W. Michaelis, De origine indicis deorum cognominum, Berlin 1898, und dazu R. Harmand, Revue des ét. grecques 12 (1899), 423. Den Varro als Quelle dieser Götterverzeichnisse sucht W. Bobeth, De indicibus deorum, Leipzig 1904, 24 zu erweisen.

Literatur. Außer den zitierten Abh. sind noch zu nennen: A. B. Krische, Forschungen auf dem Gebiete der alten Philos., 1. Bd.: Die theol. Lehren der griech. Denker, eine Prüfung der Darstellung Ciceros, Göttingen 1840; H. Sauppe. Ausgew. Schr., Berlin 1896, 387; B. Lengnick, Ad emendandos explicandosque Cic. libros de nat. deor. quid ex Philodemi scriptione i evoɛßɛías redundet, Halle 1871; H. Diels, Doxogr. gr., Berlin 1879, 121; 529; H. N. Fowler (S. 505) 10; A. Schmekel, Die Philos. 145 (gegen ihn und für Benutzung des Antiochus R. Hoyer, Quellenstudien zu Cic. Büchern de nat. d., de div., de fato, Rh. Mus. 53 (1898), 37, an den sich A. Gianola, De compositione et fontibus Cic. librorum qui sunt de nat. deorum, Bologna 1904, anschließt); R. Agahd, Fleckeis. J. Suppl. 24 (1898), 92; C. Giambelli, Panezio, Antioco e Posidonio fonti del II libro de nat. deor.", Bollett. 6 (1900), 204; Di Posidonio fonte principale del II libro De nat. deor." di M. Tullio Cic., Riv. 31 (1903), 450; Una nota sugli studi Aristotelici di Cic., ebd. 18 (1890), 105; J. Masson, Cic. on the Epicurean gods, Class. Rev. 16 (1902), 277; E. Kagarow (Quellen und Komposition in Ciceros Dialog de n. d.), Russ. Hermes 1912, 309 (unbek.); A. St. Pease, The conclusion of Cicero's de n. d., Transact. 44 (1913), 25; W. Jäger, Aristoteles, Berlin 1923, 145; Arnim, Realenz. 10, 1971.

Fortleben. A. Beltrami, Minucio, Cicerone (de nat. d.), Clemente Alessandrino, Atti di Torino 55 (1919), 179. Ueber Arnobius O. Jiráni, Listy filol. 35 (1908), 1. Ueber David Hume vgl. Zielinski, Cic., 228.

Ueberlieferung in der Hauptsache wie bei den Acad. priora S. 502. O. Dieckhoff, De Cic. libris de nat. deor. recensendis, Göttingen 1894; P. Schwenke, App. crit. ad Cic. libros de nat. deor., Class. Rev. 4 (1890), 347; 400; 454; 5 (1891), 12; 143; 200; 302; 408; 458; Plasberg, ed. min. V.

Ausg. Cum notis integris rec. J. Davis, Oxford 1807; rec. et emend. L. F. Heindorf, Leipzig 1815; G. H. Moser und F. Kreuzer, Leipzig 1818; C. G. Schütz im 6. Bd. der opera philos. von R. G. Rath, Halle 1820; ed. F. Ast, München 1829 (lib. I et II usque ad c. 41); erkl. von G. F. Schoemann, Berlin 1876; von A. Goethe, Leipzig 1887: with comm. by J. D. Mayor, Cambridge 1880-1885; comm. da C. Giambelli, Turin 1896–1904 (dazu O. Plasberg, WklPh. 1905, 823): krit. und komm. Ausg. des zweiten Buches von M. C. Thiaucourt, Paris 1897. Maßgebend kritisch O. Plasberg, Leipzig 1911; ed. minor 1917, und dazu Th. Birt, BphW. 1918, 545; 569. Ein Teil des ersten Buches mit Philodemus ɛoi Evoɛßeías zusammen bei Diels, Doxogr. 529.

Uebersetzungen von G. H. Moser (Metzler); R. Kühner (Langenscheidt).

Zur Erläuterung. A. Romizi, Interpretazione di un passo Ciceroniano (1, 3-4, 6-9), Riv. 18 (1890), 243; J. Gaßner, M. Tulli Cic. libr. de nat. deor. argumentum explicavit, Salzburg 1896; A. Souter, Augustinian readings in Cic. and Pliny, Class. Rev. 14 (1900), 264; M. L. Earle, Proceedings 33 (1902), LXX; C. Thiaucourt, Les traités de philos. religieuse et les opuscules philos. de Cicéron, Paris 1902; F. Stabile, In M. Tullii Cic. de nat. deor. lib. I cap. 1-3, Excursus, Neapel 1904; A. Lorenzi, Il cielo, la terra e l'uomo nelle opere filosofiche di M. T. Cicerone, Riv. geogr. ital. 19 (1912), 38; 97; Th. Birt, Kritik und Hermeneutik, München 1913, 158.

166. Cato maior de senectute. Diese Schrift über das Alter, die vor Caesars Ermordung geschrieben wurde, ist dem T. Pomponius Atticus gewidmet. Sie ist ein Dialog, der sich zwischen dem jüngeren Scipio, Laelius und Cato Censorius im J. 150 abspielt. Allein auch hier führt Cato fast allein das Wort, nur hie und da von den Anwesenden unterbrochen. Er weist folgende vier Vorwürfe gegen das Alter zurück: daß es die Tatkraft hemme, den Körper schwäche, fast aller Vergnügungen beraube, endlich dem Tode nahe sei. Obgleich das Thema sehr allgemeiner Natur ist, scheint auch hier Cicero wieder einer griechischen Quelle gefolgt zu sein. Gleich im Eingang wird auf eine Schrift eines Aristo hingewiesen; hier war der mythische Tithonos Führer der Rede. Indem Cicero ausdrücklich konstatiert, daß er im Gegensatz zu Aristo eine historische Person, den Cato, zum Träger der Rede gemacht habe, scheint er andeuten zu wollen, daß er jener Schrift in materieller Beziehung als Hauptquelle gefolgt ist; außerdem waren Plato und Xenophon zu Rate gezogen. Die Beispiele aus der römischen Geschichte mit chronologischen Daten waren höchst wahrscheinlich dem liber annalis des Atticus entnommen, den Cicero ja auch im Brutus benutzte. Die Schrift ist anmutig zu lesen, Cato als Hauptfigur gut gewählt. Atticus hatte an dem Werk große Freude.

Abfassungszeit. Die Schrift ist vor dem 11. Mai 44 geschrieben, wie aus ad Att. 14, 21, 3 hervorgeht: legendus mihi saepius est 'Cato maior' ad te missus. In dem Manifest, welches das zweite Buch de div. einleitet und unmittelbar nach Caesars Ermordung geschrieben wurde, lesen wir (2, 1, 3): interiectus est etiam nuper liber is, quem ad nostrum Atticum de senectute misimus. Der Cato erschien also kurz vorher. Damit stimmt die Zeitlage 1, 1 et tamen te suspicor eisdem rebus quibus me ipsum interdum gravius commoveri, quarum consolatio et maior est et in aliud tempus differenda; nunc autem visum est mihi de senectute aliquid ad te conscribere. Eine Trostschrift ist für die Zeit der Alleinherrschaft Caesars am natürlichsten; vgl. div. 2, 2, 6 id ipsum a Platone philosophiaque didiceram,naturales esse quasdam conversiones rerum publicarum, ut eae tum a principibus tenerentur, tum a populis, aliquando a singulis. quod cum accidisset nostrae rei publicae, tum pristinis orbati muneribus haec studia renovare coepimus. Für die Zeit nach Caesars Tod will sich

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kein rechter Anlaß und keine rechte Zeit für eine consolatio einstellen; vgl. Allen 299. Die Schrift wird daher zwischen de nat. deorum und dem ersten Buch de div. verfaßt sein. Ist diese Datierung richtig, so kann sich in der Stelle ad Att. 16, 3, 1 (16. Juli 44) quod vero scribis te cotidie magis delectare 'O Tite si quid', auges mihi scribendi alacritatem. quod Erotem non sine munusculo exspectare te dicis, gaudeo non fefellisse eam rem opinionem tuam, sed tamen idem ouvrayua misi ad te retractatius, et quidem ȧozérvлov ipsum crebris locis inculcatum et refectum, das ouvrayua nicht auf Cato beziehen, sondern auf eine andere Schrift, und zwar, wie aus 16, 2, 6 hervorgeht, auf die Schrift de gloria. Damit fallen die Schlußfolgerungen, die man für die Kritik des Cato (A. Otto in den Phil. Abh. zu Ehren Hertz' (Berlin 1888), 94; Ch. Lütjohann, Rh. Mus. 37 (1882), 496) aus dieser Stelle gezogen. - Drumann 6, 350; Th. Maurer, Fleckeis. J. 129 (1884), 386; F. G. Moore, Ausg. 41; K. Allen, The date of Cicero's Cato, Amer. Journ. 28 (1907), 297. Hinter Caesars Tod legt wieder die Schrift E. Stettner, Cato maior, eine pol. Tendenzschr., ZöstG. 61 (1910), 684; 865. Zeit des Gesprächs ist das J. 150, da 5, 14 die damaligen Konsuln T. Flamininus und M'. Acilius als hi consules bezeichnet werden.

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Die Komposition. 1,3 omnem sermonem tribuimus non Tithono, ut Aristo Cius parum enim esset auctoritatis in fabula, sed M. Catoni seni, quo maiorem auctoritatem haberet oratio; apud quem Laelium et Scipionem facimus admirantes, quod is tam facile senectutem ferat, eisque eum respondentem. qui si eruditius videbitur disputare, quam consuerit ipse in suis libris, attribuito litteris graecis, quarum constat eum perstudiosum fuisse in senectute. Laelius 1, 4 in Catone maiore, qui est scriptus ad te (Atticus) de senectute, Catonem induxi senem disputantem, quia nulla videbatur aptior persona, quae de illa aetate loqueretur, quam eius, qui et diutissime senex fuisset et in ipsa senectute praeter ceteros floruisset... genus autem hoc sermonum positum in hominum veterum auctoritate et eorum inlustrium plus nescio quo pacto videtur habere gravitatis; itaque ipse mea legens sic adficior interdum, ut Catonem, non me loqui existimem.

Inhalt. 5,15 cum complector animo, quattuor reperio causas, cur senectus misera videatur: unam, quod avocet a rebus gerendis, alteram, quod corpus faciat infirmius, tertiam, quod privet fere omnibus voluptatibus, quartam, quod haud procul absit a morte Von Interesse ist die Vergleichung unserer Schrift mit der von Jakob Grimm, Ueber das Alter (vgl. M. Schneidewin, Cicero und Jakob Grimm, Ueber das Alter, Hamburg 1893: K. H. Funkhänel, Vergleichung der Schriften Ciceros und Jakob Grimms über das Alter, Eisenach 1873), mit der geistreichen Abhandlung, die A. Schopenhauer vom Unterschiede der Lebensalter in den Parerga 12 (Berlin 1862), 508 veröffentlicht hat, und mit der Rede Th. Mommsens über das Alter in: Reden und Aufsätze, Berlin 1905, 50. Ch. Knapp,

An analysis of Cic. Cato maior, Class. Weekly 8 (1915), 177; J. Schröter (s. u.). Quellen. Das Problem ist, wie sich Ciceros Schrift zu der Aristos verhält. Es ist strittig, ob der Aristo Cius (Cens R) der Peripatetiker aus Keos oder der Stoiker aus Chios ist. Für ersteren treten z. B. ein Ritschl, Opusc. 1, 551; Hirzel, Der Dialog 1, 331 Anm. 2; Gercke, Realenz. 2, 955; Lörcher, Burs. J. 204 (1925), 105; für den Stoiker A. Giesecke, Der Stoiker Ariston von Chios, Fleckeis. J. 145 (1892), 206; u. a. Wie weit die Entlehnung aus der Schrift Aristons geht, läßt sich kaum vermutungsweise bestimmen. An Posidonius denkt wieder H. Kröger, De Ciceronis in Catone maiore auctoribus, Rostock 1912; s. a. Svoboda, Listy fil. 46 (1919), 257. Anders J. Schröter, De Ciceronis Catone maiore, Leipzig 1911. Theophrasts oi yhoos hält für möglich Wilhelm (s. gleich) 19. Benutzt für die historischen Nachrichten ist Atticus, s S. 331. Erinnert mag noch an die Satire Varros „Tithonus лɛi roos“ werden (§ 184), die aber nicht erwähnt wird, weil sie wahrscheinlich später geschrieben ist. P. J. van der Ton, Cic. Cato m. explicatur et e graecis potissimum fontibus illustratur, Löwen 1821 (Ann. acad. Lovan. 3 (1822), 1); H. J. Nassau, Adnotationum nonnullarum in libr. Cic. de sen. 1, Groningen 1829; G. Schneider, Das Platonische in $$ 77 und 78 von Cic. Cato m., Zeitschr. für das Gymn. 33 (1879), 689; Lörcher, Burs. J. 204 (1925), 103.

Fortleben. J. A. A. Faltin, Die Juncusfragm, bei Stobaeus, Freiburg 1910, 57; Fr. Wilhelm, Die Schrift des Juncus лì phos und ihr Verhältnis zu Cic. Cato m., Breslau 1911 (die beide die Bekanntschaft mit Cicero bei diesem Zeitgenossen Plutarchs ablehnen). Ueber Plutarch s. Kröger 23; 60.

Die Ueberlieferung zerfällt in 2 Gruppen, von denen die eine besteht aus Paris. 6332 und Vossianus O. 79, die andere aus Bruxellensis 9591, dem durch Mommsen, Berl. Sitzb. 1863, 10 Ges. Schr. 7, 6 bekannt gewordenen Vossianus F. 12, aus dem z. T. die Lesarten der codd. dett. stammen, einem Vatic. Reg. 1762 und einem Ashburhamensis, alle s. IX/X (Chatelain 40; 41; 44).

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Literatur zur Ueberlieferung. J. G. Baiter, Ein Rheinauer Codex des Cato m.. Phil. 21 (1864), 535; 675; G. Lahmeyer, ebd. 23 (1866), 473; K. Tomanetz, Ueber Wert und Verhältnis der Hss. von Cic. Cato, Wien und Hernals 1883; 1886; F. Ramorino, Riv. 15 (1887), 247; W. Gemoll, Hermes 20 (1885), 331 (über Voss. O. 79 und F. 104); B. Dahl,

H. d. A. VIII, 1, 1. 4. A. 33

Zur Handschriftenkunde und Kritik des cic. Cato m., Christiania 1885/86; S. de Vries, Commentatiuncula de codice Cic. Cat. m. Ashburnam., nunc Parisino, Leiden 1889; C. Hofstede de Groot, Hermes 25 (1890), 293 (Kollation des Voss. O. 79); M. Petschenig, Codex monasterii Admontensis 383 s. XII etc., Wien. Stud. 12 (1890), 321; A. C. Clark, Collations from the Harleian Ms. of Cic. 2682, Oxford 1891 (zu Cato m. und Laelius); G. R. Throop, Class. Phil. 3 (1908), 285 (über Hs. der Cornell Univ. B 3 s. XV mit Paradoxa, Cato m. und Laelius); L. Havet, Les lignes transposées du Cato m., Journal des savants 1902, 370; 401); vgl. auch Annuaire de l'Éc. prat. des hautes ét. 1900 (über die Zeilengröße des Archetypus); A. Barriera, L' alter codex vetus Danielis del Cato m., Athenaeum 8 (1920), 174; Simbeck III. Ausg. a) Scholiis Jac. Facciolati suisque animadv. instr. A. G. Gernhard, Leipzig 1819 (mit den Paradoxa); selectis Gernhardi aliorumque adnot. addidit suas F. W. Otto, Leipzig 1830; rec. Reinh. Klotz, Leipzig 1831; J. N. Madvig, Kopenhagen 1835 (mit Laelius); kritisch maßgebend von K. Simbeck, Leipzig 1912; 1917; von A. Barriera, Turin 1922. ß) Textausg. von Th. Schiche, Leipzig 1893; R. Novák, Prag 1889 (mit Laelius); A. Kornitzer, Wien 1892; C. F. W. Müller, Leipzig, Teubner (mit Laelius und Paradoxa); Simbeck, Leipzig 1926. 7) Ausg. mit Komm. von G. Tischer, Halle 1847; C. W. Nauck, Berlin 1855; G. Lahmeyer, Leipzig 1877; J. Sommerbrodt 12, Berlin 1896; 0. Drenckhahn, Berlin 1905; P. v. Boltenstern, Bielefeld 1905; H. Anz1, Gotha 1909; P. Verres, München 1914 9; C. Meißner-G. Landgraf, Leipzig 1917; Th. Schiche, Leipzig 1919; O. Weißenfels-P. Weßner, Leipzig 1918 27. 8) Mit Komm. in fremden Sprachen. Allcroft und Mason, London 1892; Ch. E. Bennett, Boston 1898; E. Ceria, Turin 1898; F. G. Moore, New York 1903: E. Charles, Paris 1906; C. Mariani, Mailand 1910; F. Ramorino, Turin 1916; P. M. Rossi, Mailand 1924; L. Huxley, London 1924; J. B. Lechatellier, Paris 1924. Ueber andere vgl. noch Moore, Ausgabe 49.

Uebersetz. von F. Jacobs in Ciceros philos. Schriften hrsg. von Reinh. Klotz, Leipzig 1841; R. A. Schröder, München 1924; transl. by J. H. Elslob, London 1908; into english verse by R. Allison, London 1916; by W. A. Falconer, London 1923 (Loeb). Griech. von Th. Gaza in: Somnium Scipionis, Laelius et Paradoxa ed. Ph. C. Heß, Halle 1833.

Zur Erläuterung. A. Kornitzer, ZöstG. 48 (1897), 961 (zu § 28); K. Allen, Amer. Journ. 19 (1898), 437; Ch. Knapp, Proceedings 29 (1898), V; Class. Rev. 14 (1900), 214; P. O. Barendt, Class. Rev. 13 (1899), 402; 14 (1900), 356; J. A. Nairn, ebd. 13, 461; J. F. Paxton 14, 216 (fast alle zu § 28 u. s.); M. L. Earle, Revue 23 (1904), 123 (zu 2, 6; 3, 8; 5, 14; 8, 26; 11, 38; 23, 84); A. Gudeman, Ein chron. Irrtum bei Cic., Bph W. 1913. 1343 (über 12, 41); E. Arens, Aberglaube an Gräbern (zu Cic. Cat. m. 7, 21), Ilbergs J. 49 (1922), 457. Ueber die Sprache Kröger 26; über die Klauseln A. Außerer, De clausulis Minucianis et de Ciceronianis quae quidem inveniantur in libello de senectute, Innsbruck 1906. 167. De divinatione 1. II. An die Schrift über das Wesen der Götter schließen sich die Abhandlungen über die Wahrsagung und über das Schicksal an. Die Schrift über die Wahrsagung besteht aus zwei auf dem Tusculanum gehaltenen Unterredungen, die je ein Buch ausmachen. Im ersten hält der Bruder Ciceros einen Vortrag zur Verteidigung der Wahrsagung; wenn es auch nicht gelinge, das Warum zu ergründen, so müßten doch die hierher gehörigen Tatsachen uns zu dem Glauben an die Wahrsagung bestimmen. In dem zweiten Buch sucht Cicero selbst die Nichtigkeit der Wahrsagung darzutun. Die Schrift ist interessant, weil sie uns das System des römischen Aberglaubens kennen lehrt. Das System beruht auf der Scheidung der künstlichen und natürlichen Wahrsagung; die erste erfolgt durch Eingeweide, Vögel, Blitz, Wunderzeichen, Gestirne, die natürliche durch Träume und Ekstase. Auch in dieser Schrift gibt Cicero wenig Eigenes. Das erste Buch enthält die stoische Doktrin der Wahrsagung im wesentlichen nach der Schrift des Posidonius ɛoi uaruzijs. Die Widerlegung des zweiten Buches steht nicht in rechter Harmonie mit dem ersten, ist also nicht direkt durch die Quelle des ersten Buches hervorgerufen; in der Hauptsache ist sie aus einer Schrift des Akademikers Clitomachus. geflossen. Der Abschnitt 41, 87-47, 97 ist nach bestimmter Angabe dem Panaetius entnommen.

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