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B) M. Terentius Varro

182. Biographisches. M. Terentius Varro wurde 116 im sabinischen Reate geboren und starb 27, beinahe 90 Jahre alt. Als seine Lehrer werden L. Aelius Stilo und der Philosoph Antiochus aus Askalon genannt. Seiner politischen Gesinnung nach Pompeianer, war er in verschiedenen Stellungen im Krieg und im Frieden tätig; 49 geriet er in Spanien in die Kriegsgefangenschaft Caesars. Aber es muß später eine Versöhnung zwischen ihm und Caesar eingetreten sein, denn er widmete den zweiten Teil seiner Antiquitates dem Pontifex Caesar; andererseits wurde er von diesem mit Ordnung und Einrichtung der öffentlichen Bibliotheken betraut. Von Antonius wurde Varro im J. 43 proskribiert, aber durch Fufius Calenus gerettet. Von dieser Zeit an scheint er zurückgezogen lediglich seinen Studien gelebt zu haben.

Zeugnisse. Ueber sein Leben schrieb Varro selbst; vgl. S. 567. Hieron. z. J. 1901 116 p. 147 H. M. Ter. Varro philosophus et poeta nascitur; den Tod des fast Neunzigjährigen setzt er z. J. 1989 = 28/7 p. 164 H. Seine Heimat Reate bezeugt Symm. ep. 1, 2; vgl. r. r. 2, 8, 3; s. a. Cichorius 191. Lehrer waren Stilo (s. S. 233; Cic. Brut. 56, 205) und Antiochus von Askalon (Cic. ac. post. 1, 4, 12). Gellius 13, 12, 6 (aus Varros Antiquitates) ego triumvirum vocatus a Porcio tribuno plebis non ivi auctoribus principibus et vetus ius tenui. item tribunus cum essem, vocari neminem iussi nec vocatum a conlega parere invitum. Auf seine Aedilität bezog man Vitruv 2, 8, 9; Plin. 35, 173; doch s. Cichorius 203. Daß er pro quaestore des Prokons. Pompeius war, wird durch Münzen belegt, wahrscheinlich im Kriege gegen Sertorius, s. Cichorius 193. Ueber den Seeräuberkrieg r. r. 2 praef. 6 cum piratico bello inter Delum et Siciliam Graeciae classibus praeessem; die Verleihung der corona navalis an ihn (Plin. 7, 115: 16, 7) bestreitet P. Steiner, Die dona militaria, Bonner Jahrb. 114 (1905), 37. Im J. 59 gehörte er den vigintiviri an, welche die lex Julia agraria durchführten; vgl. Plin. 7, 176 Varro quoque auctor est_XXviro se agros dividente; r. r. 1, 2, 10; auch quindecimvir? s. Cichorius 198. 49 war er Legat des Pompeius in Spanien, mußte sich aber Caesar ergeben (Drumann2 3, 416). Er war aber noch in Dyrrhachium, s. Cic. de div. 1, 32, 68; 2, 55, 114. Suet. Caes. 44, 2 bibliothecas graecas latinasque quas maximas posset publicare data Marco Varroni cura comparandarum ac digerendarum; s. Isid. 6, 5, 1. Die Rettung bei der Proskription durch Fufius Calenus erzählt Appian b. c. 4, 47; ein Teil seiner Bibliothek ging damals verloren, s. Gell. 3, 10, 17.

Literatur. J. G. Schneider, Ausg. der Script. rei rust. 1, 2, 217; K. L. Roth, Ueber das Leben des M. T. Varro, Basel 1857; G. Boissier, Étude sur la vie et les ouvrages de M. T. Varron, Paris 1861; A. Riese, Die varronische Litteratur seit dem J. 1858, Phil. 27 (1868), 286; Funaioli 179: C. Cichorius, Röm. Studien, Leipzig 1922, 189; K. Mras, Burs. J. 143 (1909), 63; 192 (1922), 64.

183. Der Katalog der Schriften. Ueber die reiche Schriftstellerei Varros belehrt am genauesten ihr Katalog, den Hieronymus der literarischen Hinterlassenschaft des Origines gegenüberstellt, um an der Hand der beiden Verzeichnisse die größere Produktivität des Griechen darzutun. Er stand, wie wir von Hieronymus selbst (vir. ill. 54) erfahren, in einem Briefe an Paula, der zwar nicht mehr erhalten ist, aus dem aber einiges in die Apologia des Rufinus (2, 20) hinübergekommen und dadurch zu unserer Kenntnis gelangt war. Unvermutet wurde dann aber auch der ganze Katalog der beiden Autoren in der Vorrede zu Rufinus' Uebersetzung der Homilien des Origenes zur Genesis gefunden, zuerst in einer Handschrift von Arras, dann auch in zwei Handschriften von Paris Nr. 1628 und 1629. Leider führte Hieronymus nicht alle Schriften auf, sondern brach in der Mitte ab; wir erhalten daher nur 39 Titel, wobei aber unter einer Nummer zehn Monographien (libri singulares) zusammengefaßt werden, so daß sich also im

1 Auf diese Hss. machte zuerst aufmerksam Ch. Chappuis; vgl. Ritschl, Opusc. 3, 522.

ganzen 48 oder 47 Schriften Varros ergeben. Die Gesamtzahl aller varronischen Schriften berechnet Ritschl auf etwa 74 mit rund 620 Büchern.

Die Schriftstellerei Varros ging ununterbrochen bis zu seinem Lebensende, s. Val. Max. 8, 7, 3; Plin. 29, 65. Von sexcentis voluminibus spricht Auson prof. Burd. 20, 10 mit unsicherer Bezeichnung. Dagegen liegt bei Gellius 3, 10, 17 ein bestimmtes eigenes Zeugnis Varros vor aus dem ersten Buch der Hebdomades: se quoque iam duodecimam annorum hebdomadam ingressum esse et ad eum diem septuaginta hebdomadas librorum conscripsisse. Das Verzeichnis der Schriften im Katalog (mit den notwendigen Verbesserungen) ́lautet (Ritschl, Opusc. 3, 525): scripsit Varro 45 libros antiquitatum, 4 1. de vita populi Romani, 15 l. imaginum, 76 l. ioyiorooıxar, 25 l. de lingua latina, 91. disciplinarum, 5 l. de sermone latino, 5 l. quaestionum Plautinarum, 3 l. annalium, 3 l. de origine linguae latinae, 3 1. de poematis, 3 l. de originibus scaenicis, 3 l. de scaenicis actionibus, 3 l. de actis scaenicis, 3 l. de descriptionibus, 3 l. de proprietate scriptorum, 3 1. de bibliothecis, 3 1. de lectionibus, 3 l. de similitudine verborum, 3 l. legationum, 3 1. suasionum, 3 1. de Pompeio, 10 l. singulares, 3 1. de personis, 15 l. de iure civili, 9 l. Eraoui antiquitatum ex libris 42 (sic!), 4 l. Eлour ex imaginum libris 15 (aufgeführt bloß in den Pariser Hss.), 9 l. Eлouny de lingua latina ex libris 15 (XXV der Katalog), 9 l. de principiis numerorum, 3 l. rerum rusticarum, 1 l. de valetudine tuenda, 3 1. de sua vita (überliefert: de suavitate), 3 1. de forma philosophiae, 3 1. rerum urbanarum, 150 l. satirarum Menippearum, 10 l. poematum, 22 l. orationum, 6 l. pseudotragoediarum (so in den Pariser Hss. statt tragoediarum), 4 1. satirarum et alia plura quae enumerare longum est. vix medium descripsi indicem et legentibus fastidium est. Dieser Katalog wurde ausgezeichnet bearbeitet von F. Ritschl (Opusc. Bd. 3). Aller Wahrscheinlichkeit nach haben wir an dem Katalog des Hieronymus mitnichten eine literaturhistorische Zusammenstellung von fremder Hand, sondern eine von Varro selbst entworfene Liste seiner Werke (527). A. Klotz, Herm. 46 (1911), 5 nimmt an, daß er in der Vorrede der Hebdomades gestanden habe; dagegen wenden sich G. L. Hendrickson, Class. Phil. 6 (1911), 334; W. A. Baehrens, Herm. 50 (1915), 264 Anm. 1; 0. Weinreich, Triskaidekadische Studien, Religionsgesch. Versuche 16 (1916), 93. Er ist noch herausgegeben von J. B. Pitra, Spicilegium Solesm. 3 (Paris 1855), 311, und von Ch. Chappuis, Sentences de Varron et liste de ses ouvrages d'après différents mss., Paris 1856, 117. Willkürlich will O. Gruppe, Comment. phil. in hon. Th. Mommseni, Berlin 1877, 825 die Annales und die res urbanae als Entstellungen aus Antiquitates rerum humanarum tilgen.

184. Die saturae Menippeae (1. CL). Unter den poetischen Schöpfungen Varros ragten am meisten hervor die saturae Menippeae. Das Eigentümliche dieser von der cynischen Schule, besonders aber von Menippos aus Gadara (Mitte des 3. Jahrh.) gepflegten Literaturgattung war das oлоvdоyéhоtov, d. h. unter der Hülle des Scherzes wurden ernste Wahrheiten gepredigt. Eine formale Eigentümlichkeit dieser Satire war die wunderliche Mischung von Poesie und Prosa. Diese Gattung ahmte Varro frei nach; wir haben in den Fragmenten mannigfache Versmaße, andererseits Partien, die gar nicht oder nur mit Gewalt sich in gebundene Rede umsetzen lassen, und im Fragm. 57, wie es scheint, den Uebergang angedeutet. In der Prosa nahm er nach dem Vorgang Sisennas den verschnörkelten Stil der Asianer auf;4 in den poetischen Partien gebrauchte er alle damals gangbaren Rhythmen. Der Verlust dieser Satiren ist außerordentlich zu

1 Das Schwanken zwischen 48 und 47 rührt von dem Zweifel her, ob de valetudine tuenda eine eigene Schrift oder mit dem Logistoricus Messalla de valetudine tuenda identisch ist (Ritschl 440; 475).

2 Ein σπουδογελοίων ποιητής ist auch Blaesus von Capri, den man auch mit den Satirae Men. in Zusammenhang gebracht hat, s. Kaibel, Realenz. 3, 556.

3 Vahlen, Coniectanea 138; Norden, Observ. 279. Sinnreich vermutet F. Marx, Bph W. 1892, 113, daß sich Varro wegen dieser

Mischung fr. 13 mit einer Fledermaus vergleicht. F. Buecheler, Rh. Mus. 20 (1865), 408 Anm. 6 zieht auch den Satirentitel Desultorius περὶ τοῦ γράφειν bei.

4 Ueber diesen Zusammenhang vgl. Hirzel 380; über Varro als Bewunderer des Hegesias vgl. Cic. ad Att. 12, 6, 1 habes Hegesiae genus, quod Varro laudat; dazu vgl. Marx 113; Hirzel 441; Norden, Kunstprosa 196, der besonders auf das charakteristische Fragment 375 hinweist.

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beklagen; denn nirgends ist die kernige Natur Varros so rein hervorgetreten wie hier. Schon die Titel lassen ahnen, welcher Schatz in Scherz und Ernst in diesen Schöpfungen geborgen war. Wir führen einige an: Nimm dich vor dem Hund in acht (Cave canem). Es fand der Topf den Deckel (εὗρεν ἡ λοπὰς τὸ πῶμα, περὶ γεγαμηκότων). Du weißt nicht, was der späte Abend bringt (nescis, quid vesper serus vehat). Was dem einen recht, ist dem andern billig (idem Atti, quod Titi). Der Nachttopf hat sein Maß (est modus matulae, лoi uέons). Morgen glaube ich, heute nichts1 (cras credo, hodie nihil). An den cynischen Ursprung der Gattung erinnern Titel wie Cynicus, Kvvoońtwo, d. h. der Cyniker als Redner, Iллоzúшν und Ydoozówv, d. h. der Cyniker, der von Pferden und vom Wasser schwatzt,2 ferner das Leichenbegängnis des Menippus (ταφή Μενίππου). Auch aus der mythologischen Welt sind Titel genommen, wie der freie Prometheus, die Eumeniden, die Meleagri, die Endymionen, Tithonus, die Säule des Hercules (columna Herculis, лì dóns), Ganymedes (Catamitus). Die eigene Person hat der Verfasser hineingebracht z. B. in die Marcusstadt (Marcopolis, лɛoi ȧozis) und in den doppelten Marcus (Bimarcus). Von den meisten Satiren läßt sich der Inhalt auch nicht einmal annähernd feststellen; bei andern läßt sich wenigstens in allgemeinen Zügen ein Bild gewinnen. So stellt der Lehrer der Alten (7ɛoovtodidáozalos) die alte und die neue Zeit einander gegenüber. Verwandt ist der Mann von sechzig Jahren" (Sexagesis), der als Knabe von zehn Jahren eingeschlafen, im Alter von sechzig Jahren (fr. 491) erwacht und nun über die Veränderungen in Rom staunt. In einer Doppelgestalt führt sich der Dichter im Bimarcus5 vor; bald macht er den Rhetor, bald den Sittenprediger; immer sind es Wendungen (Tоóл), die er dem Leser schildert, dort die Wendungen zum Schlimmen, hier die rhetorischen Figuren; bald greift er zur Prosa, bald zur Poesie. Auch in dieser Satire zeichnet er das Bild der guten alten Zeit, wo die Leute zwar nach Lauch und Zwiebeln rochen, aber das Herz auf dem richtigen Fleck hatten. Im Manius, dem Frühaufsteher, wird das altväterische Treiben und Leben eines ländlichen Haushaltes mit kräftigen Pinselstrichen gezeichnet; Varro führt sich selbst ein, es wird ein Bücherfund zu ihm, der als Bücherfreund bekannt ist, gebracht. In der Satire Tvõi oɛavτóv wird der Naturphilosophie gegenüber die Selbsterkenntnis betont. In einer anderen empfielt er den delphischen Spruch, Maß zu halten; als Titel wählt er daher Modius. Die meisten Fragmente sind aus den „Eumeniden“ er1 Diese Devise des Skeptizismus“ über- (1859), 422 Kl. Schr. 1, 171; E. Maehly, setzt A. Schöne, Coniect. crit., Kiel 1894, 8, Varroniana 31. irrig: Morgen borge ich, heute nichts. 2 Hirzel 388.

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3 Analysiert von Mommsen. Gesch. 3, 610; Ribbeck, Dichtung 256; Cichorius 213.

4 Vahlen, Coniectanea 110; Mommsen 611; Ribbeck 257; Cichorius 210.

5 Ueber den Namen vgl. Norden, Observ. 280; anders O. Ribbeck, Rh. Mus. 14 (1859), 120 und Hirzel 446.

6 Ueber den Inhalt Ribbeck, Dichtung 12, 254. Beiträge zur Erläuterung liefern Vahlen 128; 137; 223; Buecheler, Rh. Mus. 14

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Ueber den Inhalt F. Buecheler, Rh. Mus. 20 (1865), 437 = Kl. Schr. 1, 573; Mommsen 609; Ribbeck 257; Norden 327; Lafaye, Revue 19 (1895), 211. Interessant ist in der Satire die Erwähnung des L. Plotius Gallus; vgl. F. Marx, Auctor ad Her. 148.

8 Vahlen 49; Ribbeck, Rh. Mus. 14 (1859), 113; Norden 284; Hirzel 444.

9 Ueber den Namen vgl. Norden 272, der auf die Fragmente 304; 310; 315; 320 und 321 hinweist. Vgl. auch Vahlen 31; Buecheler, Rh. Mus. 20 (1865), 442; Maehly, Varroniana 15.

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halten; die verschiedenen Formen des Wahnsinns, unter denen die Menschen leiden, werden in dramatisch bewegter Weise geschildert, besonders die Habsucht, die Ehrsucht und der Aberglaube; aber auch die Torheiten der Philosophen werden durchgehechelt. Die „Nimrods" (Meleagri) verspotten die übertriebene Jagdlust; „Papiapapae" handelt über die Lobreden; es werden einige Proben gegeben, z. B. das Lob auf ein schönes Weib (fr. 375).4 Literarischer Art war der „Parmeno" mit Erörterungen über poema, poesis, über rhythmus und melos; auch kam hier die Charakteristik der drei Dichter Caecilius, Terentius und Plautus vor. Von der Satire nescis, quid vesper serus vehat“ erzählt Gellius (13, 11) in anmutiger Weise das Argument; es werden beherzigenswerte Winke für die Bewirtung gegeben." So verspottet auch der Dichter in лì ¿dεoμáτv die Gastrosophie der Feinschmecker, die genau wissen, von welchen Orten man die einzelnen Leckerbissen beziehen muß. Die törichten Menschen erscheinen in verschiedener Beleuchtung: in den Andabatae sind sie Gladiatoren, die mit verbundenen Augen kämpfen;8 im Marcipor9 sind sie Kinder; denn in dem Titel Marcipor soll wohl nicht der Sklave des Marcus, sondern ein Mensch, den Marcus für ein Kind hält, verstanden werden. 10 In der Marcusstadt" (Marcopolis) wird ein städtisches Gemeinwesen unter dem Bilde eines menschlichen Organismus geschildert.11 Im „Sesculixes" vergleicht sich der launige Mann mit dem Ulixes; auch er hatte seine Irrfahrten auf dem Gebiete des Geistes wie der griechische Held auf dem Meere; nur mußte er die Hälfte der Jahre mehr wandern, daher der komische Titel.12 Ein anderes Stück erörterte die Vorzüge des Greisenalters; als der Tithonus der Überschrift wird sich der Schriftsteller vorgestellt haben. 13 Im „Prometheus liber" war dem Helden vorgeworfen, daß er den Menschen nicht geschickt gebildet und ihn durch Verleihung der Künste zum Luxus verleitet habe; Prometheus rechtfertigt sein Werk und scheint den Gegner überzeugt zu haben; eine Folge davon wird seine Befreiung gewesen sein. 14 Die Mäßigkeit des ländlichen Lebens, die der Habgier gegenübergestellt wird, war Gegenstand der Satire ἀλλ' οὐ μένει σε 15 Im ὄνος λύρας hören wir einen Mann, der

1 F. Marx, Bph W. 1892, 114 erkennt in ihnen auch die drei symbolischen Tiere Dantes im ersten Gesang seines Inferno.

2 Vahlen 168; vgl. dagegen Ribbeck, Rh. Mus. 14 (1859), 105; Buecheler, ebd. 20 (1865), 427; A. Riese, Ausg. 124; Norden 329; R. Helm, Lucian und Menipp, Leipzig 1906, 299; Cichorius, Röm. Studien 214.

* Vahlen 54; dazu Ribbeck, Rh. Mus. 14 (1859), 128; Norden 326; Hirzel 444. Vahlen 39; Ribbeck, Rh. Mus. 14 (1859), 124; Dichtung 261.

5 Vahlen 91; 96; Ribbeck, Dichtung 260; Norden 276.

6 Ribbeck 260.

7 Ribbeck 259; O. Hense, Rh. Mus. 61 (1906), 1: C. Morawski, Quaestiones convivales, Krakau 1916.

8 Ueber die Gladiatoren dieses Namens vgl. P. J. Meier, De gladiatura Romana, Bonn

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1881, 44; über den Inhalt Ribbeck 253;
Norden 287; A. Gercke, Hermes 28 (1893),
135.

9 Vgl. Buecheler bei Norden 267.
10 Ribbeck 260; Helm 92; 108. Fr. 280
werden die Astrologen zitiert.

11 Ribbeck 263; Norden 276.

12 Vahlen, Coniect. 110; Ribbeck 250; Norden 325; Cichorius 218.

13 Vgl. Ritschl, Opusc. 3, 482; Ribbeck 265; Norden 323.

14 Diese Satire wird rekonstruiert von Ribbeck 255 und von Norden, Die varron. Satura Prometheus, ein Kapitel aus der Lehre von der zoórota, Fleckeis. J. Suppl. 19 (1893), 428. Wilamowitz, Hermes 34 (1899), 226, behandelt fr. 9. Der Titel ist nicht ganz gesichert: die Herausgeber schwanken zwischen Prometheus liber und Prometheus liberatus.

15 Ueber den Sinn des ἀλλ' οὐ μένει σε gibt eine Vermutung (Aber erwartet dich nicht der

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die Musik als unütze Beschäftigung angreift, während der Gegner auf die Jagd einen Ausfall macht. Viel beschäftigte sich der Satiriker mit den Philosophen und philosophischen Problemen: im лɛдíлlovs führte das zweite Buch die Aufschrift лɛoi pilooopías; über die Philosophenschulen handelte speziell die Satire лɛoi aloέoe@ov;3 im armorum iudicium" wird der Kampf zweier Philosophen dramatisch vorgeführt; der Kampf der Stoiker und Epikureer über das höchste Gut in der loyouazia bildet ein Pendant zur σκιαμαχία περὶ τύφου, die sich gegen die Nebelgestalten und Aufgeblahtheiten des Geistes richtet. Gegen den stoischen Satz, daß der Weise allein König usw. ist, wendet sich fr. 245.7 In der τаpǹ Mɛvíллоν preisen die Anwesenden den verstorbenen Cyniker und kommen dadurch in das Lob der guten alten Zeit hinein. Daß Körper und Seele, wenn auch voneinander verschieden und im Tode voneinander getrennt, im Leben aufeinander angewiesen sind, macht der Dichter durch das Sprichwort klar: „Ein Esel reibt den anderen" (mutuum muli scabunt, лɛì zwiμov); die Beine sind ihm Stelzen, die erst durch die Seele in Bewegung gesetzt werden." In der Wünschelrute" führt Varro aus, daß die Tugend diese virgula divina ist, die uns alle Güter zuführt. 10 Auch das Gebiet der Politik wurde im Tozápavos betreten, der das Triumvirat des Caesar, Pompeius und Crassus vornahm. So zog eine bunte Welt an den Augen des Lesers vorüber. Ueberall blickt die grundehrliche Ueberzeugung des Dichters hervor, die Einfachheit seines Denkens und seiner Sinnesart, seine Bewunderung des alten, festen, römischen Wesens. Es spricht ein biederer Römer von echtem Schrot und Korn, ein Bewunderer vergangener großer Zeit, aber doch kein fanatischer Sittenprediger, sondern ein Mann, der wahrer Kultur nicht abhold war, auch wenn sie im modernen Gewand erscheint; in der Sprache voll Eigenart und Knorrigkeit, aber auch mit Stellen von großer Schönheit und Poesie, die manchmal außerordentlich reizend sind, wie im Lob des Weines, des hilaritatis dulce seminarium (111), oder in der Schilderung eines Regenschauers (269 ff.). Stets finden sich warme Gedanken und ehrliches Gefühl. Zeitlich fallen sie, wie es scheint, größtenteils in die Jugend des Autors. Sie haben auf die Folgezeit in Form wie Inhalt mannigfach eingewirkt, und einem Sprachsammler wie Nonius waren sie ein ergiebiges Feld. Zeugnisse. Cic. acad. post. 1, 2, 8 sagt Varro: in illis veteribus nostris, quae Menippum imitati, non interpretati quadam hilaritate conspersimus, multa admixta ex intima

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Tod?) Norden, Observ. 293; andere lesen ἀλλ' οὐ μένει σοι und interpretieren: Es bleibt dir ja nicht. Ueber den Inhalt vgl. Ribbeck 258 und Norden 296.

Vgl. Vahlen, Coniect. 3; Ribbeck,
Rh. Mus. 14 (1859), 116; Buecheler, Rh.
Mus. 14 (1859), 451; E. Holzer, Varroniana,
Ulm 1890, 2; Norden 280; Cichorius 212;
215; L. Chodaczek, Eos 25 (1922), 45.

2 Ritschl 365; Norden, Observ., 312.
3 Ribbeck 250; Norden 316:
4 Vgl. Norden 309.

Ueber den Inhalt vgl. Porphyrio zu Hor. sat. 2, 4; Norden 310; Hirzel 443 Anm. 1. 6 Norden 311.

7 C. Pascal, Una satira contro gli Stoici

(Graecia capta, Florenz 1905, 27).

8 Vahlen, Coniect. 147, dazu Ribbeck, Rh. Mus. 14 (1859), 126; Dichtung 259; Norden 298; J.J. Hartman, Mnemos. 22 (1894), 230; G. Zottoli, Bollett. 16 (1910), 185. Es mag noch erinnert sein an die Satirentitel Cycnus περί ταφῆς und Epitaphiones περὶ Táqov und dazu Ribbeck 266; Norden 297; Hirzel 444.

Ribbeck 253; Norden 290.

10 Norden 317; Cichorius 216.

11 Vgl. Appian b. c. 2, 9; Ribbeck 263; O. E. Schmidt, Ilbergs J. 7 (1901), 627. Cichorius 211 bestreitet die Zugehörigkeit zur Satire.

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