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Hälfte aus medischen*) Wörtern bestehen, allein im Uebrigen hat es sich doch zu verschieden gebildet, und ist aus der näheren Verwandtschaft mit dem Persischen ausgetreten. Den Comparativ bildet es wie dieses durch ter, mit daru, z. B. istir-daru, grösser; di heisst du, nag, nagi: auch (noch). Vergl. Klaproth, Versuch einer ossetischen Grammatik. Kaukas. Spr. S. 188. folg.

*

So hat uns nun die Betrachtung der Sprachen, mit welchen wir hier uns oft befassen werden, herumgeführt in den Fluren Persiens, und Mediens bis nach Indien hin, und zurück zu den Kurden über reizende Gefilde und Auen, ja zuletzt zu der Scheidewand Europa's und Asien's, zu dem weissbehaarten, keinem Wechsel der Zeiten und des Raumes unterworfenen, Greise, welcher erst jetzt gefälliger zu werden, und seinen unwirthlichen Sinn abzulegen

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*) Die Osseten sind wahrscheinlich medischen Stammes, worauf nicht nur ihre Sprache hinweist, sondern auch, wie es scheint, die Benennung, welche sie sich selbst beilegen. Sie nennen sich Ir, Iron, ihr Land Ironistan, wie auch heute noch ihr Land im Neupersischen Iran genannt wird, und nach Herodot legten sich die Meder den Namen Arier, Aquarot bei, welches alles Klaproth's Meinung, welcher die Osseten für die medischen Sarmaten der Alten hält, nicht wenig unterstützt. Vergl. Klaproth, Reise in d. C. I Th. S. 65. fol. II. S. 377. Vergl. v. d. Hagen's Vorrede zu Rask, über die Z. S. S. VI: Die Ueberbleibsel des Medisch - Germanischen Stammes an der alten Völkerscheide Asiens und Europa's, am Kaukasus, die Osseten, werden uns auch näher bekannt, als Uebergang zu der Altmedisch - Persischen Sprache.."

beginnt, zu dem Caucasus, welcher mitten in seinen' Armen ein Volk hält, in welchem vielleicht einst dasselbe Blut floss als in uns, den Nachkommen es sind die Osseten. Wir kehren nun

Thuisco's

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hinlänglich bekannt mit jenen Strichen Asiens zurück nach Europa, um in demselben die Sprachen an uns vorübergehen zu lassen im gemeinschaftlichen Vereine, welche zu einer genauen Nachweisung der Verwandtschaft des Germanischen mit jenen Zöglingen Persiens die Hände zu bieten bereit sind, worauf wir die Gefilde Griechenlands, und nach diesen Italiens Fluren zu durchwandern uns leicht

entschliessen

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Schon vor Jahrtausenden vielleicht haben unsere Altvordern das ausgeführt, was eben jetzt unser Zweck, unsere Absicht ist, und sind auch hierin uns wie in der Zeit, so in der Sache selbst vorausgegangen, obwohl aus verschiedenen Gründen, und wir die späten Enkel, ahmen ihrem Beispiele nach, nur mit dem Unterschiede, dass, was jene mit dem Körper, mit ihrem ganzen Wesen, mit Seele und Leib voll

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brachten, wir nur im Geiste hier ausführen. Wie wir vermuthen können, dass sie in der ältesten Zeit die vaterländischen Gebirge, und Fluren und Ströme verliessen, um eine bessere Heimath zu suchen im fremden Lande, den Gefilden und Gebirgen Asiens vielleicht kein Lebewohl zurufend, und ihr Stern sie leitete in das rauhe, aber auch in das kräftige Germanien, dessen Aeusseres zum Theil dem Aeusseren seiner Bewohner entsprach*), so verlassen wir Asiens und vorzüglich Persiens Gefilde, und Ebenen und Gebirge, um jetzt zu erfahren, in welchen Tönen der Barde in heiligen Eichenhainen die Kriegsthaten der edlen blondgelockten Helden wiederhallen liess, welche Wörter dem Munde der den Schleier der Zukunft zu lüften wagenden Frauen- entströmten, und mit welcher Zunge wir, die durch Armin's Götterkraft noch sind, was wir waren, aber zu sein aufhören sollten, noch heute dessen Lob und Ruhm verkündend preisen. Wir werden dabei Gelegenheit haben, und dieselbe benutzen, die Fluren, welchen der Namen der Deutschen nicht entnommen werden kann, zu durchwandern, und jetzt die hohen Alpen ersteigen und in deren Thäler uns herniederlassen, oder die fränkischen Gauen durcheilen, und über das

*) Tacit. 5. Terra etsi aliquanto specie differt, in universum tamen aut silvis horrida aut paludibus foeda; und Seneca de provid. Dei. Perpetuo illos hiems, triste coelum premit, Tacit. 4. Habitus quoque corporum, quanquam in tanto hominum numero, idem omnibus: truces et coerulei oculi, rutilae comae, magna corpora, et tantum ad impetum valida..

treue Land, welches noch nach Jahrhunderten die Ueberreste seiner ehemaligen Bewohner und Pfleger wohl verwahrt zurückgiebt, hineilen zu dem Volke, welches der Franken kräftiger Arm empfindend, den entwildernden Lehren des Christenthums sich schmiegte. Und haben wir unsere Verwandte im übrigen Deutschland, besucht, so wenden wir uns dahin, wo. einst Odin im segenreichen Wirken waltend seinen: Namen den späten Enkeln überlieferte und dem Volke ein Gott ward, und wo die Edda entstand und für die Nachwelt geschaffen. ward. Und hätten wir auch nicht Hengist's und Horst's Vorgang in den Augen wir würden dennoch übersetzen, und unsre alte Stammverwandte aufsuchen, die an den Ufern der Themse weilen. Die Sprachen aller dieser, welche uns bisher vorgeführt sind in hinlänglich deutlicher Andeutung, nebst der der Bewoliner Hollands, stellen wir dar unter dem Namen der germanischen Sprachen, denn in weiter Bedeutung nehmen wir den Namen Germanien, nicht einschränkend auf das, was wir jetzt Deutschland zu nennen pflegen*)

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unter

*) Taciti Germania. 1. Germania omnis à Gallis Rhaetisque et Pannoniis Rheno et Danubio fluminibus, a Sarmatis Dacisque mutuo metu aut montibus separatur. Cetera Oceanus ambit, latos sinus, et insularum immensa spatia complectens, nuper cognitis quibusdam gentibus ac regibus, quos bellum aperuit. Rhenus, Rhaeticarum Alpium inaccesso ac praecipiti vertice ortus, medio in occidentem versus septentrionali Oceano miscetur. Danubius molli et clementer edito montis Adnobae iugo effusus, plures populos adit, donec in Ponticum mare sex meatibus erumpit.

germanischen Sprachen verstehen wir die deutsche mit ihren Mundarten, die holländische, die schwedische, die dänische, die isländische, die englische, denn diese insgesammt besitzen mehr oder weniger Bestandtheile, welche denen in Persien verblühten, und blühenden Sprachen eben so gut angehören als ihnen selbst. Niemand wird hoffentlich eine jener Sprachen zurückweisen. Würde dies, z. B. Jemand hinsichtlich der englischen zu thun sich einfallen lassen, SO können wir getrost fragen: wenn Brittanier ursprünglich keine Germanen gewesen nun lehrt die Geschichte nicht, dass als die Römer um 410 abziehen mussten, und das schwer erkämpfte Besitzthum aufzugeben gezwungen waren, unter den Kühnen jenes Insellandes Vurtiger, von den Picten und Scoten bedrängt, die Sachsen zu Hülfe rief um 449, welche vorher schon die Geschäfte der Seeräuberei den Küsten Brittaniens hatten nahen lassen*), wie sie die Picten überwältigten und endlich die Feinde derer

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*) Bekanntlich zeichneten sich die an der Nordsee wohnenden germanischen Stämme, wohin auch die Sachsen gehören, durch Seeräuberei aus, und die Sachsen, deren Namen Tacitus noch nicht, wohl aber Ptolomäus kennt, spielten in dieser Sache mit den Franken eine Hauptrolle. Vergl. Eutropius Comp. histor. rom. Lib. IX. C. 13. Per haec tempora (unter Maximianus ) etiam Carausius, qui vilissime natus, in strenae militiae ordine famam egregiam fuerat consecutus, apud Bononiam, per tractum Belgicae et Armoricae, pacandum mare accepisset, quod Franci et Saxones infestabant, multis barbaris saepe captis nec praeda integra aut provincialibus reddita, aut imperatoribus missa, suspicio esse coepisset, consulto ab eo admitti barbaros,

cum

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