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Zmyrnae, qua veteres ad navium picturas utebantur.

dotus nomine fuerat cuius in fundo id genus creta primum est inventum.

Auripigmentum und sandaraca, welche bei Vitruv folgen, lässt Plinius hier weg, weil er schon bei den Metallen darüber gesprochen hat (34, 197 f.). Die gleichmässige Folge in beiden Darstellungen macht es unzweifelhaft, dass ihnen ursprünglich eine einzige Quelle zu Grunde liegt. Ist das aber der Fall, dann haben wir kein Recht sonstige Uebereinstimmungen in diesem Abschnitt so zu deuten, dass Vitruv ausgeschrieben sei, und zwar umsoweniger, als Plinius in dieser Partie nur einer einzigen Quelle zu folgen scheint. Die im §. 30 gegebene Disposition wird nämlich streng eingehalten. Dort stehen die Farben in folgender Ordnung: 1) Sinopis, 2) rubrica, 3) Paraetonium, 4) Melinum, 5) Eretria (auripigmentum cf. 34, 197); ceteri finguntur: a. ochra, b. cerussa usta, c. sandaraca, d. sandyx, e. Syricum, f. atramentum. Der Text bringt sie folgendermassen: §. 31 Sinopis (1). §. 33 rubrica (2). §. 35 ochra (a). §. 36 Paraetonium (3). §. 37 Melinum (4). §. 38 usta (b), Eretria terra (5). §. 39 sandaraca (c). §. 40 sandyx (d), Syricum (e). §. 41 atramentum (f). Einen gleichen Ursprung verrathen ausserdem folgende Stellen: Plin. 33, 99= Vitruv 7, 8, 4. Plin. 33, 86, cf. 89 und 35, 46 f. = Vitr. 7, 9, 6. (Plin. 34, 175 = Vitr. 7, 12, 1?) Plin. 35, 39 = Vitr. 7, 12, 2. Plin. 35, 46 = Vitr. 7, 14, 2 (wörtlich!).

Da also des Plinius Quelle, wie wir oben gesehen haben, ausführlicher über die Farben gesprochen hat als Vitruv und da sie auch der Ordnung nach der plinianischen Darstellung zu Grunde liegt, hat die Annahme wenig Wahrscheinlichkeit für sich, dass Plinius aus Vitruv einzelne Zusätze gemacht habe. Dies gilt sowohl für die fr. 33, 121. f. und 162 als auch für 35, 41 und 42. In einem der beiden letzten 35, 41 bietet Plinius sogar mehr als Vitruv (vel pice).

ad 35, 170 ff. Der ganze Abschnitt über die Ziegelsteine ist offenbar ein Zusatz aus einer andern Quelle. Die Annahme Detlefsens, dass Plinius einen Zusatz aus zwei verschiedenen Gewährsmännern zusammengearbeitet habe, ist an und für sich

unwahrscheinlich, lässt sich aber noch bestimmter ablehnen, wenn wir die Stellen näher ins Auge fassen, welche aus dem neben Vitruv benützten Gewährsmann stammen sollen, nämlich §. 170 quin et-oportet und §. 172 Graeci- praetulere. Beide Stellen sind so eng mit der Umgebung verbunden, Alles so aus einem Guss wie nie bei Plinius, wenn er Zusätze macht. Dazu kommt, dass ihr Fehlen bei Vitruv, der hier offenbar ebenso wie Plinius Varro ausschreibt, sehr gut erklärt werden kann. Vitruv liess die erste Stelle als selbstverständlich aus, die zweite, weil sie für römische Praktiker keinen Werth hatte. Schliesslich finden wir auch bei den einzelnen Fragmenten im plinianischen Text Einiges mehr als im vitruvischen. So

ad 35, 170 multoque minus. Der Nichtfachmann Plinius kann sich unmöglich einen solchen Zusatz erlaubt haben. Zudem wäre auch die geänderte Ordnung bei einer Benützung Vitruvs nicht zu begreifen. Lutum kann übrigens bei Vitruv nicht fehlen; es ist nicht überflüssig, denn terra kann man doch zu harenoso nicht ergänzen; lutum entspricht völlig dem plinianischen solum.

ad 35, 171. Zu Graeci fügt Plinius antiqui hinzu. Hierauf kann er doch nicht durch Vitruv gekommen sein. Das Gleiche gilt von den Worten in Graecia, welche bei Vitruv fehlen.

ad 35, 172 f. Vitruv erwähnt die Stadtmauern von Mevania nicht. Ebenso fehlt bei ihm der Satz: cum opus per se mirum esset, tralatum tamen magis mirabantur. Detlefsen meint, Mevania habe Plinius gesehn und daher selbst hinzugefügt. Das ist möglich, aber nicht gerade wahrscheinlich. Der andere sogenannte Zusatz kann aber unbedingt nicht von Plinius aus eigenem Wissen gemacht sein. Dass er aber eine besondere Quelle hierüber konsultirt habe, ist nicht glaublich. Dieselbe Quelle müsste doch auch vom Vorhergehenden gesprochen haben. Wir hätten demnach für eine an sich höchst unwichtige Nachricht zwei Quellen anzunehmen. Die Schwierigkeit hebt sich, wenn wir nur eine von beiden Autoren benützte Quelle konstatiren. Dafür spricht auch die Anordnung des Stoffs. Plinius hat eine gute Disposition im Gegensatz zu Vitruv. Bei ihm ist zuerst von Werken in Griechenland die Rede, dann von solchen in Kleinasien. Diese Angaben mochte

die plinianische Quelle aus griechischen Schriftstellern geschöpft haben. Jetzt giebt sie, d. h. der römische Autor seine eigenen Bemerkungen und zwar zuerst den Bericht über das opus tectorium aus Lakedaemon, um nachher die italischen Bauten und die römische Bauweise zu besprechen. Das ist eine klare Anordnung, die sich bei Vitruv nicht mehr findet und die auch Plinius seiner ganzen Schriftstellerei nach nicht aus Vitruv rekonstruirt haben kann. Wir dürfen danach vielmehr fest behaupten, dass Vitruv demselben römischen Gewährsmann folgt. Die Unordnung in seiner Darstellung erklärt sich dann sehr einfach dadurch, dass er anfangs die Angaben über Sardes und Halikarnassus übergehen wollte oder übersehn hatte und sie später noch einfügte. Ist dem so, dann kann kein Zweifel mehr obwalten, wer der in diesem Falle von beiden gemeinsam benutzte Gewährsmann ist. Es muss Varro sein. Denn ein Anderer, ein Konkurrent, würde die Nachricht über Varro und Murena gewiss nicht besonders betont haben. Dass Varro hier sein eigenes Lob predigt, ist allerdings ein Zeichen von Selbstgefühl, widerspricht aber unserer Ansicht nicht (cf. Varro fr. 5).

ad 36, 47. Diese Stelle soll Plinius zweimal excerpirt haben, einmal 35, 172 und einmal hier. Das ist an sich sehr auffallend, es kann aber auch hier ein anderer als vitruvischer Ursprung mit Sicherheit nachgewiesen werden. Plinius bietet nämlich auch hier mehr. Die von Detlefsen nicht mit aufgeführten Worte is obiit olympiadis CVII. anno II., urbis Romae CDIII gehören unbedingt zum Fragment, 1) weil blosse Jahreszahlen von Plinius aus andern Quellen nicht nachgetragen werden, 2) weil die vorhergehenden Worte antiquissima, quod equidem inveniam darauf hinweisen, dass das Todesjahr des Mausolus ursprünglich mit der andern Angabe, wenn auch nicht gerade so wie jetzt, aber doch ähnlich verbunden war.

ad 36, 167 ff. Plinius bespricht von §. 166 an die Tuffarten, von 168 an die silices und zwar zuerst die schwarzen als die besten, nach ihnen die rothen und weissen, zum Schluss noch einige geringere Sorten. §. 170 erwähnt er die Art der Prüfung ihrer Güte und ihre Verwerthung. Diese Angaben

hängen mit einander eng zusammen und werden nur einer Quelle entlehnt sein, die aber Vitruv nicht sein kann; denn dieser hat zwar im Allgemeinen dieselbe Ordnung, lässt aber die fremden Steine weg, ganz entsprechend seiner praktischen Tendenz. Sogar in den gemeinsamen Stellen hat Plinius einigemal mehr. So aspergine §. 167. Detlefsen nimmt zwar ein Missverständniss des Plinius an und meint, Plinius habe in apertis bei Vitruv verlesen oder verkannt. Eine solche Annahme ist immer bedenklich und hier gar nicht nöthig. Der Gegensatz ist nämlich nicht schroff, weil sub tecto in Apposition steht und auch bei Auslassung der Worte in apertis zu erkennen ist.

Ferner giebt Plinius an, dass auch die weissen Steine an einigen Orten sehr gut seien. Aus Vitruv kann er diese Bemerkung nicht wohl entnommen haben. Das Prädikat albi speciell findet sich bei Letzterem nicht und doch kann von einer Flüchtigkeit des Plinius nicht die Rede sein, wie Detlefsen meint, weil in den betreffenden Abschnitten die Steine je nach ihrer Farbe besprochen werden, also von Anfang an ihre genaue Disposition hatten. Es ist im Gegentheil anzunehmen, dass Vitruv, der die übrigen weissen Steine übergeht, bei dem einen Stein, den er erwähnt, das Prädikat besonders zu betonen entweder für unnöthig gehalten oder vergessen hat. Denn dass hier die Benutzung einer gemeinsamen Quelle vorliegt, denke ich, ist wohl klar.

ad 36, 171 ff. Die verschiedenen Strukturarten der Griechen werden in der Quelle des Plinius wahrscheinlich ebenso wie bei diesem und Vitruv gleich nach der Besprechung der Steinarten angegeben gewesen sein. Die gemeinsame Benutzung derselben Quelle scheint mir unzweifelhaft. Folgende Worte finden sich nicht bei Vitruv: si res patiatur, si minus, utique a lateribus und structuram ad normam et libellam fieri, ad perpendiculum respondere oportet. Sie können weder aus einer andern Quelle hinzugefügt noch plinianisches Eigenthum sein. Das Letztere ist vielleicht der Fall bei den Worten qua frequentissime Romae struunt, die bei Vitruv gleichfalls keine Entsprechung haben. Ausserdem spricht gegen eine Benutzung Vitruvs durch Plinius die Aenderung in der Rubri

cirung: Plinius tertium genus emplecton, Vitruv altera structura est quam emplecton appellant. Wenn Detlefsen sagt, „der Auszug des Plinius ist keineswegs überall klar und deutlich, besonders nicht im Beginne von §. 172, dessen Sinn erst durch die Vergleichung der eingehenderen Beschreibung Vitruvs verständlich wird", so will ich das nicht grade unbedingt bestreiten, aber ein Beweis für vitruvischen Ursprung der plinianischen Stelle ist damit nicht gegeben. Die Unklarheit erklärt sich ebenso einfach bei Annahme einer flüchtigen Benutzung der gemeinsamen Quelle durch Plinius.

ad 36, 173. Plin. bietet zwar nicht mehr, aber Vitruv ist trotzdem als Quelle abzuweisen, 1) weil Plin. von der besonders betonten Anordnung des Letztern abweicht (solum, parietes) und 2) weil er nur ein zweimaliges Stampfen empfiehlt, Vitruv aber ein zwei- oder dreimaliges. Derartige wohlbegründete (besonders die erste) fachmännische Angaben wird Plin. nicht gewagt haben selbständig abzuändern.

ad 36, 174. Ob das Citat im Anfange von §. 174 aus Cato direkt stammt, möchte ich bezweifeln. Derartige Zusätze pflegt Plin. am Schlusse seiner augenblicklichen Darstellung anzubringen. Nach meinem Dafürhalten wird der Gewährsmann des Plin., Varro ohne Zweifel, in seiner Schrift über die Architektur ebensogut catonische Bemerkungen verwerthet haben wie in den Büchern de RR. Doch müssen wir das unentschieden lassen. Sicher ist aber der letzte Theil des Satzes ad utrumque damnatur ex silice kein Zusatz, wenigstens nicht als solcher zu erweisen. Denn der Gewährsmann der letzten Angabe muss selbstverständlich auch über die erste gesprochen haben. Warum aber dann Plin. die eine Bemerkung seiner Quelle durch den kurzen Bericht des Vitruv ersetzt haben sollte, ist nicht einzusehen.

ad 36, 175. Plin. nennt ausdrücklich 3 Sandarten. Daher kann er Vitruv nicht vor Augen gehabt haben, welcher 4 aufzählt. Denn eine Flüchtigkeit ist bei der bestimmten Angabe des Plin. nicht anzunehmen. Zudem würde Plin. doch wohl auch, wenn er den Vitruv ausgezogen hätte, der Anordnung desselben gefolgt sein und zuerst von harena und dann erst über calx gesprochen haben, besonders da Vitruv die Wich

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